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Weltweiter Bericht

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Weltweiter Bericht

Afrika

Edith, eine Schülerin in Côte d’Ivoire, wollte sich taufen lassen. Dann erfuhr sie, dass für denselben Tag in der Schule eine Prüfung vorgesehen war. Mutig bat sie ihren Lehrer trotzdem um Befreiung vom Unterricht, und er stimmte zu. Die Mitschüler verspotteten sie und nannten sie Maria, die Mutter Jesu. Ein Junge belustigte seine Mitschüler mit der Bemerkung, Edith sei nicht zu ihrer Taufe gegangen, sondern zu einem Schwimmwettbewerb. Ediths Reaktion? Sie bot dem Jungen ein Traktat über die Glaubensansichten der Zeugen Jehovas an.

Nachdem der Junge es gelesen hatte, hörte er auf zu spotten und sagte sogar, er wolle ebenfalls ein Zeuge Jehovas werden. Er studierte das Buch Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt, und ungeachtet des Widerstands seiner Angehörigen ließ er sich taufen. Wie glücklich Edith darüber ist, dass sie ihre Hingabe an Jehova allem vorangestellt hat und dadurch jemand anders geholfen wurde, dasselbe zu tun.

Ein Missionar in Westafrika berichtet: „Es ist ein Segen Jehovas, zu einer Organisation zu gehören, deren guter Ruf bis in das letzte Dorf vorgedrungen ist. Das wurde mir hier in Ghana deutlich vor Augen geführt, wo Jehovas Zeugen allgemein bekannt und geachtet sind. Wir waren mit dem Lkw unterwegs, um die monatliche Literaturlieferung in einige Landversammlungen zu bringen. In einer Kleinstadt war derjenige, der das Paket mit den Veröffentlichungen normalerweise entgegennahm, unauffindbar. Ich fragte den Fahrer, was wir tun sollten. Lächelnd sah er mich an und sagte: ‚Kein Problem.‘ In der Nähe eines belebten Marktplatzes hielt er an, lehnte sich aus dem Fenster und rief eines der jungen Mädchen zu sich, die am Straßenrand Fisch verkauften. Mit den Worten ‚Gib das bitte den Zeugen Jehovas‘ überreichte er dem Mädchen das Literaturpaket. Wortlos schwang sie es auf ihren Kopf, drehte sich um und verschwand in der Menge. Unterwegs zum nächsten Ort erkundigte ich mich beim Fahrer, ob er das Mädchen kenne. Wieder lächelte er und sagte: ‚Nein, aber sie kennt uns.‘ Ich fragte mich zwar, ob die Brüder wohl jemals die Veröffentlichungen erhalten würden, aber meine Sorge war völlig unbegründet. Sie bekamen das Paket noch am selben Tag.“

In dem Dorf Gbolobo (Liberia) teilten die Brüder dem Ortsvorsteher brieflich mit, dass sie beabsichtigten, die wichtigste religiöse Zusammenkunft des Jahres in seinem Ort abzuhalten. Er gestattete ihnen, für dieses Ereignis den örtlichen Fußballplatz zu verwenden. Außerdem sandte er an alle Kirchen in den sieben Orten seines Zuständigkeitsgebiets eine Bekanntmachung. Darin wurden die Bewohner eingeladen, das Gedächtnismahl zu besuchen. Eine große Gruppe von Zeugen kam in das Dorf, um in der Mitte des Fußballfelds eine Bühne für das Gedächtnismahl zu errichten. Die liebevolle, freudige Zusammenarbeit beeindruckte die Dorfbewohner. In Gbolobo gibt es zwar nur fünf Verkündiger, aber 636 Personen wohnten dem Gedächtnismahl bei.

Ein zehnjähriger Junge im Norden von Ruanda zog eine kleine Ziege auf, bis sie drei Junge warf. Unlängst sandte er ein Foto von sich und der Ziege an das Zweigbüro. In einem Begleitbrief schrieb er: „Jehova hat mich sehr gesegnet, und daher spende ich diese Ziege für das weltweite Predigtwerk, von dem in Matthäus 24:14 die Rede ist.“ Die Ziege übergab er den Ältesten seiner Versammlung mit der Bitte, sie zu verkaufen. Das taten sie und ließen das Geld dann dem Zweigbüro zukommen.

In Nigeria bot ein Autofahrer einem Sonderpionier an, ihn mitzunehmen. Als beim Einsteigen des Bruders einer der Mitfahrer zur Seite rückte, um ihm Platz zu machen, sah der Fahrer den Wachtturm in seiner Hand. Ohne irgendwelche Gründe zu nennen, wies er den Bruder daraufhin wieder hinaus. Einige Passanten, die beobachtet hatten, dass der Bruder doch nicht in dem Auto mitgefahren war, sagten zu ihm, sein Gott habe ihn gerettet. „Das Auto gehört Entführern“, erklärten sie. Durch seinen „Ausweis“ wurde dem Bruder der Schutz Jehovas zuteil.

Grant ist ein achtjähriger Verkündiger in der Provinz Copperbelt (Sambia). Schon als Kleinkind war er in der Lage, einfache Geschichten zu den Bildern in dem Buch Der größte Mensch, der je lebte zu erzählen. Solange Grant noch nicht lesen konnte, wurde er von seinen Eltern ermuntert, Bibelpassagen auswendig zu lernen. Inzwischen ist er ein ungetaufter Verkündiger. Er führt eine Anzahl Bibelstudien durch, einige davon anhand der Veröffentlichung Mein Buch mit biblischen Geschichten und die übrigen mit der Broschüre Was erwartet Gott von uns? Wegen seiner eifrigen Tätigkeit wird Grant von den Kindern am Ort auf Bemba shimapepo mukalamba genannt, was „der Hohepriester“ bedeutet.

In Senegal las ein Mann, bei dem ein Bibelstudium eingerichtet worden war, einen Bericht im Erwachet! vom 22. September 1999. Darin ging es um eine kanadische Zeugin Jehovas und ihre kleine Tochter, die 1 000 $ aus einer gebrauchten Tasche vom Flohmarkt zurückgaben. Kurz darauf fand der Mann auf der Straße eine Brieftasche mit mehreren Ausweiskarten und Bargeld im Wert von umgerechnet mehr als 500 €. Ein ums andere Mal ging ihm das Gelesene durch den Kopf. Ruhig schlafen konnte er in jener Nacht nicht.

Gleich um acht Uhr früh rief er den Mann an, dem die Brieftasche gehörte, und vereinbarte einen Treffpunkt, um sie mit dem ganzen Geld unverzüglich zurückzugeben. Der Verlierer war so beeindruckt von der Ehrlichkeit des Mannes, mit dem die Bibel studiert wurde, dass er ihm die Hälfte des Geldes gab, das in der Brieftasche war — umgerechnet 250 €! „Dank einer Ausgabe der Zeitschrift Erwachet! habe ich so gehandelt, dass ich mein Leben lang darauf stolz sein kann“, sagte der Betreffende. Seitdem nimmt er auch sein Bibelstudium sehr ernst.

In dem ostafrikanischen Land Uganda saß der zwölfjährige Kandole ruhig und aufmerksam dabei, wenn seine Mutter mit Zeugen Jehovas die Bibel studierte. Im Laufe der Zeit verlor die Mutter das Interesse am Studium, aber der Junge vermisste es, das Wort Gottes zu hören, und fragte, wo die Zeugen ihre Zusammenkünfte abhielten. Am nächsten Sonntag ging er die 11 Kilometer bis zum Königreichssaal und kam von da an regelmäßig. Ein Pionier begann mit Kandole die Bibel zu studieren. Der Junge machte ausgezeichnete Fortschritte und ließ sich mit 14 Jahren taufen. Unlängst nahm der nun 17-Jährige selbst den allgemeinen Pionierdienst auf. Als Ziel hat er sich den Sonderpionierdienst gesteckt. Seine Mutter setzte ihr Studium schließlich fort und ist inzwischen eine getaufte Schwester. Kandole muss nicht mehr zu Fuß zu den Zusammenkünften gehen. Er hat jetzt ein Fahrrad, auf dem er seine Mutter zum Königreichssaal mitnimmt.

Der amerikanische Kontinent

Márcio, der aus einer armen Gegend Brasiliens stammt, wurde eingeladen, im Bethel zu dienen. Da er der einzige Zeuge in seiner Familie ist, verkaufte er seinen persönlichen Besitz, um das Geld für die Busfahrt zum Bethel aufzubringen. Zusammen mit etwas Geld, das ihm Zeugen aus der Versammlung gaben, reichte der Betrag aus, um die Reise zu bezahlen. Nach dreitägiger Fahrt drängten bewaffnete Räuber den Bus von der Straße. Sie durchsuchten die Habseligkeiten jedes Einzelnen und nahmen sich, was sie wollten. Als sie Márcios Tasche öffneten, sahen sie seine Bibel, worauf sie die Tasche wieder schlossen, ohne irgendetwas zu nehmen. Die Fahrgäste waren ziemlich hungrig, als der Bus schließlich in der nächsten Stadt ankam. Allerdings hatten die meisten kein Geld mehr, um sich etwas zum Essen zu kaufen. Nicht so Márcio — ihm hatten die Räuber sogar die Brieftasche gelassen. Er kaufte daher Esswaren für die Fahrgäste, was ein eindrucksvolles Zeugnis hinterließ.

Osvaldo, der in Chile lebt, studierte mit Zeugen Jehovas. Ihm wurde mitgeteilt, dass er künftig auch sonntags arbeiten müsse. Deshalb machte er seinen Vorgesetzten auf seine vertraglich vereinbarte Arbeitszeit von Montag bis Freitag aufmerksam. Außerdem erklärte er: „Ich bin jung verheiratet, und ich muss mir Zeit für meine Frau nehmen. Den Sonntag habe ich dafür reserviert, Gott etwas zu geben.“ Darauf drohte der Vorgesetzte, Osvaldo am Monatsende zu entlassen. Er war der Einzige von etwa 3 000 Beschäftigten, der sonntags nicht arbeitete. Ungeachtet dessen besuchte er weiterhin die Zusammenkünfte und vertraute auf Jehova.

Kurz darauf wurde die Firma von einem Topmanager aus Frankreich inspiziert. Er blieb an Osvaldos Schreibtisch stehen und lobte ihn für seine fleißige Arbeit. Zudem sagte der Manager: „Sie sind der Einzige, der auf seinem Computer keine Spiele installiert hat, und Sie leisten ordentliche Arbeit.“ Osvaldo dankte ihm für das Lob und fügte hinzu, dass er die Firma bald verlassen werde. „Haben Sie ein besseres Angebot?“, fragte der Manager. Da das nicht der Fall war, erklärte Osvaldo ihm die Situation.

Einige Tage später wurde er zu einer Besprechung mit seinem Vorgesetzten und dem Manager gebeten. Die Atmosphäre war gespannt. Der Manager erklärte: „Osvaldo, Sie werden sonntags nicht arbeiten und nur selten einmal samstags. Sie erhalten auch größere Verantwortung in der Firma.“ Das war genau in der Woche, in der sich Osvaldo taufen ließ. Inzwischen dient er zusammen mit seiner Frau als Hilfspionier.

In Ecuador erfuhr ein junger Mann, der noch kein Jahr getauft war, dass er seine erste Studierendenaufgabe im Hauptsaal des Königreichssaals vortragen sollte. Er hatte solche Wertschätzung dafür, dass er Geld für einen neuen Anzug zu sparen begann. Als er bereits umgerechnet 30 € beiseite gelegt hatte, erfuhr er, dass eine Schwester in der Versammlung kein Geld für Arzneimittel hatte. Er gab der Schwester den gesamten Betrag, den er gespart hatte, und sagte: „Jehova liebt mich, ob ich die Aufgabe nun in meinem alten oder in einem neuen Anzug vortrage.“

Eine Schwester in Guatemala beteiligte sich am Straßendienst. Vor einem Hauseingang sah sie einen Mann sitzen, aber sie hielt sich nicht für befugt, ihm Zeugnis zu geben, weil das Haus in einem anderen Versammlungsgebiet lag. Deshalb ging sie zunächst vorbei, fühlte sich dann aber doch gedrängt, mit ihm zu reden. Sie kehrte also um und sprach mit ihm über Jehovas Königreich. Der Mann hörte aufmerksam zu. Anschließend sagte er: „Vielen Dank, dass Sie mich angesprochen haben, denn ich bin hier, um einen Mann zu töten, der um 7.45 Uhr kommen soll. Er stand mit einem Bein im Grab und ich im Gefängnis. Mir ist klar, dass Sie nicht aus eigenem Antrieb gekommen sind; Gott hat Sie zu mir gesandt, damit ich seine Liebe kennen lernen kann. Ich gehe jetzt sofort zurück nach Hause, damit ich dieses Verbrechen nicht verübe. Gott segne Sie!“

Im Dezember 2000 und im Januar 2001 organisierte das Zweigbüro in Kolumbien einen Predigtfeldzug in abgelegenen Gebieten. Die Zeugen in dem Land wurden ermuntert, sich je nach ihren Möglichkeiten zwischen einer Woche und zwei Monaten in solchen Gebieten aufzuhalten, dort zu predigen und das Interesse zu fördern.

Eine junge Schwester aus Bogotá, die sich daran beteiligte, ging in den Ort Guasca. Dort verbrachte sie zwei so glückliche Monate, dass sie Jehova bat, ihr zu helfen, eine Arbeit zu finden, damit sie bleiben konnte. Sie kaufte Kokosnüsse und backte Kokosnussplätzchen, die sie auf der Straße und in Geschäften anbot. Außerdem bekam sie Arbeit als Wäscherin und Büglerin, und sie hat sogar gelernt, Kühe zu melken. So kann sie ihren Lebensunterhalt verdienen und immer noch als Pionierin in Guasca dienen. Sie führt 25 Bibelstudien durch.

In Jamaika sagte eine Hausbewohnerin zu einer Schwester: „Niemand wird mich jemals überzeugen können, eine Zeugin Jehovas zu werden.“ Darauf erklärte die Schwester, dass sie vorspreche, um die Botschaft der Bibel, einschließlich der Hoffnung auf ewiges Leben, weiterzugeben. Im Verlauf des Gesprächs fiel der Schwester auf, welch hohe Achtung die Frau vor der Bibel hatte. Weiter bemerkte sie, dass die heftigen Einwände der Frau gegen bestimmte Gedanken durch passende Bibeltexte, die sie vorlas, überwunden werden konnten. Dies regte die Schwester an, ausführlich von der Bibel Gebrauch zu machen, wenn sie diese Frau besuchte. Auch später ging sie so vor, als ein Bibelstudium durchgeführt wurde. Nach einiger Zeit begann die Frau die Zusammenkünfte zu besuchen, und schließlich wurde sie das, was sie anfänglich niemals werden wollte — eine Gott hingegebene, getaufte Zeugin Jehovas.

Carol, eine Schwester in Bolivien, studierte mit einem Ehepaar. Dieses wohnte bei der Mutter des Mannes, einer überzeugten Katholikin, die keine Messe und keine Prozession versäumte. Das Haus war voller Bilder, und vor jedem brannte eine Kerze. Eines Tages platzte die Mutter während des Studiums mit einer katholischen Bibel ins Zimmer und wollte auf der Stelle von Carol wissen: „Wo wird gesagt, dass Maria weitere Kinder hatte?“ Carol zeigte es ihr in Matthäus 12:46-50 und 13:55. Enttäuscht ging die Mutter hinaus. Minuten später kehrte sie triumphierend mit einer anderen Bibel zurück, einer großen vergoldeten Ausgabe mit Bildern. Wieder verschwand sie, nachdem ihr dieselben Texte gezeigt worden waren. Kurz darauf kam sie mit noch einer anderen Bibel zurück, aber in den Texten war dasselbe zu lesen. Darauf wusste sie nichts mehr zu sagen.

In den nächsten Wochen unterbrach sie das Studium noch des Öfteren, weil sie Fragen hatte, aber allmählich wurde sie immer sanfter. Die Antworten faszinierten sie. Bald wollte sie ebenfalls die Bibel studieren. Mit demselben Eifer, den sie früher für den Katholizismus hatte, setzt sie sich nun für die wahre Anbetung ein. Sie brachte sogar schon einige Bekannte mit in den Königreichssaal. Inzwischen hat sie sich taufen lassen.

Asien und der Nahe Osten

Gary, der auf Sri Lanka lebt, bot einem Katholiken und dessen Frau, einer Buddhistin, die Broschüre Werde ein Freund Gottes! an. Die Frau beteuerte, dass nur ihr Mann mehr über die Bibel erfahren wolle. Doch bereits beim nächsten Besuch sagte sie zu Gary, sie sei ebenfalls daran interessiert, ein Freund Gottes zu werden. In der darauf folgenden Woche wurde mit der Broschüre ein Studium begonnen und das Ehepaar bat um eine Bibel. Die Frau sagte: „Ich denke, wenn wir Freunde Gottes werden wollen, dann brauchen wir dazu eine Bibel.“

Als sie die Lektion 3 in der Broschüre studierten, war die Frau von dem Studium schon ganz begeistert. An dem Abend war noch jemand anwesend — ein junger Mann, der bei dem Ehepaar wohnte. Ein paar Tage vor ihrem vierten Studium brachte Gary ihnen eine Bibel, die sofort ihren Platz neben den Broschüren auf dem Tisch fand. Am Abend des vierten Studiums griffen sie stolz nach ihrer Bibel, in der viele blaue Lesezeichen waren. Der Ehemann sagte: „Wir haben die gesamte Lektion durchgearbeitet.“ Sie hatten die dort angegebenen Textstellen in der Bibel gesucht und jeweils einen blauen Streifen als Lesezeichen hineingelegt.

Rowena, eine allein erziehende Mutter Anfang 20, die auf den Philippinen lebt, zeigte Interesse für die Wahrheit. Mit ihr wurde ein Bibelstudium begonnen und sie kam schon bald zu den Zusammenkünften. Aufgrund finanzieller Probleme war sie jedoch gezwungen, aus ihrem Heimatort wegzuziehen und in einer weit entfernten Stadt nach Arbeit zu suchen. Dort fand sie bei einer strenggläubigen katholischen Familie eine Stelle als Hausmädchen. Sie erkundigte sich nach dem nächsten Königreichssaal, aber die Familie wollte ihr nur höchst ungern helfen, mit Zeugen Jehovas in Kontakt zu kommen.

Monate vergingen. Rowena betete inständig zu Jehova, dass er sie wieder mit seinen Zeugen in Verbindung bringen möge, damit sie ihr Bibelstudium fortsetzen könne. Eines Morgens klingelte das Telefon und sie nahm ab. Eine Stimme fragte: „Hallo, ist dort der Königreichssaal?“

Rowena antwortete prompt: „Nein, aber ich bin auf der Suche nach dem Königreichssaal. Können Sie mir nicht helfen?“ Man konnte! Rowena nahm ihr Bibelstudium wieder auf und ist jetzt getauft.

Ein 12-jähriges Mädchen schrieb an das Zweigbüro in Russland: „Ich bin nur ein Mädchen aus Sibirien und wohne in der Gegend von Tjumen. Vor kurzem haben wir hier in unserem kleinen Dorf, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, zum allerersten Mal die Zeitschrift Der Wachtturm bekommen. Ich habe sie in der Schulbibliothek gesehen und zum Lesen mit nach Hause genommen. Durch diese Zeitschrift habe ich viel Neues und Interessantes gelernt. Einfach nur die Bilder anzuschauen fand ich schon herrlich. Ich würde gern mehr erfahren und das Buch über die Offenbarung und die Bibel studieren. Und ich würde gern mehr über Ihre Organisation wissen.“ Es wurde dafür gesorgt, dass dem Mädchen weitergeholfen wird.

Zwei Zeuginnen waren im Libanon im Haus-zu-Haus-Dienst unterwegs. Den Aufkleber, auf dem stand, dass Zeugen Jehovas unerwünscht sind, bemerkten sie erst, nachdem sie schon geklopft hatten. Ein Mann kam zur Tür. Die Schwestern begannen ein Gespräch mit ihm und er bat sie herein. Als er hörte, wer sie waren, fragte er, ob sie denn den Aufkleber an der Tür nicht gesehen hatten. „Doch, aber erst nachdem wir geklopft hatten“, war die Antwort. Darauf erklärte er, das Haus gehöre seinen Eltern, die Jehovas Zeugen nicht leiden können. Aber er wollte gern Näheres erfahren. Diese Aufkleber, die dort in der Gegend üblich waren, hatten ihn erst richtig neugierig gemacht.

Die Schwestern verabredeten einen Besuch bei ihm zu Hause. Mit ihm und seiner Frau wurde ein Bibelstudium begonnen und schon bald besuchten sie die Zusammenkünfte und wandten biblische Grundsätze an. Der Mann sagte, er habe nie zuvor einen Blick in die Bibel geworfen, doch Jehovas Zeugen würden ihm helfen, sie zu lesen und zu verstehen.

Eine Glaubensschwester, die in Korea einen Friseursalon betreibt, hat die Bibel und Publikationen, die von Jehovas Zeugen herausgegeben werden, in ihrem Salon ausliegen. Auch spielt sie oft die Tonbandkassetten des Buches Der größte Mensch, der je lebte ab. Als eine Frau die Aufnahmen hörte, bat sie um ein Exemplar. Mit ihr konnte ein Bibelstudium begonnen werden. Die Frau eines Pfarrers fragte ebenfalls nach den Aufnahmen und sagte, sie habe in ihrer Kirche noch nie so nachdenklich stimmende Gedanken gehört. Auch sie bat um die Kassetten und begann mit Zeugen Jehovas zu studieren. Die ausgelegte Literatur weckte außerdem das Interesse einer Buddhistin, die nun die Bibel studiert. Und unsere Schwester nahm den allgemeinen Pionierdienst auf, damit sie sich um die geistigen Bedürfnisse derer kümmern kann, denen sie informell Zeugnis gegeben hat.

Ein Sonderpionierehepaar in Malaysia gab einem Mann Zeugnis, der gerade die Straße entlangging. Da der Mann viele Fragen hatte, lud er die Sonderpioniere zu sich ein. Gemeinsam gingen sie zu ihm nach Hause und hatten eine interessante Unterhaltung. Als sie gehen mussten, weil sie zum Versammlungsbuchstudium wollten, fragten sie ihn, ob er nicht mitkommen wolle. Er wollte. Die Zusammenkunft gefiel ihm. Nach der Zusammenkunft gaben sie ihm eine Erwartet-Broschüre und machten einen Besuch für den nächsten Tag aus. Als sie zu ihm kamen, erzählte er ihnen, dass er am Abend zuvor nach dem Buchstudium zwar nach Hause gegangen war, aber noch bis um 4 Uhr morgens gelesen und gebetet hatte.

Der Mann war Prediger einer christlichen Kirche. Trotz jahrelangen Theologiestudiums hatte er die Dreieinigkeitslehre nie richtig nachvollziehen können. Die Erwartet-Broschüre führte ihn an Textstellen heran, die die Wahrheit über diese unbiblische Doktrin offenbaren. Froh darüber, nun zu wissen, wer Gott wirklich ist, sagte er zu den Sonderpionieren: „An die Dreieinigkeit glaube ich nicht mehr.“ Von da an lehnte er es ab, in seiner Kirche zu predigen. Stattdessen besuchte er die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas.

Der Mann studierte die biblische Literatur, die er von den Zeugen erhalten hatte, und verglich diese mit seinen theologischen Aufzeichnungen. Am Ende von zwei Wochen entschied er sich, sein Leben von Grund auf zu ändern. Er war aus Indien gekommen, um am Trinity College in Singapur theologische Studien zu betreiben. Aber jetzt sagte er: „Wieso sollte ich noch auf ein College gehen, das nach der Dreieinigkeit benannt ist?!“ Er kehrte wieder in sein Heimatland zurück und brannte darauf, dort mit Zeugen Jehovas Verbindung aufzunehmen. Dankbaren Herzens sagte er: „Ich habe die Wahrheit gefunden!“

Eine Schwester aus Kasachstan schwebte in tausend Ängsten, ihren Landsleuten zu predigen. Als sie mit dem Pionierdienst begann, bearbeitete sie nur Gebiet, in dem Menschen anderer Volksgruppen wohnten. Eines Tages begegnete sie in ihrem Gebiet aber doch einer Frau aus Kasachstan. Sie bot ihr eine Erwachet!-Ausgabe an, die die Frau entgegennahm. Zwei Wochen brauchte die Schwester, bis sie den Mut fand, dort einen Rückbesuch zu machen. Zu ihrer Überraschung stellte sich heraus, dass die Frau direkt ungehalten war, weil sie nicht früher wiedergekommen war. Sie zog die Schwester förmlich in die Wohnung, zeigte ihr das Erkenntnis-Buch und sagte: „Studieren wir die Bibel!“ Wie die Frau erklärte, war ein Sohn von ihr ein Zeuge Jehovas. Er hatte sich unlängst auf einem Kreiskongress taufen lassen. Ein jüngerer Sohn war ungetaufter Verkündiger, und ihre Tochter, ihre Cousine und ihr Neffe studierten gerade die Bibel. Nun hatte sie sich ebenfalls für ein Bibelstudium entschieden.

In einem Land im Nahen Osten nahm ein Sonderpionier Kontakt mit Mr. John auf, der das Abonnement auf Wachtturm und Erwachet! erneuern wollte. Mr. John erklärte, sein Großvater, der in Indien lebt, sei schon lange ein Zeuge Jehovas. Mr. John hatte in Indien christliche Zusammenkünfte besucht, lebte jetzt aber schon seit 19 Jahren nicht mehr dort. Er hatte nicht gewusst, wie er mit den einheimischen Zeugen Verbindung aufnehmen konnte.

Als der Sonderpionier ihn zu einer Zusammenkunft einlud, erwiderte Mr. John, dass genau zur gleichen Zeit schon bei ihm zu Hause eine Zusammenkunft stattfinden würde, und zwar, wie er sich ausdrückte, eine Zusammenkunft, „bei der gebetet und die Bibel studiert wird“. Mr. John studierte die Bibel mit bis zu 25 indischen Landsleuten anhand des Wachtturms und des Erkenntnis-Buches. Schon seit Jahren hielten sie wöchentliche Zusammenkünfte ab. Inzwischen gibt es dort eine englischsprachige Gruppe, die aus gerade einmal 12 Verkündigern besteht. Die indische Gruppe ist besucht worden, und es werden Schritte unternommen, um diesen Interessierten geistig weiterzuhelfen.

In Nepal lebte ein Mädchen in einem Waisenhaus, das von Freiwilligen aus Korea geleitet wurde. Einmal hörte sie in der Schule des Waisenhauses, wie eine Lehrerin behauptete, sie habe „echte Christen“ gefunden. Dieses vaterlose Mädchen hatte eigentlich immer gedacht, sie selbst sei das, was man eine Christin nennt. Die Leute, die das Waisenhaus leiteten, behaupteten schließlich auch, Christen zu sein. Somit machte die Bemerkung der Lehrerin sie stutzig. Aus Neugierde wollte sie diese „echten Christen“ gern kennen lernen. Es stellte sich heraus, dass ihre Lehrerin mit Zeugen Jehovas studierte und regelmäßig zu den Zusammenkünften ging. Das Mädchen sprach die Lehrerin an und diese nahm sie zu einer Zusammenkunft mit. Was sie dort sah, beeindruckte sie so sehr, dass sie sofort mit einem Bibelstudium einverstanden war. Das Mädchen machte schnell Fortschritte und ließ sich innerhalb von vier Monaten taufen. Nach ihrer Taufe nahm sie den Hilfspionierdienst auf.

Europa

Auf der alljährlichen Informationsausstellung für Gehörlose in England, die in London stattfindet, richteten Jehovas Zeugen einen Stand mit Bibeln und biblischen Veröffentlichungen ein. Außerdem führten sie das Video Was erwartet Gott von uns? in Britischer Gebärdensprache vor. Eine gehörlose Frau kam begeistert an den Stand und erklärte, sie habe überall nach gehörlosen Zeugen Jehovas gesucht. Wie sie berichtete, hatte sie sich des Öfteren mit einer gehörlosen Zeugin unterhalten, als sie noch in der Mongolei lebte. Doch erst als ihr Vater gestorben war, erkannte sie den wahren Wert der Auferstehungshoffnung und begann, die Bibel zu studieren. Sechs Monate später zog sie nach England, wo sie zwar einen Königreichssaal ausfindig machen konnte, aber in der Zusammenkunft nichts verstand. Allerdings verschwieg sie, dass sie gehörlos ist. Sie bat Jehova, ihr zu helfen, gehörlose Zeugen Jehovas zu finden, was ihr ja gelang. Jetzt studieren sie und ihre Tochter die Bibel und besuchen gebärdensprachige Zusammenkünfte.

Andreia, eine 8-jährige Zeugin in Portugal, bemerkte, dass eine Mitschülerin sehr traurig war. Der Grund war, dass sich ihre Eltern getrennt hatten. Einige Tage später erhielt Andreia das Erwachet! vom 8. Januar 2001 mit der Titelserie „Kann man seine Ehe retten?“ Begeistert erklärte sie ihrer Mutter, dass die Artikel genau das Richtige für die Eltern ihrer Mitschülerin seien. Andreia veranlasste dann, dass sowohl der Vater als auch die Mutter der Mitschülerin ein Exemplar der Zeitschrift erhielten.

Kurz darauf erzählte Andreias Mitschülerin: „Meine Eltern leben wieder zusammen, und von meinem Vater soll ich dir ausrichten, dass wir dank der Zeitschrift, die wir durch dich erhalten haben, jetzt wieder vereint sind!“ Als Nächstes gab Andreia der Familie das Buch Das Geheimnis des Familienglücks. Andreias Mutter führt inzwischen ein Bibelstudium mit der Mutter der Mitschülerin durch.

In Italien trafen zwei Zeugen im Predigtdienst einen älteren Mann an, dem sie die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! anboten. Der Mann gestand ein, nicht lesen zu können. Wie er erklärte, war er seit seinem achten Lebensjahr ein Hirte und hatte 15 Jahre lang nur mit seinen Schafen in den Bergen gelebt. Er hatte nie eine Schule besucht. Während er seine Schafe hütete, betete er immer wieder inbrünstig darum, dass ihm gewährt würde, Gott besser kennen zu lernen. Er sagte zu den Brüdern, die bei ihm vorsprachen: „Wenn ich nur eure Zeitschriften lesen könnte, dann würde ein Traum in Erfüllung gehen.“

Einer der Brüder entgegnete: „Sie können doch immer noch lesen lernen.“ Am nächsten Tag kam der Hirte in den Königreichssaal. Mithilfe der Zeugen lernte er lesen und schreiben. Heute ist der ältere Mann ein regelmäßiger Bibelleser und ein unermüdlicher Verkündiger der guten Botschaft.

Grönland, auf das hier in Verbindung mit Europa eingegangen wird, ist die größte Insel der Erde. Sie wird allerdings von nur etwa 56 000 Menschen bewohnt. Es gibt sieben, teilweise sehr kleine Versammlungen im Land.

Harald ist ein 15-jähriger ungetaufter Verkündiger aus einer dieser Versammlungen. Weil er an einem Ausflug seiner Schulklasse nicht teilnahm, besuchte er eine andere Klasse. Den dortigen Schülern war die Aufgabe gestellt worden, über ihre Religion zu referieren. Obwohl den Schülern mehr als zwei Monate Vorbereitungszeit eingeräumt worden waren, wussten nur wenige irgendetwas zu sagen, und diejenigen, die aufgerufen wurden, sprachen jeweils nur einige Minuten lang. Da der Unterricht noch eine weitere halbe Stunde dauern sollte, fragte der Lehrer: „Was machen wir in der verbliebenen Zeit?“ Harald — der Besucher — meldete sich und sagte, er wäre gern bereit, etwas über seine Religion erzählen.

Der Lehrer entgegnete: „Bist du dir sicher? Du hattest doch gar keine Zeit, dich vorzubereiten.“ Harald erklärte, er sei vorbereitet, und gab der Klasse ein vorzügliches Zeugnis. Als Haralds Klassenlehrer davon erfuhr, bat er ihn, dasselbe in der eigenen Klasse vorzutragen. Diesmal erhielt er eine Woche Vorbereitungszeit. Er brachte einige biblische Veröffentlichungen mit, um sie seinen Mitschülern und dem Lehrer zu zeigen.

Pia, die in Dänemark lebt, wollte ihr Neugeborenes in der Kirche taufen lassen. Da ihr Mann nicht viel von der Kindtaufe hielt, diskutierten sie darüber. Schließlich entschieden sie sich, mit ihrem Pfarrer darüber zu sprechen. Der Geistliche räumte ihnen gegenüber ein, dass die Kindtaufe keine biblische Grundlage hat. Pia ärgerte sich über die Kirche und ihre Geistlichen, die sie 32 Jahre lang gelehrt hatten, an etwas Verkehrtes zu glauben. Sie ließ den Gedanken fallen, das Baby taufen zu lassen, und beschloss, die Bibel zu lesen, um herauszufinden, was richtig und was falsch ist.

Im Mai 2000 sprach eine Zeugin bei Pia vor, und sie nahm das Angebot an, die Bibel zu studieren. Nach dem Besuch des Bezirkskongresses sagte sie: „Ich verstehe zwar noch nicht alles, aber eines weiß ich bereits: Die Staatskirche vertritt nicht die Wahrheit.“ Inzwischen ist sie eine ungetaufte Verkündigerin. Angesichts ihrer schnellen Fortschritte wird sie sich wohl bald taufen lassen.

In Slowenien entspannte sich ein Bruder gerade mit seinem Sohn in einem Park, als ihm eine Studentin auffiel, die sich von einer Gruppe Studenten abgesondert hatte. Er begann mit ihr ein Gespräch über religiöse Themen. Später richtete der Bruder zusammen mit seiner Frau bei der Studentin namens Silvia ein Bibelstudium ein. Sie brachte ihren Freund zu dem Studium mit, der nun ebenfalls die Bibel studiert. Silvia sprach mit ihrer Mutter über die Wahrheit, die daraufhin auch zu studieren begann. Jetzt besuchen alle drei regelmäßig die Zusammenkünfte im Königreichssaal. Silvia ist eine ungetaufte Verkündigerin. Wie sie sich erinnert, hatte sie interessanterweise an dem Tag, als sie den Bruder im Park traf, zu Gott gebetet, er möge ihr verstehen helfen, warum die heutige Welt so unsinnig handelt.

In den letzten Jahren kommen scharenweise Einwanderer aus Süd- und Mittelamerika nach Spanien. Eine Pionierin gab im Haus-zu-Haus-Dienst einer Kolumbianerin Zeugnis. Diese hörte aufmerksam zu und willigte in ein Bibelstudium ein. Beim nächsten Besuch machte die Pionierin anderen, die in derselben Wohnung lebten, das Angebot, mit ihnen die Bibel zu studieren. Mehrere reagierten positiv. Da die Bewohner des Apartments ständig wechselten, gab die Schwester jedem Zeugnis, den sie dort antraf. Bisher konnte sie 20 Bibelstudien einrichten. Einige sind inzwischen weggezogen und es ist nicht bekannt, ob sie ihr Studium fortsetzen. Doch 10 Studien werden gegenwärtig regelmäßig durchgeführt, und einige Studierende besuchen bereits die Zusammenkünfte.

Eine 82-jährige Frau auf Kreta kennt die Botschaft zwar schon seit 40 Jahren, aber erst kürzlich wurde sie eine ungetaufte Verkündigerin. Das persönliche Interesse einer Sonderpionierin ihr gegenüber veranlasste sie, doch noch Fortschritte zu machen, und inzwischen ist sie getauft.

Andere aus ihrer Familie folgten bald ihrem Beispiel. Ihr 86-jähriger Mann, der 60 Jahre lang geraucht hatte, begann die Bibel zu studieren, gab das Rauchen auf und wurde ein ungetaufter Verkündiger. Die 55-jährige Tochter des Ehepaares macht ebenfalls gute Fortschritte in ihrem Studium. Sie besucht die Zusammenkünfte und hat aufgehört zu rauchen. Schließlich begann ein Urenkel des Ehepaares die Bibel zu studieren, und er hat bereits den Wunsch geäußert, sich in die Theokratische Predigtdienstschule einschreiben zu lassen.

In Estland gab eine Missionarin in ihrem Nachbarhaus Zeugnis, wo sie von einer Frau, die sie antraf, gefragt wurde, ob sie einen guten Ehemann habe. Das bejahte die Schwester. Darauf fragte die Frau, wo sie denn wohne. „Im Haus nebenan“, erklärte die Schwester. Ganz aufgeregt sagte die Frau: „Oh, dann sind Sie es — Sie müssen es sein. Sie essen doch des Öfteren auf Ihrem Balkon?“

Die Schwester erwiderte: „Ja, mit meinem Mann.“

Darauf die Frau: „Nun, ich beobachte Sie. Ihr Mann trägt eine Schürze, und er serviert häufig das Essen. Oh, ich kann sehen, dass Sie wirklich eine gute Ehe führen! Ich kann Sie zwar nicht von meiner Wohnung aus beobachten, aber ich gehe dafür immer auf den Balkon meiner Freundin. Wie wir festgestellt haben, sprechen Sie vor dem Essen stets ein Gebet. Welch ein schönes Bild! Möchten Sie nicht hereinkommen?“ Seitdem werden bei der Frau regelmäßig Rückbesuche gemacht.

Ozeanien

Dieser Teil der Erde schließt die Inseln im Süd- und Westpazifischen Ozean ein sowie Inseln mitten in der Südsee, zu denen auch Melanesien, Mikronesien und Polynesien gehören. Ferner berichten wir von Australien, Neuseeland, dem Malaiischen Archipel und den Hawaii-Inseln.

Eines Tages sahen zwei Schwestern in Neuseeland eine Frau, die in ihrem Garten arbeitete. Sie hielten an und halfen ihr beim Ausgraben einiger Bambuspflanzen. Völlig erstaunt über die nette Geste bot sie ihnen einen Kaffee an, worauf die beiden ihr Zeugnis gaben. Was sie erlebt hatte, schrieb sie auf und sandte es an die Zeitung. Daraufhin ließ jemand von der Zeitung der Versammlung mitteilen, dass die beiden aufgrund der guten Tat einen wunderschönen Blumenstrauß als Preis bekommen sollten.

In der Zeitung war zu lesen: „Für zwei Zeuginnen Jehovas war es etwas ganz Selbstverständliches, einer Witwe beim Ausgraben von Bambuspflanzen zu helfen — sie gingen jemandem zur Hand, der Hilfe brauchte. Ihre Hilfsbereitschaft war für die Witwe der Höhepunkt des Tages. Sie war so dankbar, dass sie es uns gleich mitteilen musste. Diese Geschichte gewann für August den Preis. Wir hoffen, dass sich die beiden über den Blumenstrauß genauso freuen, wie sich die Witwe über ihre Hilfsbereitschaft gefreut hat.“

Auf einer der Inseln Vanuatus gaben zwei Pionierinnen einem jungen Mädchen Zeugnis, das in einem Laden arbeitete. Es nahm nicht nur die Erwartet-Broschüre entgegen, sondern erklärte sich auch bereit zu einem Bibelstudium. Ihr Vater war allerdings sehr dagegen, dass sie mit den Zeugen die Bibel studieren wollte. Er vernichtete ihre biblische Literatur, verprügelte sie und befahl ihr schließlich, von zu Hause auszuziehen. Sie nutzte die Zeit, an Erkenntnis zuzunehmen, die Zusammenkünfte zu besuchen und die Früchte des Geistes zu entwickeln (Gal. 5:22, 23). Schließlich war der Vater von dem respektvollen Verhalten seiner Tochter dermaßen beeindruckt, dass er sich beruhigte und sie einlud, nach Hause zurückzukommen. Sie ließ sich in die Theokratische Predigtdienstschule eintragen und besuchte ihren ersten Kreiskongress auf der benachbarten Insel Santo. Als man sich bei ihr erkundigte, wie sie die Reisekosten aufgebracht habe, antwortete sie lächelnd: „Die Fahrkarte hat mein Vater bezahlt.“

Wann immer die Verkündiger mit den Zeitschriften bei Clarence, einem freundlichen Mann auf Hawaii vorsprachen, nahm er diese entgegen. Als er eines Tages von einem Pionier besucht wurde, fiel diesem auf, dass Clarence ein Exemplar des Buches Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben besaß, und so bot er ihm ein Bibelstudium an. Clarence war sogleich damit einverstanden und meinte, dass er schon immer die Bibel kennen lernen wollte. Er bereitete sich gut auf sein Bibelstudium vor und kam schon bald zu den Versammlungszusammenkünften.

Aber Clarence musste Änderungen in seinem Leben vornehmen. Als Veteran des Zweiten Weltkriegs nahm er an Feiertagen zusammen mit anderen Kriegsveteranen an Paraden teil. Jährlich stellte er sich zu Weihnachten zur Verfügung, für eine Spendenaktion der Heilsarmee die Glocken zu läuten. Es dauerte eine Weile, bevor er verstand, was es bedeutet, kein Teil der Welt Satans zu sein. Schließlich erfüllte er jedoch die Voraussetzungen für die Beteiligung am Predigtdienst.

Mit 85 ließ sich Clarence taufen und er ist immer noch eifrig im Predigtdienst tätig. In der Theokratischen Predigtdienstschule hält er Studierendenansprachen. Vor kurzem lernte er, mit dem Computer umzugehen, sodass er jetzt mithilfe der Watchtower Library auf CD-ROM nachforschen kann. Voller Überzeugung sagte Clarence: „Nachdem ich jetzt die Wahrheit gefunden habe, kann mich nichts mehr davon abhalten, Jehova zu dienen.“

Während eine Schwester in Australien per Telefon Zeugnis gab, fragte sie einen Mann, ob er wöchentlich 15 Minuten reservieren könne, um über die Bibel zu sprechen. Er meinte, das sei ihm nicht möglich. Darauf fragte die Schwester: „Und wie wär’s mit 5 Minuten?“ Nur zögernd willigte er ein. Die Woche darauf begannen sie mit ihrem 5-Minuten-Studium. Es dauerte nicht lange, und er stellte gut durchdachte Fragen. Da die Schwester die 5 Minuten einhalten wollte, sagte sie dann immer: „Hm, das ist eine gute Frage, aber unsere Zeit ist schon um. Darüber können wir dann das nächste Mal sprechen. Auf Wiedersehen.“

Auf die Frage, wie man wissen kann, welches die wahre Religion ist, bekam er auch erst beim nächsten Mal die Antwort. Danach sagte er: „Jehovas Zeugen müssen die richtige Religion haben, nur kann ich das noch nicht ganz glauben und so einfach zu Ihnen übertreten. Ich meine, ich muss der Sache etwas intensiver nachgehen.“ Mit zunehmendem Interesse dauerte auch das Bibelstudium immer länger. Nach und nach steigerte es sich von 5 auf 30 Minuten.

Nachdem sie die ganze Erwartet-Broschüre am Telefon durchgesprochen hatten, erkundigte sich die Schwester bei dem Mann, ob sie und ihr Mann ihn denn nicht mal zu Hause besuchen könnten, um sich über das bereits Gelernte zu unterhalten. Damit war er einverstanden. Bei ihrem Besuch erwähnten sie, wie sehr sie sich darüber gefreut hatten, dass sie ihm während der vergangenen 6 Monate helfen konnten, und beide ermunterten ihn, sein Studium fortzusetzen. Inzwischen besucht der Mann der Schwester den Interessierten jede Woche, um mit ihm zu studieren.

In Papua-Neuguinea gibt es immer noch viele Gegenden, wo die gute Botschaft noch nicht gepredigt wurde, weil die Dörfer schwer zu erreichen sind. Normalerweise bekommt man mit den Dorfbewohnern nur dann Kontakt, wenn sie zum Einkaufen in die Stadt kommen. Auf diese Weise erhielt ein Mann aus einem abgelegenen Dorf ein Exemplar des Wachtturms. Nachdem er die Zeitschrift gelesen hatte, schrieb er an das Zweigbüro und bat um weitere Informationen. Ein Missionar wurde gebeten, mit dem Mann Verbindung aufzunehmen. Das war nur brieflich möglich, doch das Ergebnis war, dass mit vielen weiteren Personen auf diesem Weg studiert wurde.

Entschlossen, dieser Gegend einen Besuch abzustatten, machten sich einige Missionare in einem Fahrzeug mit Allradantrieb auf den Weg. Sechs Stunden dauerte die Fahrt durch den Busch über eine auf weiten Strecken gefährliche Straße, die sich in vielen Kurven über schmale Bergpässe schlängelte und über Flüsse führte. An einer Stelle bildete ein Flussbett die „Straße“. Am Bestimmungsort angekommen, fanden sie sich in einer herrlichen, 10 bis 12 Quadratkilometer großen Ebene wieder, umgeben von Bergen, die mit einem dichten Dschungel bedeckt waren und bis in die Wolken hineinreichten. Es war wie ein Ausflug in die Vergangenheit. Die Leute lebten wie eh und je in Bambushütten. Als sie von der Ankunft der Missionare hörten, gerieten sie ganz aus dem Häuschen. Obwohl viele der Bewohner nie zuvor einem Zeugen Jehovas begegnet waren, studierten sie den Wachtturm bereits zweimal wöchentlich. Fast alle von ihnen waren aus der lutherischen Kirche ausgetreten.

Die Missionare zeigten ihnen, wie die Zusammenkünfte durchgeführt werden und gaben auch bekannt, dass tags darauf um 8 Uhr ein öffentlicher Vortrag gehalten werden sollte. Morgens um 4.30 Uhr machten sich einige der Männer auf den Weg, um Leute aus den benachbarten Dörfern zum Vortrag einzuladen. Die zu Hause gebliebenen Dorfbewohner bauten für die Zusammenkunft einen „Saal“. Als Bänke dienten ihnen lange Äste, und für Schatten sorgten dicht belaubte Zweige. Das Rednerpult wurde aus Bambus gemacht. Alle waren in freudiger Erwartung. Bei der Zusammenkunft waren 44 Personen anwesend und 11 Neue ließen ihren Namen aufschreiben, weil sie brieflich die Bibel studieren wollten. Die Missionare kamen erschöpft zu Hause an, waren aber mit dem, was sie erreichen konnten, mehr als zufrieden.

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Der achtjährige Grant aus Sambia führt mehrere Bibelstudien durch

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Der Stand, der in England auf Ausstellungen für Gehörlose verwendet wird