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Jehovas Zeugen — Jahrbuchbericht 1998

Jehovas Zeugen — Jahrbuchbericht 1998

Jehovas Zeugen — Jahrbuchbericht 1998

MIT Worten, die höchste Dringlichkeit erkennen lassen, sagte der Prophet Joel das Kommen des Tages Jehovas voraus. Und er machte deutlich, was für das Überleben entscheidend sein würde, indem er schrieb: „Es soll geschehen, daß jeder, der den Namen Jehovas anruft, sicher davonkommen wird“ (Joel 1:15; 2:1, 28-32).

Ein solcher Tag Jehovas kam im Jahr 607 v. u. Z. über Jerusalem. Zu dieser Zeit vollstreckte Jehova sein Strafgericht. Jahrelang hatte er zuvor die Bewohner Judas und Jerusalems warnend darauf hingewiesen, daß er sie ernstlich zur Verantwortung ziehen werde, weil sie ihm gegenüber respektlos gehandelt hatten. Wohl kannten sie seinen Namen und gebrauchten ihn auch, aber sie wandten sich nicht aufrichtig an ihn, um Anleitung zu erhalten. Sie glaubten eigentlich nicht, daß Jehova für ihr Handeln Rechenschaft von ihnen fordern würde (Neh. 9:26; Zeph. 1:4-6, 12). Es wäre ein Hohn, wenn sie am Tag der Bedrängnis zu Jehova rufen würden, und Jehova sagte, er werde nicht auf sie hören (Jer. 11:10, 11). Menschen, die Gerechtigkeit liebten, wie Jeremia, Baruch, Ebed-Melech und die Nachfahren Jonadabs, blieben hingegen verschont, als Jerusalem zerstört wurde, weil sie ernstlich bemüht gewesen waren, das Rechte zu tun und Gott zu gefallen.

Der Apostel Petrus erklärte, daß sich Joels Prophezeiung auch im ersten Jahrhundert erfüllte. Angeleitet vom heiligen Geist, zeigte Petrus, daß sich durch die Ereignisse zu Pfingsten 33 u. Z. das erfüllte, was Joel über das Ausgießen des Geistes Gottes vor dem Kommen des Tages Jehovas geschrieben hatte. Dieser Tag Jehovas kam im Jahr 70 u. Z. mit vernichtender Gewalt über Jerusalem (Apg. 2:16-21). Doch etwa 14 Jahre bevor es soweit war, schrieb der Apostel Paulus an Christen in Rom und zitierte aus Joel 2:32 (Röm. 10:13). Weshalb? Um Gottes Unparteilichkeit Juden und Griechen gegenüber hervorzuheben. Gemäß den Worten des Propheten hatte „jeder, der den Namen Jehovas anruft“, die Möglichkeit, gerettet zu werden. Aber warum mußten Christen in Rom vor einer Zerstörung gewarnt werden, die über das weit entfernte Jerusalem kommen sollte? Damit sie der Gefahrenzone fernblieben. Jeder, der im Jahr 70 u. Z. zum jüdischen Passahfest nach Jerusalem zog, saß in der Falle, als das Unglück über die Stadt hereinbrach. Hingegen waren diejenigen, die Gottes durch seinen Sohn ergangenes Wort befolgten, fast vier Jahre zuvor aus jener dem Untergang geweihten Stadt geflohen (Luk. 21:20-22).

Heute steht uns ein Tag Jehovas von noch weitaus größerer Tragweite unmittelbar bevor. Jehovas Urteilsvollstreckung wird jeden Winkel der Erde erreichen. Dennoch ist Rettung für jeden möglich — ungeachtet seiner Nationalität, Rasse oder Muttersprache —, der in vollem Vertrauen den Namen Jehovas anruft und Glauben an das sündensühnende Opfer seines Sohnes, Jesus Christus, ausübt (Offb. 7:9, 10). Allerdings wird in Römer 10:14 die Frage aufgeworfen: „Wie werden sie den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben?“ Jehovas Zeugen erkennen, wie dringend es ist, daß jeder die Möglichkeit dazu erhält.

Während des vergangenen Dienstjahres, das heißt von September 1996 bis August 1997, haben Jehovas Zeugen ein eindrucksvolles Zeugnis über Jehova, seinen Sohn und das messianische Königreich abgelegt. Sie berichteten über ihre öffentliche Zeugnistätigkeit in 232 Ländern, Inselgruppen und Territorien. Der Bericht zeigt, daß über eine Milliarde Stunden, exakt 1 179 735 841 Stunden, dafür eingesetzt wurden. Im Durchschnitt wurden 4 552 589 Heimbibelstudien durchgeführt, und 375 923 Personen ließen sich zum Zeichen ihrer Hingabe an Jehova taufen — das ist eine neue Höchstzahl!

Hält man sich vor Augen, wer sich an diesem weltweiten Zeugnisgeben beteiligt hat, ist man besonders beeindruckt. Es sind Menschen aus allen Nationen und Rassen, unter denen Hunderte von Sprachen vertreten sind. Viele müssen — nicht anders als ihre Mitmenschen — mit schweren wirtschaftlichen Problemen fertig werden. Tausende leben in Ländern, die durch Kriege zerrissen sind. Viele, die treu Zeugnis geben, haben mit schweren Krankheiten zu kämpfen. In Ruanda hat trotz der traumatischen Ereignisse in diesem Land jeder Zeuge Jehovas im Durchschnitt monatlich über 20 Stunden im Predigtdienst eingesetzt — die Pioniere nicht mitgerechnet. Während der Unruhen in Albanien haben die Verkündiger darauf geachtet, schon früh am Tag Zeugnis zu geben, solange es noch relativ ruhig war und bevor jeweils die Schießereien wieder begannen.

Jeden Monat beteiligten sich weltweit durchschnittlich 5 353 078 an der Verkündigung des Königreichs. 5 599 931 Personen — eine neue Höchstzahl — beteiligten sich zu irgendeiner Zeit während des Jahres am Predigtdienst. Dazu zählt das riesige Heer der Pioniere: monatlich im Durchschnitt 706 270. Das sind mehr als je zuvor. Was hat dazu beigetragen?

Begeisterte Reaktion auf eine besondere Aufforderung

Anfang 1997 erging der Aufruf: „... Hilfspioniere gesucht!“ In Unserem Königreichsdienst wurden praktische Empfehlungen gegeben, wie man sich die Zeit einteilen könne, um im Hilfspionierdienst zu stehen. Alle wurden herzlich ermuntert, sich während eines oder mehrerer Monate von März bis Mai daran zu beteiligen. Jeder Zweig setzte sich ein eigenes Ziel: zum Beispiel 100 000 für die Vereinigten Staaten, 20 000 für die Philippinen, 10 000 für die Republik Korea, 2 000 für Neuseeland und 350 für Liberia.

Wie war die Reaktion? Sie bewies eindrucksvoll, daß Jehovas Diener „sich willig darbieten“, wie in Psalm 110:3 vorhergesagt. Im März überstieg die Zahl der Hilfspioniere in Guadeloupe das gesteckte Ziel um 43 Prozent, in Ecuador um 73 Prozent. In Puerto Rico beteiligten sich 4 173, mehr als doppelt so viele wie erwartet. In der Ukraine reagierten trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage 10 365 auf den Aufruf nach 5 000 Hilfspionieren. In den Vereinigten Staaten standen in den drei Monaten insgesamt 251 880 Hilfspioniere in diesem Dienst — 130 Prozent mehr als während des gleichen Zeitraums im Vorjahr.

Viele zusätzliche Anstrengungen wurden unternommen, um sich an diesem besonderen Feldzug zu beteiligen. Mit welchem Ergebnis? Das Zweigbüro in Liberia berichtete: „Dank des besonderen Feldzugs im März machte das Werk wirklich Fortschritte. In unserem durch Krieg zerrissenen Land, in dem manche unserer Brüder und Schwestern bis zu dreimal alles verloren haben, was sie besaßen, ist es ein enormes Opfer, als Hilfspionier zu dienen. Die meisten sind schon vollauf damit beschäftigt, ihrer Familie eine einzige einfache Mahlzeit am Tag zu ermöglichen, vielleicht nur eine Schale Reis mit Palmöl oder eine Schale Bulgur. Es schien unwahrscheinlich, daß wir unser Ziel von 350 Hilfspionieren — etwa 25 Prozent des Verkündigerdurchschnitts im Vorjahr — erreichen würden. Doch im Vertrauen auf Jehova reagierten die Brüder positiv, so daß sich im März 496 am Hilfspionierdienst beteiligten — eine hervorragende, nie dagewesene Höchstzahl! Zusammen mit den 150 allgemeinen Pionieren und den 29 Sonderpionieren standen damit ganze 42 Prozent aller Verkündiger, die im März berichteten, in einem Zweig des Pionierdienstes.“

Wie steht es mit Gegenden, in denen das Gebiet schon allwöchentlich oder noch öfter bearbeitet wird? In einer Ortschaft in der Nähe des Zweigbüros in Kolumbien sagte ein Mann zu einem Pionier: „Es ist kaum zu glauben! Als ich in Faca in den Bus einstieg, wurde ich von euch angesprochen. Den ganzen Tag habt ihr mich gefunden — im Bus, einfach überall. Jetzt ist es acht Uhr abends, und ihr seid immer noch unterwegs!“ Aus welchem Grund? Weil Jehovas Zeugen Menschen helfen möchten, auf den Weg zum Leben zu gelangen. Außerdem möchten sie frei sein von Blutschuld im Hinblick auf solche, die diese Gelegenheit ausschlagen (Hes. 3:19; Apg. 20:26, 27).

Bekanntlich war der März auch der Monat, in dem die Feier zum Gedenken an den Tod Christi begangen wurde. Es gibt wohl keine bessere Möglichkeit, seine Wertschätzung für die Bedeutung dieses Ereignisses zu zeigen, als dadurch, sich vermehrt an dem Werk zu beteiligen, das Gottes Sohn seinen Nachfolgern zu tun aufgetragen hat (Mat. 28:19, 20; Apg. 1:8).

„Tut dies immer wieder“

Das Leben jedes echten Christen wird durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi maßgeblich beeinflußt. Der Apostel Paulus schrieb: „Die Liebe, die der Christus hat, drängt uns ... Er ist für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt worden ist“ (2. Kor. 5:14, 15). Jesus Christus setzte am letzten Tag seines Lebens als Mensch eine Feier zum Gedenken an seinen Tod ein. Alljährlich sollten seine geistgesalbten Nachfolger seines Opfertodes gedenken. Am 23. März 1997 taten sie das, getreu dem Gebot Jesu (1. Kor. 11:25). Millionen andere versammelten sich als Beobachter mit ihnen. Die Gesamtanwesendenzahl weltweit betrug 14 322 226, weit über eine Million mehr als 1996. Welch ein wunderbarer Beweis für die Gunst und den Segen Jehovas!

Vielerorts waren Jehovas Zeugen wirklich eifrig damit beschäftigt, Menschen einzuladen, mit ihnen das Gedächtnismahl zu besuchen. In Togo erlebten die 19 Verkündiger in dem Dorf Game Seva zu ihrer Freude, daß 820 Personen kamen. Die 209 Verkündiger der Versammlung Aksu (Kasachstan) konnten 1 080 zu diesem besonderen Ereignis willkommen heißen. In Ekpe (Benin) waren die 56 Verkündiger bestimmt erstaunt und erfreut, als 1 351 beim Gedächtnismahl erschienen. Eine Gruppe von nur vier Verkündigern in Gbapa (Liberia) besuchte im März die Menschen wiederholt, um sie an die Bedeutung des Gedächtnismahls zu erinnern. Das hatte zur Folge, daß in diesem Dorf 193 anwesend waren.

Gemäß der Erkenntnis, die zum Leben führt, handeln

Das Jüngermachen ist ein wichtiger Bestandteil des christlichen Dienstes. Bevor Jesus in den Himmel zurückkehrte, gebot er seinen Nachfolgern: „Macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie ..., und lehrt sie“ (Mat. 28:19, 20). Im Einklang damit laden Jehovas Zeugen weltweit Menschen ein, von einem kostenlosen Programm persönlicher biblischer Unterweisung Gebrauch zu machen. Im vergangenen Jahr wurden durchschnittlich jeden Monat 4 552 589 solche Studien durchgeführt.

Beispielsweise wurde mit Menschen studiert, die nach der Wahrheit suchten. Ein Mann im Libanon fand im Müll Exemplare der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! Nachdem er sie gelesen hatte und ihm das Angebot eines kostenlosen Heimbibelstudiums aufgefallen war, suchte er nach den Zeugen.

Es gab auch Leute, die eigentlich nicht interessiert waren. In Vanuatu im Südwestpazifik lernte ein Dorfhäuptling die Wahrheit kennen. Sein Sohn ärgerte sich, daß seine Eltern die presbyterianische Kirche verlassen hatten und nun mit Jehovas Zeugen Gemeinschaft pflegten. Eines Tages jedoch gelang es einem Pionier, mit dem Sohn ein Gespräch zu führen; er bot ihm an, ihm zu zeigen, wie solch ein Bibelstudium abläuft — „nur zum Ausprobieren“, wie er sagte. Er verwendete die Broschüre Was erwartet Gott von uns? Nachdem sie ein Thema besprochen hatten, wollte der junge Mann ein zweites und dann ein drittes Mal studieren. Es dauerte nicht lange, da studierte er zweimal in der Woche und besuchte die Zusammenkünfte.

Nicht wenige wollen mehrmals wöchentlich studieren, wenn sie erst einmal auf den Geschmack gekommen sind. So erging es Lars, einem Mann in Dänemark, der sich für einen Atheisten hielt. Nachdem er eingewilligt hatte, das Buch Das Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung? zu lesen, überzeugte er sich schnell davon, daß es einen Gott gibt. Dann war er begierig, mehr zu lernen — so begierig, daß er bald dreimal wöchentlich das Buch Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt studieren wollte. Drei Brüder wechselten sich mit dem Leiten des Studiums ab.

Sich Wissen anzueignen reicht allein natürlich nicht aus. Man muß den Willen Gottes tun. Dazu müssen manchmal recht drastische Änderungen vorgenommen werden. Das Verhalten eines jungen Mannes in Indonesien war derart abscheulich gewesen, daß ihn seine konfuzianischen Eltern als unverbesserlich bei den Behörden angezeigt hatten. Doch die Aufrichtigkeit der Zeugen Jehovas und die Liebe, die ihm erwiesen wurde, als er schließlich die Zusammenkünfte besuchte, weckten in ihm den Wunsch, Jehova kennenzulernen. Nach nur zwei Monaten Studium nahm er große Veränderungen in seinem Leben vor: Er gab das Rauchen und den Drogenkonsum auf. Bald wurde er ein Verkündiger, dann ließ er sich taufen und wurde Hilfspionier und schließlich allgemeiner Pionier — all das in 15 Monaten.

Man kann wirklich sagen, daß gemäß der Vorhersage in Offenbarung 7:9, 10 eine „große Volksmenge“ aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Zungen auf den Plan getreten ist und Jehova dient.

Erfinderisch im Erreichen der Menschen

Als Jesus Christus seinen Dienst durchführte, begab er sich dorthin, wo sich die Menschen aufhielten. Das führte ihn in Privatwohnungen. Außerdem gab er an Orten Zeugnis, wo Fischer ihre Netze säuberten, an einem Dorfbrunnen und im Tempel in Jerusalem (Mat. 13:1, 2; 26:55; Luk. 5:1-3; Joh. 4:5-26). Auch der Apostel Paulus predigte öffentlich und ging „von Haus zu Haus“, weil das die beste Möglichkeit war, sicherzustellen, daß niemand übergangen wurde (Apg. 20:20). Jehovas Zeugen ahmen dies nach und gehen ebenfalls dorthin, wo sich die Menschen aufhalten.

Intensiver als je zuvor wird beim Zeugnisgeben das Telefon eingesetzt. Dadurch ist es den Zeugen möglich, regelmäßig mit Menschen in Kontakt zu treten, die in bewachten Wohnanlagen, unzugänglichen Gebäuden und speziell gesicherten Wohnvierteln leben. Das Telefon wird auch eingesetzt, um die Bewohner Hunderter abgelegener kleiner Koralleninseln, die zu den Bahamas gehören, zu erreichen. Das war bislang wegen der weiten Entfernungen und der hohen Reisekosten besonders schwierig. Jetzt hingegen werden sie regelmäßig über Telefon „besucht“.

Ein Verkündiger in der Dominikanischen Republik gibt gern am Flughafen Zeugnis. Er berichtet: „Der Flughafen ist ein besonderes Gebiet. Ohne auch nur einen Paß zu besitzen, kann ich Leute aus aller Herren Länder ansprechen. Ich zeige Reisenden interessante Artikel, die sie während des Fluges lesen können. Auch spreche ich diejenigen an, die Reisende zum Flughafen bringen oder auf ankommende Passagiere warten. Pro Stunde gebe ich ungefähr 30 Zeitschriften ab. Mittlerweile warten die Flughafenangestellten schon auf mich, um die neuesten Ausgaben zu erhalten. Mit einem dort Beschäftigten konnte ich ein Bibelstudium beginnen.“ Im vergangenen Jahr waren Jehovas Zeugen in der Dominikanischen Republik auch mit einem eigenen Stand auf der nationalen Buchmesse vertreten — ein bedeutendes Ereignis in jenem Land. Als Folge guter Gespräche konnten mehrere Bibelstudien begonnen werden.

Die Ältesten einer Versammlung auf Taiwan beauftragten befähigte Brüder und Schwestern, große Krankenhäuser in ihrem Versammlungsgebiet zu besuchen. Zwei Schwestern gingen zu einer Dialysestation. Sie wollten sich freundlich um die Patienten kümmern, die dort regelmäßig stundenlang ausharren müssen. Hat sich das positiv ausgewirkt? Ein Mann zeigte beispielsweise Interesse, worauf eine der Schwestern ihren Mann mitnahm und ihn dem Patienten vorstellte. Er begann mit dem Mann zu studieren, und das Studium wird nun jede Woche im Krankenhaus durchgeführt. Nach kurzer Zeit fing der Mann an, regelmäßig die Zusammenkünfte zu besuchen.

Einige Zeugen in Australien stellten eine Mappe zusammen, die sie in Bestattungsunternehmen anbieten wollten. Sie enthielt die Broschüren Wenn ein geliebter Mensch gestorben ist und Kümmert sich Gott wirklich um uns? sowie einige Traktate, die speziell für trauernde Hinterbliebene geschrieben worden sind. Diese Mappe wurde gut aufgenommen. Die Brüder statten in regelmäßigen Abständen erneute Besuche ab, um den Vorrat an Broschüren und Traktaten aufzufüllen.

In vielen Ländern schnellt die Zahl der Gefängnisinsassen in die Höhe. Jehovas Zeugen predigen, soweit möglich, auch Personen, die im Gefängnis sitzen. Vor etwa 15 Jahren fingen Zeugen in São Paulo (Brasilien) an, ein Gefängnis zu besuchen, zu dem ein Zellenkomplex mit etwa 6 000 Insassen gehört. Dort werden regelmäßig 45 Heimbibelstudien durchgeführt. Neun Häftlinge, die alle die Wahrheit im Gefängnis kennengelernt haben, sind mittlerweile Königreichsverkündiger. Wenn sich jemand taufen läßt, fängt er gleich mit dem Hilfspionierdienst an. Manche Häftlinge studieren wöchentlich mit ihrer eigenen Familie die Bibel, und einer hält Kurse ab, in denen er etwa 30 Mithäftlingen Lesen und Schreiben beibringt. Die Gefängnisverwaltung ist infolgedessen voll des Lobes über die Tätigkeit, die unter den Häftlingen durchgeführt wird.

In Südafrika sprachen zwei Zeugen Jehovas bei Richtern, Rechtsanwälten und Verwaltungsangestellten in Gerichtsgebäuden vor. Dort trafen sie auf eine Standesbeamtin, die fragte: „Warum sind Sie nicht schon früher gekommen?“ Wie sie erklärte, hatte sie an dem Vormittag schon über 20 Personen getraut. Sie nahm das Buch Das Geheimnis des Familienglücks entgegen, und auch die drei Paare, die gerade in ihrem Büro saßen, wollten je ein Exemplar. Jetzt halten die Brüder dort dreimal wöchentlich vor einer Zuhörerschaft von 60 bis 100 Personen eine fünfminütige Ansprache. Sie erklären, wie Jehova zur Ehe eingestellt ist, und erwähnen, daß in den gleichen Gerichtsgebäuden jeden Freitag über 100 Ehen geschieden werden. Dann bieten sie diesen Paaren das Familienglück-Buch als Hilfe an, ihre Ehe glücklich zu gestalten.

Ein Bruder, der zur Bethelfamilie auf den Philippinen gehört, reiste mit einem Überlandbus zu einem Tagessonderkongreß. Die Busfahrer führen zur Unterhaltung der Fahrgäste häufig Videofilme vor. Auf dieser Fahrt fragte indes unser Bruder, ob er eine Videokassette abspielen dürfe, die er mitgebracht habe. Der Busfahrer war einverstanden. So bekamen 70 Fahrgäste das Video Jehovas Zeugen — Die Organisation, die hinter dem Namen steht zu sehen. Es gibt wirklich viele Methoden, den Menschen die gute Botschaft zu Gehör zu bringen.

Freudiges Predigen in „unberührtem Gebiet“

Wie der Apostel Paulus gern in Gebieten predigte, in denen zuvor noch kein Zeugnis gegeben worden war, gibt es auch heute Zeugen Jehovas, die sich bereit erklären, „unberührtes Gebiet“ sowie Gegenden zu bearbeiten, in denen bislang nicht regelmäßig Zeugnis gegeben werden konnte (Röm. 15:23).

In Osteuropa sind große Gebiete der Republik Moldau praktisch jungfräuliches Gebiet, was das Predigen der guten Botschaft angeht. Werden diese Gebiete aber bearbeitet, erweist sich das mitunter als sehr fruchtbar. Eine Versammlung in Tighina bearbeitete im Januar 1997 zwei Ortschaften in einem solchen Gebiet. Schnell konnten Studien eingerichtet werden, und im Sommer ließen sich 13 Personen aus diesen Ortschaften anläßlich des Bezirkskongresses taufen. Ist das nicht erfreulich?

Eine Pionierin in Lima (Peru) wollte ihren Dienst ausdehnen und deshalb in abgelegenen Gebieten Zeugnis geben. Sie reiste mit dem Bus 15 Stunden in ihre Heimatstadt im Bezirk Andamarca. Unter den 7 000 Bewohnern dieser Gegend war kein Zeuge Jehovas. Zu ihrer Überraschung fand sie schnell eine Arbeit. Ihre Pionierpartnerin schloß sich ihr an. Die beiden waren erstaunt, wie einfach es dort war, Ärzten, Ingenieuren, Architekten und anderen Akademikern Zeugnis zu geben. Manche hungerten förmlich nach geistiger Speise. Nach wenigen Monaten konnten drei Zusammenkünfte der Versammlung regelmäßig abgehalten werden, und sie wurden von 15 Personen besucht. Beim Gedächtnismahl waren 66 anwesend.

Ein Pionierehepaar, das in ein Gebiet in Guyana zog, wo Hilfe dringend benötigt wurde, erzielte schon ausgezeichnete Ergebnisse, bevor es überhaupt im Gebiet ankam. Als die beiden auf dem Weg dorthin in einer Ortschaft übernachteten, predigten sie einigen Einwohnern. Ehe sie ihre Reise am nächsten Morgen fortsetzten, kam ein kleines Mädchen zu ihrem Zelt und sagte, seine Mutter wolle sie gern sprechen. Zu ihrer großen Überraschung trafen die beiden auf eine Frau, die die Veröffentlichungen der Gesellschaft schon seit 14 Jahren las. Ihre Schwester hatte sie ihr immer aus den Vereinigten Staaten geschickt. Das hatte sich auf das Familienleben so nachhaltig ausgewirkt, daß die Familie aus der katholischen Kirche ausgetreten war und sogar erduldet hatte, daß man ihr in der Gemeinde deshalb aus dem Weg ging. Am darauffolgenden Sonntag wurde eine Zusammenkunft abgehalten, zu der 47 Personen erschienen, darunter 23 Angehörige der Frau. Man sorgte später dafür, daß dort auch das Gedächtnismahl gefeiert wurde, und 66 Personen waren anwesend. Tatsächlich werden diejenigen, die dem Ruf „Komm herüber nach Mazedonien, und hilf uns!“ Folge leisten, reich gesegnet (Apg. 16:9).

Junge Menschen ‘preisen den Namen Jehovas’

Zu sehen, wie viele junge Menschen unter denen sind, die Jehova eifrig dienen, ist wirklich ermutigend. In Psalm 148:7-13 steht die Aufforderung zu lesen: „Preist Jehova von der Erde her, ... ihr jungen Männer und auch ihr Jungfrauen, ihr alten Männer zusammen mit Knaben. Mögen sie den Namen Jehovas preisen, denn sein Name allein ist unerreichbar hoch. Seine Würde ist über Erde und Himmel.“ Viele Tausende nehmen diese freundliche Einladung an. Sie ergreifen Gelegenheiten, sowohl durch ihr Reden als auch durch ihr christliches Benehmen ein vorzügliches Zeugnis zu geben.

Eine Umfrage unter den über 50 000 Verkündigern in Ghana ergab, daß 12 Prozent von ihnen zwischen 6 und 20 Jahre alt sind. Wie das Zweigbüro in Argentinien berichtet, waren die Hälfte der 3 441 Personen, die sich anläßlich der letzten Bezirkskongreßserie taufen ließen, Jugendliche ab 12 Jahre. Die meisten dieser jungen Leute gehen noch zur Schule. Ihnen ist ein einzigartiges Gebiet zugänglich, das andere nur schwer erreichen können. Und dieses Gebiet erweist sich nicht selten als fruchtbar.

Daniel, ein 6jähriger ungetaufter Verkündiger in Ghana, leitet zehn Heimbibelstudien, die meisten davon mit Schulkameraden. Einer von ihnen, ein 19jähriger, besuchte im vergangenen März das Gedächtnismahl. Als Daniels Lehrer im Unterricht eine irreführende Aussage über den Ursprung tierischen Lebens machte, sah Daniel dies als Gelegenheit an. In der Pause ging er zu dem Lehrer und erzählte ihm höflich, er habe eine Veröffentlichung, die zusätzliche Informationen zu dem besprochenen Thema enthalte. Der Lehrer las die Broschüre, die Daniel ihm gegeben hatte, und schrieb dann eine Mitteilung an Daniels Vater. Dieser Lehrer macht jetzt Fortschritte in der Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt.

Sogar Kinder im Vorschulalter, die von ihren gottesfürchtigen Eltern unterwiesen worden sind, können sich wirkungsvoll am Zeugnisgeben beteiligen. Aus Rußland wird von einer Mutter und ihrer 5jährigen Tochter berichtet. Wenn die beiden mit der U-Bahn fahren und weibliche Fahrgäste neben ihnen sitzen, fängt häufig die Kleine ein Gespräch an, indem sie fragt: „Entschuldigen Sie bitte, wußten Sie, daß der Name Gottes ‚Jehova‘ lautet?“ Gewöhnlich antworten die Leute mit Nein. Dann schaut das Mädchen seine Mutter an und sagt: „Mama, kannst du das der Frau bitte erklären?“

Manche unserer jungen Leute sind äußerst mutige und eifrige Zeugen. Bjarki, der jetzt zehn ist, hat seinen Schulkameraden in Island häufig gepredigt. Unlängst ließen sie sich einfach nicht davon überzeugen, daß er ein Christ sei; er glaube nicht an Gott, sondern an Jehova, behaupteten sie. Er versuchte, es ihnen zu erklären, aber sie wollten ihm nicht glauben. Auf dem Nachhauseweg von der Schule bat Bjarki einen Jungen aus seiner Klasse, mit ihm nach Hause zu kommen, denn er müsse ihm unbedingt etwas zeigen. Zu Hause angekommen, schlug Bjarki in seiner Bibel 1. Mose 2:5 auf, wo Gottes Name in der isländischen Bibel in einer Fußnote erwähnt wird, und er verwendete auch die englische Neue-Welt-Übersetzung, um seinen Schulkameraden davon zu überzeugen, daß Gottes Name „Jehova“ lautet. Dann sagte Bjarki: „Jetzt hast du selbst gesehen, daß nach der Bibel Gottes Name ‚Jehova‘ lautet; wenn also die Jungs in der Schule behaupten, Jehova sei nicht der Name Gottes, kannst du ihnen sagen, daß sie damit falsch liegen, weil du es selbst in der Bibel gesehen hast.“ Nicht nur, daß Bjarki seinen Kameraden über die Wahrheit belehrte, er gab ihm auch noch Anweisungen, wie man predigt!

Manchen ist es möglich gewesen, direkt im Unterricht taktvoll Zeugnis zu geben. Ein junger Bruder im Libanon hielt vor der Klasse ein Referat über Jehovas Zeugen. Dabei führte er auch das Video Jehovas Zeugen — Die Organisation, die hinter dem Namen steht vor. Eine junge Verkündigerin in Portugal, die einen Aufsatz darüber schreiben sollte, wie sie die Osterferien verbracht hatte, erwähnte darin, daß sie das Gedächtnismahl besucht habe. Das weckte das Interesse des Lehrers und führte dazu, daß er bald in ein Bibelstudium einwilligte. Mittlerweile ist er ein ungetaufter Verkündiger.

Eifer hat viele Jugendliche dazu veranlaßt, den Hilfspionierdienst aufzunehmen, und manche sind sogar allgemeine Pioniere geworden. Zu ihnen gehört Marie Rose in Ruanda. Sie besucht die Sekundarschule und arbeitet gleichzeitig hart, um ihre schon ältere Mutter zu unterstützen, steht aber auch im allgemeinen Pionierdienst und leitet 15 Bibelstudien. Glory, die in Kamerun lebt, stand während der Schulzeit im Hilfspionierdienst, obwohl keiner ihrer nächsten Angehörigen ein Zeuge Jehovas war. Mittlerweile ist sie allgemeiner Pionier, und drei ihrer Angehörigen sind getaufte Zeugen geworden. Glory sagt: „Im Pionierdienst zu stehen, während ich zur Schule ging, war für mich der beste Schutz vor Drogen, Unsittlichkeit und Gewalt — Problemen, die heutzutage an vielen Schulen vorherrschen.“

Eine Schule für diejenigen, die den Pionierdienst ergreifen

Wer seit mindestens einem Jahr im Pionierdienst steht, erhält die Möglichkeit, an einer speziellen Schulung teilzunehmen. Im November 1977 wurden in den Vereinigten Staaten die ersten Einladungen zum Besuch der Pionierdienstschule versandt. Während der vergangenen 20 Jahre haben allein in den USA über 195 000 Pioniere von dieser Schulung profitiert. Dazu gehören die 10 345 Kursteilnehmer, die die Schule im vergangenen Jahr besuchten. Weltweit haben Hunderttausende diese Schulung erhalten.

Welches Ziel verfolgt diese Schule? Der Kurs soll Pionieren helfen, 1. mit Jehova zu wandeln und dabei Jesus Christus nachzuahmen, 2. in der Liebe für die ganze Bruderschaft zu wachsen und 3. ihre Fähigkeiten im Predigen und Lehren zu verbessern, damit sie noch wirkungsvoller ‘wie Lichtspender in der Welt leuchten’ können (Phil. 2:15).

Zwei Unterweiser sagten, neben der praktischen Schulung für den Predigtdienst helfe der Kurs den Teilnehmern auch, „im Pionierdienst ausgeglichen zu sein und nicht infolge von Ablenkungen des gegenwärtigen Systems den Blick für das Wesentliche zu verlieren“. Das hat dazu geführt, daß noch weiteren geholfen werden konnte, eine lohnenswerte Laufbahn im Vollzeitdienst einzuschlagen.

Als während der vergangenen acht Jahre in Osteuropa und Afrika Verbote der Tätigkeit der Zeugen Jehovas aufgehoben wurden, traf man umgehend Vorkehrungen, damit die Pioniere in diesen Gebieten ebenfalls von der Pionierdienstschule profitieren konnten. Aus Slowenien wird berichtet: „In dem Maß, wie die einzelnen Pioniere wirkungsvoller vorgehen und die Qualität verbessern, sind die positiven Auswirkungen der Schule erkennbar.“ Äußern sich Pioniere, die die Schule besucht haben, begeistert darüber, werden nicht selten andere veranlaßt, ebenfalls Pionier zu werden. In Ungarn war das der Fall; dort nahmen in einer Versammlung mit 5 Pionieren 21 weitere den Pionierdienst auf, nachdem einige die Pionierdienstschule besucht hatten.

Die Ernte ist wirklich groß. Willige, gut geschulte Prediger werden im Gebiet dringend benötigt. Die Pionierdienstschule wird zweifellos auch in Zukunft dazu beitragen, diesem Bedarf abzuhelfen.

Zehn Jahre Schule zur dienstamtlichen Weiterbildung

Etwa zehn Jahre nach Einführung der Pionierdienstschule nahm am 1. Oktober 1987 in Pittsburgh (Pennsylvanien, USA) die Schule zur dienstamtlichen Weiterbildung den Unterricht auf. Unverheiratete Älteste und Dienstamtgehilfen, die diese Schulung erhalten, können gebeten werden, weltweit irgendwo zu dienen, wo Hilfe benötigt wird. Vor zehn Jahren gab es auf der ganzen Welt 54 911 Versammlungen; heute sind es 85 256. Befähigte Männer, die als Hirten und Lehrer tätig sind und im großen Evangelisierungswerk führend vorangehen, werden dringend benötigt. Die Schule zur dienstamtlichen Weiterbildung bereitet ergebene Männer darauf vor, diese Hilfe zu leisten (2. Tim. 2:2).

Seit Gründung der Schule wurde sie von 3 698 Brüdern in Nord- und Südamerika, 1 208 in Afrika, 1 804 in Asien und auf den Inseln des Pazifiks sowie 2 295 in Europa besucht. Absolventen der Schule dienen gegenwärtig in 126 Ländern.

Eine ganze Reihe Absolventen sprechen mehrere Sprachen. Diese Fähigkeit wird unmittelbar in ihrem Heimatland, wo verschiedene Volksgruppen leben, oder im Ausland genutzt. Andere haben die Sprache des Landes gelernt, in das sie gesandt wurden.

Hunderte Absolventen sind als Sonderpioniere tätig, um abgelegene Gebiete zu erschließen. Versammlungen, die Älteste und Dienstamtgehilfen benötigten, haben von den Diensten der Brüder profitiert, die die Schule besuchten. Manche Absolventen wurden beauftragt, den Kreisdienst durchzuführen. Aus Nigeria wird beispielsweise berichtet, daß in jenem Land 50 Absolventen der Schule im Reisedienst stehen. Ungefähr genauso viele dienen in Mexiko in dieser Eigenschaft, einem Land, in dem viele neue Versammlungen gegründet worden sind. Auf den Philippinen stehen 37 Absolventen im Kreisdienst, und 111 dienen als stellvertretende Kreisaufseher. Eine Anzahl Absolventen mit technischen Fähigkeiten wurden gebeten, in Zweigbüros Hilfe zu leisten.

Die Schule erweist sich als ein vorzügliches Instrument, um Brüdern wertvolle Schulung zu vermitteln, die sich willig zur Verfügung stellen, den Königreichsinteressen zu dienen (Ps. 110:3). Sie wurden mit größerer Verantwortung betraut, weshalb auch mehr von ihnen verlangt wird, aber sie kommen in den Genuß vieler Segnungen (Luk. 12:48b).

‘Ihr sollt euch vor Jehova freuen’

Im alten Israel kamen die Anbeter Jehovas regelmäßig zu Festzeiten zusammen. In Verbindung mit dem Feiern des jährlichen Laubhüttenfests wurde ihnen geboten: „Ihr sollt euch sieben Tage vor Jehova, eurem Gott, freuen“ (3. Mo. 23:40). In gleicher Weise erleben Jehovas Diener heute anläßlich der jährlichen Bezirkskongresse Zeiten besonderer Freude. Anfang des Dienstjahres wurden in manchen Ländern noch die Bezirkskongresse „Boten des göttlichen Friedens“ abgehalten.

Das war für einen Kongreß in dem durch Krieg zerrissenen Liberia ein besonders passendes Motto. Schon wochenlang im voraus waren unsere Brüder in den Dörfern und Städten zu sehen, wie sie stolz die Kongreßplaketten mit der Aufschrift „Boten des göttlichen Friedens“ trugen. Als solche konnten sie sich mit Fug und Recht kenntlich machen, wissen die Liberianer doch, daß sich während der Kriegsjahre nur Jehovas Zeugen als echte Boten göttlichen Friedens erwiesen haben. Während sich Tausende Mitglieder anderer Religionen bewaffneten Gruppen anschlossen und zu den Waffen griffen, waren Jehovas Diener überall mit der Bibel in der Hand dabei zu sehen, wie sie kriegsmüden Liberianern die Botschaft göttlichen Friedens übermittelten.

Mitte 1997 begann die Kongreßserie „Glauben an Gottes Wort“. Viele bedankten sich sehr für das Drama „Bewahre ein lauteres Auge“. Andere äußerten sich besonders über den zeitgemäßen Aufschluß in der Ansprache „Die Echtheit unseres Glaubens — heute geprüft“. Die neuveröffentlichte Broschüre Ein Buch für alle Menschen ist bereits in 58 Sprachen herausgegeben worden. Ein Höhepunkt der Kongresse in Polen war die zeitgleich in Warschau und Wrocław (Breslau) bekanntgegebene Freigabe der vollständigen Neuen-Welt-Übersetzung in Polnisch, was von den Anwesenden begeistert aufgenommen wurde. Als die Kongreßbesucher in Griechenland hörten, daß die griechische Ausgabe der vollständigen Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift gedruckt worden war und freigegeben werde, erhoben sie sich, noch bevor die Bekanntmachung zu Ende verlesen war, spontan zu stürmischem, lang anhaltendem Applaus von ihren Plätzen, und nicht wenige hatten Tränen der Freude und der Wertschätzung in den Augen.

Neben den Bezirkskongressen fanden an verschiedenen Orten noch weitere herausragende Zusammenkünfte statt. Dazu gehörte die Einweihung neuer Zweiggebäude nebst einem Kongreßsaal mit 3 000 Plätzen und einem Königreichssaal in der Dominikanischen Republik im November 1996. Viele dabei anwesende Brüder hatten die zehnjährige grausame Verfolgung während der Herrschaft des Diktators Trujillo durchgemacht. Wie die ehemalige Missionarin Juanita Brandt erzählte, waren damals Missionare im Land geblieben, hatten vorsichtig weiter gepredigt, eine Arbeit angenommen und die einheimischen Zeugen, von denen viele ins Gefängnis geworfen und gefoltert wurden, ermuntert. Luis Montás, ein Verwandter von Diktator Trujillo, war Schatzmeister der politischen Partei gewesen, als er die Wahrheit kennengelernt hatte. Man hatte ihn gejagt, inhaftiert und mehrmals fast umgebracht. Doch nun war er mit 91 Jahren bei der Einweihung des Zweigbüros zugegen, überglücklich, zu den 35 678 Anwesenden beim darauffolgenden nationalen Kongreß zu gehören.

Eine weitere außergewöhnliche Zusammenkunft fand im März 1997 in Brasilien statt, wo das Zweigbüro vergrößert worden war. Zum Programm der Bestimmungsübergabe waren Zeugen Jehovas aus allen 26 Bundesstaaten Brasiliens angereist. Darüber hinaus waren Delegierte aus 24 anderen Ländern anwesend sowie Missionare, die 43 Klassen der Gileadschule vertraten und in Brasilien gedient hatten. Es war ein großes Fest! Bei einer besonderen Zusammenkunft am Tag nach der Einweihung hielt Milton Henschel, der zur leitenden Körperschaft gehört, im Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro eine Ansprache, die für große Zuhörerschaften in vier weiteren Städten übertragen wurde. Insgesamt waren über 200 000 Personen versammelt. Bruder Henschel sprach, gestützt auf Prediger, Kapitel 12, über das zu Herzen gehende Thema: „Jehova liebt junge Menschen“. Eindringlich ermunterte er Jugendliche, Jehova uneingeschränkt zu dienen und sich am Pionierdienst zu beteiligen, bevor die unglücklichen Tage herankommen.

Noch im gleichen Monat fand in Argentinien eine Zusammenkunft statt, bei der ein neuer Kongreßsaal mit 9 400 Sitzplätzen in Cañuelas eingeweiht wurde. Damit steht eine Zusammenkunftsstätte für Kreis- und Bezirkskongresse für Zeugen zur Verfügung, die im Einzugsbereich der argentinischen Hauptstadt leben. Zu dem Einweihungsprogramm gehörte unter anderem ein begeisternder Bericht über die Tätigkeit der Zeugen Jehovas in Argentinien, wo trotz eines Verbots und anderer Einschränkungen über 33 Jahre hinweg ein stetiges theokratisches Wachstum zu verzeichnen war. Am Tag nach der Bestimmungsübergabe fand im großen River-Plate-Stadion in Buenos Aires eine Zusammenkunft statt. Das Stadion war bis auf den letzten Platz gefüllt, so daß noch viele Brüder auf das Spielfeld strömten. Über 71 800 Anwesende wurden gezählt. Manche waren von weit her angereist. Ein vollbesetzter Bus kam aus Patagonien — 3 100 Kilometer weit. Aus den verschiedenen Landesteilen kamen etwa 1 200 Busse zum River-Plate-Stadion.

Carey Barber, der zur leitenden Körperschaft gehört und zu jenem Zeitpunkt 91 Jahre alt war, hielt bei diesen Anlässen Ansprachen. Bei der Einweihung forderte er dringend zum regelmäßigen Bibellesen auf, indem er sagte: „Brüder und Schwestern, lesen wir alle täglich in der Bibel? Viele behaupten, sie seien zu beschäftigt, um täglich in der Bibel zu lesen; aber offenbar haben sie genug Zeit, dreimal am Tag gut zu essen, und das sieht man ihnen auch deutlich an! Wird man es ihnen nicht ebenso deutlich ansehen, wenn sie täglich die Bibel lesen?“ Am Tag darauf sprach er im Stadion über das Thema: „Wie man dem Geist der Welt widerstehen kann“, und seine Ansprache wurde immer wieder von Applaus der begeisterten und aufmerksamen Zuhörerschaft unterbrochen. Er ermunterte alle, Fortschritte in dem zu machen, was gut und recht ist, und zeigte dabei, daß wir die Hilfe Jehovas, seinen Geist, benötigen, um erfolgreich zu sein. Bruder Barber betonte, wie wichtig es ist, „der schmutzigen Sprache und dem unsittlichen Benehmen der Welt den Rücken zu kehren“. Dann forderte er seine Zuhörer auf: „Findet Freude und Glück darin, Jehova zu dienen, ihn anzubeten und ihm zu gefallen!“ Dieses besondere Programm hinterließ bei den Anwesenden einen sehr nachhaltigen Eindruck.

‘Die Zeltstricke verlängern’

Die Zahl der Menschen, die weltweit zum großartigen geistigen Haus Jehovas hinaufziehen, um seine Wege kennenzulernen und darin zu wandeln, ist in den letzten Jahren erstaunlich gestiegen (Jes. 2:2-4). In den vergangenen fünf Jahren haben sich 1 593 995 Personen zum Zeichen ihrer Hingabe an Jehova im Wasser untertauchen lassen. Königreichssäle werden benötigt, in denen sie zur Unterweisung und Anbetung zusammenkommen können. Kongreßsäle müssen bereitstehen, in denen sie sich zu Tagessonderkongressen, Kreiskongressen und Bezirkskongressen versammeln können. Zweigbüros und Druckereien sind erforderlich, wo biblische Literatur in die Landessprachen übersetzt und gedruckt und die Tätigkeit der Zeugen Jehovas koordiniert werden kann, damit möglichst jeder die Gelegenheit erhält, die Königreichsbotschaft zu hören. Wie passend ist daher der prophetische Ausspruch: „Mache die Stätte deines Zeltes geräumiger. ... Halte nicht zurück. Verlängere deine Zeltstricke, und mache die Zeltpflöcke von dir stark“ (Jes. 54:2)!

Wie werden diese Einrichtungen geschaffen? Das geschieht durch den Segen Jehovas, der auf den vereinten Anstrengungen seiner Zeugen ruht. Wo möglich, verrichten Jehovas Zeugen vor Ort die Bautätigkeit und decken durch freiwillige Spenden die Kosten. Wo nötig — und das ist häufig der Fall —, wird von Zeugen Jehovas aus anderen Landesteilen oder von der internationalen Bruderschaft Hilfe geleistet. Mitunter sind freiwillige Helfer aus fünf, zehn oder mehr Ländern beim Bau größerer Zweigbüros behilflich.

Während des vergangenen Dienstjahres konnten zahlreiche Königreichssäle, einige Kongreßsäle und eine Anzahl Zweigbüros fertiggestellt und eingeweiht werden. Dazu gehören ganz neu gebaute Zweigeinrichtungen in der Dominikanischen Republik, in Französisch-Guyana, auf Jamaika, Madagaskar, Mauritius, in Rußland und in Sierra Leone sowie Erweiterungsbauten in Argentinien, Australien und Brasilien. Was geht in diesen Ländern vor sich, so daß diese Einrichtungen nötig wurden?

ARGENTINIEN: Seitdem die Regierung 1980 das Verbot der Tätigkeit von Jehovas Zeugen in Argentinien aufgehoben hat, ist die Zahl der Königreichsverkündiger in diesem Land geradezu „explodiert“. 1981 waren dort 38 869 Zeugen tätig, das heißt, auf 717 Einwohner kam ein Zeuge Jehovas. Heute gibt es 116 151 Verkündiger, und das Verhältnis liegt bei 1 zu 281. Die Druckereigebäude mußten mehrmals vergrößert werden. Unlängst wurden zwei weitere Gebäude gekauft und renoviert, und die Wohngebäude wurden erweitert. All das wurde dem ohnehin schon umfangreichen Komplex des Zweigbüros hinzugefügt.

AUSTRALIEN: Seitdem der Sitz des Zweigbüros in einen Vorort von Sydney verlegt wurde, hat sich die Zahl der Zeugen im Land mit 60 946 fast verdoppelt. Auch sind neue Abteilungen hinzugekommen, unter anderem ein regionales Planungsbüro, ein Krankenhausinformationsdienst und eine Rechtsabteilung. Die Versandabteilung beliefert nun als zentrales Literaturlager weite Gebiete des Pazifiks. Um dem Bedarf abzuhelfen, wurde der Komplex des australischen Zweigbüros um drei Gebäude erweitert: ein Büro-, ein Wirtschafts- und ein Wohngebäude.

BRASILIEN: Seitdem das Zweigbüro in Cesário Lange 1981 eingeweiht wurde, sind die Einrichtungen auf die dreifache Größe angewachsen. Weshalb? Weil sich zwischenzeitlich über 338 600 Personen den Reihen der Zeugen Jehovas in Brasilien angeschlossen haben. Allein im vergangenen Jahr setzten sie über 80 300 000 Stunden ein, um die gute Botschaft zu predigen, verbreiteten Millionen Exemplare biblischer Veröffentlichungen und leiteten durchschnittlich 443 028 Heimbibelstudien. Dieses Zweigbüro koordiniert die Tätigkeit von 6 960 Versammlungen und 340 reisenden Aufsehern.

DOMINIKANISCHE REPUBLIK: Dieses Gebiet ist sehr fruchtbar. Die 21 007 Königreichsverkündiger in der Dominikanischen Republik leiten 35 362 Heimbibelstudien. Die neuen Zweiggebäude wurden dringend benötigt, um das Werk dort betreuen zu können.

FRANZÖSISCH-GUYANA: Es gab Zeiten, da wurde das Predigtwerk dort weitgehend von Zeugen durchgeführt, die aus Guadeloupe und Martinique kamen. 1990 berichteten dann 660 Verkündiger, und ein Zweigbüro wurde eröffnet. Mit welchem Ergebnis? Innerhalb von fünf Jahren verdoppelte sich die Zahl der Verkündiger. Das Predigen der guten Botschaft erlebt in diesem Land, das überwiegend vom Regenwald des Amazonas bedeckt ist, eine Blüte. Mittlerweile kommt auf 100 Einwohner ein Zeuge Jehovas. Daß die 1 468 Verkündiger 2 167 Bibelstudien leiten und das Gedächtnismahl im Jahr 1997 von 5 506 Personen besucht wurde, läßt auf weiteres Wachstum hoffen.

JAMAIKA: Zum ersten Mal wurde die gute Botschaft 1897 auf Jamaika gepredigt; daher fiel die Einweihung der schönen neuen Zweiggebäude 1997 auf das hundertjährige Jubiläum des Zeugnisgebens in diesem Land. Zu dem Komplex neuer Gebäude gehören ein neues Büro- und Wirtschaftsgebäude, ein Bethelheim, ein Kongreßsaal und ein Königreichssaal. Diese Einrichtungen werden zweifellos maßgeblich zu weiterer theokratischer Ausdehnung dort beitragen.

MADAGASKAR: Seitdem Jehovas Diener Madagaskar 1925 erstmals besuchten, hat sich viel getan. In den letzten Jahren ist die Tätigkeit sehr beschleunigt worden. Im März 1997 beteiligten sich 8 404 Verkündiger am Predigtdienst und führten 22 321 Bibelstudien durch, und 45 300 besuchten das Gedächtnismahl. Die neuen Einrichtungen werden dazu beitragen, daß man sich der Bedürfnisse der wachsenden Schar von Anbetern Jehovas annehmen kann.

MAURITIUS: Auf dieser Insel im Indischen Ozean ist ein ansprechendes neues Zweigbüro und ein an den Seiten offener Kongreßsaal errichtet worden. Warum war das nötig? Weil die Menschen dort auf den Inseln die ansprechende biblische Einladung annehmen, Jehova zu lobpreisen (Jes. 42:10). Während der vergangenen acht Jahre hat sich die Zahl der Zeugen in diesem Gebiet nahezu verdoppelt.

SIERRA LEONE: Anhaltender Bürgerkrieg und politische Unruhen haben dazu geführt, daß sich viele Menschen in diesem Land nach der Sicherheit sehnen, die nur Gottes Königreich herbeiführen kann. Durch den Bau des neuen Zweigbüros inmitten derartiger Zustände ist ein schönes Zeugnis gegeben worden. Baufachleute aus etlichen Ländern haben kostenfrei ihre Dienste angeboten — für die Öffentlichkeit zunächst unfaßbar! Und die Tatsache, daß weiße Ausländer gemeinsam mit einheimischen Zeugen schwere körperliche Arbeit verrichteten, wurde zum Stadtgespräch. Jeder konnte sehen, daß Jehovas Zeugen gelernt haben, wie man in Frieden und echter Brüderlichkeit zusammenlebt und -arbeitet.

RUSSLAND: Die Einweihung der neuen Zweiggebäude in Rußland erregte international besondere Aufmerksamkeit. In jenem Teil der Welt haben herausragende theokratische Entwicklungen stattgefunden. Personen aus 42 Ländern waren am 21. Juni 1997 bei diesem Anlaß anwesend.

Im Jahr 1972 gab es in der gesamten Sowjetunion um die 10 000 Zeugen Jehovas. Als endlich 1991 das Werk der Zeugen Jehovas dort rechtlich anerkannt wurde, berichteten in den 15 Republiken der Union 49 171 Zeugen. Im Mai 1997 waren in diesem Gebiet über 215 000 Zeugen tätig, und etwa 600 000 Personen besuchten im März das Gedächtnismahl.

Das Werk in Rußland und in neun früheren Sowjetrepubliken wird vom russischen Zweigbüro beaufsichtigt. Um die Tätigkeit in diesen Gebieten zu koordinieren und Veröffentlichungen in die dortigen Sprachen zu übersetzen, wurden nahe der Ortschaft Solnetschnoje, etwa 40 Kilometer nordwestlich von St. Petersburg, neue Zweiggebäude errichtet. Das erfolgte im Einklang mit der rechtlichen Registrierung des „Verwaltungszentrums der regionalen Religionsorganisation der Zeugen Jehovas in der Russischen Föderation“. Zu dem schönen Komplex gehören sieben Wohngebäude für etwa 250 Personen, ein Königreichssaal und ein Speisesaal, die jeweils 500 Personen Platz bieten, sowie ein geräumiges Büro- und Lagergebäude.

Theodore Jaracz, der zur leitenden Körperschaft gehört, hielt bei der Bestimmungsübergabe die Hauptansprache mit dem Thema: „Für die Zukunft bauen“. Andere Redner berichteten über interessante geschichtliche Entwicklungen. Auf großen Tafeln in der Eingangshalle wurden Fotografien und Berichte ausgestellt, die dokumentierten, daß Jehovas Zeugen seit über 100 Jahren in Rußland tätig sind. Die Ausstellungsbesucher erfuhren, daß schon 1892 ein Mann, der mit anderen über das sprach, was er von den Bibelforschern (wie sich Jehovas Zeugen damals nannten) gelernt hatte, auf Veranlassung des orthodoxen Metropoliten von Moskau nach Kasachstan verbannt worden war. Sie lasen von Hunderten von Russen, die die biblische Wahrheit von Jehovas Zeugen erfahren hatten, als sie während des Zweiten Weltkriegs in Konzentrationslagern der Nationalsozialisten inhaftiert waren. Sie lasen über die Erlebnisse Tausender Zeugen Jehovas, die 1951 unter der Diktatur Stalins nach Sibirien und in Gebiete im fernen Osten Rußlands verbannt worden waren.

Zu der Bestimmungsübergabe waren viele angereist, die ihres Glaubens wegen lange Jahre in Gefängnissen und sibirischen Arbeitslagern ausgeharrt hatten. Man stelle sich vor, wie außergewöhnlich verwundert und erfreut diese altgedienten Zeugen waren, als sie die schönen Gebäude in dem parkähnlichen, sieben Hektar großen Areal besichtigten. Viele hatten Tränen in den Augen, vor allem wenn Brüder einander wiedererkannten, die sich seit der gemeinsamen Gefängniszeit nicht mehr gesehen hatten. Ein besonderes Vergnügen war es, zuzuhören, wenn Brüder und Schwestern in dem großen Hof spontan vierstimmig Königreichslieder zu singen begannen, die sie Jahrzehnte zuvor in der Verbannung in Sibirien gesungen hatten.

Viele Bauarbeiter aus 20 Ländern hatten über vier Jahre gemeinsam diese Gebäude errichtet. So manche hatten ihr Heim aufgegeben und ihr Leben drastisch umgestellt, um ihren russischen Brüdern helfen zu können. Für sie, die im Begriff standen, andernorts neue theokratische Aufgaben zu übernehmen, war die Einweihung ein sehr bewegendes Ereignis.

In der Weltzentrale und den Zweigbüros der Gesellschaft in der ganzen Welt sind insgesamt 16 982 freiwillige Mitarbeiter ständig tätig. Wegen der Umstände, unter denen sie dort dienen, gehören alle diese Mitglieder der Bethelfamilie zur ordensähnlichen Gemeinschaft der Sondervollzeitdiener.

Felder reif zur Ernte

„Erhebt eure Augen, und schaut die Felder an, daß sie weiß sind zur Ernte“, sagte einst Jesus (Joh. 4:35). Mehr denn je ist das heute der Fall. Seit 1919 ein Feldzug weltweiten Zeugnisgebens vom Königreich begonnen wurde, sind große Mengen an „Samen“ im weltweiten Feld gesät worden. Milliarden Exemplare biblischer Veröffentlichungen wurden verbreitet. Zigmilliarden Gespräche sind mit den Menschen über den Vorsatz Jehovas geführt worden. Jede geeignete Art der Bekanntmachung wurde eingesetzt, um den Menschen die lebenswichtige Botschaft von Gottes Königreich als der einzigen Hoffnung für die Menschheit vor Augen zu halten. Jetzt ist die Zeit der Ernte.

In Mexiko, in Mittel- und Südamerika und auf den Inseln der Karibik haben sich in den vergangenen fünf Jahren 590 760 Personen taufen lassen. Und im letzten Jahr wurden in diesen Gebieten durchschnittlich 1 858 462 Bibelstudien mit weiteren Personen durchgeführt, die Jehova kennenlernen und ihm dienen möchten.

Aus Afrika und von den umliegenden Inseln wird berichtet, daß sich (seit 1993) 274 724 Personen Jehova hingegeben haben und seine getauften Diener geworden sind. Beim Gedächtnismahl in diesen Gebieten wurden 2 863 594 Anwesende gezählt, davon allein in Malawi über 125 000, in Angola 160 414 und in der durch den Krieg erschütterten Demokratischen Republik Kongo (früher Zaire) 574 736. Bestimmt werden noch viele von ihnen die wahre Anbetung aufnehmen.

In den Ländern, die früher zum Ostblock gehörten, haben seit den politischen Umwälzungen Anfang der 90er Jahre 309 589 Personen die Wahrheit kennengelernt und sich taufen lassen. Sie sind bereit, sich nicht nur von Jehova belehren zu lassen, sondern auch seinen Willen zu tun.

In Nordamerika und Europa, wo Jehovas Zeugen seit gut hundert Jahren predigen, ist unter den großen Bevölkerungsgruppen zugezogener Ausländer ein fruchtbarer Boden für das Jüngermachen zu finden.

Wenn der Tag Jehovas anbricht, wird wirklich „jeder, der den Namen Jehovas anruft, sicher davonkommen“ (Joel 2:32). Wie wichtig ist es daher für uns, den Menschen zu helfen, jetzt Jehova kennenzulernen, ihm zu vertrauen und ihr Leben mit seinen gerechten Maßstäben in Einklang zu bringen! Wenn sie diese Schritte unternehmen, können sie bei Anbruch des großen und furchteinflößenden Tages Jehovas zu denen gehören, die Jehova mit Wohlwollen betrachtet (Zeph. 2:3).

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Der Apostel Paulus zitierte die Prophezeiung Joels und betonte, wie wichtig das Predigen ist

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Luis Montás, ein langjähriger Zeuge Jehovas

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Im River-Plate-Stadion forderte Carey Barber über 71 800 auf, dem Geist der Welt zu widerstehen

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Neuer Kongreßsaal mit 9 400 Plätzen in Cañuelas (Argentinien)

[Bilder auf Seite 27]

1 Rußland

2 Argentinien

3 Sierra Leone

4 Australien

[Bilder auf Seite 28]

5 Französisch-Guayana

6 Brasilien

7 Madagaskar

8 Dominikanische Republik

[Bilder auf Seite 29]

9 Mauritius

10 Jamaika