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Jehovas Zeugen — Jahrbuchbericht 1996

Jehovas Zeugen — Jahrbuchbericht 1996

Jehovas Zeugen — Jahrbuchbericht 1996

DURCH den Propheten Jesaja ließ Jehova Gott seiner geliebten Organisation sagen: „Alle deine Söhne werden von Jehova Belehrte sein, und der Frieden deiner Söhne wird überströmend sein“ (Jes. 54:10, 13). Jesus Christus zitierte diese Worte, als er das Werk erläuterte, das er als Lehrer im Auftrag seines Vaters verrichtete (Joh. 6:45). Durch dieses Schulungswerk, das sich bereits über einen Zeitraum von mehr als 1 960 Jahren erstreckt, wird eine „kleine Herde“ von Menschen aus „jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk und jeder Nation“ darauf vorbereitet, mit Christus in seinem himmlischen Königreich zu dienen (Offb. 5:9, 10; Luk. 12:32). Doch das Programm für göttliche Belehrung ist nicht auf die kleine Herde beschränkt.

Jehova ließ Jesaja auch eine Vision von einer großen Schar Menschen aus allen Nationen sehen — voraussichtliche Kinder Gottes —, die zum Berg Jehovas hinaufziehen, um sich in seinen Wegen unterweisen zu lassen (Jes. 2:2-4). Dieser Vision entsprechend gebot Jesus seinen Nachfolgern, ‘Jünger [oder: Schüler] aus Menschen aller Nationen zu machen und sie zu lehren, alles zu halten’, was er von seinem Vater gehört und sie gelehrt hatte (Mat. 28:19, 20). Heute geht dieses Schulungswerk mit atemberaubendem Tempo vor sich.

Im vergangenen Dienstjahr beteiligten sich jeden Monat durchschnittlich 4 950 344 Personen daran, über Jehovas Königreich öffentlich Zeugnis abzulegen. Die Höchstzahl belief sich auf 5 199 895. Darunter waren Menschen aller Rassen und fast jeder Nationalität. Einige dieser Verkündiger der guten Botschaft sind 80, 90 oder sogar 100 Jahre alt. Da wäre zum Beispiel ein treuer gesalbter Bruder aus Pennsylvanien (USA) zu nennen, der 102 Jahre alt ist und seit 46 Jahren als Pionier dient. Auch viele Jugendliche gehören dazu, wie beispielsweise eine 13jährige in Deutschland, die die Schule als ihr persönliches Gebiet ansieht, und eine junge Verkündigerin in Italien, die dafür sorgte, daß ihr Lehrer und jeder in ihrer Klasse ein Exemplar der Königreichs-Nachrichten Nr. 34 erhielt.

Der Jahresbericht zeigt, daß das Programm für göttliche Bildung gegenwärtig in 232 Ländern, Inselgebieten und Territorien im Gang ist. Die an diesem Werk Beteiligten sind äußerst fleißig gewesen. Während des Dienstjahres 1995 haben sie 1 150 353 444 Stunden im Predigtdienst verbracht, 421 827 907 Rückbesuche gemacht und durchschnittlich 4 865 060 Heimbibelstudien durchgeführt. Viele nahmen sich die Belehrung zu Herzen, und so symbolisierten 338 491 Personen ihre Hingabe an Jehova durch die Taufe. Es waren Menschen verschiedenster Herkunft. Aus Polen wird berichtet, daß sich „zumeist junge Leute“ taufen ließen. Wie das Büro in Albanien mitteilt, half eine Zeugin — eine frühere Nonne aus Italien — einer ehemaligen albanischen Atheistin und aktiven Kommunistin so weit, daß diese sich als eine Anbeterin Jehovas taufen lassen konnte. Die beiden Schwestern führen jetzt zusammen mehr als 50 Bibelstudien mit weiteren Albanern durch, was ihnen viel Freude macht.

Seit vielen Jahren schon sind Der Wachtturm und das Erwachet! nützliche Hilfsmittel in dem globalen Schulungswerk der Zeugen Jehovas. Die Zeitschriften rücken die Bibel und all das Wunderbare, was sie in Verbindung mit dem Vorsatz Gottes für die Menschen erkennen läßt, in den Vordergrund. Diese Zeitschriften sprechen eine internationale Leserschaft an; sie machen auf bedeutsame Ereignisse in der Welt aufmerksam und weisen auf Möglichkeiten hin, wie man mit den Belastungen des Lebens fertig werden kann — ganz gleich, wo man lebt. In diesem Jahr sind 456 995 181 Zeitschriften in die Hände von interessierten Personen gelegt worden. Gemäß dem Stand vom 1. September 1995 wird Der Wachtturm in 120 und das Erwachet! in 75 Sprachen gedruckt. Anfang April verliehen einige Versammlungen der Zeitschriftenverbreitung besonderen Schwung, indem sie einen ganz speziellen Zeitschriftentag arrangierten. Eine Versammlung in Piräus (Griechenland), in der im allgemeinen 90 Verkündiger berichten, plante für ihren ganz speziellen Tag vier Zusammenkünfte für den Predigtdienst. Die Folge ihrer gemeinsamen Anstrengungen war, daß an diesem e i n e n Tag 700 Zeitschriften abgegeben wurden. In Albanien verbreiteten die 538 Verkündiger im April 56 049 Zeitschriften — das sind 104 Zeitschriften pro Verkündiger! Auch aus Chile, Fidschi, Guatemala und von Trinidad berichten die Zweigbüros von einer ausgezeichneten Resonanz auf solche ganz speziellen Zeitschriftentage.

Mit Hilfe von Videos lehren

In den letzten Jahren haben Jehovas Zeugen auch Videos als Lehrmittel eingesetzt. Bis jetzt sind nahezu 4 Millionen Videokassetten in mehr als 30 Sprachen hergestellt worden. Im vergangenen Dienstjahr wurden folgende Videos freigegeben: United by Divine Teaching (Durch die göttliche Belehrung vereint; Bericht über die internationalen Kongresse der Jahre 1993/94), To the Ends of the Earth (Bis an die Enden der Erde; Bericht über die Gileadschule und die Tätigkeit der Absolventen), The New World Society in Action (Die Neue-Welt-Gesellschaft in Tätigkeit; ein Rückblick auf die Zeit, als die Größe der neuzeitlichen Organisation gerade einmal ein Zehntel ihrer heutigen Größe ausmachte) sowie die ersten drei Kapitel des Buches Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt in Amerikanischer Zeichensprache.

Menschen, die über eine gewisse Bildung verfügen, wissen gut gemachte Videos zu schätzen. Solche Videos können auch eingesetzt werden, um Menschen zu unterweisen, die keine oder wenig Schulbildung haben, Kinder, die noch nicht lesen können, und Menschen mit begrenztem Konzentrationsvermögen sowie Taube. Eine Jugendliche hatte das Video United by Divine Teaching von einem Verwandten geschenkt bekommen, der ein Zeuge Jehovas ist; was sie sah, bewegte sie so sehr, daß sie ihren Stiefvater sofort darum bat, sie zu einem Königreichssaal zu bringen. Im Libanon bemühen sich die Ältesten darum, die Verkündiger zu all ihren Heimbibelstudien zu begleiten, und wenn es möglich ist, dann zeigen sie das Video Jehovas Zeugen — Die Organisation, die hinter dem Namen steht. Die Ergebnisse sind ausgezeichnet.

Königreichs-Nachrichten weltweit verbreitet

Die Verbreitung des Traktats Königreichs-Nachrichten Nr. 34 war im Zeugniswerk des Jahres 1995 mit von ausschlaggebender Bedeutung. Mit jedem Monat stieg die Spannung. Dann, am Sonntag, dem 23. April, wurden die Königreichs-Nachrichten nach dem öffentlichen Vortrag „Das Ende der falschen Religion ist nahe“ freigegeben, und mit der Verbreitung — simultan in 111 Sprachen — konnte begonnen werden. Im Verlauf des Jahres wurden sie in weiteren 25 Sprachen verbreitet. Viele Länder verzeichneten in der für die Verbreitung anberaumten Zeit neue Höchstzahlen an Verkündigern und an Stunden.

Eine Pionierin in Mexiko hatte sich den Fuß gebrochen und befürchtete schon, sie könne keinen Anteil an der Aktion haben. Aber sie beschaffte sich einen Rollstuhl, saß vor ihrem Haus von 7.30 Uhr bis 11 Uhr und rief vorbeigehende Leute zu sich. In drei Tagen hatte sie ihre gesamten Traktate abgegeben und bat um Nachschub.

In Neapel (Italien) unternahmen die Brüder besondere Anstrengungen, die Königreichs-Nachrichten an Schüler zu verteilen. Ein Sonderpionier berichtet, daß eine Schulleiterin ihn sofort als einen Zeugen Jehovas erkannte. Nachdem sie das Traktat gelesen hatte, sagte sie: „Ich wüßte nicht, was darin zu beanstanden wäre. Geben Sie mir 841 Exemplare. Alle meine Schüler sollen eins erhalten.“ Später hatten Hunderte der Schüler beim Verlassen des Schulgebäudes das Traktat in der Hand. Die Zeugen in Neapel suchten auch eine Schule auf, die von Benediktinerinnen geleitet wird. Die „Oberin“ war überrascht, als sie las, daß es tatsächlich eine dauerhafte Lösung für die Probleme der Menschheit gibt. Sie bat um 350 Exemplare der Königreichs-Nachrichten, um sie an die Eltern der Kinder weiterzugeben; bei einer Schulaufführung verteilte sie dann die Traktate — offensichtlich mit dem größten Vergnügen.

Die Reaktionen auf die Botschaft waren ganz unterschiedlich. Viele Menschen waren gleichgültig, einige wurden wütend, aber andere reagierten günstig. In Alaska nahm ein Collegestudent, der buddhistisch aufgewachsen war, das Traktat gern entgegen und erklärte sich zu einem Bibelstudium bereit; zwei Monate später war er zeitweise beim Bezirkskongreß anwesend. In Australien schrieb ein „abgefallener Anglikaner“, daß er „auf der Suche nach der Wahrheit, nach dem wahren Sinn des Lebens“, sei. Er sah sich veranlaßt, um mehr Informationen zu bitten. Ein Ehepaar, dem man die Königreichs-Nachrichten schon einmal in Belize an einem Strand angeboten hatte, nahm das Traktat schließlich entgegen, als es ihnen in einer Hütte in einer abgelegenen Gegend Alaskas erneut angeboten wurde. Eine Zeugin in Ruanda schickte ein Traktat in Kinyaruanda an ihre Schwester in Belgien und bat sie dringend, Jehovas Zeugen ausfindig zu machen. Das tat sie auch; und die Zeugen dort verbreiteten dieselbe Veröffentlichung. Noch in der gleichen Woche erlebte sie ihr erstes Bibelstudium.

In Kamerun veranlaßten die vereinten Anstrengungen der Verkündiger einige Beobachter dazu, zu fragen: „Was ist los? Warum sind so viele Zeugen Jehovas unterwegs und predigen?“ Einige schlossen daraus, daß Harmagedon wohl nahe sein muß. Ein Pionier, der das Traktat in einem streng katholischen Dorf verbreitete, ging nach einer Woche wieder dorthin und fand eine Gruppe Interessierter vor, die schon sehnlichst auf ihn warteten. Sie sagten: „Jetzt kennen wir den Unterschied zwischen Zeugen Jehovas und Katholiken.“ 13 Bibelstudien wurden begonnen, und die Interessierten baten darum, daß bei ihnen ein Königreichssaal gebaut wird.

In Dänemark nahm eine junge Frau ein Exemplar der Königreichs-Nachrichten entgegen und ging ins Haus zurück. Sie öffnete jedoch sofort wieder die Tür und fragte: „Können Sie beweisen, daß das, was hier in dem Faltblatt gesagt wird, in der Bibel steht?“ Die Verkündigerin benutzte für die Beweisführung die Neue-Welt-Übersetzung. Dann fragte die Frau: „Können Sie mir dasselbe auch in meiner Bibel zeigen?“ Die Zeugin konnte es. Bei dem darauffolgenden Besuch wurde ein regelmäßiges Studium vereinbart.

In Äthiopien wurde das Traktat am Schwarzen Brett einer Universität ausgehängt. In der Dominikanischen Republik wurde die Verbreitung im Radio angekündigt. In einem der vielen Briefe, die als Reaktion auf die Traktataktion in Rußland eingingen, hieß es wie folgt: „In dem Prospekt wird empfohlen, ein fleißiges Studium der Bibel zu betreiben. Es gibt hier viele Menschen, die studieren möchten, auch viele junge Leute.“ Man bat dringend um Hilfe.

In Südafrika rief ein älterer Mann nach dem Lesen der Königreichs-Nachrichten den Verkündiger an, der sie zurückgelassen hatte, und rief aus: „Ich habe die Wahrheit gefunden!“ Noch am gleichen Tag legte er die gut drei Kilometer zum Königreichssaal zu Fuß zurück, und er hat seitdem keine Zusammenkunft versäumt.

Eifrige Vollzeitdiener

An vorderster Front im Zeugniswerk stehen viele, die ihre Angelegenheiten so geregelt haben, daß sie im Pionierdienst sein können. Jeden Monat dienten durchschnittlich 663 521 als Pioniere und leisteten hervorragende Arbeit. Ein Großteil davon waren die allgemeinen Pioniere, deren Ziel es ist, monatlich 90 Stunden in den Predigtdienst zu gehen; über 15 000 waren Sonderpioniere, die für das Zeugnisgeben 140 Stunden monatlich einplanen; viele weitere standen im Hilfspionierdienst und setzten im Monat 60 Stunden oder mehr ein, um Gottes Königreich als die einzige Hoffnung für die Menschheit zu verkünden. Konntest auch du dich im vergangenen Jahr an diesem Dienst beteiligen?

Zu den Vollzeitdienern zählt auch die weltweite Bethelfamilie mit 16 468 Mitgliedern — 5 709 von ihnen dienen in der Weltzentrale. Sie alle gehören zu der ordensähnlichen Gemeinschaft von Sondervollzeitdienern. Außerdem haben 4 374 Zeugen Aufgaben übernommen, die es erforderlich machen, entweder innerhalb eines Bezirks von einem Kongreß zum nächsten zu reisen oder in einem Kreis eine Versammlung nach der anderen zu besuchen. Eine der hauptsächlichen Tätigkeiten all dieser reisenden Aufseher besteht darin, im Predigtdienst die Führung zu übernehmen.

Unsere wichtigste Zusammenkunft

Die Feier zum Gedenken an den Tod Christi, die am 14. April nach Sonnenuntergang begangen wurde, war in geistiger Hinsicht der Höhepunkt des Jahres. Sie lenkte die Aufmerksamkeit auf die liebevolle Vorkehrung Jehovas, durch Jesus Christus all die zu retten, die Glauben ausüben (Mat. 26:26-30; Apg. 4:12). Weltweit waren 13 147 201 Personen bei der Feier anwesend. An einigen Orten war die Besucherzahl außergewöhnlich hoch. Eine Versammlung mit ungefähr 150 Verkündigern in Lilongwe (Malawi) berichtete 1 202 Anwesende. Die 25 Verkündiger in Uschur (Rußland) zählten 247 Besucher beim Gedächtnismahl, und eine Versammlung mit 103 Verkündigern in Aschchabad (Turkmenistan) berichtete 1 053 Anwesende. Eine Versammlung mit 45 Verkündigern in Benin (Westafrika) hatte bei diesem wichtigen Ereignis 901 Besucher zu verzeichnen. In Liberia waren in der Versammlung Buchanan, die aus 50 Verkündigern besteht, 705 Personen anwesend — und das in Hörweite der Kämpfe des dort tobenden Bürgerkriegs.

Zwei Sonderpioniere in Sivia (Peru) mieteten einen Saal für die Gedächtnismahlfeier und luden aufrichtige, religiöse Menschen dazu ein, darunter auch Angehörige der Gemeindeverwaltung. Die Pioniere waren begeistert, 93 Anwesende zu zählen, vorwiegend Herren. Für diesen Abend hatte die katholische Kirche am Ort eine religiöse Prozession anberaumt, mußte sie aber absagen, weil die Männer, die den „Heiligen“ tragen sollten, dem Gedächtnismahl beiwohnten, das Jehovas Zeugen feierten. Frustriert bewarfen Unterstützer der Kirche das Gebäude, in dem sich die Zeugen versammelt hatten, mit Steinen.

Zwar ist das Gedächtnismahl das wichtigste Ereignis in unserem theokratischen Kalender, aber es ist bei weitem nicht der einzige Anlaß, zu dem wir uns versammeln, um göttliche Belehrung zu erhalten. Jede Woche kommen wir zusammen, um die Bibel mit Hilfe des Wachtturms zu studieren. Am 1. September 1995 erschien die Zeitschrift in 100 Sprachen simultan, was zu der Einheit im Geiste unter Jehovas Zeugen beiträgt. Der Wachtturm ist seit 116 Jahren das wichtigste Mittel des treuen und verständigen Sklaven, Jehovas Diener mit geistiger Speise zu versorgen. Und wie reichhaltig dieses Programm der Belehrung im vergangenen Jahr doch war! Dazu kommen noch vier weitere wöchentliche Zusammenkünfte. Jedes Jahr findet auch ein Kreiskongreß und ein Tagessonderkongreß statt. Außerdem sind wir immer schon sehr auf den jährlichen Bezirkskongreß gespannt.

Kongresse — rund um die Welt

Die Serie der Bezirkskongresse „Gottesfurcht“, die 1994 begann, lief bis zum Beginn des Dienstjahres 1995. In Sambia wurden beispielsweise 49 Bezirkskongresse mit einer Höchstzahl von insgesamt 327 856 Anwesenden abgehalten. Eine große Familie kann es sich oftmals nicht leisten, öffentliche Verkehrsmittel über weite Strecken zu benutzen, und so waren die Kongreßstätten über das ganze Land verteilt. Trotzdem benötigten diejenigen, die auf Esel oder auf Ochsenkarren angewiesen waren, um zum Kongreß zu kommen, immer noch bis zu acht Tage, und zwar für e i n e Strecke. Viele gingen zu Fuß und trugen das Gepäck auf dem Kopf, andere benutzten Fahrräder oder kletterten hinten auf schwerbeladene Lkws, wieder andere nahmen den Bus, die Bahn oder was sonst noch an öffentlichen Verkehrsmitteln zur Verfügung stand. Ihre gemeinsamen Anstrengungen, den Kongreß zu besuchen, waren ein hervorragender Ausdruck des Glaubens.

In der zweiten Hälfte des Dienstjahres 1995 fanden die ersten Kongresse unter dem Motto „Freudige Lobpreiser“ statt. Ein Bruder, der den Kongreß in Dänemark besuchte, machte folgende Bemerkung: „Wir wurden wieder einmal liebevoll daran erinnert, unser Leben doch innerhalb der Grenzen zu führen, die Jehova uns setzt, und der Wahrheit würdig zu wandeln. Der Druck von seiten Satans wird stärker und stärker, aber es war gut, daß uns erneut die vielen Gründe vor Augen geführt wurden, warum wir selbst angesichts von Prüfungen oder Krankheiten freudig bleiben können. Die persönlichen Erlebnisse von Brüdern und Schwestern zu hören war ergreifend. Nach diesem Kongreßprogramm sehen wir es als ein noch größeres Vorrecht an, zu Jehovas Organisation zu gehören.“

Aus dem Büro in Rußland wird berichtet, daß in dem Bezirk von Wolgograd, ungefähr 500 Kilometer von Tschetschnja entfernt, die Genehmigung für sämtliche Großveranstaltungen wegen des Krieges, der dort gerade herrschte, offiziell rückgängig gemacht wurde. Aber der Bezirkskongreß der Zeugen Jehovas „Freudige Lobpreiser“ wurde nicht abgesagt. Am ersten Tag waren 50 bis 60 Polizisten zugegen. Am Sonntag waren es nur noch 10 bis 15, und die meisten von ihnen wünschten Literatur und mehr Informationen aus der Bibel.

In Schweden wurden 10 Bezirkskongresse in der geräumigen Kongreßhalle in Strängnäs abgehalten. In dem Jahr war zwar kein internationaler Kongreß vorgesehen, aber zu der Bevölkerung Schwedens gehören Menschen aus vielen Nationen. So kam es, daß bei dem englischsprachigen Kongreß 1 102 Personen anwesend waren — Vertreter von mindestens 60 Nationalitäten.

Ein Höhepunkt des Programms war die Freigabe des neuen Buches Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt. Das Buch Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben (herausgegeben 1982) ist in 126 Sprachen veröffentlicht worden. In all diesen Sprachen hat es sich als ein wertvolles Hilfsmittel beim Lehren erwiesen. Die Kongreßbesucher interessierte es jedoch außerordentlich, als umrissen wurde, wie mit dem Erkenntnis-Buch ein gerafftes Studienprogramm in Verbindung mit dem Werk des Jüngermachens möglich ist. Sie erkannten, wie zeitgemäß solch eine Vorkehrung ist. Die Übersetzung des neuen Buches war bereits für 131 Sprachen genehmigt worden; außer der englischen Ausgabe sind Übersetzungen in 86 Sprachen entweder bereits freigegeben worden oder werden noch gedruckt und auf den weiteren Bezirkskongressen „Freudige Lobpreiser“ zur Verfügung gestellt. Ein Mann in Großbritannien ging zu Bett und nahm sich das Erkenntnis-Buch als Lektüre mit. Um 8 Uhr am nächsten Morgen sagte er zu seiner Frau, er wolle studieren. Ein Mann in Albanien las das Buch ganz durch, und weil er erkannte, wie wichtig der Inhalt ist, bat er darum, daß man dreimal die Woche mit ihm studiert. Offenbar wird sich dieses Buch im Schlußteil des Programms für göttliche Bildung, das vor dem Kommen des großen Tages Jehovas abgeschlossen sein wird, als ein wertvolles Hilfsmittel erweisen.

Vor langer Zeit schon ließ Jehova durch den Propheten Jesaja den geistigen Überfluß vorhersagen, den Gottes Diener im Gegensatz zu anderen Menschen genießen würden (Jes. 65:13, 14). Jehovas Zeugen sind in der Tat ein geistig wohlgenährtes und glückliches Volk. Und sie sind eifrig darauf bedacht, an ihrem geistigen Überfluß diejenigen teilhaben zu lassen, die nach der Wahrheit hungern und dürsten.

Ständig Nachdruck auf die Bibel gelegt

Als Lehrbuch der göttlichen Belehrung steht die Bibel an erster Stelle. Jehovas Zeugen haben in Verbindung mit der Verbreitung von Bibeln viel geleistet. Das bedeutete oft, in den einzelnen Sprachen Übersetzungen zu benutzen, die bereits vorhanden waren. Doch im Jahr 1950 begann die Verbreitung der Neuen-Welt-Übersetzung in Englisch. Diese ausgezeichnete Übersetzung ist nun in 25 Sprachen verfügbar. In 13 dieser Sprachen wurde (zusätzlich zur englischen und portugiesischen Übersetzung in Braille) die gesamte Bibel herausgegeben. In den anderen 12 Sprachen wurden die Christlichen Griechischen Schriften gedruckt. Bisher wurden 84 400 000 Exemplare hergestellt.

Nach 16 Jahren harter Arbeit wurde die gesamte Neue-Welt-Übersetzung in Finnisch vollendet. Bei ihrer Freigabe anläßlich der 6 Bezirkskongresse in Finnland gab es donnernden Applaus. Außerdem vergossen so manche der Älteren Freudentränen, als sie hörten, daß die Großdruckausgabe ebenfalls zur Verfügung steht. Auch unsere chinesischen Brüder in Hongkong und auf Taiwan waren begeistert, als sie auf den Bezirkskongressen im August die Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften in ihrer Sprache erhielten. Sie ist in einem Band zusammen mit der allgemein gebräuchlichen Übersetzung der Hebräischen Schriften in Chinesisch erschienen. Die Übersetzung in zwei weiteren afrikanischen Sprachen ist fertiggestellt und wartet nun darauf, gedruckt und gebunden zu werden. Zur Zeit wird noch an der Übersetzung der Bibel in fünf andere Sprachen gearbeitet.

Das Wachtturm-Schulungszentrum in Patterson

Im Jahr 1988 begann in einer schönen Gegend mit bewaldeten Hügeln und Tälern in Patterson (New York) der Bau des Wachtturm-Schulungszentrums, das nur 112 Kilometer in nördlicher Richtung vom Brooklyner Bethel entfernt liegt. Wenn es fertiggestellt ist, bieten die Wohngebäude 1 200 Personen Platz.

Im Frühjahr 1995 waren die Einrichtungen so weit fertig, daß die 99. Klasse der Wachtturm-Bibelschule Gilead an dem neuen Ort ausgebildet werden konnte. Der Unterricht begann am 17. April mit einem Vortrag über Merkmale der Neuen-Welt-Übersetzung, den Albert Schroeder hielt, der zum Lehrkomitee der leitenden Körperschaft gehört und 1943 bei der Gründung der Gileadschule als ein Mitglied des Lehrkörpers diente.

In den Wochen nachdem der Unterricht der 99. Klasse begonnen hatte, zogen eine Anzahl Abteilungen vom Hauptbüro der Gesellschaft in die Räumlichkeiten von Patterson um. Einige waren schon vorher umgezogen. Seit dem 1. September sind die Dienstabteilung, die Redaktion für biblische Fragen und Leserbriefe, die Abteilung Übersetzungshilfe, die Graphikabteilung, die Fotoabteilung, die Videoabteilung sowie einige Bereiche der Rechts-, Bau- und Brailleabteilung in Patterson.

Die Königreichsdienstschule fördert gottgefälligen Fortschritt

Der Apostel Paulus ermahnte seinen Mitarbeiter Timotheus, über den inspirierten Rat nachzusinnen, den er ihm gegeben hatte, und ihn anzuwenden, damit sein Fortschritt offenbar werde. Paulus drängte ihn, beständig auf sein Lehren zu achten (1. Tim. 4:15, 16). Durch die Königreichsdienstschule, die ein Bestandteil des internationalen Programms theokratischer Belehrung ist, ist Ältesten und Dienstamtgehilfen geholfen worden, genau das zu tun. In dieser Schule ist betont worden, daß die Theokratie oder Gottesherrschaft eine liebevolle Herrschaft ist, da Gott Liebe ist (1. Joh. 4:8).

Im letzten Dienstjahr wurden allein in den Vereinigten Staaten 71 Klassen mit insgesamt 136 480 Brüdern (69 771 Ältesten und 66 709 Dienstamtgehilfen) unterrichtet. 35 Vertreter des Bethels und über 500 reisende Aufseher unterwiesen die Klassen in den Vereinigten Staaten. In Sambia wurde mit den 76 reisenden Aufsehern vor der Königreichsdienstschule eine besondere Zusammenkunft durchgeführt. Danach wurden in ganz Sambia 57 Klassen mit insgesamt 6 418 Ältesten und 4 349 Dienstamtgehilfen unterwiesen. Auch die Brüder in Malawi zogen Nutzen aus der Schule; dort erhielten 28 reisende Aufseher, 1 573 weitere Älteste und 1 424 Dienstamtgehilfen eine wertvolle Schulung. Im Dienstjahr 1995 fand diese Schule in den meisten Ländern der Welt statt.

Von der Schule wurde viel erwartet, und die vielen tausend Teilnehmer wurden nicht enttäuscht. Der gesamte Unterricht und aller Rat stützte sich auf die Bibel. Vom ersten bis zum letzten Programmpunkt bewiesen die Ältesten und die Dienstamtgehilfen gleich den Beröern ihre Bereitwilligkeit, sich vom ‘treuen Sklaven’ unterweisen und anleiten zu lassen (Mat. 24:45-47; Apg. 17:11).

Aus aller Welt sind Dankesäußerungen, die Schule betreffend, eingegangen. Brüder aus der Karibik sagten: „Vom Anfangsgebet an war offenkundig, daß Jehova um seine Schafe wirklich besorgt ist und will, daß wir Unterhirten sie im Geist der Liebe bestmöglich unterstützen und ermuntern.“ Von den pazifischen Inseln kam folgende freimütige Bemerkung: „Es ist einfach wunderbar, was wir aus dem Stoff, den wir bereits kannten, herausholten. Wir dachten jedenfalls, daß wir ihn kannten!“ Viele neuernannte Diener zogen Nutzen daraus. Beispielsweise wurde an einem Ort festgestellt, daß 85 Prozent der anwesenden Dienstamtgehilfen die Königreichsdienstschule zum ersten Mal besuchten. Ja, der Königreichsdienst-Schulkurs ist für die gesamte Organisation ein Segen, und die positiven Auswirkungen werden sich zweifellos in zahllosen guten Früchten zeigen.

Gute Auswirkungen der Schule zur dienstamtlichen Weiterbildung

Im Laufe des Jahres wurden auch weitere Klassen der Schule zur dienstamtlichen Weiterbildung unterrichtet. Diese Schule, deren Kurs acht Wochen dauert, ist der Gileadschule, die jetzt im Wachtturm-Schulungszentrum in Patterson (New York) untergebracht ist, angeschlossen. Die Schule zur dienstamtlichen Weiterbildung wurde von mehr Schülern als in irgendeinem anderen Dienstjahr besucht.

In den ersten fünf Monaten des Jahres 1995 wurde die Schule in der Dominikanischen Republik, in Indien, Neukaledonien, Peru, Portugal, Zaire und in der Zentralafrikanischen Republik eingeführt. Somit hat sie jetzt in insgesamt 34 Ländern stattgefunden. Allein im vergangenen Dienstjahr wurden 79 Klassen unterwiesen, und 1 836 Schüler absolvierten sie. Den Klassen wurden in Kongreßsälen, Zweiggebäuden und Königreichssälen geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt.

Ein Unterweiser sagte über die Klasse in der Dominikanischen Republik: „Die Schüler bildeten eine vorzügliche Gruppe, ... junge Männer voller Eifer und von Herzen kommender Wertschätzung sowie lernwillig. ... Das war an ihrem Verhalten, ihrer Sprache, ihren Umgangsformen und an ihrer Kleidung zu erkennen. Man muß Jehova und dem treuen Sklaven einfach dafür dankbar sein, daß solche jungen Männer ausgebildet werden.“ Ein Schüler der ersten Klasse in Portugal hielt es zunächst nicht für möglich, daß der gesamte Stoff behandelt würde. Doch später sagte er, daß er Nutzen daraus gezogen hat, das Studieren und Arbeiten zu lernen, und zwar so, wie der treue und verständige Sklave es empfiehlt, und nicht auf die eigene gewohnte Art.

Die folgenden Äußerungen sind typisch dafür, wie dankbar die Studenten für die Mühe der Unterweiser sind. In einem Brief von der 19. Klasse in den Vereinigten Staaten stand: „Vielen Dank für die Geistesmenschen, die ihr beauftragt habt, uns zu unterweisen. Ihre jahrelange Erfahrung, ihre Geduld, ihre Sorgfalt und ihre loyale Ergebenheit gegenüber Jehova hinterließen einen bleibenden Eindruck bei uns. Ein wahrer Segen.“ Und die 20. Klasse ergänzte: „Die Unterweiser legten ihr Herz in ihr Lehren, so daß wir unseren großen Schöpfer und seine Organisation noch mehr lieben.“ Ja, man kann von den Schülern sagen, daß ihre Augen ‘Augen geworden sind, die ihren Großen Unterweiser sehen’ (Jes. 30:20).

Absolventen der Schule dienen in den 34 Ländern, in denen sie stattgefunden hat, und in 67 weiteren Ländern und Gebieten. Sie wurden in die meisten Gebiete Osteuropas gesandt, auch in die Länder des ehemaligen Jugoslawien, sowie nach Malawi und Mosambik, wo das Werk viele Jahre verboten war. Die theokratische Bildung, die durch diese Schule vermittelt wird, hat weitreichende Auswirkungen.

Broschüren für besondere Bedürfnisse

In den letzten Jahren haben wir eine Reihe von Broschüren verwendet, um Bildung zu vermitteln. Auf den letzten Kongressen erhielten wir eine weitere aktuelle Broschüre: Jehovas Zeugen und Schulbildung. Sie geht mehr auf die Verhältnisse weltweit ein als die Schul-Broschüre zuvor. Statt die Fragen unserer jungen Menschen zu Schulaktivitäten zu beantworten, wendet sie sich hauptsächlich an Lehrer. Sie ist dazu gedacht, ihnen zu helfen, die sittlichen Grundsätze, an denen wir festhalten, und unseren Standpunkt über Bildung zu verstehen sowie das umfassende Programm fortschreitender Bildung kennenzulernen, aus dem wir als Zeugen Jehovas Nutzen ziehen. Zweifellos werden viele unserer Jugendlichen Exemplare für ihre Lehrer und Schulberater mitgenommen haben.

Auf dem chinesischen Kongreß in New York wurde eine neue Broschüre mit dem Titel „Frieden und Glück auf Dauer — Wie zu finden?“ in Chinesisch freigegeben. Sie steht mit traditionellen Schriftzeichen und mit vereinfachten Schriftzeichen zur Verfügung. Diese Broschüre ist für das chinesische Gebiet gedacht und wird demnächst ausgiebig verbreitet, wo immer es geht. Zur Zeit ist nicht geplant, sie in andere Sprachen zu übersetzen.

In den vergangenen Jahren wurden andere besondere Broschüren vorbereitet, um den ungeheuren Entstellungen, die die Geistlichkeit und Abtrünnige Behörden und Medien über Jehovas Zeugen zugetragen haben, zu begegnen. Diese Broschüren sind in Ungarn, der Tschechischen Republik, in Österreich und Bulgarien Regierungsbeamten, Personen, die in der Rechtspflege tätig sind, und anderen Fachleuten gegeben worden. In Griechenland wurde entsprechender Aufschluß nicht nur offiziellen Stellen gegeben, sondern allgemein verbreitet.

In Deutschland benutzen religiöse Gegner die Medien besonders intensiv, um Jehova zu lästern und sein Volk zu verleumden. (Vergleiche Römer 2:24.) Die leitende Körperschaft gab die Erlaubnis, eine Broschüre mit dem Thema Jehovas Zeugen — Menschen aus der Nachbarschaft. Wer sind sie? herauszugeben. Sie ist nur in Deutsch veröffentlicht worden. Als die Broschüre anfangs verbreitet wurde, gaben die Brüder sie im Predigtdienst jedem, der offensichtlich Nutzen daraus ziehen könnte. Sie ist hauptsächlich Behördenvertretern, Richtern, Rechtsanwälten, Lehrern und anderen Personen nützlich, die von der Geistlichkeit der Christenheit besonders unter Druck gesetzt werden, gegenüber Zeugen Jehovas eine negative Haltung einzunehmen. Viele Menschen sind dankbar dafür, mit den Tatsachen vertraut zu werden. Ein Bruder berichtet, daß der Schulleiter, bei dem seine Tochter zur Schule geht, 20 zusätzliche Exemplare erbat, um sie auf der nächsten Konferenz zu besprechen.

Es ist von Vorteil, mit den Regierungsvertretern in Kontakt zu bleiben, damit sie über uns und unsere Tätigkeit Bescheid wissen. Unsere Brüder in Mexiko tun das. Im Vertrauen darauf, daß Jehova ihre Schritte lenkt, haben sie bei Personen in verschiedenen Regierungsstellen Literatur abgegeben. Die Ergebnisse sind positiv.

Aufklärung für medizinisches Personal, für Richter und Sozialarbeiter

Als 1988 der Krankenhausinformationsdienst (KID) ins Leben gerufen wurde, geschah dies auch mit dem Ziel, ein Aufklärungsprogramm besonderer Art durchzuführen. Zunächst wurden ausgewählte Älteste geschult, Krankenhäuser in größeren Städten aufzusuchen und mit Ärzten und Verwaltungsangestellten Gespräche zu führen über Methoden zur Behandlung von Zeugen Jehovas ohne Bluttransfusionen. Des weiteren wurden die Ältesten darin geschult, wie sie ihren Glaubensbrüdern beistehen können, wenn deren Glaube in einer medizinischen Notsituation auf die Probe gestellt wird. Sie reden diesbezüglich entweder mit den Ärzten über realisierbare Behandlungsalternativen oder klären den betreffenden Zeugen Jehovas über medizinische Verfahrensweisen und Produkte auf, so daß dieser fundierte Entscheidungen treffen kann. Gegenwärtig dienen weltweit 6 465 geschulte Älteste in den Krankenhaus-Verbindungskomitees (KVKs).

Diese KVKs haben ihre Informationen in führenden medizinischen Zentren in der ganzen Welt präsentiert. Ärzte und Krankenhauspersonal haben sich in den meisten Fällen aufrichtig für dieses Bemühen um Kommunikation und Kooperation bedankt. Früher war es manchmal zu unerfreulichen Konfrontationen gekommen. Etlichen Ärzten war nicht bekannt, wie viele medizinische Alternativen es zu Bluttransfusionen gibt.

An Hand umfassenden Materials aus der medizinischen Fachliteratur, in dem gezeigt wird, wie kompetente Ärzte seit Jahren Patienten erfolgreich ohne Spenderblut behandeln, konnten die Komitees Ärzte über diese Alternativen informieren und die dargelegten Fakten untermauern. Sammlungen solcher Artikel befinden sich mittlerweile in gebundener Form in vielen bedeutenden medizinischen Bibliotheken. Außerdem steht dem KID in Brooklyn eine Sammlung von Artikeln zur Verfügung, mit deren Hilfe bei Notfällen Anfragen aus der ganzen Welt beantwortet werden.

Wie sehen die Ergebnisse dieses Aufklärungsprogramms aus? In vielen Ländern kommt es so gut wie überhaupt nicht mehr vor, daß versucht wird, einem Erwachsenen eine Bluttransfusion aufzuzwingen. In den meisten medizinischen Zentren ist man uns jetzt freundlich gesinnt und zur Zusammenarbeit mit uns bereit. Der medizinische Leiter eines Gesundheitsdienstes in Chile sagte: „Vor einigen Jahren schien es zwar so, als sei Ihre Haltung einfach nur dogmatisch, doch im Laufe der Zeit hat sich erwiesen, daß Ihr Standpunkt wissenschaftlich gestützt wird. ... Ihr internationaler Hilfsdienst funktioniert viel besser als der unsere.“

Zur Zeit sind weltweit mehr als 58 900 Ärzte/Chirurgen freundlicherweise bereit, Jehovas Zeugen zu behandeln, ohne über die Blutfrage zu diskutieren. Hundertzwei Krankenhäuser auf der ganzen Welt haben in ihrem Versorgungssystem sogar spezielle Programme für Behandlungsmethoden und Operationen ohne Blut geschaffen, um den Bedürfnissen von Zeugen Jehovas und anderen Personen Rechnung zu tragen, die keine Bluttransfusionen wünschen. Auf Grund dieser Entwicklungen können die KVKs der medizinischen Fachwelt einen weiteren Service bieten: die Vermittlung unentgeltlicher Beratungsgespräche mit jenen erfahrenen Spezialisten und/oder Fachleuten in diesen Krankenhäusern, so daß medizinische Probleme bei Zeugen Jehovas angegangen werden können.

Was übrigbleibt, sind meist Probleme, bei denen es um Kinder, vor allem um Neugeborene, geht. Aus diesem Grund wurde ein zweites Seminar vorbereitet, in dem die KVKs für Präsentationen geschult werden, durch die Familienrichter, Mitarbeiter von Sozialdiensten sowie alle anderen Personen aufgeklärt werden sollen, die an einer Entscheidung beteiligt sein könnten, Eltern ihre Kinder wegzunehmen, um ihnen eine Bluttransfusion aufzuzwingen. Diesen Personen muß deutlich gesagt werden, daß nicht einfach vorausgesetzt werden kann, eine Behandlung mit Blut sei die einzig verfügbare Behandlung. Seminare, die sich mit diesem Thema beschäftigen, sind mittlerweile in den Vereinigten Staaten, in Westeuropa und im pazifischen Raum abgehalten worden.

Bei der Präsentation wird den Richtern und anderen Personen, die mit solchen Fällen zu tun haben, ein Exemplar des eigens ausgearbeiteten Handbuches mit dem Titel Schutz der Familie und medizinische Behandlung für Zeugen Jehovas überreicht. Dieses mit einem Index versehene Handbuch enthält Einzelheiten über unseren Hilfsdienst, der von den Versammlungsältesten, den KVKs, dem KID im Zweigbüro und dem KID in Brooklyn geleistet wird. Auch sind Abhandlungen zu Fragen über Ethik und Recht sowie Auszüge aus anerkannten medizinischen Fachzeitschriften darin enthalten, in denen beschrieben wird, wie Erkrankungen und medizinische Probleme bei Kindern behandelt werden können, ohne Blut zu verwenden. Richtern, Sozialarbeitern und anderen wird so geholfen, zu erkennen, daß Jehovas Zeugen keine religiösen Fanatiker sind, die aus ihren Kindern Märtyrer machen wollen, indem sie jegliche medizinische Behandlung verweigern. Diesem Personenkreis wird vermittelt, daß es in Wirklichkeit darum geht, ob liebevolle Eltern das Recht haben, zu entscheiden, welche Behandlungsmethode angewandt werden soll.

Ein amerikanischer Rechtsgelehrter erklärte: „Die Krankenhaus-Verbindungskomitees und die Rechtsanwälte der Zeugen Jehovas haben Enormes geleistet, um bei Gerichten und Medizinern einen Meinungsumschwung zu bewirken. Die meisten der früher getroffenen Entscheidungen, durch die Zeugen Jehovas Rechte verweigert wurden, gründeten sich auf Vorurteile gegenüber deren Glaubensansichten und attestierten der Ärzteschaft in den Vereinigten Staaten Unfehlbarkeit. Jehovas Zeugen ist es gelungen, eine Trendwende in der Rechtsprechung herbeizuführen, indem sie Ärzte und Richter über die Glaubwürdigkeit der Überzeugung der Zeugen Jehovas aufgeklärt und aufgezeigt haben, welche exzessiven Ausmaße die Verwendung von Blut in der Medizin angenommen hat.“

Natürlich besteht unsere Hauptaufgabe nicht darin, über medizinische Verfahrensweisen oder gesetzliche Rechte aufzuklären. Doch ist durch dieses Programm wesentlich dazu beigetragen worden, die Haltung von Jehovas Zeugen zu untermauern, die entschlossen sind, dem göttlichen Verbot der Verwendung von Blut zu gehorchen (Apg. 15:28, 29).

Neue Einrichtungen werden dringendem Bedarf gerecht

In dem Maß, in dem das Werk biblischer Bildung beschleunigt wird und die Anzahl der Königreichsverkündiger zunimmt, werden weitere Gebäude für neue Versammlungen, für Kongresse, Schulen und Zweigbüros benötigt.

Im Dienstjahr 1995 wurden weltweit Hunderte von neuen Königreichssälen gebaut, von denen viele mit den „Spenden für das weltweite Werk“ finanziert wurden, die aus Liebe gegeben werden (2. Kor. 8:14, 15). Nachfolgend wird über einige davon berichtet. In der Ukraine wurden dreißig fertiggestellt. Vor sechs Jahren gab es in der Tschechischen Republik gar keine Königreichssäle, jetzt sind es 35. Letztes Jahr wurden in Deutschland 58 neue Königreichssäle gebaut, davon 15 im Osten des Landes. In Griechenland wurde ein Königreichssaal in einem Dorf errichtet, das nur 600 Einwohner, aber zwei Versammlungen mit insgesamt 128 Verkündigern hat. Innerhalb von 18 Monaten wurden in Polen 81 neue Königreichssäle gebaut und der Bestimmung übergeben. Doch es werden noch mehr benötigt. In einigen Gegenden Polens pachten die Brüder Felder, bebauen sie und verkaufen die Ernte, oder sie pflücken Beeren, um Geld zu bekommen, damit sie mit der Zeit einen Königreichssaal bauen können. Vierzig Säle wurden binnen eines Jahres in Südafrika gebaut. In den ländlichen Gebieten Südafrikas ist das Geld knapp, und dort verkaufen manche Brüder vielleicht einen Teil ihres Viehbestandes, um Zement zu kaufen, andere kaufen vielleicht die Ziegelsteine oder das Material für das Dach. Mit der Hilfe des regionalen Baukomitees nahm ein Königreichssaal auf diese Weise schnell Gestalt an.

Die 40 Verkündiger in Brewerville (Liberia) brauchten dringend einen geeigneten Saal. Bei ihren Zusammenkünften in einer „Konferenzbaracke“, die keine Seitenwände hatte, standen die meisten der 150 Zuhörer draußen und waren der Witterung ausgesetzt. Mit finanzieller Unterstützung von lieben Brüdern aus anderen Ländern kauften sie die nötigen Baustoffe, gossen ihre Betonblöcke selbst und bauten einen schönen Königreichssaal, der für alle in der Gegend ein Zeugnis ist. In Großbritannien wurde in Edgware ein Gebäudekomplex mit drei Königreichssälen so konstruiert, daß die Wände beiseite geschoben werden können und ein Kongreßsaal mit 800 Plätzen entsteht, der sich für fremdsprachige Kongresse eignet.

Auch die Anzahl der Kongreßsäle wächst ständig. In Großbritannien wurde ein weiterer der Bestimmung übergeben; vom Beginn der Verhandlungen bis zur Fertigstellung vergingen aber zehn Jahre. In Italien und der Republik Korea wurden jeweils zwei weitere eingeweiht. In Spanien wurde der fünfte Kongreßsaal der Bestimmung übergeben, in Brasilien der fünfzehnte. Weitere wurden in der Côte d’Ivoire und in Sri Lanka errichtet. Und rund um den Globus sind noch mehr im Bau.

Außer den Bauarbeiten, die in der Weltzentrale durchgeführt wurden, wurde letztes Jahr in 54 Ländern am Neubau oder an einer Erweiterung von Zweiggebäuden gearbeitet. Einige Projekte waren im Planungsstadium. Andere wurden fertig. Unsere Brüder in den folgenden sechs Ländern freuten sich darüber, daß im letzten Dienstjahr die Bestimmungsübergabe der Zweigeinrichtungen stattfand.

REPUBLIK KOREA: Das koreanische Zweigbüro steht in Kongdo, 67 Kilometer südlich von Seoul. Seit 1982, als das Zweigbüro dorthin verlegt wurde, mußten die Anlagen viermal erweitert werden. Durch die letzte Erweiterung wurde die Größe des Zweiges fast verdoppelt. Am 8. Oktober 1994 wurden die neuen Gebäude der Bestimmung übergeben, und Bruder Lloyd Barry von der leitenden Körperschaft hielt den Vortrag: „Freut euch vor dem Baumeister!“ Angesichts der Beweise dafür, daß Jehova ihren Dienst segnet, sind Jehovas Zeugen in Korea hoch erfreut.

Der Same der biblischen Wahrheit gelangte vor dem Ersten Weltkrieg nach Korea. Als das Zweigbüro vor dreizehn Jahren nach Kongdo verlegt wurde, betrug die Verkündigerhöchstzahl 30 237. Im August 1994 waren es 77 542 — davon 40 Prozent Pioniere.

Die Zweiggebäude mußten erweitert werden. Was kam hinzu? Das ganze Bürogebäude ist neu und hat viel Platz für die Dienstabteilung, den Krankenhausinformationsdienst, die Korrespondenz, die Kasse und die Übersetzungsabteilung. Das Druckereibüro, die Abteilungen für Elektronik, Computer, MEPS und Reproduktion sind in einer neuen Umgebung, und andere Arbeitsbereiche in der Druckerei haben jetzt mehr Platz. Das Bethelheim hat 56 neue Zimmer, eine neue Küche, einen angenehmen Speisesaal, neue Räumlichkeiten für die Gesundheitspflege, eine neue Bibliothek und eine neue Wäscherei. Es gibt auch einen ansprechenden und komfortablen neuen Königreichssaal.

Am Tag nach der Bestimmungsübergabe fand in der Sporthalle von Suwon eine besondere Zusammenkunft statt, bei der Bruder Barry noch einmal sprach. Dreizehn weitere Orte waren mit der Sporthalle über eine Telefonleitung verbunden, und insgesamt wurden 95 883 Besucher gezählt. Offenbar sind in Korea noch viele bereit, Jehovas Wege kennenzulernen und auf seinen Pfaden zu wandeln.

TAIWAN: Am darauffolgenden Wochenende, das heißt am 15. Oktober, wurden auf der Insel Taiwan, die etwa 145 Kilometer vor der Küste Chinas liegt, neue Zweiggebäude der Bestimmung übergeben. Auch hier war es Bruder Barry, der die Einrichtungen der Bestimmung übergab. Vor 42 Jahren war er das erste Mal auf Taiwan, als es nur eine Handvoll Zeugen Jehovas gab — zumeist vom Stamm der Ami —, die mit der Versammlung verbunden waren.

Am Bau des Zweigbüros waren Brüder aus Übersee und einheimische Zeugen beteiligt. Bisweilen arbeiteten sogar 50 Prozent der einheimischen Verkündiger an dem Projekt. Einige fuhren bis zu 9 Stunden (eine Fahrt) mit dem Bus, um sich an den Arbeiten beteiligen zu können. Acht Schwestern vom Stamm der Ami halfen mit, vor dem Speisesaal Grassoden zu verlegen. Die jüngste war 60 Jahre alt und die älteste 84! Diese Schwestern fingen morgens um 4.30 Uhr mit der Arbeit an. Eigentlich wollten sie schon um 4 Uhr beginnen, aber dafür war es draußen noch zu dunkel. Den gleichen Eifer bekunden sie auch beim Predigen.

Cyril Charles, ein Gileadabsolvent, der jetzt in Hongkong lebt, berichtete anläßlich des Programms der Bestimmungsübergabe über seinen Dienst auf Taiwan im Jahr 1949, als er 28 Jahre zählte. Das Leben unter der Ami-Bevölkerung bedeutete: keine Elektrizität, keine sanitären Anlagen und keine Matratzen. Aber die Angehörigen des Ami-Stammes offenbarten Liebe zur biblischen Wahrheit. Als Bruder Charles beschloß, einige im Haus-zu-Haus-Dienst zu schulen, wollten alle mitmachen. Auf dem Weg ins Gebiet schlossen sich ihm 70 Personen an, die aus südlicher Richtung kamen, und weitere 70 aus nördlicher Richtung. Kurz danach kamen noch 100 weitere dazu. Alle wollten mit Bruder Charles von Haus zu Haus gehen. Seither sind alle, die den ernsthaften Wunsch hegten, Jehova zu dienen, gut geschult worden.

Missionare, die sechs Jahre später und danach eintrafen, wurden zu Vorkämpfern des Werkes unter den Chinesen, die einen großen Anteil der Bevölkerung ausmachen. Sechsundzwanzig frühere Missionare kamen an diesem Wochenende zur Bestimmungsübergabe wieder nach Taiwan. Sie freuten sich nicht nur über die ansprechenden neuen Zweiggebäude, sondern auch darüber, daß diejenigen, mit denen sie früher studiert hatten, vielen anderen geholfen haben, Lobpreiser Jehovas zu werden.

Harvey Logan, der Koordinator des Zweigkomitees, und seine Frau Kathleen (beide Gileadabsolventen) dienen hier seit 1962. Allein in den vergangenen 10 Jahren konnten sie eine 150prozentige Zunahme beobachten.

ECUADOR: Im November, einen Monat später, wurden Erweiterungsbauten des Zweigbüros in Ecuador der Bestimmung übergeben. Die Gebäude liegen 23 Kilometer von der Hafenstadt Guayaquil entfernt.

Erst sieben Jahre zuvor, im Jahr 1987, wurde auf demselben Grundstück ein neues Zweigbüro der Bestimmung übergeben. Doch seither ist die Verkündigerdurchschnittszahl um 130 Prozent gestiegen. In derselben Zeit hat sich die Zahl der Bibelstudien um 120 Prozent erhöht. 1987 hatte Daniel Sydlik hier in einem Fußballstadion vor 14 322 Zuhörern einen Vortrag gehalten. In demselben Stadion hielt Bruder Henschel dann am 19. November 1994 vor 35 992 Anwesenden eine mitreißende Ansprache. Die reine Anbetung ist in Ecuador auf dem Vormarsch, und das erweiterte Zweigbüro ist ein ausgezeichnetes Zentrum, von wo aus die Unterweisung im Willen Jehovas bis in die entlegensten Winkel des Landes vordringen kann.

SRI LANKA: Im Januar 1995 war es soweit, daß auch der Zweig auf Sri Lanka zwei schöne neue Gebäude der Bestimmung übergeben konnte. Welch eine Verbesserung es doch war, wenn man bedenkt, daß man seit 1953 — als das Zweigbüro eröffnet worden war — jeweils das geeignetste Zimmer in einem gemieteten Haus zum Büro umfunktionieren mußte! Jetzt gibt es endlich Einrichtungen, die unseren Gott ehren, mit einem Grundstück, dessen Anlagen unseren Glauben an Jehovas Vorsatz, die Erde zu einem Paradies zu machen, widerspiegeln.

Unter denen, die beim Programm anwesend waren, befanden sich Claude Goodman, der hier 1930/31 gedient hat, Matilda Rajapakse (geb. Chapman), die jetzt über 90 ist und mindestens 80 Jahre mit den Ortsversammlungen verbunden ist und immer noch im allgemeinen Pionierdienst steht, Douglas King, der zweite Zweigdiener (wie man damals sagte), David Mercante, Zonenaufseher aus der Weltzentrale, der die Ansprache zur Bestimmungsübergabe hielt, und viele andere.

Sri Lanka ist eine große Insel, der Südspitze Indiens südöstlich vorgelagert, wo etwa 18 000 000 Menschen leben. Für viele ist der Gruß „Ayubowan!“, der soviel wie „Mögest du lange leben!“ bedeutet, etwas Alltägliches. Unter den Gliedern des Volkes Jehovas ist er mehr als eine landläufige Begrüßung: Er drückt ihren Herzenswunsch aus. Damit im Einklang möchten sie allen Menschen auf Sri Lanka die Königreichsbotschaft in ihrer eigenen Sprache überbringen. Die neuen Einrichtungen werden dazu beitragen.

Der Bau des Zweigbüros an sich war schon von erzieherischem Wert — nicht nur, was die Baumethoden anbetraf, sondern auch in geistiger Hinsicht. Durch das Projekt fühlten sich die Brüder auf Sri Lanka mit der internationalen Bruderschaft der Diener Jehovas enger verbunden. Die Baupläne wurden von Brüdern aus Amerika und Australien geliefert. Brüder aus Übersee arbeiteten fleißig und beaufsichtigten die Bauarbeiten; sie brachten den einheimischen Zeugen bei, wie man die Arbeit bewerkstelligen kann. Benötigte Materialien und finanzielle Mittel steuerten andere Zweige bei. Geduldig überwanden freiwillige Helfer Sprachschwierigkeiten, um die Zusammenarbeit zu ermöglichen. Alle haben ihre Wertschätzung für den weltweiten Aspekt der Organisation Jehovas vertieft, und die geistigen Bande sind gestärkt worden, durch die alles reibungslos abläuft.

SURINAME: Die Bestimmungsübergabe des Zweigbüros in Suriname fand am 12. Februar 1995 statt. Doch alles, was sich im Vorfeld abspielte, rief Erstaunen hervor und löste bei allen Beteiligten Freude aus. 16 Kilometer westlich der Stadt Paramaribo wurde ein Grundstück für die neuen Zweiggebäude erworben. Aus vielen Ländern reisten Brüder an, um bei den Bauarbeiten mitzuhelfen. Aus allen Teilen Paramaribos strömten Menschen herbei und sahen den Beweis einer liebevollen internationalen Zusammenarbeit, und sie staunten darüber, wie unsere Schwestern mit Planierraupen und anderen schweren Baufahrzeugen umgingen. Lehrkräfte zeigten sogar ihren Schulklassen, was erreicht werden kann, wenn Menschen in e i n e m Geist zusammenarbeiten. Als das Projekt fertig war, strahlten beide Fernsehanstalten von Suriname ein Programm darüber aus.

Zum Programm der Bestimmungsübergabe waren Brüder von Curaçao, aus den Niederlanden, aus Deutschland, Französisch-Guayana, Guyana und anderen Ländern gekommen. Dominick Piccone hielt in seiner Eigenschaft als Zonenaufseher die Ansprache zur Bestimmungsübergabe. Das Büro in diesen Einrichtungen wird eine Hilfe dabei sein, das Predigen der guten Botschaft in diesem Land mit einer Bevölkerung von 400 000 Einwohnern zu koordinieren.

KAMERUN: Jehovas Zeugen in vielen Ländern sind begierig zu erfahren, was in Kamerun vor sich geht. Tatsächlich waren einige aus Benin, Frankreich, Gabun, Kanada, Nigeria und den Vereinigten Staaten am 1. April 1995 anwesend, als die vier zweigeschossigen Gebäude, aus denen der neue Zweigkomplex in Bonaberi (Douala) besteht, der Bestimmung übergeben wurden. Unter den Gästen waren auch sieben Missionare, die Ende der 50er Jahre und in den 60er Jahren in Kamerun gedient hatten. Jean-Marie Bockaert aus Frankreich hielt die Ansprache zur Bestimmungsübergabe.

Im Jahr 1948 gab es nur 81 aktive Zeugen in Kamerun. Derzeit gibt es dort über 24 000, die Gott die Ehre geben, obwohl die Zeugen 23 Jahre unter strikten Einschränkungen zu leiden hatten. Zweifellos wird das neue Bethel mit seinen Einrichtungen für die Brüder von großem Wert sein, weil von dort aus die Tätigkeit des Volkes Jehovas beaufsichtigt wird, während an alle Kameruner großzügig die Einladung ergeht, zum Haus Jehovas hinaufzuziehen, seine Wege kennenzulernen und auf seinen Pfaden zu wandeln, damit sie ihm in der neuen Welt für immer heiligen Dienst darbringen können.

In diesem Jahr ist weltweit tatsächlich ein gigantisches Programm für biblische Bildung vorangetrieben worden, und es wird unaufhaltsam an Schnelligkeit zunehmen, bis das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge erreicht ist. Nach Harmagedon werden neue Aspekte zum Tragen kommen, wenn Milliarden von Menschen von den Toten auferweckt werden und in den Wegen Jehovas unterwiesen werden. Wie niemals zuvor wird die Erkenntnis Jehovas dann wirklich die Erde füllen.

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Oben: Die Freigabe des Buches „Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt“ in Deutschland

Links: Hier schaut man sich in Japan die neue Broschüre über die Schulbildung näher an

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In dem Kongreßdrama ging es darum, würdigen Betagten beizustehen

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338 491 neue Jünger ließen sich im letzten Dienstjahr taufen

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Wachtturm-Schulungszentrum in Patterson (N.Y.)

[Bilder auf Seite 28, 29]

Zweigeinrichtungen der Bestimmung übergeben:

1. Taiwan

2. Suriname

3. Sri Lanka

4. Ecuador

5. Korea

6. Kamerun