Curaçao
Curaçao
Die Inseln Aruba, Bonaire und Curaçao nennt man auch ABC-Inseln. Sie liegen vor der venezolanischen Küste und besitzen eine ureigene Schönheit. Es ist nicht das saftige Grün anderer Karibikinseln, das ihre Schönheit ausmacht, sondern der Reiz der Wüste, die geheimnisvollen Schatten bei Nacht und die Farbkontraste bei Tag.
Wegen der seltenen Niederschläge wachsen dort prächtige Riesenkakteen. Der stolzeste ist der Säulenkaktus (Kaduschi), der dort das Landschaftsbild beherrscht. Nicht minder gut gedeiht der Dividivi-Baum, der durch seine windgebeugte Krone besticht. Die Silhouette der Plantagengebäude, die sich von dem blauen Himmel abhebt, wirkt wie ein Wächter und ein stummes Denkmal der Kolonialzeit. Ziegen durchstreifen die Landschaft und überqueren die Straßen.
Auf Aruba und Bonaire blüht der Tourismus, wohingegen Curaçao von der Erdölverarbeitung und -erschließung lebt. Auf jeder Insel steht eine Anlage zur Meerwasserentsalzung, in der Trinkwasser destilliert wird, wobei auch Dampf für die Stromerzeugung abfällt.
Entdeckt wurden die Inseln, auf denen heute knapp 250 000 Menschen leben, im 15. Jahrhundert von den Spaniern. Später eigneten sich die Niederlande die Inseln an, dann waren sie kurzzeitig in französischer und britischer Hand, fielen 1815 aber wieder an die Holländer. Seit 1954 genießt die „Föderation der Niederländischen Antillen“, der ursprünglich die ABC-Inseln und drei der Leeward-Inseln angehörten, innere
Autonomie. Aruba wurde jedoch 1986 ein Sonderstatus verliehen, der Status Aparte.Kultur und Sprache
Unter der niederländischen Regierung herrscht auf den Inseln allgemein religiöse Toleranz. Die Bevölkerung ist vorwiegend katholisch, aber es gibt auch größere protestantische Gemeinschaften. Stark vertreten ist auf Curaçao auch die jüdische Gemeinde. Menschen aus 40 bis 50 Ländern leben friedlich in einer Gesellschaft zusammen, in der die verschiedenen Rassen integriert sind. Man verständigt sich dort zwar in einer gemeinsamen Sprache, die alle verstehen, doch jede Insel bewahrt ihre Eigentümlichkeit. In dieser bunt gemischten Gesellschaft hat die Wahrheit Fuß gefasst und gedeiht.
Die Menschen sprechen mehrere Sprachen und merken oft gar nicht, welche sie gerade sprechen, da es üblich ist, die Sprache zu wechseln. Die Landessprache ist Papiamento neben der niederländischen Amtssprache sowie der englischen und der spanischen Sprache, die vorwiegend auf Geschäftsebene gesprochen
werden. Eine Erklärung für die Herkunft des Papiamento ist, dass es vor dem 17. Jahrhundert auf den Kapverdischen Inseln vor der Westküste Afrikas entstand. Die Portugiesen benutzten damals jene Inseln als Stützpunkte für Streifzüge in Afrika, und die Bemühungen der Afrikaner und Portugiesen, sich zu verständigen, führten zu einer neuen Kreolsprache, einem Gemisch aus afrikanischen Sprachen und Portugiesisch. Solch eine Sprache, die der Verständigung zwischen verschiedenen Sprachgruppen dient, wird als Lingua franca oder als Verkehrssprache bezeichnet. Sklaven, die später auf die Inseln gebracht wurden, führten diese Sprache ein. Im Laufe der Jahre wurde sie von dem Niederländischen, dem Spanischen, dem Englischen und dem Französischen beeinflusst. Das entstandene Papiamento ist eine Mischsprache aus allen diesen Sprachen.Die unter den Sklaven entstandene und auf den Inseln eingeführte Verkehrssprache war im Wesentlichen eine Brücke zur Verständigung und Vereinigung. Schließlich wurde jedoch noch eine andere Lingua franca gesprochen. Es ist eine Verkehrssprache, von der in Zephanja 3:9 die Rede ist, wo es heißt: „Dann werde ich die Sprache der Völker in eine reine Sprache umwandeln, damit sie alle den Namen Jehovas anrufen, um ihm Schulter an Schulter zu dienen.“ Diese „reine Sprache“ vereinte einige der Inselbewohner nicht nur untereinander, sondern auch mit der weltweiten Gemeinschaft der Zeugen Jehovas, da diese Sprache nicht an soziale, rassische und nationale Grenzen stößt. Obwohl es für Papiamento, Englisch, Spanisch und Niederländisch getrennte Versammlungen gibt, sind die Brüder durch die Lingua franca der biblischen Wahrheit in Liebe fest vereint.
Das Wahrheitslicht dringt durch
Man weiß nicht genau, wie die ersten Samenkörner der Wahrheit auf die Inseln gelangten. Fast unmerklich durchdrang das Licht der Wahrheit das Dunkel, das über den Inseln lag, waren sie doch lange Zeit Bastionen des Katholizismus gewesen. Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre hatten
mehrere hier gepredigt. Auch jemand, der mit religiösen Büchern hausierte, säte ungewollt Wahrheitssamen aus, denn unter seinen Büchern waren auch Veröffentlichungen der Organisation Gottes. Seine beiden Töchter, Pearl und Ruby, arbeiteten mit ihm zusammen und wurden Jahre später Zeugen Jehovas. Sie sind bis auf den heutigen Tag treu geblieben.Im Jahre 1940 führte der von Trinidad stammende Bruder Brown, der bei der Ölraffinerie angestellt war, die erste Taufe auf Curaçao durch; er taufte fünf Personen, mit denen er studiert hatte. Zu ihnen gehörten auch Martin und Wilhelmina Naarendorp sowie Eduard van Marl, die alle aus Suriname stammten.
Anita Libretto, eine Tochter der Naarendorps, erinnert sich: „1940 war ich sechs Jahre alt. Ich weiß noch, dass ein englischsprachiger Bruder mit meinen Eltern die Bibel studierte. Sie sprachen nur Niederländisch und verstanden kaum Englisch, aber sie kämpften sich durch, und ein halbes Jahr später waren sie getauft. Bei uns zu Hause wurden Zusammenkünfte abgehalten, aber nicht so geregelt wie heute. Manche Studienabende dauerten bis nach Mitternacht, weil es meinen Eltern nicht leicht fiel, die englischen Bücher zu verstehen.“ Gepredigt wurde hauptsächlich in Englisch, denn keiner in dem Grüppchen sprach gut Papiamento, und Literatur gab es in dieser Sprache auch nicht.
Den Einheimischen war es im Allgemeinen fremd, in der Bibel zu lesen, weil die katholische Kirche es verbot. Es war üblich, dass Priester jede Bibel, die sie fanden, beschlagnahmten.
Anfangs pflegte einer von ihnen den Brüdern nachzulaufen, mit den Füßen zu stampfen und zu rufen: „Lasst meine Schafe in Ruhe!“Samen auf Aruba und Bonaire gesät
Im Jahre 1943 besuchte John Hypolite, ein früherer Adventist, zusammen mit Martin Naarendorp die Insel Aruba, um dort im Urlaub die gute Botschaft zu verkündigen. Soweit es sich ermitteln lässt, verkündigten sie als Erste dort die gute Botschaft. Nach Curaçao zurückgekehrt, bat Bruder Hypolite in einem Brief an das Hauptbüro in Brooklyn um Unterstützung in dem Gebiet. Drei Jahre danach wurden Missionare dorthin gesandt, aber leider erlebte er ihre Ankunft nicht mehr. Doch mutige Brüder auf Curaçao — wie Bruder Hypolite — waren der Aufforderung aus Prediger 11:6 gefolgt und hatten reichlich Samen ausgesät, der später aufging und Wurzeln schlug.
Im Jahre 1944 traf Edmund Cummings aus Grenada auf Aruba ein, und Woodworth Mills kam von Trinidad. Sie
nahmen bei der Ölraffinerie in Sint Nicolaas eine Stelle an. Die im Osten der Insel gelegene Stadt wimmelte von Zuwanderern aus allen Teilen der Westindischen Inseln, die bei der Ölraffinerie arbeiten wollten. Bruder Mills, ein besonders begeisterungsfähiger Redner, verlieh dem Predigen der guten Botschaft großen Auftrieb. Am 8. März 1946 gründeten die Brüder Mills und Cummings in Sint Nicolaas die erste englischsprachige Versammlung. Sie hatte 11 Verkündiger, und Bruder Mills war Gruppendiener (Versammlungsdiener).Die erste Taufe fand dort am 9. Juni 1946 statt. Zu den vier Täuflingen gehörten Timothy J. Campbell und Wilfred Rogers, und gegen Ende 1946 hatte sich die Verkündigerzahl verdoppelt. Später schlossen sich zugewanderte Zeugen der Versammlung an, darunter die Familien Buitenman, de Freitas, Campbell, Scott, Potter, Myer, Titre und Faustin.
Bruder Mills war recht erfolgreich im informellen Zeugnisgeben, und eine seiner Kolleginnen, eine Stenografin namens Oris, reagierte günstig. Sie ließ sich im Januar 1947 taufen. Bruder Mills hatte nicht nur eine neue Glaubensschwester bekommen, sondern auch eine Braut, denn später heirateten er und Oris. 1956 wurden beide zum Besuch der 27. Klasse der Gileadschule eingeladen und später nach Nigeria gesandt.
Bis 1950 wurde auf Aruba hauptsächlich in Sint Nicolaas gepredigt, weil die Menschen dort vorwiegend Englisch sprachen und die Brüder kaum Papiamento beherrschten. Bis dahin hatte noch kein Arubaner die Wahrheit angenommen. Die beharrliche Gegnerschaft der katholischen Kirche brachte die normalerweise freundlichen Arubaner gegen die Zeugen auf und bremste den Fortschritt. In der Anfangszeit wurden die Zeugen oft von erbosten, Machete schwingenden Wohnungsinhabern verjagt. Manchmal goss man den Brüdern heißes Wasser hinterher oder hetzte den Hund auf sie. In anderen Fällen bat man die Brüder ins Haus, ging dann hinaus und ließ sie dort sitzen. Auf den Inseln gilt es als Beleidigung, sich nicht um Besucher zu kümmern.
Edwina Stroop, eine Pionierin auf Aruba, erinnert sich: „Die Priester schüchterten die Leute mit der Drohung ein, sie
würden sie mit einem Fluch belegen, falls sie aus der Kirche austräten.“ Das dämpfte den Eifer der Brüder, die aus Liebe zu Jehova und zu ihrem Nächsten durchhielten, jedoch nicht.In Wüstengegenden schlummern die Samenkörner gewisser Pflanzen jahrzehntelang, bis die richtige Niederschlagsmenge sie aufgehen lässt und eine wunderschöne Blütenpflanze heranwächst. Ähnlich war es mit Jacobo Reina, einem Zollbeamten auf Bonaire. 1928 erhielt er das Buch Schöpfung. Er war zwar katholisch aufgewachsen und hatte sich dann mit protestantischen Gemeinschaften befasst, aber nicht gefunden, wonach er suchte. Beim Lesen des Buches Schöpfung erkannte er den Klang der Wahrheit. In dem Buch wurden die Titel anderer Bücher erwähnt, die von Jehovas Dienern veröffentlicht worden waren, aber Jacobo konnte sie nicht bekommen. Im Jahre 1947, 19 Jahre danach, besuchte er seine Schwester auf Curaçao. Dort lernte er eine Missionarin kennen, die mit seiner Schwester die Bibel studierte. Er fragte die Missionarin, ob sie die Bücher habe, deren Titel er sich auf einen Zettel geschrieben und die ganzen Jahre in seiner Brieftasche hatte. Er nahm von ihr die gesamte Literatur, die sie in ihrer Tasche hatte: mindestens 7 Bücher und 3 Broschüren. Außerdem abonnierte er die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! Endlich konnte er seinen geistigen Appetit, der lange zuvor geweckt worden war, stillen. Ja, der Samen der Wahrheit, der so viele Jahre geschlummert hatte, sollte nun das nötige Wasser erhalten, um aufzugehen.
Die ersten Missionare treffen auf Curaçao ein
Am 16. Mai 1946 trafen Thomas Russell Yeatts und seine Frau Hazel, Absolventen der 6. Klasse der Gileadschule, auf dem fast unberührten Curaçao ein. Bruder Yeatts sollte das Werk auf den Inseln stark beeinflussen, denn er blieb über 50 Jahre in dem ihm zugeteilten Gebiet — bis zu seinem Tod im Jahre 1999. Außer einer kurzen Unterbrechung hatte er von 1950 bis 1994 die Aufsicht über den Zweig inne. Als Frohnatur und grenzenloser Optimist mit unerschütterlichem Glauben war es ihm vergönnt, mitzuerleben, wie sehr sich das Königreichspredigtwerk ausdehnte.
Hazel, einst loyale Stütze ihres Mannes, ist noch heute dort treu tätig, wohin sie einst gesandt wurde, und sie ist für alle eine Ermunterung. Sie erinnert sich, dass sie bei ihrer Ankunft auf dem Flughafen von den Brüdern Naarendorp und van Marl sowie von Clement Fleming, einem Interessierten, begrüßt worden war.
Nebenbei bemerkt, hatte sich Clement das Buch Kinder zugelegt und es gelesen; das überzeugte ihn davon, die Wahrheit gefunden zu haben. In jungen Jahren trat er aus der
katholischen Kirche aus, weil er mit vielen ihrer Lehren nicht einig ging. Später schloss er sich den Zeugen an und war somit dabei, als die ersten Missionare begrüßt wurden. Im Juli 1946 ließ er sich taufen, und zwar von dem erst kurz davor eingetroffenen Missionar Russell Yeatts. Bruder Fleming ist nach wie vor ein Königreichsverkündiger; er sagt: „Trotz meiner 93 Jahre gebe ich die Hoffnung nicht auf, zu denen zu gehören, die Harmagedon überleben und in das neue System gelangen, ohne je sterben zu müssen.“ Welch wunderbares Vorbild für Glauben und Ausharren!Schwester Yeatts sagt: „Man fuhr uns vom Flughafen zu einer Zweizimmerwohnung, die sich über einem Laden befand, in dem Schweineschwänze und gepökelter Fisch verkauft wurden. Die Wohnung war unmöbliert und hatte kein Badezimmer, sodass wir zum Duschen eine Treppe tiefer mussten, bis wir sechs Monate später eine bessere Wohnung fanden.“ Obwohl Hazel immer wieder von Ruhr geplagt wurde, ließen sie und ihr Mann sich nicht entmutigen. Jahre später schrieb Bruder
Yeatts: „Was das Leben für Jehovas Diener vor allem interessant macht, sind nicht die Verhältnisse und die Landschaft, nicht einmal die Sprache, sondern die Menschen. Und die gibt es überall, wohin man gesandt wird.“Während die mutigen Missionare die Landessprache Papiamento lernten, sollten sie die Curaçaoer die reine Sprache lehren, die Verkehrssprache der Wahrheit. Einer dieser Einheimischen war Camilio Girigoria, der erste von ihnen, der sich taufen ließ, und zwar 1950. Er war bei der Ölraffinerie beschäftigt und kam durch Gespräche mit Brüdern mit der Wahrheit in Berührung; einer von ihnen war Henricus Hassell, ein eifriger Verkündiger der guten Botschaft. Camilio ist jetzt 78 Jahre alt, ist Ältester und hat 24 Personen geholfen, getaufte Diener Jehovas zu werden. 1946 gründeten die Missionare auf Curaçao die erste englischsprachige Versammlung; die erste papiamentosprachige Versammlung entstand nicht vor 1954.
Aruba sieht weiterhin das Licht der Wahrheit
Im Juli 1949 kamen die Kanadier Henry und Alice Tweed, die die 12. Klasse der Gileadschule absolviert hatten, nach Aruba, wo sie eine bedeutende Rolle beim Lehren der reinen Sprache spielen sollten. Der große, schlanke Henry war für seine
freundliche und milde Art bekannt, Alice für ihre Schlagfertigkeit und Unermüdlichkeit im Predigtdienst. Sie waren die einzigen Missionare, die auf allen drei Inseln gewohnt und gepredigt hatten, und man erinnert sich noch nach Jahrzehnten gern an sie — an ihre Selbstaufopferung und ihren Eifer.Im Jahre 1950 absolvierten William Yeatts (Russells Cousin) und seine Frau Mary die 14. Klasse der Gileadschule und wurden nach Curaçao gesandt. 1953 zogen sie nach Aruba. Nach fast 50 Jahren sind sie immer noch dort — leuchtende Beispiele des Glaubens und des Ausharrens. Mit der Zeit zeichnete sich Mary durch einen außerordentlichen Eifer im Predigtdienst aus. Sie stand im Predigtwerk immer an vorderster Front, während sich Bill mit der Übersetzung biblischer Veröffentlichungen befasste. Bevor Bill und Mary eintrafen, hatten die zwei englischen Versammlungen unter den Einheimischen nur wenig bewirken können. Geduldig und planmäßig säten Bill und Mary unter den Papiamento sprechenden Arubanern den Wahrheitssamen aus. Langsam wurde ihre Mühe belohnt. Bill erinnert sich: „Unter dem großen kwihi-Baum im Hof des Missionarheims begannen wir Wachtturm-Studien abzuhalten. Manchmal hatten wir 100 Anwesende. Wir saßen auf Bänken, die die katholische Kirche ausrangiert hatte.“ 1954 wurde die Feier zum Gedenken an den Tod
Christi begangen, und danach wurde ein Versammlungsbuchstudium in Papiamento eingerichtet.Der erste Arubaner lernt die Wahrheit kennen
Als junger Mann betrank sich Gabriel Henriquez am Wochenende manchmal so sehr, dass er montags morgens in der Ölraffinerie nicht zur Arbeit erschien. Sein Vorgesetzter wollte, dass Gabriel seinen Lebensstil verbessert, und schenkte ihm ein Abonnement auf die Zeitschrift Erwachet!; er war zwar selbst Atheist, glaubte aber fest, dass dies für Gabriel gut wäre. Später kam Gabriel mit den Tweeds in Kontakt, die mit seinem Schwiegervater die Bibel studierten. Weil das Buch, das studiert wurde, in Spanisch war, übersetzte Gabriel für ihn. Bald wuchs das Interesse bei Gabriel selbst, und daher begannen Bill und Mary Yeatts 1953 mit ihm die Bibel zu studieren. Gabriel sagt: „Endlich wurden alle meine Fragen beantwortet.“ 1954 gab er sich Jehova hin und ließ sich taufen — als erster Arubaner.
Die erste papiamentosprachige Versammlung, die damals aus 16 Verkündigern bestand, wurde 1956 gegründet, und am Ende des Dienstjahres 1957 berichteten 26 Verkündiger über ihren Dienst. Sind den Arubanern in Bezug auf die Irrlehren „Groß-Babylons“ erst einmal die Augen aufgegangen und haben sie die Menschenfurcht verloren, dann werden aus ihnen wahrheitsliebende Menschen und eifrige Verkündiger der guten Botschaft (Offb. 17:5). Einer von ihnen war Daniel Webb. Er nahm zusammen mit seiner Frau, die anfangs gegnerisch eingestellt war, die Wahrheit an, und beide wurden eifrige Königreichsverkündiger. Würden Weitere ihrem Beispiel folgen?
Wie Daniel lernten viele andere die Wahrheit kennen, und sie richteten gemeinsam mit ihrer Familie ihr Leben danach aus. Einer von denen, die die Bibel studierten, war Pedro Rasmijn. Als Pedro eines Tages nach Hause kam, stellte er fest, dass seine Mutter seine Studienbücher vernichtet hatte; sie hieß übrigens Maria und war streng katholisch. Da er noch nicht die neue Persönlichkeit angezogen hatte, zahlte er es ihr heim, indem er ihre Heiligenbilder zerstörte. Aufgebracht über das, was Pedro getan hatte, beschwerte sich Maria bei dem Priester; aber der sagte ihr, Pedro habe Recht damit, dass die Bilder wertlos seien. Erzürnt darüber, jagte sie den Priester aus ihrem Haus und entschloss sich, die Bibel zu prüfen. Das Ergebnis war, dass Maria und ihr Mann Genaro sich Jehova hingaben. Sie und ihre 11 Kinder, 26 Enkel und ein Urenkel dienen alle Jehova — insgesamt 40 Personen.
Daniel van der Linde, einer der Schwiegersöhne Marias, ließ sich taufen, Mar. 10:29, 30).
obwohl seine Eltern deswegen nichts mehr mit ihm zu tun haben wollten. Daniel wurde zwar von zu Hause verbannt und vom Priester geschlagen, aber er harrte aus, denn er wusste, dass er die Wahrheit gefunden hatte. Trotz dieser Gegnerschaft hat Daniel das Empfinden, gesegnet worden zu sein, weil Jehova durch ihn vielen zu einer Erkenntnis der biblischen Wahrheit verholfen hat. Seine Tochter Prisquela und ihr Mann Manuel pendeln täglich zum Zweigbüro auf Curaçao, wo sie als Bethelmitarbeiter im Übersetzungsteam tätig sind. Tony, ein weiterer Schwiegersohn, musste auch großen Glauben an Jehova und seine Verheißungen beweisen, uns zu erhalten, denn er erkrankte und wurde fünfmal operiert. Tony sagt: „Die Ärzte haben mich aufgegeben, aber ich bete weiterhin zu Jehova um Kraft. Meine leiblichen Brüder, die mit mir kaum noch etwas zu tun haben wollen, können beobachten, dass ich in der ganzen Welt Tausende von Glaubensbrüdern habe“ (Fortschritt auf den Inseln
Im Jahre 1965 musste Albert Suhr, Absolvent der 20. Klasse der Gileadschule, aus gesundheitlichen Gründen Curaçao verlassen, aber er hinterließ ausgezeichnete „Empfehlungsbriefe“ (2. Kor. 3:1, 2). Einer davon war Olive Rogers, die im September 1951 den allgemeinen Pionierdienst aufnahm. Sie hatte 17 Jahre lang mit einem Mann zusammengelebt. Als sie die hohen Maßstäbe Jehovas kennen lernte, trennte sie sich von ihm, obwohl er ihr nachträglich anbot, sie zu heiraten. Sie lehnte ab, ließ sich taufen und diente fast 40 Jahre lang als Pionier, bis sie krank wurde. Schwester Rogers durchkämmte freudig das Gebiet und war allen bekannt. Noch heute reden die Leute begeistert von dieser Schwester. Durch ihre unbezähmbare Begeisterung und Beharrlichkeit konnte sie vielen Menschen — darunter großen Familien — helfen, sich Jehova hinzugeben.
Heute gibt es auf den Antillen und auf Aruba zahlreiche Familien, die sich sehr für Jehova einsetzen. Große Familien wie die Familien Martha, Croes, Dijkhoff, Rasmijn, Liket, Faustin, Ostiana und Roemer bilden das Fundament der Versammlungen und festigen sie sehr.
Der freundliche Eugene Richardson wurde schon mit 15 Jahren über Jehova belehrt. Obwohl mit ihm kein Bibelstudium durchgeführt wurde, wie es sonst üblich ist, machte er durch den Besuch aller Zusammenkünfte stete Fortschritte und ließ sich mit 17 Jahren taufen. 1956 wurde er zum allgemeinen Pionier ernannt und stand dann vor einem Problem: Er hatte kein Fortbewegungsmittel. Er sagt: „Mein Gebiet war 20 Kilometer von zu Hause weg; um also dorthin zu gelangen, tauschte ich mein Klavier gegen ein Fahrrad ein. Zu Hause waren alle über meinen Tauschhandel entsetzt, und jetzt — nach 40 Jahren — reden sie immer noch darüber. Für mich erwies es sich jedoch als sehr praktisch, besonders als ich vier Monate danach zum Sonderpionier ernannt wurde und nicht zugeteiltes Gebiet in der Gegend von Banda Abao bearbeiten sollte.“
Neuland erschließen
Die ländliche Gegend Banda Abao, bei den Einheimischen kunuku genannt, liegt auf der Westseite von Curaçao und erstreckt
sich fast über die halbe Insel. Die Landschaft ist leicht hügelig und etwas grüner als der übrige Teil der Insel. Die Häuser liegen weit verstreut, sodass die Gebietsbearbeitung recht zeitaufwendig ist. Clinton Williams, ein anderer junger, eifriger Pionier, schloss sich Eugene an, und zusammen machten sie sich an die Erschließung dieses Neulands. Eugene erinnert sich: „Im Vergleich zu anderswo auf der Insel war es kein einfaches Gebiet. Die Leute waren zwar sehr freundlich, und man konnte wirklich gut mit ihnen reden, aber weiter kam man gewöhnlich nicht. Wir waren immerhin zwei Jahre lang dort tätig und machten schöne Erfahrungen. Im ersten Monat traf ich einen Mann an, der versprach, ein Zeuge Jehovas zu werden, wenn wir ihm beweisen könnten, dass das Königreich Gottes 1914 aufgerichtet worden sei. Er wurde tatsächlich ein Zeuge, zusammen mit seiner Frau und den Kindern. Auch sprach ich mit einer Frau, die erwähnte, dass ihr Neffe sich für die Bibel interessiere. Noch am selben Abend kehrte ich zurück und gab ihm Zeugnis. Sein Name war Ciro Heide.“Ciro, ein kontaktfreudiger Mensch, erzählt die Geschichte aus seiner Sicht: „Ich war ein frommer Katholik und kannte den Katechismus so gut, dass ich ihn an der Schule lehren konnte. Aber
eines war mir nie klar. Ich konnte nicht begreifen, wieso es eine Todsünde sein solle und man in die Hölle käme, wenn man den Gottesdienst versäumen und es nicht unverzüglich beichten würde. Eines Tages kam ein junger Mann mit dem Fahrrad zu uns und sprach mit meiner Großtante über die Bibel. Weil sie wusste, dass ich mich für die Bibel interessierte, bat sie ihn wiederzukommen, wenn ich zu Hause wäre. Ich war auf ihn gespannt, denn ich glaubte, mehr über Religion zu wissen als er. Am selben Abend kam Eugene an meine Tür. Ich war sprachlos, als er mir zeigte, dass gemäß dem Glaubensbekenntnis, das ich täglich aufsagte, Jesus in die Hölle gekommen sei. Weil ich es aber nur heruntergerasselt hatte, ohne darüber nachzudenken, war mir dessen Sinn entgangen. Am meisten erstaunte mich, dass Eugene alles anhand der Bibel erklärte, wohingegen ich nicht einen Schrifttext finden konnte. Von diesem Moment an nahm mein Leben eine Wende, denn sofort begann ich, die Bibel zu studieren.“ Ciro ließ sich später taufen, obwohl seine Frau dagegen war. Schließlich gab sie sich zufolge seines guten Beispiels ebenfalls Jehova hin. Beide dienen Jehova seit 30 Jahren treu, und Ciro ist seit 25 Jahren Ältester.Eugene besuchte 1958 die Gileadschule und wurde erneut nach Banda Abao gesandt, wo nach wie vor ein Problem in Bezug auf Fahrmöglichkeiten bestand. Er berichtet: „Wenn wir den Predigtdienst durchführten, waren wir manchmal 13 Brüder und hatten nur ein Auto — meins. Das bedeutete, zwei Fahrten von jeweils 60 Kilometern zu machen. Ich setzte die erste Gruppe im Gebiet ab und eilte zurück, um die zweite zu holen. Am späten Nachmittag ging ich genauso vor wie am Morgen, um die Brüder wieder nach Hause zu bringen. Aber wir verbrachten den ganzen Tag im Dienst. Es war zwar anstrengend, machte jedoch große Freude.“ Eugene hatte auch das Vorrecht, einige Jahre im Reisedienst tätig zu sein.
Veränderungen in der kunuku
Im Jahre 1959 setzte Clinton Williams, der ebenfalls inzwischen die Gileadschule absolviert hatte, das Werk in der kunuku fort. Er heiratete später Eugenie, eine eifrige Pionierin, die viele wegen ihrer freundlichen Art mochten. 1970 wurde in dem Dorf Zorgvliet bij Jan Kok eine Versammlung von 17 Verkündigern gegründet, und in dem Haus von den Pieters Kwiers fanden Zusammenkünfte statt. Die Sonderpionierinnen Juana Pieters Kwiers und ihre Tochter Esther arbeiteten zusammen mit den Familien Minguel und Koeiman angestrengt daran, die Versammlung zu stärken. 1985 hatte die Versammlung eine Zahl von 76 Verkündigern erreicht, und durchschnittlich 125 waren bei den Zusammenkünften anwesend. Im selben Jahr fühlten sich in den USA Brüder aus Liebe dazu bewogen, in Pannekoek einen Königreichssaal zu bauen, und der bisherige Königreichssaal wurde zu einem Missionarheim umgebaut. Innerhalb von zwei Jahren stieg die Verkündigerzahl auf 142, sodass 1987 die Versammlung Tera Corá gegründet wurde.
Für Pioniere eine Bleibe zu finden war immer ein Problem, und Eugene erinnert sich, dass er ein leer stehendes Haus renovieren musste, in dem es sich Ziegen heimisch gemacht hatten. Er versuchte wochenlang, ihren „Duft“ zu vertreiben. Ziege gilt dort als Delikatesse. Jahrelang gab es auf den Kongressen, als noch für Verpflegung gesorgt wurde, üblicherweise Ziege,
und die Brüder hatten mittags immer Freude an einem gut gewürzten Ziegenfleischgericht. Nicht immer war das Fleisch ganz frisch, sodass häufig die Toilette aufgesucht wurde.Russell Yeatts erzählte gern die Geschichte von der Ziege Mimi. Sie fraß einmal drei Bibeln, mehrere Liederbücher, andere Bücher und zahlreiche Zeitschriften. Rita Matthews, der die Ziege gehörte, sagte: „Sie fraß so viel von unserer Literatur, dass wir sie die ‚heilige Geiß‘ nannten.“
Kongresse fördern Liebe und Einheit
Jahrelang gestaltete es sich schwierig, geeignete Zusammenkunftsstätten zu finden, vor allem Kongressstätten. Max Garey,
der die 5. Klasse der Gileadschule besucht hatte, plante in Buena Vista (Curaçao) den Bau des ersten eigenen Königreichssaals. Die Brüder machten beim Bau dieses Saals von ganzem Herzen mit und waren begeistert, als er fertig war. 1961 wurde die zweite papiamentosprachige Versammlung auf Curaçao gegründet, die sich dann in dem schönen neuen Saal versammelte. Victor Manuel, der jetzt schon fast 50 Jahre lang die gute Botschaft verkündigt, war damals Versammlungsdiener. Die Einweihungsansprache hielt Nathan H. Knorr vom Bethel in Brooklyn am 28. März 1962.In den 1970er Jahren wurde das Grundstück, das an den Saal in Buena Vista grenzte, planiert, eine Betonplatte wurde
gegossen und eine Bühne darauf errichtet. Diese Fläche diente viele Jahre lang für Kreis- und Bezirkskongresse, und da es auf Curaçao kaum regnet, fanden die Zusammenkünfte ohne viele Probleme unter freiem Himmel statt. Die Brüder wurden allerdings gelegentlich von einem Regenschauer überrascht, der zwar ihre Kleidung und ihre Bücher anfeuchtete, aber nie ihr Feuer der Begeisterung auslöschte. Sie spannten lediglich ihre Schirme auf und verfolgten weiterhin aufmerksam das Programm. In der Vergangenheit lief das Programm in zwei Sprachen, wobei einige Vorträge in Englisch gehalten und gedolmetscht wurden und andere in Papiamento zusammengefasst wurden. Bezirkskongresse wurden abwechselnd auf Aruba und auf Curaçao abgehalten, und einige Delegierte reisten mit Charterflugzeugen und andere mit dem Schiff zu der Insel, wo der Kongress stattfand. Einmal wurde eine große Delegation von Kongressbesuchern auf dem Schiff Niagara seekrank. Aber diese Unannehmlichkeit dämpfte nicht ihre Begeisterung für das bevorstehende geistige Festmahl.Ingrid Selassa, damals 16 Jahre alt, erinnert sich, dass ihre Großmutter die Reise mit dem Verkauf eines Schweins finanzierte. Die Delegierten übernachteten bei Brüdern und schliefen auf dem Fußboden. Es entstanden dauerhafte Freundschaften, und es herrschte ein freudiger Geist der Liebe und Einheit. 1959 fand der erste papiamentosprachige Kongress im Plantagengebäude von Santa Cruz in Banda Abao statt. Ingrid erinnert sich: „Wir beluden die Busse mit Lebensmitteln, Feldbetten und Geschirr und fuhren zum Kongress. Das Programm war ein geistiges Festessen, und abends spielten wir biblische Spiele und sangen unter dem Nachthimmel Königreichslieder. Die drei Tage werde ich nie vergessen, denn dort spürten wir wirklich, dass wir zu einer Bruderschaft gehören.“ Glaubensstärkende internationale Zusammenkünfte wie 1969 der internationale Kongress „Friede auf Erden“ dienten ebenfalls dazu, die Liebe und Einheit unter den Brüdern zu stärken.
Neue Kongresssäle
Im Laufe der Jahre wurde das Gelände in Buena Vista zu klein, doch dank der großzügigen Spenden der Versammlungen konnte man der Ölraffinerie ein Gebäude abkaufen. Das Gebäude, das im Bezirk Schelpwijk steht, wurde renoviert, und anschließend wurden viele Jahre lang dort Kreis- und Bezirkskongresse abgehalten. Kürzlich hat das Zweigbüro die Genehmigung erhalten, das Gebäude abzureißen und dort einen Doppelkönigreichssaal zu bauen, der auch in einen Kongresssaal mit 720 Plätzen umfunktioniert werden kann — etwas, worüber sich die Brüder sehr freuen.
Vor 1968 wurden auf Aruba Kongresse in gemieteten Räumlichkeiten abgehalten, doch wegen der Mehrung wurde ein Kongresssaal nötig, der immer benutzt werden konnte. Deshalb wurde beschlossen, einen Königreichssaal zu bauen, der sich von der Größe her auch für Kongresse eignet. 1968 errichteten die einheimischen Brüder in harter, aufopferungsvoller Arbeit einen ansprechenden Saal, in dem sie Jehova preisen konnten. Während der Bauzeit verdeckten hohe Kakteen auf einem Streifen Land die Sicht auf die Baustelle. In der Woche vor dem ersten Kongress ließ die zuständige Behörde die Kakteen beseitigen. Und siehe da, über Nacht war der Saal entstanden — so sah es wenigstens aus. Für die Leute am Ort war es ein Wunder, viele glaubten tatsächlich, der Saal sei über Nacht gebaut worden. Doch dieses Phänomen sollte später durch die Schnellbauweise tatsächlich auftreten.
Das Werk auf Bonaire nimmt Formen an
Im Jahre 1949 besuchte Joshua Steelman, ein Sonderbeauftragter der Weltzentrale in Brooklyn, Bonaire, wo inzwischen Jacobo Reina und Matthijs Bernabela, ein Landwirt, fleißig predigten. Keiner von beiden war getauft. Es wurde geplant, auf Bonaire den ersten öffentlichen Vortrag zu halten. Etwa 100 Personen kamen, aber nur 30 betraten den Saal, die anderen 70
hatte der Pfarrer geschickt, um die Zusammenkunft zu stören. Russell Yeatts erzählte einmal: „Es hagelte Steine auf das Blechdach — wie der Hagel in Ägypten. Feuerwerkskörper knallten, und die Leute trommelten auf Eimern.“ Die Aktion schlug fehl, denn der Samen der Wahrheit wurde ausgesät und ging auf. Im Jahr darauf ließen sich Jacobo und Matthijs, die ersten Bonairer Zeugen, auf Curaçao taufen.Im Jahre 1951 organisierten Russell und Bill Yeatts Zusammenkünfte in dem Haus von Bruder Bernabela, und 1952 wurde Clinton Williams nach Bonaire gesandt, um in einem gemieteten Saal in Kralendijk die neue Versammlung zu gründen. Dadurch erregte er den Zorn des Pfarrers, der sich dann um seine Ausweisung bemühte. Der Pfarrer versuchte, eine Frau, mit der Bruder Williams die Bibel studierte, dazu zu überreden, ihn zu beschuldigen, er hätte sie sexuell belästigt, aber sie weigerte sich. Da sein Vorhaben durchkreuzt war, nannte er Bruder Williams einen wara-wara — ein Raubvogel auf den Inseln — und beschuldigte ihn, er würde sich seiner Schafe bemächtigen. Aber mit der Hilfe des Geistes Jehovas fuhr Bruder Williams fort, die noch junge Versammlung zu stärken, bis er wieder nach Curaçao gesandt wurde. 1954 fand der erste Kreiskongress statt, und von nun an spielten Kreis- und Bezirkskongresse eine wichtige Rolle im Glaubensleben der Brüder auf Bonaire. Viele kamen auch, um sich die Filme
anzusehen, die von Jehovas Zeugen produziert worden waren. Das regte zwar das Interesse an, aber es waren erst Fortschritte zu beobachten, nachdem Petra Selassa und ihre Tochter Ingrid 1969 dorthin gesandt worden waren.Als Petra und Ingrid ankamen, hatten sie kein Auto, sondern bearbeiteten fast die ganze Insel zu Fuß. Viele, mit denen sie die Bibel studierten, ließen sich später taufen. Die Schwestern leiteten alle Zusammenkünfte im Sitzen und mit bedecktem Kopf. Einmal im Monat flog ein Bruder von Curaçao zu ihnen, um mit ihnen zusammenzuarbeiten und um einen öffentlichen Vortrag zu halten. Als Petra später die Insel verlassen musste, schloss sich Claudette Tezoida, eine andere Sonderpionierin, Ingrid an, und beide fuhren fort, den Menschen zu helfen, die biblische Wahrheit kennen zu lernen.
Die Frau eines Politikers findet die vollkommene Regierung
Unter denen, die die reine Sprache lernten, befand sich die Frau eines bekannten Politikers. Caridad Abraham, die alle liebevoll Da nannten, war die Frau eines Ministers der Regierung von Bonaire. Ihre beiden Söhne und ihr Schwiegersohn waren
ebenfalls politisch sehr aktiv. Da setzte sich sehr für ihren Mann ein und war weithin bekannt und geachtet. Der Patenonkel eines ihrer Kinder war protestantischer Geistlicher, und er sagte ihr, Jehovas Zeugen würden nicht an Jesus Christus glauben. Weil der Mann sowohl ihr Freund als auch ein Prediger war, glaubte sie dieser falschen Aussage.Nach dem Tod ihres Mannes zog Da in die Niederlande, und dort sah sie im Fernsehen voller Entsetzen, dass zwei protestantische Geistliche sich offen zu ihrer Homosexualität bekannten. Von Religion desillusioniert, ging sie nicht mehr zur
Kirche. Später willigte sie in ein Bibelstudium ein, wurde eine Zeugin Jehovas und zog wieder nach Bonaire. Da sagte: „Die Wahrheit war so wunderbar, dass ich zurückkehren und sie meinen Landsleuten überbringen musste.“ Statt zur Lösung der Probleme von Bonaire für eine menschliche Regierung einzutreten, begann sie, die wahre und dauerhafte Lösung der Probleme von Bonaire zu verkündigen — Gottes Königreich in den Händen Jesu Christi. Die Leute öffneten ihr die Tür, denn sie meinten, sie käme, um für ihren Sohn zu werben, und staunten über ihre Botschaft. Weil Da so bekannt war, lernten nach und nach viele Menschen die Königreichsbotschaft kennen, Menschen, die anderen Zeugen nie zugehört hätten.Literatur in der Landessprache
Die Wahrheit spricht das Herz schneller an, wenn jemand biblische Veröffentlichungen in seiner Muttersprache lesen kann. Aber als die ersten Missionare eintrafen, gab es keine biblische Literatur in Papiamento. Die Zusammenkünfte wurden in einer Sprache abgehalten, die eine Mischung aus Englisch und Papiamento war; es wurden englische, spanische und niederländische Publikationen benutzt, und es kostete die Brüder große Mühe, die Wahrheit zu verstehen. Folglich bestand ein echter Bedarf an übersetzten Publikationen. Der Wortschatz des Papiamento war jedoch begrenzt, es gab kein Wörterbuch, und es herrschte keine Übereinstimmung darüber, wie Papiamento geschrieben werden sollte. Jahre später schrieb Bill Yeatts, ein langjähriger Übersetzer: „Bei der Veröffentlichung der Königreichsbotschaft mussten wir Dinge sagen und schreiben, die noch nie in Papiamento gesagt oder geschrieben worden waren. Es war schwierig, die
nötigen Regeln zu erarbeiten.“ Gewiss keine leichte Aufgabe! 1948 übersetzten die Brüder die erste Broschüre: Freude für alles Volk. 1959 war die Übersetzung des Buches „Gott bleibt wahrhaftig“ abgeschlossen. Dann folgte die Übersetzung anderer gebundener Bücher und des Wachtturms, der in Papiamento Toren di Vigilancia heißt, sowie der Zeitschrift Erwachet! oder Spierta. So, wie die Menschen die Wahrheit des Wortes Gottes nach und nach in ihrer Sprache lesen und verstehen konnten, löste sich der eiserne Griff, mit dem die Kirche die Einheimischen festhielt.Das Übersetzen wirkte sich auch auf das Singen in den Zusammenkünften aus. Wenn die Antillenbewohner singen, dann tun sie es laut und begeistert. Anfangs war ihre Begeisterung jedoch etwas gedämpft, weil es Liederbücher in Spanisch waren. Als die Brüder aber 1986 das Liederbuch in Papiamento erhielten, erschallten im Saal laute, klare Stimmen. Endlich konnten sie durch ihr Singen ihre Gefühle gegenüber ihrem großen Gott, Jehova, zum Ausdruck bringen. Maria Britten sagte: „Bei meinem ersten Besuch im Königreichssaal hat mich das Singen am meisten beeindruckt. Es klang so schön, dass ich zu Tränen gerührt war“ (Jes. 42:10).
Als sich das Werk ausdehnte, wurden mehr Übersetzer nötig, und zwei junge, eifrige Pioniere — Raymond Pietersz und Janine Conception — nahmen die Übersetzungstätigkeit auf. Heute sind neun Personen damit beschäftigt.
1989 trafen Computer mit MEPS-Software ein, ein wertvolles Hilfsmittel für Übersetzer, das es schließlich ermöglichte, den Wachtturm in Papiamento simultan mit anderen Sprachen zu veröffentlichen — ein wahrer Segen für die Predigttätigkeit.Mehr Hilfe von Missionaren
Im Jahre 1962 wurde John Fry, ein Absolvent der 37. Gileadklasse, zum Zweigaufseher ernannt, um Russell Yeatts abzulösen, der die Gileadschule wegen eines Auffrischungskurses besuchen sollte. 18 Monate später wurde Schwester Fry schwanger, die Frys kehrten nach England zurück, und Bruder Yeatts nahm die Arbeit im Zweigbüro wieder auf. Am 31. Dezember 1964 kam der aus den Niederlanden stammende Age van Dalfsen nach der Absolvierung der 39. Gileadklasse auf den Inseln an. Als er abends seinen Fuß auf Curaçao setzte, wurde er mit dem großartigen Anblick eines Feuerwerks und dem
ohrenbetäubenden Krachen von Knallern begrüßt. Das war kein Willkommensgruß der Inselbewohner, sondern es war der jährliche Brauch der Einheimischen, die bösen Geister und den Fluch des alten Jahres zu verbannen und das neue Jahr auszurufen. Der junge, dynamische Bruder van Dalfsen nahm den Kreisdienst und später den Bezirksdienst auf. Wie die meisten Missionare lernte er sein neues Zuhause lieben und sagte: „Die Menschen sind herzlich, gastfreundlich und ehrlich. Es ist eine Freude und ein Vorrecht, hierher gesandt worden zu sein.“Age heiratete 1974 Julie, eine Schwester von Trinidad, und sie begleitete ihn im Reisedienst. Julie erinnert sich: „Ich war von der Freundlichkeit und der Toleranz der Leute tief beeindruckt. Ich konnte kein Papiamento, aber das Predigen war wegen ihrer Hilfsbereitschaft eine Freude. Es war leicht, zu fragen ‚Con ta bai?‘ (Wie geht es Ihnen?) und sich nach den anderen in der Familie zu erkundigen, wie es hier üblich ist. Ebenso leicht war es, Literatur abzugeben. Das einzig Schwere war die Tasche mit Literatur in vier Sprachen und der Kampf gegen den Staub und den Wind. Doch für mich war es eine reine Freude.“ 1980 begaben sich Age und Julie in die Niederlande, um sich um Ages Vater zu kümmern, der an der Alzheimer-Krankheit litt, aber 1992 kehrten sie nach Curaçao zurück.
Robertus Berkers und seine Frau Gail, die die 67. Gileadklasse besucht hatten, setzten den Kreisdienst in Abwesenheit der van Dalfsens fort und förderten sehr die Begeisterung für den Vollzeitdienst. 1986 kamen Otto Kloosterman und seine Frau Yvonne von Gilead nach Curaçao, und Bruder Kloosterman wurde 1994 zum Koordinator des Zweigkomitees ernannt. Sie kehrten 2000 in die Niederlande zurück. Im März 2000 wurde Bruder van Dalfsen zu einem Mitglied des Zweigkomitees ernannt und mit seiner Frau ins Bethel eingeladen, wo sie gegenwärtig dienen. 1997 wurden Gregory Duhon von der Reproduktionsabteilung in Brooklyn und seine Frau Sharon als Bethelmitarbeiter im Auslandsdienst nach Curaçao gesandt. Sharon, eine staatlich geprüfte Krankenschwester, und andere waren eine unschätzbare Hilfe, um Bruder Yeatts zu pflegen, der unheilbar krebskrank war. Im März 2000 wurde Bruder Duhon zum Koordinator des Zweigkomitees ernannt; seine
Freundlichkeit und Zugänglichkeit werden von allen sehr geschätzt. Gegenwärtig dienen Gregory Duhon, Clinton Williams und Age van Dalfsen im Zweigkomitee.Pionierdienst bringt großen Lohn
Als Margaret Pieters die Bibel zu studieren begann, war sie mit ihrer Religion zufrieden. Sie erinnert sich: „Anfangs hatte ich nicht vor, meine Religion zu wechseln. Ich war in der katholischen Kirche aktiv, gehörte der Marienvereinigung an und sang im Kirchenchor. Als ich die Bibel studierte, wurde mir jedoch bewusst, dass man mich etwas Verkehrtes gelehrt hatte. Ich wartete nicht, bis ich aufgefordert wurde, mit in den Predigtdienst zu gehen; ich bat darum. Ich wollte, dass andere die falsche Religion verlassen und für die Wahrheit eintreten.“ Sie ließ sich 1974 taufen und ist schon seit 25 Jahren Pionier.
Eine von Margarets vielen Erfahrungen lässt erkennen, dass Jehova sie gesegnet hat. Ein Mädchen namens Melva Coombs wurde an Margaret verwiesen, und sie schlug dem Mädchen vor, seinen Vater zu fragen, ob es studieren dürfe. Herr Coombs war von dem Respekt, den Margaret ihm entgegenbrachte, so beeindruckt, dass er sagte, sie solle nicht allein mit seiner Tochter, sondern mit seiner ganzen Familie studieren — mit allen sieben. Margaret hatte die Freude, mitzuerleben, dass sich alle taufen ließen und einer der Söhne später Ältester wurde.
Eine andere Pionierin, die Jehovas Güte verspürt hat, ist Blanche van Heydoorn. Sie ließ sich 1961 taufen, und ihr Mann Hans 1965. Sie steht nun seit 35 Jahren im Pionierdienst. In dieser Zeit zog Blanche sechs Kinder groß, von denen jetzt zwei allgemeine Pioniere sind. Das wäre ohne die praktische und emotionelle Unterstützung von Hans nicht möglich gewesen. Zusammen haben beide 65 Personen geholfen, sich Jehova hinzugeben.
Eine der vielen Erfahrungen von Blanche hat mit ihrer Nachbarin Serafina zu tun. Blanche hatte mit Serafina zu studieren begonnen, aber ihr Mann Theo wehrte sich mit aller Kraft dagegen. Er verbrannte Serafinas Bücher, verbot Blanche das Haus und erzählte jedem, er schärfe seine Machete für Blanche. Hans bekam heraus, warum Theo so sehr dagegen war. Er schien einen Freund gehabt zu haben, dessen Frau mit einem Geistlichen einer der einheimischen Religionen zu studieren begonnen hatte. Später war sie zusammen mit dem Geistlichen durchgebrannt. Theo befürchtete daher, seine Frau könnte dasselbe tun. Anhand von Hebräer 13:4 erklärte Hans ihm unsere Ansicht über die Ehe. Sichtlich erleichtert erlaubte ihr Theo, das Studium fortzusetzen. Serafina ließ sich taufen und einige Zeit danach auch Theo. Beide dienen jetzt treu Jehova.
Blanche erzählt, sie habe um 11 Uhr morgens ein Bibelstudium durchgeführt, sei zum Essen nach Hause gegangen und habe zwei Stunden später ihren Sohn Lucien auf die Welt gebracht. Sie schätzt nach wie vor ihr Vorrecht, im Pionierdienst zu stehen. Blanche sagt: „Der Pionierdienst bringt es mit sich, dass man sich fortlaufend vorbereiten und studieren muss, und er verleiht einem eine Befriedigung wie nichts anderes.“
Kraft, die über das Normale hinausgeht
Marion Kleefstra hat ebenfalls große Zufriedenheit darin gefunden, für Jehova im Vollzeitdienst zu stehen. Als Teenager wurde ihr Interesse an der Wahrheit geweckt, als sie ihrer
blinden Großmutter aus den Zeitschriften vorlas. Sie gab sich 1955 Jehova hin und wurde 1970 allgemeiner Pionier. Ihr Sohn Albert trat in ihre Fußstapfen und ist seit 18 Jahren Pionier.Marion studierte mit Johanna Martina, einer Mutter von neun Kindern. Johannas Mann Antonio war sehr dagegen und
wenn er zu Hause war, durfte Marion nicht mit ihr studieren. Johanna band jeweils ein Stück Stoff ans Tor, falls er daheim war, damit Marion es sehen und später wiederkommen konnte. Dank Marions Geduld und Johannas Beharrlichkeit nahmen sowohl Johanna als auch Antonio die Wahrheit an und ließen sich zur selben Zeit taufen. Es war ihnen möglich, acht ihrer neun Kinder so zu erziehen, dass sie sich Jehova hingaben.Leider starb Antonio bei einem Verkehrsunfall. Und einige Jahre später verloren zwei von Johannas Kindern auf die gleiche Weise das Leben, und ein drittes Kind starb ebenfalls unter tragischen Umständen. Dennoch blieb Johanna standhaft und vertraute darauf, von Jehova „Kraft, die über das Normale hinausgeht“, zu erhalten (2. Kor. 4:7). Ein starker Glaube hat ihr in fast unerträglich kummervollen Zeiten geholfen auszuharren und ihr die Kraft gegeben, in den vergangenen 25 Jahren stets den Pionierdienst durchzuführen. Johanna ist heute 81 Jahre alt und sagt: „Jehova ist großartig und stützt mich, ich flehe ständig zu ihm, und er lässt mich nie im Stich.“
Dies sind nur einige der loyalen, hart arbeitenden Pioniere, die das Rückgrat der meisten Versammlungen bilden und sie bereichern. Als 1998 das Stundenerfordernis für Pioniere verringert wurde, konnten viele weitere diesen Dienst aufnehmen. Die Pioniere haben sich mit großer Wertschätzung über die Pionierdienstschule geäußert, die eine gewaltige Hilfe war, sie zu besseren Predigern zu schulen. Eifrige Verkündiger tragen ebenfalls zu dem lauten Ruf des Lobpreises Jehovas bei, und wie aus der folgenden Erfahrung hervorgeht, sind einige von ihnen sehr erfolgreich im informellen Zeugnisgeben.
Anfang der 1950er Jahre hielt Albert Heath, ein junger Mediziner aus Guyana, in Indonesien Vorträge an der Universität von Jakarta. Dort hörte er von einer anderen Art des Heilens. Als Augenarzt konnte er verstehen, was mit der „Augensalbe“ gemeint war, über die Jesus gemäß Offenbarung 3:18 zu den Laodicenern sprach. Albert beschloss, künftig diese „Augensalbe“ zu verordnen. 1964 zog er mit seiner Familie nach Curaçao und lernte mehr über das Programm der geistigen Heilung kennen, das Jesus seiner Sklavenklasse auf der Erde anvertraut hatte (Mat. 24:45). 1969 ließen sich Albert und sein Sohn auf demselben Kongress taufen. An seiner Klinik gab er den Patienten und Angestellten ausgiebig Zeugnis. Albert war maßgeblich daran beteiligt, viele zum Wasser des Lebens zu führen, von denen einige heute als Älteste dienen.
Eine unerwartete Unterbrechung
Auf Curaçao war das Leben immer ziemlich gleich bleibend verlaufen. Viele Jahre war nichts geschehen, was den fast idyllischen Frieden gestört hätte. Aber es zeichneten sich Ereignisse ab, die diesen Zustand drastisch verändern sollten. Anfang Mai 1969 warnte der Zonenaufseher Robert Tracy vor Selbstzufriedenheit und vor der Gefahr, sich durch die scheinbare Ruhe auf der Insel in Sicherheit zu wiegen. Die Ruhe sollte bald gestört werden. Nur Wochen später, am 30. Mai, führte ein Arbeitskampf zu Ausschreitungen. Plünderungen und Brandstiftungen verwandelten die einst friedfertige Gesellschaft in einen Strudel politischer Unruhe. Clinton Williams erinnert sich: „Ein Mann mit freiem Oberkörper lief auf mein Auto zu und sah mich wutentbrannt an. Plötzlich kam mir jemand, mit dem ich früher einmal die Bibel studiert hatte, zu Hilfe und schrie: ‚Den nicht! Er ist ein guter Mensch.‘ Der zornige Mann kam näher, warf einige Lebensmittelkonserven, die er gerade beim Plündern eines Supermarktes mitgenommen hatte, auf den Sitz in meinem Auto und ging weg. Ich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und dankte Jehova für seinen Schutz.“
Inmitten der Wirren und der Ungewissheit jener unruhigen Zeiten blieben Jehovas Diener ruhig und fühlten sich aufgrund der Erkenntnis geborgen, dass unter Gottes Königreich in naher Zukunft jeder unter einer vollkommenen Regierung leben Ps. 145:16). Für die Bewohner ist der 30. Mai 1969 ein Wendepunkt in der Geschichte der Insel.
wird. Dann wird Jehova ‘das Begehren alles Lebenden sättigen’ (Neue Zweiggebäude
Nathan H. Knorr, der bis zu seinem Tod im Jahre 1977 in der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas diente, interessierte sich immer rege für die Missionare und reiste oft ins Ausland, um die Brüder zu stärken. Ab 1956 besuchten auch Zonenaufseher die Brüder weltweit. Diese „Gaben in Form von Menschen“ waren eine ‘stärkende Hilfe’ und gaben dem Werk auf den ABC-Inseln Auftrieb (Eph. 4:8; Kol. 4:11). 1950 stattete Bruder Knorr den Inseln seinen ersten Besuch ab und traf, während er auf Curaçao war, zusammen mit Bruder Yeatts, dem Zweigaufseher, Vorbereitungen für ein neues Zweigbüro. Über den Vortrag „Freiheit für die Gefangenen“ von Bruder Knorr schrieb Bruder Yeatts: „Es war, als hätte er jeden einzeln auf die Bühne gebeten und ihm Rat gegeben.“ 1955 kam Bruder Knorr erneut zu Besuch und sprach auf Aruba in dem noch unfertigen Königreichssaal in Oranjestad. Dann reiste er in Begleitung mehrerer Brüder zu einem Kongress nach Curaçao. Bei seinem letzten offiziellen Besuch auf Curaçao im Jahre 1962 weihte er in Buena Vista den Königreichssaal ein und ermunterte die Brüder sehr durch seine zeitgemäßen Ansprachen. Er genehmigte auch den Bau eines neuen Zweigbüros, eines Missionarheims und eines Königreichssaals an einem Ort, und zwar in Oosterbeekstraat, etwas außerhalb von Willemstad.
Der Vater des Architekten, der mit dem Entwurf des Gebäudes beauftragt worden war, war als Jude mit Zeugen Jehovas in einem NS-Konzentrationslager. Er sagte zu Hazel Yeatts: „Es gibt nur eine wahre Religion — die der Zeugen Jehovas.“ Das Zweigbüro wurde 1964 der Bestimmung übergeben und 1978 auf eine Empfehlung des Zonenaufsehers Albert D. Schroeder erweitert. 1990 wurden dann offensichtlich größere Gebäude nötig, und man bemühte sich um ein neues Baugelände, aber ohne Erfolg.
Im November 1998 wurde entschieden, ein vorhandenes Gebäude zu erwerben und es zu einem Zweiggebäude umzubauen. Die Brüder entschieden sich für einen günstig gelegenen Wohnkomplex außerhalb von Willemstad am Seroe Loraweg. Am 4. Dezember wurde der Kauf getätigt. Da alles zügig und reibungslos vor sich ging, waren die Brüder sicher, dass Jehova gemäß Psalm 127:1 ihre Bemühungen segnete. Die renovierten Gebäude sind ansprechend und komfortabel und dienen dazu, den Namen Jehovas zu ehren und zu verherrlichen.
Am 20. November 1999 fand die Bestimmungsübergabe des neuen Zweigbüros im Hof des Zweiges statt, und 273 waren anwesend. Gerrit Lösch von der leitenden Körperschaft zitierte aus Jesaja, um zu zeigen, dass die neuen Gebäude dem großartigen Vorsatz Jehovas dienen werden. Am nächsten Tag waren 2 588 Personen bei einem besonderen Programm im Sportstadion anwesend; für viele war dies der Höhepunkt des Dienstjahres 2000.
Blutfrage im Rundfunk
Jehovas Zeugen lieben das Leben und betrachten es als eine Gabe Gottes. In Übereinstimmung mit Apostelgeschichte 15:29 enthalten sie sich von Blut. Ihre biblisch begründete Ablehnung von Bluttransfusionen ist von vielen wohlmeinenden Ärzten und Amtspersonen missverstanden worden. 1983 weigerte sich ein Richter auf Curaçao, Esmond und Vivian Gibbs die ihnen von Gott verliehene elterliche Autorität zuzugestehen und ordnete für ihr Baby eine Bluttransfusion an. Über den Fall wurde in den Nachrichten ausführlich berichtet, und negative Publicity folgte. Eine Rundfunkstation strahlte danach eine Sendung aus, um die Sache zu klären, und ein 7-köpfiges Gremium — darunter Hubert Margarita und seine Frau Lena sowie der Kreisaufseher Robertus Berkers — sprachen drei Stunden über das Thema. Die Brüder erklärten geschickt das Gesetz der Bibel über Blut, sodass durch die Sendung vorhandene Spannungen abgebaut wurden und erklärt werden konnte, was Jehova erwartet.
Es gibt auch Ärzte, die das Recht des Patienten respektieren, sich gegen eine Bluttransfusion zu entscheiden. Gerda Verbist, eine Lehrerin, hatte einen schweren Autounfall und musste sofort operiert werden. Sie hatte so starke Blutungen, dass ihr Hb-Wert auf 2 gesunken war. Der Chirurg entschied sich für eine Operation in zwei Stufen, um den Blutverlust zu begrenzen. Die Operation verlief erfolgreich. Jehovas Zeugen sind
solchen fähigen, hingebungsvollen Ärzten dankbar dafür, dass sie den Mut und die Integrität haben, das Recht ihrer Patienten, sich gegen eine Bluttransfusion zu entscheiden, zu achten und ihr eigenes Gewissen zurückzustellen.Guillermo Rama, Vorsitzender des Krankenhaus-Verbindungskomitees auf Curaçao, sagt: „Wir werden regelmäßig in kritischen Situationen um Hilfe gebeten. Ohne das Komitee gäbe es viel mehr Probleme.“ Alfredo Muller, Vorsitzender auf Aruba, stimmt dem zu. Er bemerkt, dass anfangs zwar etwas Widerstand da war, jetzt aber die meisten Ärzte die Wünsche von Patienten, die Zeugen Jehovas sind, berücksichtigen.
Der liebevolle Dienst der Kreisaufseher
Das Wachstum auf den drei Inseln war anfangs zwar sehr langsam, aber stetig, und man konnte leicht Literatur abgeben. 1964 gab es 4 Versammlungen mit 379 Verkündigern, und bis 1980 war die Zahl der Versammlungen auf 16 gestiegen und die Verkündigerzahl auf 1 077. Von 1981 bis 2000 stieg die Verkündigerzahl auf 2 154 und die Zahl der Versammlungen, darunter 2 niederländische und 2 spanische, auf 29. Zum Gedächtnismahl kamen insgesamt 6 176 Personen.
Um den verschiedenen Sprachgruppen dienen zu können, waren Kreisaufseher nötig, die mindestens drei Sprachen beherrschten, und solche Brüder waren nicht immer leicht zu finden. Doch die ABC-Inseln sind mit reisenden Aufsehern gesegnet worden, die wie Paulus gern andere an ihren Seelen teilhaben ließen (1. Thes. 2:8). In diesem Dienst standen Humphrey und Ludmila Hermanus, jetzt Missionare in Suriname, und Edsel und Claudette Margarita, einheimische Pioniere. Frankie und Maria Herms, Pioniere auf Aruba, waren auch im Kreisdienst tätig, bis sie ins Bethel gerufen wurden, wo sie Übersetzungsarbeiten verrichten.
Im Jahre 1997 kamen Marc und Edith Millen, die zuvor im Kreisdienst in Belgien tätig waren, aus weiter Ferne, um die Brüder zu stärken. Wie alle neuen Missionare mussten die Millens die Sprache lernen, eine Aufgabe mit manchmal sehr amüsanten Folgen. Bruder Millen erinnert sich, dass er einmal sagen wollte, ein Christ dürfe sich nicht wie ein Soldat in einem Graben (buracu) verstecken, aber stattdessen sagte er, man dürfe sich nicht wie ein Soldat in einem Esel (buricu) verstecken. Trotz der schweren Aufgaben harrten Marc und Edith aus. Sie erlernten die Sprache gut und dienen heute mit Freude den niederländisch- und papiamentosprachigen Versammlungen. Im Jahre 2000 galt für Paul und Marsha Johnson als das erste Ehepaar eine neue Regelung, wonach ein Kreisaufseher aus Puerto Rico
den englisch- und spanischsprachigen Versammlungen dienen sollte.Königreichssäle in Schnellbauweise
Im Jahre 1985 kamen 294 Brüder aus den Vereinigten Staaten, auch aus dem fernen Alaska, um auf Curaçao einen Königreichssaal zu bauen, und zwar in Pannekoek. Der Saal war nach neun Tagen Bauzeit fertig, was in positiver Hinsicht enormes Aufsehen erregte und ein wunderbares Zeugnis sowie ein lebendiger Beweis der Liebe und Einheit war. Die Leute waren erstaunt, dass Männer, Frauen und Kinder den Freiwilligen aus den Vereinigten Staaten zur Hand gingen. Ramiro Muller sagt: „Wie üblich, gab es technische Probleme, aber sie wurden überwunden,
und Jehovas Geist wirkte machtvoll beim Bau des Saals mit. Am Sonntagabend konnten die Brüder Jehova in einem nagelneuen Saal anbeten, sehr zum Erstaunen von Skeptikern, die das nicht für möglich gehalten hatten.“Auch die einheimische Geistlichkeit schien diese Leistung erstaunt zu haben, denn nach einem Fernsehbericht fuhr gleich am nächsten Morgen ein Auto am Saal vor. Wer stieg aus? Niemand anders als der Bischof von Curaçao und drei Priester mit weißen, wallenden Roben. Verwundert und ungläubig schüttelten sie den Kopf.
Die Zeit reicht nicht aus, um von all den selbstlosen Handlungen der Brüder zu berichten: von den frühen Missionaren
wie den van Eyks, den Hoornvelds, den Phelpses und Cor Teunissen, die ihr Zuhause aufgaben, um den Brüdern hier zu dienen; von Pedro Girigoria, der weder lesen noch schreiben konnte, aber vielen half, die Wahrheit kennen zu lernen; von dem großen Theodore Richardson, der durch die Straßen von Cher Asile schritt und zahllose Rückbesuche durchführte; von den eifrigen Pionieren Maria Selassa, Edna Arvasio, Isenia „Chena“ Manuel und Veronica Wall; von der freudigen Seferita Dolorita, die blind war und an multipler Sklerose litt, aber im Predigen ausharrte und jeden erbaute, der sich aufmachte, sie zu ermuntern. Diese Treuen und andere, die großzügig von sich selbst gaben, sind den Brüdern auf den ABC-Inseln noch lebendig in Erinnerung und haben einen festen Platz in ihrem Herzen.Die Wüste blüht
In den 1980er Jahren erlebte Aruba eine Wirtschaftsblüte. Heute stehen hochmoderne Hotels an den weißen Stränden, und hell beleuchtete Casinos locken den Jetset der Welt an. Das
hat unverkennbar einen Einfluss auf die Mentalität der Bevölkerung, denn viele haben sich vom Glanz und Glitter einer materialistischen Lebensweise blenden lassen — sogar einige in den Versammlungen. Es gibt jedoch in geistiger Hinsicht großen Fortschritt, vor allem im spanischen Gebiet, und es werden dringend fähige Brüder gebraucht, die die Führung übernehmen können.Curaçao erlebt dagegen eine schwere Wirtschaftskrise, und viele Menschen ziehen in die Niederlande. Der Wegzug von Brüdern hat sich sowohl auf Curaçao als auch auf Bonaire auf die Versammlungen ausgewirkt, und in den letzten Jahren hat es auf den Inseln kaum Zuwachs gegeben.
Während das 21. Jahrhundert fortschreitet, gibt es jedoch Grund, unser Haupt zu erheben und zu frohlocken. Gottes ruhmreiches Königreich ist nahe. Und das Volk Gottes fährt fort, allen die „richtig eingestellt“ sind, die Wahrheit zu lehren (Apg. 13:48). Diese einst versengte geistige Wüste ist jetzt von dem Wasser der Wahrheit durchnässt.
[Kasten/Bilder auf Seite 72]
Flamingos und Esel
Auf dem ruhigen, unberührten Bonaire ist die Salzgewinnung aus dem Meer für die Inselbewohner eine wichtige Einkommensquelle. Flamingos nehmen eine stark salzhaltige Nahrung zu sich. Diese ist reichlich in den natürlichen Salzgewinnungsbecken vorhanden, wodurch Bonaire einer der wenigen Orte auf der Welt ist, wo die farbenfrohen Flamingos ideale Brutverhältnisse vorfinden. Halbwilde Esel, die ursprünglich als Arbeitstiere für die Salzgewinnung eingeführt wurden, überließ man sich selbst, nachdem sie von Maschinen abgelöst worden waren. Sie durchstreifen nun das Land. Um sie zu schützen, wurde auf der Insel ein Eselreservat angelegt und ein Programm ins Leben gerufen, bei dem man einen Esel in Pflege nehmen kann.
[Kasten/Bild auf Seite 87]
Curaçaos Giebel und die Pontonbrücke
Willemstad, die Hauptstadt von Curaçao, ist eine malerische Stadt. Die Giebel der Häuser erinnern an Amsterdam, haben aber einen farbenfrohen Anstrich. Die St. Anna Bay teilt das Stadtzentrum in zwei Hälften. Die Königin-Emma-Pontonbrücke verbindet die zwei Stadthälften und kann in wenigen Minuten hochgezogen werden, damit große Schiffe in den tiefen Hafen gelangen können. Anfangs war das Überqueren der Brücke gebührenpflichtig, außer wenn jemand barfuß lief, was als Zeichen der Armut galt. Demzufolge borgten sich die Armen Schuhe, um nicht als arm zu gelten; und die Reichen versteckten ihre Schuhe, um sich die Gebühr zu sparen.
[Kasten auf Seite 93]
Zuerst den Priester grüßen?
„Die Priesterwürde ist so hoch und erhaben, dass man zuerst den Priester grüßen sollte, wenn man ihm in Begleitung eines Engels auf der Straße begegnet“ (La Union, 10. August 1951, auf Curaçao herausgegebene katholische Wochenschrift).
[Kasten/Bild auf Seite 95]
Der Wert eines guten Rufs
Im September 1986 holte Russell Yeatts ein Paket ab, das von Jamaika kam und an die Watch Tower Bible and Tract Society adressiert war. Als er es im Beisein der Postbeamten öffnete, war er erstaunt, unter einer Lage Zeitschriften ein Päckchen mit 4 Kilogramm Marihuana zu finden. Die Polizei verhaftete ihn auf der Stelle. Ihm wurde jedoch vom Postamtsvorsteher von Curaçao ein gutes Zeugnis ausgestellt, denn er sagte, Bruder Yeatts könne unmöglich etwas mit dem Rauschgifthandel zu tun haben. Hätte sich der Beamte nicht sofort für ihn verbürgt, wäre Bruder Yeatts ins Gefängnis gekommen. Er wurde aber nicht lange festgehalten. Über den Vorfall wurde in den Lokalzeitungen ausführlich berichtet, und in einem Blatt wurde Bruder Yeatts als „ein sehr anständiger und ehrlicher Mann“ bezeichnet, der „sehr daran interessiert ist, allen die gute Botschaft zu verkündigen“. Diese Begebenheit unterstreicht den Wert eines guten Rufs.
[Kasten/Bild auf Seite 96]
Eine ungewöhnliche Vorgehensweise im Königreichswerk
Jedes Jahr werden viele Exemplare der Broschüre Täglich in den Schriften forschen abgegeben. Über einige Jahre haben Pioniere Hunderte davon verbreitet. Giselle Heide lag im Krankenhaus und nutzte die Gelegenheit, anderen Patientinnen Zeugnis zu geben. Eine Patientin, Ninoska, reagierte günstig und fragte Giselle, ob sie „das Büchlein“ hätte. Erst wusste Giselle nicht, was sie damit meinte, aber schließlich merkte sie, dass es die Broschüre Täglich in den Schriften forschen war. Von da an besprachen sie jeden Morgen miteinander den Tagestext. Es wurde vereinbart, ein Bibelstudium durchzuführen, sobald beide aus dem Krankenhaus entlassen würden. In weniger als einem Jahr war Ninoska getauft. Zurzeit studieren ihr Mann und ihre Kinder ebenfalls mit den Zeugen die Bibel.
[Bild]
„Täglich in den Schriften forschen“ in Niederländisch, Englisch und Papiamento
[Kasten auf Seite 104]
‘Eifer für Gott, aber nicht gemäß genauer Erkenntnis’
Eines Morgens trafen Hubert Margarita und Morena van Heydoorn im Predigtdienst das Schulmädchen Morella an. Was Morella sagte, verriet, dass sie zwar ‘Eifer für Gott hatte, aber nicht gemäß genauer Erkenntnis’ (Röm. 10:2). Sie erklärte, sie würde täglich katholisch unterrichtet und sei überzeugt, dass dies der richtige Weg sei, Gott anzubeten. Hubert und Morena kamen mit ihr überein, gemeinsam die Bibel zu studieren. Es wurde Folgendes vereinbart: Sie würde jeweils zu ihrem Lehrer, dem Pfarrer, gehen, um das, was sie lernte, von ihm bestätigen zu lassen. Wenn er mit einer Lehre nicht einverstanden sein sollte, würde sie ihn nach der biblischen Begründung fragen. Wenn sie je den Eindruck gewinnen sollte, die Zeugen würden sie etwas lehren, was der Bibel widerspricht, würde sie mit dem Studium aufhören. Morella entdeckte bald, dass die katholischen Lehren unbiblisch waren. Als ihre Fragen dem Pfarrer immer unangenehmer wurden, ging sie nicht mehr in seinen Unterricht. Morella setzte ihr Studium der Wahrheit fort, ließ sich taufen und dient heute treu Jehova.
[Kasten/Bild auf Seite 107]
Die Felsen und der Sand von Aruba
Die gigantischen Felsformationen von Casibari und Ajo sind ein faszinierendes Landschaftsmerkmal von Aruba. Nicht weniger bemerkenswert sind die Grotten mit Felszeichnungen, die von den Dabajuro-Indianern stammen sollen. Der ständige Sonnenschein und die langen, weißen Sandstrände der Insel ziehen Jahr für Jahr Tausende von Touristen an.
[Kasten auf Seite 110]
„Aus dem Mund von Unmündigen“
Jesus sagte: „Aus dem Mund von Unmündigen und Säuglingen hast du Lobpreis bereitet“ (Mat. 21:16). Das trifft auch auf die Kinder der ABC-Inseln zu. Der 15-jährige Maurice lebt auf Aruba. Als Maurice sieben Jahre alt war, konnte ihn seine Mutter auf dem Bezirkskongress einmal nicht finden. Besorgt suchte sie nach ihm und entdeckte ihn schließlich hinten in dem Raum, in dem die Zusammenkunft für Bethelbewerber abgehalten wurde. Maurice wollte sich um den Betheldienst bewerben. Der Vorsitzende der Zusammenkunft wollte ihn nicht enttäuschen und erlaubte ihm, dort zu bleiben. Nun, der große Eifer, den Maurice für den Betheldienst hatte, ist nicht erloschen. Mit 13 Jahren ließ er sich taufen, arbeitet seither angestrengt in der Versammlung mit und bereitet sich gut auf alle Aufgaben vor. Er hat weiterhin fest vor, im Bethel zu dienen.
Auf Bonaire wurde der sechsjährige Renzo in den Königreichssaal eingeladen und es gefiel ihm dort sehr gut. Es wurde ein Bibelstudium mit ihm begonnen, und von jener Zeit an weigerte er sich, den katholischen Gottesdienst zu besuchen. Er fragte seine Eltern, warum er in der Kirche nichts über das Paradies gehört habe, und das weckte ihre Neugier. Sie begannen mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren. Demzufolge ließen sich Renzos Eltern und jemand, mit dem Renzo die Bibel studiert hatte, taufen. Renzo ist jetzt acht Jahre alt und ließ sich auf einem Kreiskongress auf Bonaire taufen.
[Kasten/Bild auf Seite 115]
Iguana-Eintopf gefällig?
Iguanas, wie der unten abgebildete, sind überall auf den ABC-Inseln anzutreffen. Diese Reptilien schätzt man nicht nur als Heimtiere. Iguana ist auch eine Hauptzutat bei Suppen und Eintöpfen. „Es schmeckt genau wie Huhn“, sagt ein einheimischer Koch. „Das Fleisch ist sehr weich und zart.“
[Karten auf Seite 71]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
HAITI
KARIBIK
VENEZUELA
ARUBA
ORANJESTAD
Sint Nicolaas
CURAÇAO
WILLEMSTAD
Santa Cruz
Buena Vista
BONAIRE
Kralendijk
[Ganzseitiges Bild auf Seite 66]
[Bild auf Seite 68]
Menschen vieler Nationalitäten arbeiten friedlich in der Versammlung Hooiberg auf Aruba zusammen
[Bild auf Seite 70]
Pearl Marlin verkaufte zusammen mit ihrem Vater religiöse Literatur. Später wurde sie eine Zeugin Jehovas.
[Bild auf Seite 73]
Die erste englische Versammlung in Sint Nicolaas (Aruba)
[Bilder auf Seite 74]
Einige derer, die nach Aruba gezogen sind: (1) Martha Faustin heute, (2) ihr Mann Hamilton, der bereits verstorben ist, und (3) Robert und Faustina Titre
[Bild auf Seite 75]
Woodworth und Oris Mills bei ihrer Hochzeit
[Bild auf Seite 76]
Edwina Stroop, eine Pionierin auf Aruba
[Bild auf Seite 77]
Jacobo Reina erhielt 1928 ein Exemplar des Buches „Schöpfung“ und erkannte den Klang der Wahrheit
[Bild auf Seite 78]
Von links nach rechts: Russell und Hazel Yeatts, Absolventen der 6. Gileadklasse, sowie Mary und William Yeatts, Absolventen der 14. Klasse
[Bild auf Seite 79]
Henricus Hassell (ganz links) war ein eifriger Verkündiger der guten Botschaft
[Bild auf Seite 79]
Camilio Girigoria war der erste Einheimische, der sich taufen ließ, und zwar 1950
[Bild auf Seite 80]
An Alice und Henry Tweed erinnert man sich gern wegen ihrer Opferbereitschaft und ihres Eifers
[Bild auf Seite 81]
Gabriel Henriquez erhielt ein Geschenkabonnement auf die Zeitschrift „Erwachet!“. Er war der erste Arubaner, der sich taufen ließ.
[Bilder auf Seite 82]
Ninita Webb war anfangs gegen die Wahrheit. Sie und ihr Mann Daniel wurden fleißige Verkündiger des Königreiches.
[Bild auf Seite 82]
Maria Rasmijn war eine fromme Katholikin, bis ihr Pfarrer ihr sagte, dass religiöse Bildnisse wertlos sind
[Bild auf Seite 83]
Albert Suhr hinterließ ausgezeichnete „Empfehlungsbriefe“
[Bild auf Seite 84]
Olive Rogers half vielen, sich Jehova hinzugeben
[Bild auf Seite 85]
Oben: Eugene Richardson, der sich mit 17 Jahren taufen ließ, diente eifrig als Pionier
[Bild auf Seite 85]
Unten: Der junge Clinton Williams begleitete ihn, um die „kunuku“ zu erschließen
[Bild auf Seite 86]
Missionarheim auf Aruba um 1956
[Bild auf Seite 89]
Oben: Im Jahre 1962 weihte Nathan H. Knorr aus dem Bethel in Brooklyn diesen Königreichssaal ein — der erste eigene Saal auf Curaçao
[Bild auf Seite 89]
Rechts: Victor Manuel, seit fast 50 Jahren ein Verkündiger der guten Botschaft, diente in der zweiten papiamentosprachigen Versammlung
[Bild auf Seite 90]
Oben: Internationaler Kongress „Friede auf Erden“ im Jahre 1969 in Atlanta (Georgia, USA)
[Bild auf Seite 90]
Rechts: Kongressstätte auf Curaçao mit demselben Kongressprogramm
[Bild auf Seite 94]
Petra Selassa (rechts) und ihre Tochter Ingrid, Sonderpionierinnen, die 1969 zur Unterstützung nach Bonaire gesandt wurden
[Bild auf Seite 97]
„Der Wachtturm“ in Papiamento
[Bild auf Seite 98]
Oben: Pauline und John Fry
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Unten: Age van Dalfsen traf 1964 nach Absolvierung der 39. Klasse der Gileadschule ein
[Bilder auf Seite 99]
Oben: Janine Conception und Raymond Pietersz gehören zu dem neunköpfigen Übersetzungsteam
[Bild auf Seite 99]
Rechts: Estrelita Liket arbeitet am Computer mit MEPS-Programmen — wertvolle Hilfsmittel für Übersetzer
[Bild auf Seite 100]
Robertus und Gail Berkers (links) förderten im Kreisdienst sehr die Begeisterung für den Vollzeitdienst
[Bild auf Seite 100]
Julie und Age van Dalfsen (unten) kehrten 1992 nach Curaçao zurück und wurden 2000 ins Bethel eingeladen
[Bild auf Seite 100]
Age van Dalfsen, Clinton Williams und Gregory Duhon dienen im Zweigkomitee
[Bild auf Seite 102]
Blanche und Hans van Heydoorn haben 65 Personen geholfen, sich Jehova hinzugeben
[Bild auf Seite 108]
(1) Das 1964 seiner Bestimmung übergebene Zweigbüro
[Bilder auf Seite 108]
(2, 3) Das gegenwärtige Zweigbüro, eingeweiht am 20. November 1999
[Bilder auf Seite 112]
Die ABC-Inseln sind gesegnet worden mit Ehepaaren im Reisedienst, wie (oben) Ludmila und Humphrey Hermanus und (von links nach rechts) Paul und Marsha Johnson sowie Edith und Marc Millen
[Bilder auf Seite 114]
Frühe Missionare: (1) die van Eyks, (2) die Hoornvelds und (3) Cor Teunissen gaben ihr Zuhause auf, um ihren Brüdern hier zu dienen