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Weltweiter Bericht

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▪ Afrika

Afrika ist der zweitgrößte Kontinent unseres Planeten, und seine Gesamtfläche umfaßt ein Fünftel der Landfläche der Erde. Entlang dem Äquator finden wir tropische Wälder und eine enorme Vielfalt in der Pflanzen- und Tierwelt, darunter Elefanten, Giraffen und Löwen. Im Norden liegt die Sahara, die größte Wüste der Erde. Auf dem Schwarzen Kontinent — wie einige ihn nennen — strahlt das Licht des Wortes Gottes immer heller (Mat. 4:16).

In Ghana wurde die sechsjährige Marie von Klassenkameradinnen vor die Lehrerin gezerrt und beschuldigt, beim Schulgebet weder ihre Augen geschlossen noch amen gesagt zu haben. Die Lehrerin verlangte eine Erklärung. Marie sagte ganz ruhig: „Ihr betet alle zu Jesus, aber ich habe durch das Bibelstudium zu Hause gelernt, daß wir nur zu Jehova durch Jesus beten sollen. Wie kann ich da amen sagen, wenn ihr betet?“ Die Lehrerin war wie betäubt und sagte zu der Klasse: „Laßt sie in Ruhe, sie ist eine Zeugin Jehovas.“ Später ließ Maries Mutter der Lehrerin ein Exemplar des Buches Mein Buch mit biblischen Geschichten zukommen. Die Lehrerin verwendet es als Lehrbuch, wenn sie in der Klasse Bibelkundeunterricht gibt.

Alfred, der in Guinea lebt, hörte 1996 einiges von der Wahrheit, und er erhielt auch etwas biblische Literatur. Bald darauf kehrte er in sein Dorf zurück. Sein kurzer Kontakt zu den Zeugen Jehovas hatte ihn davon überzeugt, daß er anderen das weitererzählen mußte, was er wußte. Alfred entschloß sich auch, während er auf eine Antwort der Zeugen wartete, denen er geschrieben hatte, einen Königreichssaal zu bauen. 1998 baute er einen einfachen Saal, aber die Dorfbewohner rissen ihn nieder. Er baute einen zweiten Saal, und auch dieser wurde zerstört. Dasselbe geschah ein drittes Mal.

Alfred brachte die Angelegenheit vor den Dorfhäuptling. Es wurde ein Treffen mit Alfred und allen seinen Gegnern vereinbart. Nachdem der Häuptling aufmerksam zugehört hatte, bevollmächtigte er Alfred zum Bauen eines Königreichssaals und sorgte für ein sehr gutes Grundstück, das am Dorfeingang an der Hauptstraße liegt. Alfred und Daniel, mit dem er die Bibel studierte, brauchten 14 Tage, um den neuen Königreichssaal fertigzustellen, den sie aus Bambus und anderen Materialien aus dem Wald bauten.

Sowie der Saal fertig war, begannen sie, Zusammenkünfte abzuhalten, in denen sie die vorhandenen Broschüren verwendeten. Der Dorfhäuptling war regelmäßig anwesend. Als die Brüder im Zweigbüro davon erfuhren, wurde vorgesehen, daß Sonderpioniere die Interessierten regelmäßig besuchen, um sie zu unterweisen, wie Studien richtig durchgeführt werden und wie anderen geholfen werden kann. Beim Besuch des Kreisaufsehers waren 69 von den 400 Einwohnern bei seinem Vortrag anwesend.

Joshua und Susan, die im Westen Kenias leben, hatten einen schweren Verkehrsunfall und lagen im Krankenhaus. Freunde aus ihrer Kirche besuchten sie und sagten, der Unfall müsse eine Strafe Gottes gewesen sein. Durch das Lesen der Bibel und der Zeitschriften, die das Ehepaar von Jehovas Zeugen bekommen hatte, wußten sie beide, daß Gott Unfälle dieser Art nicht verursacht. Sie sagten den Besuchern, wenn sie nichts Tröstlicheres zu sagen hätten, brauchten sie nicht wiederzukommen. Sobald das Ehepaar aus dem Krankenhaus entlassen wurde, setzte es sich mit Jehovas Zeugen in Verbindung. Im November begannen beide mit dem Predigtdienst, und im Februar 2000 ließen sie sich taufen. Joshua ist ständiger Hilfspionier, und Susan stand im April im Hilfspionierdienst.

Otis kämpfte während des Bürgerkriegs in Liberia. Eines Tages waren er und sein „Freund“ auf dem Weg in ein Nachbarland, um ein Auto zu verkaufen, das sie gestohlen hatten. Otis’ „Freund“ überfuhr ihn jedoch absichtlich mit dem Auto und machte sich davon; Otis’ Beine und sein Rückgrat waren gebrochen. Otis war von nun an verkrüppelt und von der Hüfte abwärts gelähmt. Er dachte oft an Selbstmord, aber das änderte sich, als ein Sonderpionier mit seinem Vater die Bibel zu studieren begann. Als Otis, der gelähmt im Bett lag, die Botschaft der Hoffnung mitbekam, die aus dem Zimmer seines Vaters zu hören war, erfüllte ihn dies mit Freude. Er bat darum, daß das Studium in seinem Zimmer abgehalten werde, damit er sich daran beteiligen könne. Das, was er kennenlernte, veranlaßte ihn, Änderungen vorzunehmen. Er gab das Rauchen auf und begann, an seiner Persönlichkeit zu arbeiten. Wegen seiner Behinderung macht sich Otis jetzt keine Sorgen mehr. Er ist ein Verkündiger der guten Botschaft und achtet ständig darauf, daß er mit Leuten, die an seinem Haus vorbeigehen, über seine Hoffnung sprechen kann. Auf die Frage, weshalb er überzeugt sei, die wahre Religion gefunden zu haben, antwortete er, es sei das persönliche Interesse der Zeugen an ihm gewesen. Otis sagte: „Jeden Tag sind die Brüder vorbeigekommen, um mich zu besuchen. Dadurch fühlte ich mich wieder wie ein Mensch.“

Ein Mann namens Avelino war ein Abonnent unserer Zeitschriften, aber dort, wo er in Mosambik lebt, gab es keine Zeugen. Nach einiger Zeit wurde brieflich ein Bibelstudium mit ihm begonnen. Avelino fing an, seine neuerworbene Erkenntnis an andere weiterzugeben. Schon bald versammelte sich eine Gruppe, um Artikel aus der Zeitschrift Der Wachtturm und aus dem Buch Unterredungen anhand der Schriften zu lesen. Einige Brüder, die davon wußten, reisten in diese Gegend, um dort zu predigen. Zu ihrer Überraschung stellten sie fest, daß sich 30 Personen der Gruppe angeschlossen hatten. Ein öffentlicher Vortrag wurde gehalten, und 90 Personen waren anwesend. Auf dem nächsten Kongreß in Nampula waren 10 von der Gruppe anwesend. Einer von ihnen blieb in der Stadt zurück und las in nur einer Woche das Buch Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt ganz durch. Wegen des Interesses zogen zwei allgemeine Pioniere in diese Gegend. Die Gruppe macht ausgezeichnete Fortschritte.

Im Juni erreichte Ruanda eine neue Verkündigerhöchstzahl von 7 435. Während des Dienstjahres beteiligte sich jeden Monat durchschnittlich jeder fünfte Verkündiger an irgendeiner Art des Pionierdienstes. Über 12 000 Bibelstudien werden durchgeführt, und 30 716 Personen waren beim Gedächtnismahl anwesend. In den vergangenen vier Jahren sind 51 Königreichssäle fertiggestellt und der Bestimmung übergeben worden, und weitere 115 Säle sind geplant. Trotz der Bauarbeiten sind die Verkündiger jeden Monat durchschnittlich etwa 20 Stunden im Predigtdienst tätig.

Ein junger Mann in Gambia hatte vor, nach Kanada zu ziehen, um dort ein Prediger der Pfingstgemeinde zu werden. Inzwischen arbeitete er als Sekretär bei der Pfingstgemeinde am Ort. Er und seine Frau waren mit einem Studium der Broschüre Was erwartet Gott von uns? einverstanden. Während des Studiums zeigte man ihnen Merkmale der Neuen-Welt-Übersetzung sowie die biblischen Gesprächsthemen im Anhang der Bibel. Danach betrachteten sie, statt wie bisher jeden Morgen Kirchenlieder zu singen, eines der Gesprächsthemen und schlugen dabei alle angeführten Schriftstellen auf. Als ein Brief von seiner Gemeinde eintraf, in dem der junge Mann nach Kanada zu einem zweijährigen Lehrgang an einem Seminar eingeladen wurde, reagierte er darauf wie folgt: „Wozu brauche ich das? Wir haben jetzt die Wahrheit!“ Nach einem sechsmonatigen Bibelstudium ließen er und seine Frau sich taufen, und sie übermitteln nun anderen eifrig die wunderbaren Wahrheiten, die sie kennengelernt haben und die ihnen sehr zugute gekommen sind.

▪ Der amerikanische Kontinent

Der amerikanische Kontinent ist ein Doppelkontinent. Er erstreckt sich von der eisigen Arktis über die feuchtwarmen Tropen bis hin zur Antarktis. In Südamerika gibt es mehr Pflanzen- und Tierarten als irgendwo anders auf der Erde. Die gute Botschaft wird in beiden Erdteilen eifrig gepredigt.

In Bolivien vernachlässigte ein Mann seine Frau und seine beiden Kinder sträflich. Er hatte tiefverwurzelte Laster, darunter übermäßiger Alkoholgenuß und das Kauen von Kokablättern. Er war mit einem Bibelstudium einverstanden und legte allmählich seine schlechten Gewohnheiten ab. Aufgebracht darüber, daß seine Frau sich hartnäckig weigerte, bei seinem Bibelstudium dabeizusein, sagte er zu ihr, daß er vielleicht sein Bibelstudium abbrechen und zu seinem früheren Lebenswandel zurückkehren werde. Das versetzte seiner Frau einen Schock, da sie ihren Mann, wie er jetzt war, viel lieber hatte. Sie fragte ihn, warum er so entmutigt sei. Er erklärte ihr, daß er ohne seine Familie nicht in den Königreichssaal gehen möchte. Daraufhin willigte seine Frau in ein Bibelstudium ein. Sie war auch bei dem Bezirkskongreß anwesend, auf dem sich ihr Mann taufen ließ.

Im Dienstjahr 2000 kam das Predigtwerk in Brasilien unter den schätzungsweise 1 700 000 gehörlosen Menschen in Schwung. Achtzehn Sonderpioniere, die die Brasilianische Gebärdensprache (BSL) gut beherrschen, wurden in Städte mit einer beträchtlichen Anzahl gehörloser Menschen gesandt. Da im September 1999 ein BSL-Übersetzungsteam gebildet wurde, war es außerdem auf dem Bezirkskongreß „Täter des Wortes Gottes“ zum ersten Mal möglich, das biblische Drama, die Hauptvorträge und Königreichslieder auf Video zu zeigen. Die Gesellschaft stellt zur Zeit verschiedene Videos in BSL her, um gehörlosen Menschen zu helfen, Wertschätzung für die biblische Wahrheit zu entwickeln. In ganz Brasilien gibt es jetzt 16 gebärdensprachige Versammlungen und 87 Gruppen.

Nachdem Michael vier Jahre an einer Universität Soziologie studiert hatte, ließ er sich an einem katholischen Seminar in Toronto (Kanada) einschreiben. Er hatte vor, Priester zu werden. Michael erinnerte sich, daß der Monsignore, der an dem Priesterseminar lehrte, bei einer Vorlesung erklärt hatte, daß man sich Gott auf verschiedene Weise im Gebet nahen kann und nicht nur durch Jesus Christus. Michael erhob gegen die Ansicht des Monsignore Einspruch und zitierte Jesu Worte aus Johannes 14:6: „Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ Der Monsignore entgegnete, die Studenten sollten ihm die Auslegung der Bibel überlassen und sich auf andere Studiengebiete konzentrieren.

Michael rief im kanadischen Zweigbüro an und bat um geistige Hilfe. Er wollte gern zweimal in der Woche studieren; manchmal wurden beim Studium sogar zwei Kapitel aus dem Buch Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt behandelt. Michael verließ später das theologische Institut und fand Arbeit in einem Büro. Am 9. Oktober 1999 besichtigte er die Zweiggebäude der Watch Tower Society in Kanada. Das wirkte sich positiv auf ihn aus, denn danach entschloß er sich, alle Versammlungszusammenkünfte zu besuchen, Notizen zu machen und sinnvolle Kommentare zu geben. Am 19. Februar 2000 ließ sich Michael taufen, und seit September ist er als allgemeiner Pionier tätig.

Eine Schwester in Costa Rica machten die vielen Probleme und Belastungen, mit denen sie konfrontiert wurde, mutlos. Nach einem Unfall ist sie jetzt auf einen Rollstuhl angewiesen. Seit dem Tod ihrer Mutter pflegt sie allein ihren blinden und geistig behinderten Vater, ihre erwachsene jüngere Schwester und ihren jüngeren Bruder, die beide ebenfalls geistig behindert sind. Sie kocht, hält die Wohnung sauber, wäscht die Wäsche und sorgt für die Familie, und das alles im Rollstuhl. Da sie sich soviel wie möglich am Predigtdienst beteiligen wollte, halfen ihr die Ältesten der Versammlung auf liebevolle Weise herauszufinden, welche Gelegenheiten ihr offenstanden. Ein Vorschlag war, daß sie sich täglich 20 bis 30 Minuten im Rollstuhl auf dem Bürgersteig aufhalten sollte. Viele kommen wegen der nahe gelegenen Bushaltestelle an ihrem Haus vorbei. Man ermunterte sie, die Leute anzusprechen und ihnen Traktate und Zeitschriften anzubieten, ja sogar Rückbesuche bei denen durchzuführen, die häufig vorbeikamen. Genau das tat sie auch. Sie dachte ernsthaft über die Äußerung des Apostels Paulus nach, die in Römer 1:14, 15 zu finden ist: „Sowohl Griechen als auch Barbaren, sowohl Weisen als Unverständigen bin ich ein Schuldner; daher bin ich, was an mir liegt, voller Eifer, die gute Botschaft auch euch dort in Rom zu verkündigen.“ Die Schwester erkannte, daß auch sie das ihrem Nächsten schuldig ist. Wenn sie jetzt über ihren Predigtdienst spricht, wird deutlich, daß sie in ihrem heiligen Dienst wahre Freude und Befriedigung gefunden hat.

In Ecuador versuchte ein Missionarehepaar so viele Menschen wie möglich in der Innenstadt von Guayaquil zu erreichen. Wegen strenger Sicherheitsmaßnahmen hatte man den beiden jedoch nicht erlaubt, ein großes Hochhaus zu betreten. Obwohl es ihnen hauptsächlich über die Sprechanlage möglich war, ungefähr 20 Angestellten und dem Wachpersonal Zeugnis zu geben, hatten sie noch mit keinem Hausbewohner gesprochen. Deshalb beschlossen sie, mit dem Hausverwalter zu reden. Nachdem die Missionare ihm erklärt hatten, worin der Zweck ihres Besuchs bestand, nämlich die moralischen und geistigen Werte in den Familien zu stärken, erwiderte der Verwalter: „Ich finde, daß sich das jeder anhören sollte!“ Er diktierte daraufhin seiner Sekretärin eine Nachricht und bat sie, diese dann an der Anschlagtafel anzubringen. Sie lautete: „Frau Gabi März wird am Sonntagnachmittag in diesem Appartementhaus im Rahmen eines Lehrwerks, das zur Verbesserung moralischer Werte beitragen soll, in den Wohnungen vorsprechen. Informieren Sie mich bitte, wenn es jemand von Ihnen ungelegen ist, sie zu empfangen. Der Hausverwalter.“

Die Missionare fingen im Penthaus an, wo sie ein Bibelstudium mit einem Schulrat begannen. Im Stockwerk darunter richteten sie drei Studien ein. Eine Familie kam zum Gedächtnismahl und besuchte später das Zweigbüro. Insgesamt richteten die Missionare 16 Bibelstudien in diesem schwer zugänglichen Gebiet ein, in das niemand zuvor hineingehen durfte.

Jessica, eine 15jährige allgemeine Pionierin, die in Peru lebt, ist als einzige in ihrer Familie in der Wahrheit. Die Schuhe, die sie im Predigtdienst trug, waren verschlissen, daher bat sie ihren Vater um ein neues Paar Schuhe. Der Vater fauchte sie an: „Soll dir Jehova doch Schuhe besorgen!“ Die Schwester ging mit ihren verschlissenen Schuhen in den Dienst, aber auf dem Nachhauseweg kam sie am Haus eines Bruders vorbei, der Schuhmacher ist. Der Bruder rief sie herein und sagte: „Komm bitte herein. Ich habe heute etwas für dich gemacht!“ Dann gab er ihr ein neues Paar Schuhe. Ihr Vater war überrascht, daß sie neue Schuhe trug, und fragte sie, woher sie sie habe. Jessica erwiderte: „Jehova hat sie für mich besorgt.“

In den Vereinigten Staaten wird das fremdsprachige Gebiet immer größer. Über 16 000 Verkündiger sind in diesem Gebiet tätig und sprechen dabei in 31 Sprachen — Englisch und Spanisch nicht eingeschlossen. Im Dienstjahr 2000 sind in den Vereinigten Staaten 11 neue fremdsprachige Versammlungen gegründet worden, darunter die ersten beiden Versammlungen, in denen Khmer und Miao gesprochen wird.

▪ Asien

Dieser größte Kontinent der Erde mit seiner artenreichen Pflanzenwelt erstreckt sich über verschiedene Klimazonen — vom polaren Klima bis zum tropischen Urwaldklima. Im Innern Asiens liegt das Hochland von Tibet mit den höchsten Bergen. In Asien gibt es sehr viele Menschen, die die gute Botschaft noch nicht gehört haben, doch es wird eine Menge unternommen, um so viele wie möglich zu erreichen. An dieser Stelle berichten wir auch über Erfahrungen von den Inseln Japan und Taiwan, da zwischen ihnen und dem asiatischen Festland eine enge Verbindung besteht.

In Bangladesch besuchten in der Hauptstadt Dhaka 140 Personen den Bezirkskongreß „Gottes prophetisches Wort“. Die Brüder arbeiteten hart, um die Kongreßstätte zu reinigen; anschließend wurde die Bühne von ihnen schön mit Blumen dekoriert. Ein Angestellter des Kongreßzentrums bemerkte: „In meiner 14jährigen Tätigkeit in diesem Zentrum habe ich noch nie so ordentliche, saubere Leute wie Sie gesehen. Sie haben daraus eine saubere und heilige Stätte gemacht.“

Durch die liebevolle Einrichtung, daß die internationale Bruderschaft den Bau von Königreichssälen unterstützen kann, ist es möglich geworden, in Indien den Bau und die Renovierung von 250 Königreichssälen in Angriff zu nehmen. Diese Einrichtung hat die einheimischen Brüder dazu angespornt, mitzuhelfen, wann immer sie können. Ein älterer Bruder stellte für den Bau eines Königreichssaals ein zirka 420 Quadratmeter großes Grundstück zur Verfügung. Bei der Besichtigung des Grundstücks stellten die Brüder fest, daß es sich nicht eignete, weil es in der Regenzeit überschwemmt würde. Als sie es dem älteren Bruder mitteilten, zeigte er den Brüdern sein ganzes Land und bat sie, das Grundstück auszusuchen, das sich für den Königreichssaal am besten eignen würde. Er sagte: „Bevor ich sterbe, möchte ich einen schönen Königreichssaal in dieser Gegend sehen, und ich bin bereit, alles, was ich habe, dafür zu geben.“

Kim Hyo-sook, die in Seoul (Korea) lebt, hatte nicht viel Freude oder Erfolg im Pionierdienst. Ein Kreisaufseher schlug ihr daher vor, sich ein persönliches Gebiet geben zu lassen. Sie sagte: „Ich nahm den Rat an, und bald wurde ich mit den Menschen in meinem Gebiet gut bekannt, und es herrschte ein freundschaftliches Verhältnis. Ich führte meine Besuche zu einer für sie passenden Zeit durch. Meine Rückbesuche stiegen dadurch von 35 auf über 80 pro Monat, und ich habe 7 Heimbibelstudien. Jetzt bereitet mir der Dienst echte Freude.“

Sam, der in Israel lebt, ist der einzige Zeuge in seiner Schule. Er war auch der einzige Schüler in seiner Klasse, der sich weigerte, im voraus ein gestohlenes Exemplar der Prüfungsunterlagen anzunehmen. Nach der Prüfung erfuhr der Rektor, daß alle in der Klasse abgeschrieben hatten, außer Sam. Sam erhielt die besten Prüfungsnoten. Die Begebenheit führte dazu, daß einer gemischten Klasse von katholischen und muslimischen Schülern sowie ihren Lehrern ein vortreffliches Zeugnis gegeben werden konnte.

Um ihren Sohn zu besuchen, plante eine 83 Jahre alte Schwester in Japan, mit einem Hochgeschwindigkeitszug zu reisen. Als sie die neusten Zeitschriften für ihren Sohn zusammensuchte, stellte sie fest, daß sie viele nichtverbreitete Zeitschriften hatte, und packte sie in ihre Tasche. Sie hatte schon beobachtet, daß es den Fahrgästen auf langen Reisen langweilig wird, und sie überlegte, ob sie wohl einige Zeitschriften im Zug abgeben könne. Während der Fahrt fragte sie ein Mann, der neben ihr saß, was sie so aufmerksam lese. Er nahm die Zeitschriften gern entgegen und begann, mit Interesse darin zu lesen. Als verschiedene andere Fahrgäste das sahen, baten sie ebenfalls um Zeitschriften. Als die Schwester an ihrem Reiseziel ankam und sah, daß ihr Sohn noch nicht da war, um sie abzuholen, verbrachte sie die Zeit damit, Leuten, die auf ihren Zug warteten, Zeugnis zu geben. Bis ihr Sohn kam, hatte sie 40 Zeitschriften abgegeben, und sie hatte keine mehr für ihn übrig.

Obwohl der Buddhismus die traditionelle Religion in der Mongolei ist, gibt es dort viele Atheisten. Für dieses Land wurde ein vierseitiges Traktat erstellt mit dem Titel: Wie wertvoll ist für uns das Leben? In diesem Traktat werden die Gefahren des Tabakgenusses behandelt — ein Thema, das für die Allgemeinheit von großem Interesse ist. Im November und Dezember 1999 wurde eine Sonderaktion geplant, und alle 22 Verkündiger beteiligten sich daran. Kaum einer lehnte das Traktat ab. In der Hauptstadt Ulan-Bator wurden in den ersten zehn Tagen fast 10 000 Traktate verbreitet. Viele Regierungsbeamte äußerten sich positiv über die Aktion. Im Fernsehen, im Rundfunk und in drei Zeitungen wurde mehrfach über diese besondere Tätigkeit berichtet. Eine ganze Anzahl Bibelstudien wurden begonnen.

Die Wahrheit erreicht die entferntesten Orte. In Kasachstan gibt es eine Strafkolonie mit über 1 000 Gefangenen. 1997 besuchten zwei Zeugen Jehovas den Direktor der Kolonie und baten ihn um die Genehmigung, mit einigen Gefangenen, die an das Landesbüro der Zeugen Jehovas geschrieben hatten, über die biblische Wahrheit zu sprechen. Kurz darauf studierten Zeugen Jehovas mit 20 Gefangenen. 1998 wurden vier von ihnen ungetaufte Verkündiger und erhielten die Genehmigung, Versammlungszusammenkünfte abzuhalten. Nachdem die Verwaltung die positive Wirkung, die die Lehren der Zeugen Jehovas auf die Gefangenen haben, gesehen hatte, erlaubte sie den Verkündigern, öffentliche Vorträge über den Gefängnisrundfunk auszustrahlen. Alle Gefangenen haben jetzt die Möglichkeit, die Sendungen zu hören.

Die Verwaltung der Strafkolonie kam immer mehr zu der Überzeugung, daß die Religion der Zeugen Jehovas nicht einfach eine Maske ist, die man aufsetzt, wenn es einem gelegen ist. Eine Erfahrung half ihnen, das zu verstehen. Es ist den Gefangenen nicht gestattet, Geld zu haben, da so gut wie alles — auch Drogen — damit erworben werden kann. Ein Gefangener erhielt jedoch regelmäßig Pakete, in denen sich auch Geld befand. Als er in geistiger Hinsicht Fortschritte machte, regte sich sein biblisch geschultes Gewissen. Einmal bot er dem Ältesten, der die Kolonie besuchte, etwas Geld an. Es sollte eine Spende für das Königreichswerk sein, aber der Älteste lehnte das Angebot ab, weil er wußte, daß es gegen die Gefängnisordnung verstoßen würde, Geld aus dem Gefängnis mitzunehmen. Der Älteste sagte zu dem jungen Mann nur: „Mach mit dem Geld das, was dein Gewissen dir gebietet.“ Der Gefangene ging zum Gefängniswärter, legte das Geld auf dessen Schreibtisch und sagte: „Mein biblisch geschultes Gewissen erlaubt es mir nicht, im Besitz dieses Geldes zu sein. Machen Sie damit, was Sie möchten.“ Der Wärter war so überrascht, daß er sagte: „In den 20 Jahren, die ich in der Strafkolonie arbeite, habe ich noch nie erlebt, daß jemand sein Geld freiwillig abgibt.“

Eine Schwester unterrichtete an einer Schule in Malaysia. Eines Tages sprach sie mit einer Kollegin über Jehova und seine Verheißungen. Die Kollegin sagte, sie sei sehr enttäuscht, weil die Götter, die sie anbete, ihr nicht geholfen hätten, ihre Probleme zu lösen. Sie hätte zu Buddha, zu verschiedenen chinesischen Göttern und sogar zu Jesus Christus gebetet. Nichts hätte geholfen.

Die Frau wurde Tag und Nacht von Dämonen belästigt. Nachts konnte sie kaum schlafen. Tagsüber störten sie die Geister am Arbeitsplatz, und sie konnte nicht richtig arbeiten. Ihr Leben war so jämmerlich, daß sie Geistermedien aufsuchte, aber das machte alles nur noch schlimmer.

„Der Name Jehovas ist ein starker Turm“, sagte die Schwester zu ihrer Kollegin, und verwies auf Sprüche 18:10. Jehova beschützt alle, die seinen Namen glaubensvoll anrufen. Die Schwester ermunterte sie, zu Jehova Gott zu beten, wenn die Dämonen sie wieder stören würden.

Gleich am nächsten Tag erzählte die Kollegin der Schwester, daß sie Jehova um Hilfe angerufen habe und die Dämonen von ihr abgelassen hätten. Ein Bibelstudium wurde begonnen, und ihre Kollegin kam schnell voran. Sie warf alles weg, was mit der falschen Anbetung zu tun hatte, und die Dämonen belästigten sie nicht mehr. Kürzlich ließ sie sich auf einem Kreiskongreß taufen.

In Taiwan mußten junge Männer, die Zeugen Jehovas sind, wegen ihrer Entschlossenheit, die christliche Neutralität zu bewahren, annähernd 50 Jahre lang sehr hohe Gefängnisstrafen absitzen. In den letzten Jahren haben außergewöhnliche Entwicklungen stattgefunden. Da mehr Männer eingezogen wurden, als man effektiv militärisch ausbilden konnte, wurde eine Änderung der Gesetze, die die Wehrpflicht regeln, beschlossen, damit ein Teil der Wehrpflichtigen dem Zivildienst zugeführt werden konnte. Beamte stützten sich auf Regelungen in anderen Ländern, die Personen entgegenkommen, die den Wehrdienst aus Gewissensgründen verweigern. Wehrdienstverweigerer, die eine von der Regierung kontrollierte nichtmilitärische Arbeit dem Gefängnis vorziehen, müssen dazu ein Antragsformular ausfüllen. Bei dieser Neuregelung haben diejenigen, die 33 Monate diesen alternativen Dienst leisten, an den Wochenenden und offenbar an den meisten Abenden frei, so daß sie sich an theokratischen Tätigkeiten beteiligen können.

▪ Europa

Obwohl Europa schon von jeher als ein Kontinent betrachtet wurde, ragt es in Wirklichkeit im Westen wie eine riesige Halbinsel Eurasiens heraus. Vor fast 2 000 Jahren brachte der Apostel Paulus die gute Botschaft nach Südeuropa. Wie wir feststellen werden, gedeiht die dynamische Wahrheitsbotschaft in diesem Erdteil nach wie vor.

In Zagreb (Kroatien) saß eine Schwester einmal in einem Park. Sie bemerkte einen jungen Mann, der sich hinter den Sträuchern versteckte. Er war blaß und zitterte, daher nahm sie an, daß er krank sei. Sie ging auf ihn zu und sagte: „Junger Mann, wenn Ihnen nicht gut ist, bringe ich Sie gern zum Arzt.“ Er sagte, ihm fehle nichts, obwohl er immer noch zitterte. Dann fragte sie ihn: „Haben Sie Hunger? Möchten Sie, daß ich Ihnen etwas zu essen hole?“ Er erwiderte: „Nein. Kommen Sie bitte nicht so nahe heran. Ich werde von der Polizei gesucht, und man könnte denken, daß wir zusammengehören.“ Die Schwester fragte: „Was haben Sie angestellt?“ Daraufhin gab er zu, daß er ein Geschäft überfallen habe, und fügte hinzu: „Es ist alles hier in meiner Tasche. Ich habe solche Angst vor der Polizei und daß ich eingesperrt werde.“ Die Schwester hatte Mitleid mit ihm und wollte ihm helfen. Sie bat ihn, sich neben sie zu setzen, damit sie die Sache besprechen konnten. Sie sagte ihm, Jehova werde ihm die nötige Weisheit verleihen, das Richtige zu sagen, wenn er zu dem Geschäft zurückgehen würde, das er überfallen hatte. Er hörte aufmerksam zu, zitterte aber immer noch vor Angst. Sie riet ihm: „Fragen Sie nach dem Geschäftsführer und gestehen Sie ihm, daß Sie das Geld gestohlen haben und es jetzt zurückgeben möchten.“ Während sie miteinander sprachen, ging eine Nachbarin vorbei und grüßte sie mit Namen. Auf diese Weise erfuhr der Mann, wie sie hieß.

Nicht lange danach entdeckte die Schwester im Lokalblatt zu ihrer Überraschung einen Brief, der an sie gerichtet war. In dem Brief stand: „Frau Barica, ich bin Ihnen für Ihren freundlichen Rat sehr dankbar. Danke schön, danke schön, danke schön — Sie haben mich vor dem Gefängnis bewahrt. Ich kann Ihnen meine Dankbarkeit nicht persönlich zum Ausdruck bringen, da ich Ihre Adresse nicht kenne. Aber ich schreibe Ihnen, damit viele, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, es lesen und sich an den wahren Gott wenden können, der einem hilft, an Jehova! Ich habe das Geld zurückgegeben. Der Geschäftsführer sagte mir, daß 1 500 Kunas gestohlen worden seien. Aber ich zog 1 700 Kunas aus der Tasche. Er sagte, ich könne die 200 Kunas behalten, da nur 1 500 Kunas an Bargeld fehlen würden. Ich erwiderte: ,Nein, ich hatte keinen Kuna in der Tasche, ich konnte nicht einmal Brot kaufen.‘ Daraufhin gab mir der Geschäftsführer erst einmal einige Lebensmittel. Er sagte: ,Die 200 Kunas gehören Ihnen.‘ Außerdem gab er mir 500 Kunas, zwei Brote, zwei Tüten Milch, fünf kleine Becher Joghurt, ein Pfund Salami und Babynahrung. Er sagte: ,Ich tue das, weil Sie ein ehrlicher Mann sind und ihren Fehler zugegeben haben.‘ Ich kann Gott und Ihnen nur dafür danken, daß ich nicht im Gefängnis gelandet bin. Nochmals vielen, vielen Dank!“

Kopenhagen (Dänemark) hat einen der größten Häfen Europas. Außer Fähren legen dort jedes Jahr mehr als 2 000 Schiffe an. Als die Brüder auf ein Schiff gingen und einige von der Mannschaft fragten, ob sie Jehovas Zeugen kennen würden, bejahten sie das. Dann sagten sie weiter, daß sie sogar einen Zeugen Jehovas an Bord hätten. Die Brüder wollten ihren Glaubensbruder gern kennenlernen. Als sie ihn trafen, erfuhren sie, daß er noch nicht getauft war. Er stammte von einer kleinen Insel im Pazifischen Ozean, auf der es nur 2 000 Einwohner gibt. Auf der Insel gab es zwar keine Zeugen, aber er hatte die Wahrheit durch die Literatur kennengelernt, die er in den verschiedenen Häfen der Welt bekommen hatte. Er hatte die Literatur selbst gelesen und sie auch für seine Frau mit nach Hause genommen. Beide waren sich einig, daß sie die Wahrheit gefunden hatten. Der Mann erzählte anderen in der Mannschaft von dem, was er gelernt hatte. Er abonnierte unsere Zeitschriften, und die Brüder versprachen ihm, dafür zu sorgen, daß die nächstgelegene Versammlung, was ihn und seine Frau betrifft, informiert würde.

In Bremerhaven (Deutschland) gehen Verkündiger regelmäßig zum Hafen, um den Arbeitern auf den Schiffen und den Fahrern, die ihre Lkws be- und entladen, Literatur anzubieten. Ein Bruder berichtet, daß er Lkw-Fahrer aus 48 Ländern getroffen habe. „Um den Bedürfnissen all dieser Menschen gerecht zu werden“, erklärt er, „haben wir in unserem Auto Literatur in 39 Sprachen.“ Einige russische Lkw-Fahrer haben während ihres Aufenthalts im Hafen die Zusammenkünfte besucht. An einem Sonntagnachmittag entdeckten Fred und Christian im Trockendock eines der größten Passagierschiffe der Welt. In der 950köpfigen Besatzung waren 50 Nationalitäten vertreten. Als die Brüder einmal an Bord waren, kam ein Matrose, der von einer Pazifikinsel stammt, auf sie zu und fragte: „Haben Sie das gelbe Buch mit den bunten Bildern?“ Er meinte Mein Buch mit biblischen Geschichten. Die Brüder hatten keins dabei, und der Matrose war sichtlich enttäuscht. Nachdem sie ihre gesamte Literatur abgegeben hatten, fuhr Fred ins Bethel nach Selters — die Hin- und Rückfahrt dauerte insgesamt mindestens zehn Stunden —, um weitere Literatur zu holen. Am nächsten Tag gaben sie 900 Zeitschriften, 300 Broschüren und 850 Bücher bei der Besatzung ab! Fred fand auch den freundlichen Matrosen wieder und gab ihm das gelbe Buch, das er gern haben wollte. „Als er erfuhr, daß wir gut 1 000 Kilometer gefahren sind, um das Buch zu bekommen“, sagt Fred, „standen ihm Tränen in den Augen.“

Anfang 1998 führte in Luxemburg ein kleiner Privatsender bei seinen Zuhörern eine telefonische Umfrage durch und befragte sie über ihre Lebensziele und ihre Erwartungen. Die Telefonnummern wurden aufs Geratewohl ausgewählt. Als der Rundfunkkommentator eine Nummer wählte, verwählte er sich bei der Vorwahl und sprach plötzlich mit einer Frau, die in der Nähe der 400 Kilometer entfernt liegenden Stadt Nürnberg (Deutschland) wohnt. Er war von ihrem Allgemeinwissen und ihrer positiven Lebenseinstellung beeindruckt und fragte sie, wie sie zu so einer guten Ansicht gekommen sei. Sie erkannte dies als eine unerwartete Gelegenheit, Königreichssamen auszusäen, und sagte, sie sei eine Zeugin Jehovas. Der Interviewer war durch das Gespräch neugierig geworden und hatte weitere Fragen. Die Schwester war damit einverstanden, ihn später anzurufen. In den folgenden zwei Monaten rief sie ihn immer wieder an. Sie erklärte ihm noch mehr über Gott, das Leben und Jehovas Zeugen, und sie konnte ihm auch viele Fragen beantworten. Das Interesse des Kommentators war geweckt, und er wollte mehr erfahren. Er rief in einer Versammlung in Luxemburg an und bat um ein Heimbibelstudium und um Informationen über die Zusammenkünfte. Im Königreichssaal war er von der herzlichen Atmosphäre und der Freundlichkeit beeindruckt, mit der man ihn willkommen hieß. Das gab seinem Studium einen guten Start.

Dreizehn Monate nach dem ersten Anruf bei der Schwester in Deutschland ließ er sich taufen. Im Oktober 1999 nahm er den allgemeinen Pionierdienst auf. Wie gut, daß die deutsche Schwester sich als eine Zeugin zu erkennen gegeben und dann die Gelegenheit genutzt hatte, Königreichssamen auszusäen!

In Portugal wurde Antonios Interesse an der biblischen Botschaft durch Unterhaltungen geweckt, die er führte, wenn er seinen leiblichen Bruder besuchte, der ein Zeuge Jehovas ist. Antonio sehnte sich danach, mehr über die Bibel zu erfahren. Inbrünstig betete er um Hilfe. Kurz danach kamen zwei Zeugen an seine Tür und begannen mit ihm ein Bibelstudium. Mit zunehmender Erkenntnis nahm Antonio Änderungen vor, um sein Leben mit dem Willen Gottes in Einklang zu bringen. Zuerst veranlaßte ihn sein Gewissen dazu, das Jagen aufzugeben — einen Sport, dem er leidenschaftlich gern nachging. Später, als er die Streitfrage der christlichen Neutralität verstehen lernte, entschied er sich, das sehr angesehene Amt des Bürgermeisters einer Gemeinde niederzulegen, eine Stellung, die er 15 Jahre innehatte. Man drängte ihn zwar, seine Amtsniederlegung zu überdenken, aber der Rat in Jakobus 4:4 bestärkte ihn, dem Drängen nicht nachzugeben. Er und seine Frau vertieften ihr Verhältnis zu Jehova, begannen, die Versammlungszusammenkünfte zu besuchen, und machten daher schnell Fortschritte. Kurz danach beteiligten sie sich am Predigtdienst und ließen sich taufen.

Aus Spanien stammt die Erfahrung eines Bruders, der vor vielen Jahren von einem Arbeitskollegen wegen seines Glaubens schikaniert wurde. Monatelang spottete der Arbeitskollege über die Religion des Bruders und kritisierte sie. Es kam so weit, daß der Bruder dachte, er könne das nicht länger ertragen; er betete daher zu Jehova, damit er ihm helfe, in dieser schwierigen Situation wie Christus auszuharren, ohne Böses mit Bösem zu vergelten. Zur Überraschung des Bruders änderte sich die Einstellung seines Arbeitskollegen. Dieser entschuldigte sich sogar und versicherte dem Bruder, daß er in dessen Beisein nie wieder schlecht über Gott sprechen würde. Kurz darauf verließ dieser Arbeitskollege die Firma.

Vierundzwanzig Jahre später traf der Bruder seinen ehemaligen Arbeitskollegen wieder. Dieses Mal war es in dem Königreichssaal, wo der Bruder als Gastredner eingeladen war. Der Arbeitskollege erzählte ihm, daß er die Bibel studiert habe und ein getaufter Zeuge Jehovas sei. Außerdem erzählte er, daß er in all den Jahren niemals „den Zeugen, der so geduldig den ständigen Spott über ihn und seinen Gott ertragen hatte“, vergessen konnte.

▪ Die Inseln der Erde

Die Inseln der Erde haben die verschiedensten Größen und unterscheiden sich von den Kontinenten, die viel größer sind. Grönland ist mit 2 200 000 Quadratkilometern die größte Insel, obwohl wir den Inselkontinent Australien hier dazuzählen. Die kleinsten Inseln sind kleiner als ein Häuserblock in einer Großstadt. In den Größen dazwischen gibt es Tausende von Inseln. Betrachten wir nur ein paar Erfahrungen, die von einigen dieser Inseln stammen.

In Australien traf eine Schwester im Dienst von Haus zu Haus eine Frau an, die nicht viel Interesse an Gottes Wort zu haben schien. Obwohl die Frau ein Traktat entgegennahm, hatte die Schwester den Eindruck, daß durch einen Rückbesuch nicht viel erreicht werden würde. Trotz alledem versuchte sie es weiterhin — anfangs vergebens —, die Frau zu Hause anzutreffen. Als die Schwester sie schließlich wieder antraf, erzählte ihr diese Frau, daß sie sich nach ihrem ersten Besuch eine teure Bibel gekauft hätte. Die Schwester begann mit ihr die Bibel zu studieren. Jetzt nimmt diese Frau große Änderungen vor, um ihr Leben mit christlichen Grundsätzen in Übereinstimmung zu bringen. Sie besucht alle Zusammenkünfte.

In der Dominikanischen Republik traf ein Bruder im Haus-zu-Haus-Predigtdienst eine etwa 60 Jahre alte Frau an. Als sich der Bruder am Ende des Gesprächs von der Frau verabschiedete, reichte er ihr die Hand. Als sie ihm nicht die Hand gab, bemerkte er, daß sie blind war. Der Bruder versprach ihr, wiederzukommen.

Als er diese Frau wieder besuchte, sagte sie, sie habe ihrer Tochter erzählt, wie überrascht sie gewesen sei, daß jemand an ihr Interesse gezeigt habe, obwohl sie blind sei. Dann erklärte sie, daß man ihr gesagt habe, daß keine Hoffnung auf eine Wiederherstellung ihrer Sehkraft bestünde. Der Bruder sprach über den Gott der Hoffnung und las ihr aus der Bibel vor, daß Jesus Blinde wieder sehend machte (Matthäus 9:27-30). Das hinterließ bei der Frau einen tiefen Eindruck.

Der Bruder erkundigte sich bei der Stiftung für Blinde, ob irgend etwas für die Frau getan werden könne. Es wurde ein Termin für eine Beratung vereinbart, und als die Frau dorthin ging, wurde ihr gesagt, daß ihre Sehkraft wahrscheinlich durch eine Operation wiederhergestellt werden könne. Die Operation war erfolgreich! In der ganzen Zeit nahm sie weiterhin biblische Erkenntnis in sich auf. Nach der Operation fing sie an, Mein Buch mit biblischen Geschichten zu lesen, und innerhalb von ein paar Wochen hatte sie es durchgelesen. Danach studierte sie die Broschüre Was erwartet Gott von uns? und das Buch Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt. Schon vor ihrer Operation besuchte sie regelmäßig die Zusammenkünfte, und seitdem sie wieder sehen kann, hat sie keine Zusammenkunft versäumt. Sie hat angefangen, mit anderen über das zu sprechen, was sie gelernt hat und wie ihr geholfen wurde, das Augenlicht wiederzuerlangen. 1999 ließ sie sich auf dem Bezirkskongreß taufen.

Beim Zeugnisgeben auf der Insel Réunion bot eine Schwester einer Frau Zeitschriften an. Die Frau erwiderte: „Es hat keinen Zweck, ich kann nicht lesen.“ Die Schwester bot ihr an, ihr das Lesen beizubringen, und die Frau nahm das Angebot gern an. Die Schwester kehrte mit den Broschüren Apply Yourself to Reading and Writing (Widme dich dem Lesen und Schreiben) und Für immer auf der Erde leben! zurück. Der Leseunterricht dauerte eine halbe Stunde und das Bibelstudium eine weitere halbe Stunde. Die Frau kam sowohl mit dem Lesen als auch im Verständnis der Wahrheit schnell voran.

Obwohl ihre Kinder versuchten, ihr das Studium auszureden, erwiderte ihnen die Frau, daß der Unterricht weitergehe. Bald setzte sie das Studium mit dem Erkenntnis-Buch fort und besuchte fortan regelmäßig die Zusammenkünfte. Vor kurzem ließ sie sich taufen. Sie kann jetzt die Bibel und bibelerklärende Publikationen lesen.

Eine Schwester begann auf der Nordinsel von Neuseeland mit einer jungen Frau namens Hina ein Bibelstudium. Nach zwei Studien an Hand der Erwartet-Broschüre informierte Hina die Schwester, daß sie eine Zeugin Jehovas werden möchte und daß sie ihren Freund verlassen werde, der ein bekanntes Mitglied einer Bande in ihrem Ort war. Mutig trat sie an ihn heran und erzählte ihm von ihren Plänen. Zu ihrer Überraschung erwiderte er: „Mach es so, wie du meinst.“

Später überlegte es sich ihr Freund anders und plante, sich nicht nur an Hina, sondern auch an Jehovas Zeugen zu rächen. Er entschloß sich, den Königreichssaal mit Kugeln zu durchlöchern. Ein ehemaliges Bandenmitglied schlug jedoch Hinas Freund vor, er solle vor solch rigorosen Schritten erst einmal zu einer Zusammenkunft gehen und die Zeugen überprüfen. Der Freund war einverstanden und besuchte am selben Abend die Theokratische Predigtdienstschule. Er war so sehr davon beeindruckt, daß er die Bande zusammenrief und die Mitglieder darüber informierte, daß er jetzt ein Zeuge Jehovas werden möchte! Später begrub er bei einem formellen Bandentreffen auf einem Friedhof sein Abzeichen (ein Erkennungszeichen für seine Bandenzugehörigkeit), um zu zeigen, daß er seine frühere Lebensweise beerdige, wozu Drogengenuß und illegale Spirituosengeschäfte gezählt hatten. Er und Hina besuchen regelmäßig die Zusammenkünfte. Sie sind jetzt gesetzlich getraut, und Hina hat sich vor kurzem taufen lassen. Ihr Mann hat ebenfalls fest vor, sich taufen zu lassen.

Das Zweigbüro auf Trinidad startete mit den Erwachet!-Ausgaben vom 8. und 22. Februar 2000 eine Sonderaktion. In der ersten Ausgabe wurde die Artikelserie „Familien ohne Vater“ hervorgehoben, und in der zweiten wurde „Selbstmord“ behandelt. Die Zielgruppen dieser Aktion waren Sozial- und Wohlfahrtsorganisationen, Sozialarbeiter der Polizei, Schulen, Minister, Parlamentsmitglieder, nichtstaatliche Organisationen und andere, die voraussichtlich an den behandelten Themen besonders interessiert wären.

Aus einem unvollständigen Bericht ging hervor, daß 14 941 Zeitschriften, 1 374 Bücher und 90 Broschüren abgegeben wurden. Die Aktion führte zu 860 Rückbesuchen und 29 Heimbibelstudien, meistens bei Menschen, die wohl kaum mit den üblichen Methoden des Zeugnisgebens erreicht worden wären. Einige Minister und Ministerien sandten Briefe, in denen sie ihre Wertschätzung für die Arbeit der Zeugen Jehovas zum Ausdruck brachten. Typisch für die Reaktionen war ein Schreiben des Justizministeriums. Es hieß darin: „Vielen Dank für die ... Geschenkexemplare der Zeitschrift Erwachet! ... Sie haben sich als äußerst aufschlußreich erwiesen. Wir wären Ihnen daher dankbar, wenn Sie uns noch sechs weitere Exemplare zur Verbreitung in den verschiedenen Abteilungen des Ministeriums zur Verfügung stellen könnten. Sollten Sie außerdem irgendwelches Material haben, das uns in unseren Bemühungen auf dem Gebiet des Familienlebens weiterhelfen könnte, würden wir es schätzen, wenn Sie uns die Informationen zukommen lassen würden.“ Der Brief war vom Justizminister persönlich unterzeichnet.