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Weltweiter Bericht

Weltweiter Bericht

Weltweiter Bericht

▪ OZEANIEN

Anzahl der Länder: 30

Bevölkerung: 33 773 304

Anzahl der Verkündiger: 92 691

Anzahl der Bibelstudien: 44 999

Auf einem weit abgelegenen Bahnhof in Neusüdwales (Australien) legen zwei Verkündiger jedes Mal Publikationen aus, wenn einer der beiden überregionalen Züge laut Plan einfahren soll. Da die Züge — der Indian Pacific und der Ghan — dort bis zu zwei Stunden Aufenthalt haben, ergaben sich für die Verkündiger bereits viele gute Gespräche mit den Fahrgästen und sie konnten ihnen etliche Publikationen mitgeben. Einige der Fahrgäste machten auf der Rückfahrt sogar einen „Rückbesuch“ bei den Verkündigern.

Der Zugführer des Ghan teilt den Fahrgästen gewöhnlich mit, was es an den verschiedenen Stationen, wo sie Halt machen, zu sehen gibt. Nachdem er die Königreichsverkündiger zuvor gefragt hat, ob es ihnen recht sei, erwähnt er jetzt auch ihren Literaturstand. Dank des Einfallsreichtums der Zeugen in dieser entlegenen Gegend erhalten Reisende aus ganz Australien und aus Übersee ein schönes Zeugnis.

Ein Missionarehepaar auf Kosrae (Mikronesien) hatte einem über 80-jährigen Baptistenprediger ein Erkenntnis-Buch gegeben, und zwar in Kusaie, einer Sprache, die von nicht einmal 10 000 Menschen gesprochen wird. Der Geistliche bedankte sich sehr für dieses Buch. Bei ihrem nächsten Besuch sagte er zu den beiden, er habe den Mitgliedern seiner Kirche empfohlen, sich von den Zeugen Publikationen geben zu lassen. Natürlich wollten die Missionare wissen, warum. „Weil unsere Religion keine Bücher in unserer Sprache herausbringt“, erwiderte er. Das Missionarehepaar unterhält sich nun regelmäßig mit diesem älteren Geistlichen.

Auf den Marshallinseln wurde eine Missionarin gebeten, mit einer untätigen Schwester Gottes Wort zu studieren. Da von ihr keine Reaktion kam, fragte die Missionarin sie: „Was empfindest du, wenn dir jemand sagt, dass er dich liebt?“ Perplex antwortete die Schwester: „Das hat noch nie jemand zu mir gesagt.“ Darauf beugte sich die Missionarin zu ihr hinüber, umarmte sie und sagte zu ihr: „Ich liebe dich. Und Jehova liebt dich sogar noch mehr.“ Die untätige Schwester fing an zu weinen. Von da an änderte sich ihre Haltung gegenüber Jehova. Sie machte wieder Fortschritte, indem sie systematisch täglich in der Bibel las, alle Zusammenkünfte besuchte und sogar als Hilfspionierin diente. Im Januar 2002 gab sie dann ihre Bewerbung um den allgemeinen Pionierdienst ab. Seitdem hat sie viele Bibelstudien begonnen und obendrein einen Monat lang auf einer abgelegenen Insel gepredigt, wo mehr Verkündiger benötigt werden.

Eine Missionarin in Neukaledonien, die gerade mit einigen Freunden zusammen am Strand etwas ausspannte, gab einer jungen Frau aus Frankreich informell Zeugnis, die dort Verwandte besuchte. Diese Frau war als Soldatin in Sarajevo gewesen. Die Missionarin fragte sie, ob sie gern unter Menschen leben würde, die einander wirklich lieben. Das wollte die Soldatin gern, aber sie war der Ansicht, nur eine mächtige Regierung mit einer fähigen Armee könne wahren Frieden zustande bringen.

Daraufhin erklärte ihr die Missionarin, dass ihre Freunde, die ebenfalls Zeugen sind, trotz unterschiedlicher Nationalitäten im Glauben an Gott und in ihrer Liebe zu ihm vereint sind. Nach einem anregenden Gespräch beschlossen die beiden, die Unterhaltung am nächsten Tag fortzusetzen. Die Soldatin kam tatsächlich zu dem vereinbarten Treffen, das gleichzeitig ihr erstes Bibelstudium war. Von da an besuchte sie alle Zusammenkünfte. Ihr geistiger Appetit wuchs, sodass sie gegen Ende ihres Urlaubs jeden Tag studierte. Bevor sie nach Frankreich zurückkehrte, wo sie nun weitere Fortschritte macht, besuchte sie noch einen Kongress und das dortige Zweigbüro.

Jeannie ist eine junge Verkündigerin in Papua-Neuguinea. Sie nimmt oft das Buch Fragen junger Leute — Praktische Antworten mit in die Schule. Eines Tages wollte ihr Englischlehrer, dass alle in der Klasse eine kurze Rede zu einem Thema ihrer Wahl vorbereiteten. Jeannie wählte die Thematik Drogen und Alkohol und nahm als Konzept für ihre Rede den Teil 8 im Junge-Leute-Buch. Ihr Lehrer war von ihrer Rede so beeindruckt, dass er zu ihr sagte, sie könne die ganze Unterrichtsstunde dafür verwenden, wenn sie wolle. Das ließ sie sich nicht zweimal sagen. Danach fragte er sie, ob sie bereit wäre, ihre Rede am folgenden Tag vor der 10. Klasse noch einmal zu halten. Jeannie sagte zu und hielt die Rede. Danach sagte der Englischlehrer zu ihr, falls die Schule jemals einen Vortragsabend abhalte, würde er dafür sorgen, dass sie dann mit eingeplant werden würde. 64 Anfragen nach dem Junge-Leute-Buch waren die Reaktion auf ihre beiden Darbietungen. Außerdem baten zwei Mädchen um eine Erwartet-Broschüre und Jeannie konnte mit beiden ein Bibelstudium beginnen.

Aufgrund ethnischer Gewalt auf den Salomonen verloren viele Brüder ihren Besitz und haben nun finanziell zu kämpfen. Ein Ehepaar, dessen Haus zerstört worden war, beschloss, bei einer Predigtdienstaktion in einem nicht zugeteilten Gebiet mitzumachen, obwohl sie sich darüber im Klaren waren, dass dabei das bisschen Geld, das sie noch hatten, aufgebraucht werden würde. Für die Reise ins Gebiet stellten sie außerdem ihr Paddelboot zur Verfügung. Wie sie später sagten, machten sie bei dieser Aktion die schönsten Predigtdiensterfahrungen ihres Lebens. Sie nahmen sich vor, dem Interesse dort unbedingt nachzugehen. Aber wie würden sie finanziell zurechtkommen? Nun, eine Woche nach ihrer Rückkehr aus diesem selten bearbeiteten Gebiet kam ein Mann, der über das nötige Geld verfügte, auf sie zu, um ihnen das Grundstück, von dem sie während der Kämpfe fliehen mussten, abzukaufen.

Auf der Insel Santo, die zu Vanuatu gehört, wurde für Bezirkskongresse gewöhnlich der Königreichssaal genutzt. Bis zum Jahr 2001 war die Zahl der Verkündiger allerdings derart angestiegen, dass der Saal dafür zu klein geworden war. Also mieteten die Brüder ein kleines Stadion, das bis dahin ausschließlich für sportliche Veranstaltungen verwendet worden war. Aus Sorge darüber, dass die Kongressbesucher die Anlagen beschädigen könnten, verlangte der Verwalter eine hohe Gebühr, obwohl die Brüder ihm versprachen, das Stadion sowohl vorher als auch hinterher zu reinigen und etliches zu reparieren.

Der Verwalter, der gleichzeitig Ladenbesitzer war, beobachtete, wie die Zeugen in seinem Laden Material zum Putzen und Instandsetzen des Stadions kauften. Seine Neugier trieb ihn ins Stadion, um zu schauen, was da vor sich ging. Als er dort eintraf, sah er mehr als 100 Freiwillige, die das Stadion fegten, schrubbten, ihm einen neuen Anstrich gaben und die Toiletten instand setzten. Es verschlug ihm die Sprache. Das picobello gereinigte und auf Vordermann gebrachte Stadion war bald Stadtgespräch. Als die Brüder dem Verwalter nach dem Kongress das Geld geben wollten, war er völlig verwandelt. Er gab ihnen 80 Prozent Preisnachlass und meinte, in Zukunft könnten Jehovas Zeugen das Stadion umsonst bekommen. Die 300 Verkündiger waren begeistert, dass 832 den Kongress besuchten und sich 13 Personen taufen ließen.

▪ ASIEN UND DER NAHE OSTEN

Anzahl der Länder: 47

Bevölkerung: 3 869 881 970

Anzahl der Verkündiger: 561 276

Anzahl der Bibelstudien: 390 151

Das Zweigbüro in Indien freut sich darüber, melden zu können, dass ein Großteil des Landes ein ausgezeichnetes Zeugnis erhielt, als im Fernsehen ein Video ausgestrahlt wurde. Ein Fernsehsender hatte nämlich von dem Video Die Bibel — Ihre Macht in unserem Leben (herausgegeben von Jehovas Zeugen) erfahren und bei der Weltzentrale in New York um die Genehmigung ersucht, das Video im Rahmen der Sendung Home Shanti zu senden. Er erhielt die Genehmigung, und wie das Zweigbüro schrieb, wurde das Video Anfang 2002 „im gesamten Sendegebiet ausgestrahlt“.

In Israel begegnete eine Schwester, die die Gebärdensprache beherrscht, auf der Straße einem gehörlosen Ehepaar namens Benny und Sharon. Statt ihren Bus nach Hause zu nehmen, ging sie auf die beiden zu und gab ihnen Zeugnis. Sie luden sie zu sich nach Hause ein. Bennys anfängliche Neugierde schlug in echtes Interesse an der Königreichsbotschaft um, und er besuchte bald die Zusammenkünfte. Allerdings war er nicht nur völlig taub, sondern konnte auch nur noch ganz schlecht sehen. Es kostete ihn daher viel Mühe, zu den Zusammenkünften zu gehen und den Dolmetscher für die Gebärdensprache zu verstehen. Aber er strengte sich an und bemühte sich gleichzeitig, die biblischen Grundsätze auf sein Leben und seine Persönlichkeit zu übertragen.

Wenn man bedenkt, mit welchen Gebrechen Benny zu kämpfen hat, ist sein Fortschritt wirklich erstaunlich. Er gibt in den Zusammenkünften Kommentare, hält mithilfe eines Dolmetschers lebhafte Vorträge in der Theokratischen Predigtdienstschule und ist vor kurzem ungetaufter Verkündiger geworden. Seine Frau Sharon, die ebenfalls schlecht sehen und schwer hören kann, fing später an zu studieren, kommt aber auch gut voran. Natürlich haben Benny und Sharon vielen Gehörlosen in ihrem Bekanntenkreis von ihrem neu entdeckten Glauben erzählt.

Eine Schwester in Japan mit Namen Fukue betrachtet alle Menschen, mit denen sie durch ihre drei Kinder in Berührung kommt, als ihr besonderes Gebiet. Zu ihrem Gebiet gehören somit die unmittelbaren Nachbarn und die Eltern, die sie im Kindergarten, in der Schule oder bei Elternabenden trifft. Wann immer sie sich vorstellt, lässt sie die einfache, aber von Herzen kommende Bemerkung fallen, dass die Bibel für sie bei der Erziehung ihrer Kinder eine unschätzbare Hilfe ist. Danach wechselt sie gleich wieder dezent das Thema. Das Eis ist dadurch jedoch gebrochen und Fukue findet es in späteren Gesprächen viel leichter, erneut die Bibel zur Sprache zu bringen. Ist ihre Methode erfolgreich? Ja, denn sie konnte 12 Personen bis zur Taufe begleiten, fünf davon stehen jetzt im Pionierdienst. Fukue gibt sich sehr viel Mühe beim informellen Zeugnisgeben, denn sie hat die Wahrheit selbst auf diesem Weg kennen gelernt.

In einer kleinen Stadt in Kasachstan wurde das Kind einer Frau schwer krank und starb. Dann starb ihr zweites Kind — direkt nach der Geburt. Die Mutter litt körperlich und emotionell so sehr, dass sie ins Krankenhaus musste. Eines Nachts hörte sie, wie eine Krankenschwester an ihrem Bett etwas flüsterte. Als sie genau hinhörte, wurde ihr bewusst, dass die Krankenschwester — eine Zeugin Jehovas — für sie betete und sogar im Gebet ihren Namen erwähnte. Am nächsten Morgen erzählte ihr die Krankenschwester von der tröstenden Auferstehungshoffnung. Nicht lange danach wurde sie aus dem Krankenhaus entlassen.

Fünf Jahre später hörte diese Frau zufällig mit, wie sich Verwandte mit einer fremden Frau unterhielten, die genau dasselbe sagte wie damals die Krankenschwester im Krankenhaus. Sie war sicher, dass diese Frau eine Zeugin Jehovas war. Sie stellte sich vor und es wurde ein Bibelstudium arrangiert. Da sie nicht noch einmal fünf Jahre vergeuden wollte, ging sie mit Eifer an ihr Bibelstudium heran und machte ausgezeichnete Fortschritte. Nach kurzer Zeit gab sie sich Jehova hin und ließ sich taufen. Stellen wir uns ihre Begeisterung vor, als sie auf ihrem ersten Kongress ebendie Krankenschwester traf, die sie fünf Jahre zuvor so getröstet hatte! Mit Tränen in den Augen sagte sie: „Vielleicht hätte ich die Wahrheit nicht akzeptiert, wenn du damals im Krankenhaus nicht leise für mich gebetet hättest. Das hat mich tief berührt.“

Eine Schwester, die in Taiwan zusammen mit 20 weiteren Frauen in einer Bank arbeitet, beschloss, es einmal mit einem neuen Ansatz zu probieren, um ihre Kolleginnen für das Wort Gottes zu interessieren. In der Mittagspause fertigte sie eine schriftliche Einladung an „zu einer kostenlosen Gesprächsrunde über die Bibel — einmal wöchentlich in der Mittagspause für ungefähr 30 bis 45 Minuten“. Diese Gesprächsrunde würde, so schrieb sie, „grundlegende Bibelkenntnisse vermitteln“. Sie unterschrieb die Einladung und legte jeder Kollegin eine auf den Schreibtisch. Noch am selben Nachmittag sagten ihr vier Frauen zu.

In Thailand stieß ein Mann namens Arun durch einen Arbeitskollegen auf Zeugen Jehovas. Arun erklärte: „Mir fiel auf, dass sich mein Kollege, seit er mit den Zeugen zusammen war, sehr zum Vorteil verändert hatte, und ich wollte das auch.“ Arun war ein Spieler und nahm Drogen. Er hatte zwar schon versucht, mit diesen schlechten Gewohnheiten zu brechen, aber ohne Erfolg. Er war verheiratet und hoffte, verantwortungsbewusster zu werden, wenn er ein Kind hätte. Aber selbst als das kleine Mädchen auf der Welt war, blieb alles beim Alten. „Zu guter Letzt“, erzählte Arun, „hat meine Frau es nicht länger ertragen und mich verlassen. Unsere Tochter gab sie in die Obhut einer Tante.“

An diesem seelischen Tiefpunkt in seinem Leben lud ihn sein Arbeitskollege in den Königreichssaal ein. Arun ging mit, und obwohl er sehr wenig von dem verstand, was auf der Bühne gesagt wurde, tat ihm die herzliche, freundliche Atmosphäre gut. Von da an ging er regelmäßig in die Zusammenkünfte, stimmte einem Bibelstudium zu und setzte das, was er lernte, nach und nach um. Ihm lag auch sehr am Herzen, seine Ehe zu retten, also sprach er mit seiner Frau darüber; aber sie konnte nicht glauben, dass er sich wirklich geändert hatte. „Ich gab ihr Zeugnis und bat sie, meine neuen Freunde kennen zu lernen“, sagte Arun, „aber sie wollte nicht und meinte, ich würde nur getäuscht werden. Ich besuchte sie jedoch weiter und ermutigte sie immer wieder dazu. Nach zirka fünf Monaten wurde sie zugänglicher und ging einmal mit mir in eine Zusammenkunft mit. Kurz danach war sie ebenfalls mit einem Bibelstudium einverstanden.“

Heute sind Arun, seine Frau und ihre kleine Tochter eine vereinte, glückliche Familie. Die Eltern ließen sich 2001 auf einem Bezirkskongress in Bangkok taufen. Im Übrigen hat auch Aruns jüngerer Bruder, der gleichfalls ein ausschweifendes Leben führte, auf die gute Botschaft positiv reagiert und ist mittlerweile ungetaufter Verkündiger.

▪ EUROPA

Anzahl der Länder: 45

Bevölkerung: 727 550 200

Anzahl der Verkündiger: 1 456 309

Anzahl der Bibelstudien: 647 279

Aufgrund eines Geburtsfehlers ist die 25-jährige Eva, die in Tirana (Albanien) lebt, nur 1,13 Meter groß. Doch trotz dieses Handikaps ist sie Hilfspionierin, auch wenn manche Leute sie wegen ihrer Kleinwüchsigkeit hänseln. Statt sich allerdings darüber zu ärgern, begegnet Eva jedem respektvoll und mit einem lieben Lächeln, das aufmerksamen Menschen nicht entgeht. Dazu gehörte eine Frau, deren 26-jährige Tochter an Depressionen litt. Die Frau hatte ihre Tochter bereits im Krankenhaus behandeln lassen und war zu verschiedenen religiösen Gemeinschaften gegangen, in der Hoffnung, dass die Tochter geheilt werden könnte. Aber dann beobachtete sie Evas fröhliches Wesen und beschloss, sie aufzusuchen. Als Eva die Tür öffnete, fragte die Frau sie, ob sie mit ihrer Tochter die Bibel studieren könne. Selbstverständlich konnte Eva das. Es dauerte nicht lange, bis sich die Gesundheit der Tochter verbesserte, und zwar so sehr, dass die Mutter fragte, ob sie beim Studium mitmachen könne. Heute nimmt Eva Mutter und Tochter regelmäßig mit in die Zusammenkünfte und beide machen gute Fortschritte.

Benjamin, ein Jugendlicher aus Belgien, wuchs in einer christlichen Familie auf. Als Teenager führte Benjamin jedoch ein Doppelleben. Er tat so, als würde er nach biblischen Grundsätzen leben, schloss sich aber einer Gruppe Jugendlicher an, die viel Alkohol tranken, Drogen nahmen und rauchten. Ansonsten hörte er noch gern verdorbene Musik. Nach kurzer Zeit wurde er von Dämonen belästigt und war oft so betrunken, dass er das Bewusstsein verlor. Dennoch nahm er weiter harte Drogen. Ihm kam jeder Sinn für Hygiene abhanden und er wurde schwer krank. An diesem Punkt in seinem Leben angekommen, stellte er fest, dass sich keiner seiner so genannten Freunde auch nur im Geringsten für ihn interessierte. Erst jetzt fing Benjamin an, über sein Leben wirklich nachzudenken und sich zu überlegen, wohin das alles führen sollte. Klugerweise beschloss er, zu denen zurückzukehren, die ihn wirklich liebten, das heißt zu seiner Familie und zu Jehova.

Sein Entschluss wurde jedoch von Anfang an immer wieder auf eine harte Probe gestellt. Er wurde auf das Heftigste von den Dämonen angegriffen und seine Freundin flehte ihn an, nicht zu den Zeugen zu gehen. Sie engagierte sogar katholische Priester und Abtrünnige, damit sie ihn davon abhielten. Aber dank der liebevollen und geduldigen Hilfe seiner Eltern und der Ältesten in der Versammlung entwickelte Benjamin Schritt für Schritt einen lebendigen Glauben an Jehova und erkannte: Gottes Gesetz ist wirklich „vollkommen, bringt die Seele zurück“ (Ps. 19:7). Es gelang ihm, seinem früheren Leben schließlich den Rücken zu kehren. Seine Gesundheit hat sich gebessert und er hat echtes Glück gefunden.

Ein Ehepaar aus einer französischsprachigen Versammlung in Großbritannien sprach im Straßendienst zwei Frauen aus Simbabwe an. Die Zeugen fragten die beiden, ob sie Französisch sprechen würden, und erklärten ihnen, dass sie kostenlose Heimbibelstudien anbieten. Die beiden Frauen sprachen zwar kein Französisch, wollten aber gern Gottes Wort studieren. Bald darauf besuchten sie zum ersten Mal das Versammlungsbuchstudium. Ein Bruder zeigte ihnen nach dem Studium den Bericht über Nathan Muchinguri aus Simbabwe, der im Jahrbuch 2002 auf Seite 20 abgedruckt ist. Als sie das Foto von Bruder und Schwester Muchinguri auf Seite 21 sahen, schrien sie überrascht auf. Auf dem Bild waren nämlich ihre Großeltern zu sehen! Wie die Frauen erzählten, hatten sie in Simbabwe so weit vom Rest der Familie entfernt gelebt, dass der Kontakt völlig abgebrochen war. Natürlich fragten sie, ob sie das Jahrbuch behalten könnten. Angeregt durch das treue Beispiel ihrer Großeltern studieren die beiden Frauen nun regelmäßig die Bibel.

Zwei Schwestern, die in der Tschechischen Republik in einem abgelegenen Gebiet dienten, wurden von einer gastfreundlichen Dame hereingebeten. Allerdings hatte sie zu bestimmten biblischen Themen eine feste Meinung, beispielsweise dazu, was es bedeutet, die „Gaben des Geistes“ zu besitzen (1. Kor. 14:12). Zudem weigerte sie sich, in der Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift zu lesen, und zog stattdessen ihre ökumenische Bibelübersetzung vor. Nach einer allem Anschein nach fruchtlosen einstündigen Diskussion mussten die Schwestern schnell weg, um noch ihren Zug zu erwischen. Sie waren heilfroh, dass sie dieses schwierige Gespräch hinter sich hatten. Doch dann stellte eine der beiden Schwestern fest, dass sie ihre Bibel mitsamt Notizbuch im Haus der Dame hatte liegen lassen. Das hieß also, dass sie wieder dorthin mussten. Aber diesmal wartete eine angenehme Überraschung auf sie! Die Frau sagte, sie wäre so frei gewesen und hätte die Bibel der Schwester etwas unter die Lupe genommen und sei von der Qualität der Übersetzung, den Querverweisen und der Konkordanz sehr angetan. Sie bat um eine Neue-Welt-Übersetzung. Nun war sie mit einem Bibelstudium einverstanden. Auch ihre Mutter nimmt seither am Studium teil.

Eine Schwester in Reykjavík (Island) arbeitet an einem Meeresforschungsinstitut, das Fischereikurse anbietet. Zu dem sechsmonatigen Kurs kamen letztens 14 Personen aus verschiedenen Entwicklungsländern. Die Schwester bot jedem Kursteilnehmer das Buch an Gibt es einen Schöpfer, der an uns interessiert ist?. Sie hatte diese Bücher in Chinesisch, Englisch, Portugiesisch, Spanisch und Vietnamesisch da. Alle 14 nahmen das Buch entgegen. Als ein Vietnamese und eine Vietnamesin das Buch in ihrer Sprache sahen, hellte sich ihr Gesicht auf. „Das darf doch nicht wahr sein!“, sagte der Mann. „Das ist ja eine Überraschung. Woher haben Sie das?“ Ein Ugander, der das Buch schon kannte, empfahl es den anderen weiter. Eine Dame aus Kuba erklärte, sie würde es nehmen, weil ihre 13-jährige Tochter allmählich schwierige Fragen über das Leben stelle.

Bevor die Kursteilnehmer wieder in ihre Heimatländer zurückkehrten, teilte ihnen die Schwester mit, dass sie auf einem Tisch im Schulungsraum noch einige Publikationen (10 Erkenntnis-Bücher, 30 Zeitschriften und 10 Broschüren) als Lektüre für den Heimflug ausgelegt habe. Es versteht sich von selbst, dass die Schwester an jenem Montagmorgen nach Abreise der Kursteilnehmer als Erstes zu diesem Tisch ging. „Ich habe damit gerechnet, dass noch ein paar Erkenntnis-Bücher und Zeitschriften liegen geblieben waren“, sagte sie. „Aber der Tisch war komplett leer.“

Ein junger Mann in Lettland, den wir einmal Arthur nennen wollen, interessierte sich kein bisschen für Gott. Andererseits fand er es schwer, zu akzeptieren, dass der Mensch vom Affen abstammen soll. 1996 geriet er in ernste Schwierigkeiten und kam ins Gefängnis. Dort dachte er erstmals ernsthaft über sein Leben nach. Als seine Eltern ihn besuchten, empfahlen sie ihm, in der Bibel zu lesen, in der Hoffnung, dass ihm das helfen würde. Irgendwann im Jahr 1998 schrieb Arthur dann einen Brief, und ein Zellengenosse gab ihm ein Buch als Unterlage. Es war zufällig das Buch Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben. Arthur schlug es neugierig auf, war davon völlig gefesselt und las es in drei Tagen durch. Ein anderer Häftling hatte in seiner Zelle ein Erkenntnis-Buch liegen. Als er sah, wie sehr Arthur an der Bibel interessiert war, gab er ihm das Buch zusammen mit der Adresse eines Zeugen, den er kannte.

Arthur schrieb an den Zeugen und so begann ein briefliches Bibelstudium. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis im April 2000 besuchte er sofort die Zusammenkünfte. Und wie steht es mit seinen Eltern, die ihn ursprünglich angeregt hatten, in der Bibel zu lesen? Natürlich erzählte ihnen Arthur von seinem neu entdeckten Glauben. Was kam dabei heraus? Auch sie fingen an, das Wort Gottes zu studieren. Stellen wir uns ihre Freude vor, als sich alle drei auf demselben Tagessonderkongress im März 2002 taufen ließen!

Ein orthopädischer Chirurg in Spanien hatte als junger Mann an einem Priesterseminar studiert. Doch nach drei Jahren war er so verwirrt, dass er das Seminar als Atheist verließ. Obwohl er von Jehovas Zeugen eine schlechte Meinung hatte, war er neugierig, herauszufinden, warum derart „einfache“ Menschen die Bibel so gut verstanden, wohingegen er, der jahrelang an einem Priesterseminar studiert hatte, so wenig darüber wusste. Einmal reagierte das Krankenhauspersonal ihm gegenüber sehr voreingenommen. Das erinnerte ihn daran, wie Jehovas Zeugen manchmal behandelt werden, und sein Interesse an ihnen stieg. Nach diesem Erlebnis stimmte der Chirurg einem kostenlosen Heimbibelstudium zu. Was er lernte, beeindruckte ihn so sehr, dass er bis zu dreimal in der Woche studierte! Außerdem besuchte er von da an die Zusammenkünfte und ließ sich in die Theokratische Predigtdienstschule eintragen. Vor kurzem ließ er sich taufen.

▪ AFRIKA

Anzahl der Länder: 56

Bevölkerung: 739 543 571

Anzahl der Verkündiger: 915 262

Anzahl der Bibelstudien: 1 550 572

Der Bau von Königreichssälen löst in Benin viel Begeisterung unter den Brüdern aus und trägt zu einem einzigartigen Zeugnis bei. Bei der Einweihung eines Königreichssaals sagte ein prominentes Mitglied der Ortsgemeinde zu einem der Zeugen Jehovas: „Eure Kirche ist das schönste Gotteshaus hier und wird es immer bleiben. Warum sage ich das als eifriger Katholik? Erst vor kurzem erhielt unsere katholische Gemeinde 17 Millionen CFA-Francs [umgerechnet rund 23 000 Euro] für die Fertigstellung unserer Kirche, mit deren Bau in den 1950er Jahren begonnen wurde. Aber die Geistlichen haben das Geld veruntreut. Eine katholische Gemeinde in einem anderen Stadtteil hatte 3 Millionen CFA-Francs [umgerechnet 4 000 Euro] für den Bau einer Kirche in ihrer Gegend gespart, aber auch dieses Geld ist irgendwie ‚verschwunden‘. Darum kann ich sagen, dass dieses Gebäude das schönste in der Stadt ist und bleiben wird.“

Der Fetischkult macht es Neuen in manchen Ländern schwer, für die biblische Wahrheit Stellung zu beziehen. Ein Beispiel hierfür ist eine Familie in der Côte d’Ivoire, die vor ihrem Fetisch täglich bestimmte Riten vollzog. Als eins der Mädchen für die biblische Wahrheit eintrat und die falsche Anbetung nicht mehr praktizieren wollte, hatte die Familie Angst, über sie könne ein Fluch kommen. Doch das Mädchen blieb standhaft. Die Folge: Die Familie stellte sich gegen sie und sie musste von zu Hause weggehen. Sie nahm es der Familie jedoch nicht übel und besuchte sie nach wie vor.

Daraufhin interessierte sich ihre Großmutter für die Bibel, und sie bat die Enkeltochter sogar, wieder zu Hause einzuziehen, was sie auch tat. Die Großmutter machte immer mehr Fortschritte und ließ sich im Alter von 62 Jahren taufen. Beeindruckt von dem, was die Großmutter alles gelernt hatte, begann auch die Mutter des Mädchens, Gottes Wort zu studieren, und mittlerweile predigt sie ebenfalls anderen Gottes Wort. Auf diese Weise sind drei Generationen von der falschen Anbetung befreit worden. Alles nur, weil ein Mädchen seine Lauterkeit gegenüber Jehova nicht aufgegeben und seiner Familie unbeirrt Liebe gezeigt hat.

In Mosambik können die Brüder in Gefängnissen reguläre Bibelstudienklassen mit Häftlingen organisieren. Im Jahr 2001 kam es in einem der Gefängnisse zu einem Ausbruch. Doch die Häftlinge, die die Bibelstudienklassen besuchten, machten bei dem Ausbruch nicht mit. Das wurde von den Behörden registriert und sie äußerten sich anerkennend über die Arbeit der Zeugen Jehovas. Jetzt regen die Behörden alle Häftlinge dazu an, mit den Brüdern zu studieren. Zwei Gefangene hatten sich so sehr zum Positiven verändert, dass ihre Haftstrafe verkürzt wurde. Einer von ihnen freut sich schon darauf, sich auf dem nächsten Bezirkskongress taufen zu lassen.

Die 27-jährige Judith aus Namibia erlitt einen Autounfall, durch den sie vom Hals abwärts gelähmt ist. Sie hatte oft Selbstmordgedanken und fragte sich: „Warum musste mir das passieren?“ Angehörige verschiedener Kirchen besuchten sie und beteten darum, dass sie wieder laufen könne. Als ihre Gebete nicht erhört wurden, erklärten sie Judith, Gott würde sie wohl aus irgendeinem Grund bestrafen. Das war noch ein Grund mehr für Judith, über Selbstmord nachzudenken. Aber zunächst wollte sie wissen, warum Gott sie bestrafte. Also bat sie eines Tages ihre Mutter, den Prediger einer Kirche am Ort zu ihnen nach Hause einzuladen. Während Judith auf den Prediger wartete, sprachen Zeugen Jehovas bei ihr vor. Judith erklärte sich mit einem Heimbibelstudium anhand des Erkenntnis-Buches einverstanden und hoffte, in der Bibel eine Antwort auf ihre quälenden Fragen zu finden. Als sie das achte Kapitel mit dem Thema „Warum lässt Gott Leid zu?“ studierte, erfuhr sie, dass ihr Unfall nicht von Gott verursacht worden war. „Man kann sich vorstellen, wie froh und erleichtert ich war, als ich lernte, dass von Jehova nichts Böses kommt!“, sagte sie begeistert. Sie studierte die Bibel weiter, gab sich Jehova hin und freut sich nun auf das neue System, wo sie wieder ganz gesund werden wird.

Während des Genozids in Ruanda im Jahr 1994 war eine junge Frau mit Namen Chantal in das Nachbarland Burundi geflohen. Dort fand sie das Buch Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben und las es von vorn bis hinten. Als sie nach Ruanda zurückkehrte, konnte sie die Zeugen nicht finden, weil ihre Familie in einer abgelegenen Gegend wohnte. Ihre Mutter begegnete allerdings zwei Königreichsverkündigern auf dem Markt, die dort gerade predigten. Um mit Chantal Kontakt aufnehmen zu können, schrieben sie ihr auf ein Stück Papier die Tage auf, an denen sie voraussichtlich auf dem Markt predigen würden, und gaben den Zettel Chantals Mutter mit. An einem dieser Tage saß Chantal am Eingang des Markts und hielt für alle Vorübergehenden sichtbar dieses Stück Papier hoch. Sie freute sich so sehr, als die Brüder sie entdeckten und sich vorstellten! Sobald die Brüder sahen, dass sie wirklich interessiert war, luden sie Chantal zum bevorstehenden Gedächtnismahl ein. Sie ging hin, obwohl sie zwei Tage zu Fuß gehen musste, bis sie am Versammlungsort war.

Von da an ging Chantal trotz der weiten Wege regelmäßig in die Zusammenkünfte. Leider machte ihr die Familie großen Ärger. Einer ihrer Brüder jagte sie sogar einmal mit einer Machete aus dem Haus. Aber Chantal blieb standhaft. Ein Jahr später wurden die Zusammenkünfte etwas mehr in ihrer Nähe abgehalten, trotzdem war es immer noch ein achtstündiger Fußmarsch bis dorthin. Aber wenigstens konnte Chantal nun zum ersten Mal ein eigenes Bibelstudium haben. Sie gab sich bald Jehova hin und heute ist sie allgemeine Pionierin. Wie hat die Familie das aufgenommen? Nun, sie hat sich inzwischen um 180 Grad gedreht. Der Bruder, der sie mit der Machete aus dem Haus jagte, ist heute allgemeiner Pionier, ein weiterer Bruder ließ sich vor kurzem taufen und ihre Mutter ist ungetaufte Verkündigerin. Im Übrigen konnte in diesem abgeschiedenen Gebiet eine Gruppe gegründet werden, sodass die Familie mittlerweile zu den Zusammenkünften nur noch einen Fußmarsch von fünf Minuten hat.

Thembisile ist eine eifrige Schwester, die in der Nähe von einem königlichen Kral in Swasiland lebt. Sie wollte gern den Bewohnern dieses Krals predigen, aber wegen der hohen Sicherheitsmaßnahmen war das nicht so einfach. Nachdem sie das in ihre Gebete eingeschlossen hatte, nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und machte sich auf den Weg zum Kral. Sie gab den Wachtposten Zeugnis. Einer von ihnen nahm die Broschüre Werde ein Freund Gottes!. Danach stellten sie ihr ein paar Fragen, durchsuchten sie und ließen sie dann zu ihrer großen Freude hinein. Noch überraschender für Thembisile war die Freundlichkeit der Menschen im Kral. Nun ist sie regelmäßig in diesem Gebiet unterwegs und konnte bereits drei Bibelstudien beginnen. Die Polizei heißt sie mittlerweile herzlich willkommen. Einer der Wachtposten sagte zu ihr sogar einmal: „Nur herein, Madam. Nur zu! Sie leisten hier eine wundervolle Arbeit.“

▪ DER AMERIKANISCHE KONTINENT

Anzahl der Länder: 56

Bevölkerung: 807 517 534

Anzahl der Verkündiger: 3 023 062

Anzahl der Bibelstudien: 2 676 288

In einer kleinen Stadt in Argentinien sahen zwei Sonderpioniere, wie ein Ehepaar einen Handwagen mit einem verletzten Hund schob. Die Pioniere boten sich an, sie mit dem Hund zum Tierarzt zu fahren. Dankbar nahm das Ehepaar die Hilfe an, zumal sich keiner ihrer Nachbarn angeboten hatte zu helfen. Wie die Pioniere erfuhren, war der Mann ein katholischer Katechist und nahm zusammen mit seiner Frau an allen Prozessionen am Ort teil, die zu Ehren der „Heiligen“ stattfanden. Doch obwohl sie so stark in der katholischen Kirche engagiert waren, hinderte sie das nicht daran, den Wachtturm und das Erwachet! entgegenzunehmen. Nachdem die Pioniere ungefähr zwei Jahre lang Kontakt mit ihnen hatten, luden sie die beiden zum Gedächtnismahl ein. An jenem Abend regnete es in Strömen, dennoch kam das Ehepaar und war von dem herzlichen Empfang sehr berührt. Vor allem verstanden sie, wie sie selbst sagten, zum ersten Mal die Bedeutung des Abendmahls des Herrn. Jetzt studieren sie regelmäßig die Bibel und besuchen alle Zusammenkünfte, ohne sich darüber Gedanken zu machen, was ihre katholischen Nachbarn davon halten könnten.

Auf Barbados gingen eine Pionierin und eine Verkündigerin im Predigtdienst eine Straße entlang und kamen an einer Frau vorbei, die gerade im Hauseingang stand. Sie fingen an, ihr Zeugnis zu geben, und zu ihrer Überraschung schien die Frau nur auf sie gewartet zu haben, denn sie sagte: „Bitte kommen Sie herein. Ich hole meine Bibel.“ Die Schwestern gingen hinein, bekamen einen Platz angeboten und demonstrierten der Dame anhand der Lektion 1 in der Erwartet-Broschüre, wie ein Bibelstudium abläuft. Danach fragte die Frau die Pionierin, ob sie es war, die an jenem Morgen bei ihr angerufen und ihr noch für denselben Vormittag ein kostenloses Heimbibelstudium versprochen habe. „Aber ich war es nicht gewesen“, erzählte die Pionierin. „Wer immer da angerufen hatte, war offensichtlich nicht aufgetaucht. Wir waren ja so froh, dass wir genau zu der vereinbarten Zeit — Punkt 11.30 Uhr — da entlanggelaufen waren.“ Die Frau macht gute Fortschritte und besucht bereits die Zusammenkünfte.

Auch Märkte können ein sehr fruchtbares Predigtgebiet sein. Eine Missionarin in Bolivien erzählte: „Mein Mann gab einer Frau, die auf einem Bauernmarkt an ihrem Karren Waren verkaufte, ein Traktat. Da sie freundlich war, suchte ich sie erneut auf und schlug ihr ein Bibelstudium mit der Erwartet-Broschüre vor. ‚Wollen Sie hier mit mir studieren?‘, fragte sie. ‚Kein Problem‘, meinte ich. ‚Ich bin das gewöhnt.‘ Wenn ich jetzt hinkomme, bietet sie mir immer ihren kleinen Hocker an und dann studieren wir einfach neben ihrem Karren. Kommt Kundschaft, bedient sie sie, und danach studieren wir weiter.“

Eine Frau in Kanada bekam von einem Freund eine Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift. Sie las sehr gern darin und beschloss, mehr darüber zu erfahren. Also ging sie auf die offizielle Website der Zeugen Jehovas (www.watchtower.org) und schrieb einen Brief, in dem sie um ein Bibelstudium und ein Erkenntnis-Buch bat. Als zwei Schwestern ihr das Buch brachten, drückte sie es an sich und sagte, sie habe es bestimmt bis zum nächsten Tag durchgelesen! Am darauf folgenden Abend besuchte sie ihre erste Zusammenkunft und fühlte sich unter den Brüdern und Schwestern sofort wohl. Sie machte schnell Fortschritte, ist nun ungetaufte Verkündigerin und möchte sich in nächster Zukunft taufen lassen.

In Kolumbien war eine Frau namens Sol aufgrund einer Behinderung ans Bett gefesselt. Sie empfing nur Besuch von Familienangehörigen und sonst von niemandem. Eines Tages gab eine Nachbarin, eine Zeugin Jehovas, Sols Mutter einige Wachtturm- und Erwachet!-Ausgaben mit der Bitte, sie an Sol weiterzugeben. Nach einer Weile wollte Sol die Nachbarin gern kennen lernen, die ihr bei der Gelegenheit ein Bibelstudium vorschlug. Sol nahm den Vorschlag an und besuchte ungefähr ein Jahr später das Gedächtnismahl. Das war das erste Mal nach sieben Jahren, dass sie wieder das Haus verließ. Zwei Tage später besuchte sie ihren ersten Kongress. Obwohl sie nicht einmal aufrecht sitzen kann, beteiligt sich Sol am Predigtdienst. Wie? Die Brüder rollen sie in einem speziellen Bett, das sie ihr gebaut haben, von Tür zu Tür. Dank Sols ermutigendem Beispiel ist Sols Mutter mittlerweile getauft und zwei ihrer Geschwister sind im Pionierdienst.

Ein neu ernanntes Sonderpionierehepaar in Costa Rica stattete einer Dame in ihrem Gebiet einen Besuch ab. Sie erklärten ihr, das Zweigbüro der Zeugen Jehovas in Costa Rica hätte einen Anruf von ihrer Schwiegertochter (eine Zeugin in den USA) erhalten, die darum gebeten hätte, dass jemand ihre Schwiegermutter besucht. „Zu unserer Verwunderung“, so erzählte das Pionierehepaar, „fing die 65-jährige Dame an zu weinen. Sie sagte, sie könne nicht glauben, dass wir schon da seien, denn sie hätte gerade erst mit ihrer Schwiegertochter gesprochen, und dabei hätte diese sie ermuntert, einmal zuzuhören, was die Zeugen zu sagen haben. Niemals hätte sie gedacht, dass wir so schnell bei ihr auftauchen würden.“

Wie die Pioniere sagten, war die Dame nun das erste Mal bereit, sich mit den Zeugen zu unterhalten. Sie war praktizierende Katholikin und hatte sogar die vorherigen 12 Jahre damit verbracht, die katholischen Glaubensansichten gründlich zu studieren, um sie anderen vermitteln zu können. Die Pioniere freuten sich, dass sie viele ihrer Fragen über die Bibel und Jehovas Zeugen klären konnten. Danach willigte sie in ein Bibelstudium ein. Ihr Mann und ihre Tochter wollen ebenfalls mehr aus Gottes Wort lernen.

Ein Mitglied der Bethelfamilie auf Puerto Rico erzählte: „Ich nahm mir vor, dem Polizeidirektor der Hauptwache die Erwachet!-Ausgabe vom 8. Juli 2002 mit dem Titel ‚Die Polizei — Warum brauchen wir sie?‘ zu geben. Er war von den Artikeln sehr beeindruckt und schlug mir vor, weitere Ausgaben sowohl dem Bürgermeister der Stadt als auch anderen Polizeiwachen in der Umgebung zu bringen. Es ging sogar so weit, dass mich einer der Beamten mit dem Polizeiauto zu allen anderen Polizeiwachen fuhr. Und es kam noch besser: Dieser Beamte gab mir die Erlaubnis, allen seinen Untergebenen in Zukunft weitere Artikel zu bringen. ‚Das gibt den Polizeitruppen genau das, was sie brauchen — psychologische und religiöse Hilfe‘, meinte er.“ Dieser Bethelmitarbeiter sprach in einem Monat auf acht Polizeiwachen vor und viele Beamte baten um mehr Zeitschriften. Alles in allem gab er 164 Zeitschriften ab und hatte fünf neue Adressen auf seiner Zeitschriftenroute.

Auf den Inseln Trinidad und Tobago ging eine Frau, die bereits 25 Jahre lang ein prominentes Mitglied der Kirche des Nazareners war, auf eine Einladung ihrer Arbeitskollegin hin zu dem Vortrag eines Kreisaufsehers. Nach Schluss der Zusammenkunft ging der Kreisaufseher auf sie zu und unterhielt sich nett mit ihr. Das verwunderte sie, denn in ihrer eigenen Kirche machten die Leute im Umgang miteinander Unterschiede, was Rasse und Status angeht. Sie wurde von manchen Kirchgängern sogar sehr unfreundlich behandelt, weil sie einer anderen Rasse angehört als ihr Mann. Was sie im Königreichssaal erlebte und die lieben persönlichen Worte des Kreisaufsehers bewogen sie dazu, sich mit einem Bibelstudium einverstanden zu erklären. Innerhalb von sechs Monaten wurde sie ungetaufte Verkündigerin und ging jeden Monat 70 bis 100 Stunden predigen. Auf dem Kongress „Eifrige Königreichsverkündiger“ im Jahr 2002 ließ sie sich taufen und möchte nun gern allgemeine Pionierin werden. Zudem ist sie für ihre 7-jährige Tochter da, die mittlerweile schon Aufgaben in der Theokratischen Predigtdienstschule hält.

In Uruguay kam ein Vertreter von Halsketten mit Kruzifixanhängern unter anderem an die Tür einer Zeugin. Die Schwester nutzte die Gelegenheit und erklärte ihm anhand der Bibel, warum sie seine Produkte nicht kaufen wolle. Der Vertreter respektierte nicht nur, was sie sagte, sondern zeigte auch Interesse. Er sagte sogar, er hätte mit einer ganzen Reihe verschiedener Religionen Kontakt gehabt, um Antworten auf seine Fragen zu finden, aber ohne Erfolg. Schließlich sei er zu dem Schluss gekommen, dass die Kirchen eher am Geld interessiert seien, als daran, Menschen in Glaubensfragen zu helfen. Bevor er wieder ging, lud ihn die Schwester in den Königreichssaal ein.

Doch dann sah und hörte sie nichts mehr von ihm, bis er ein Jahr später wieder vor ihrer Tür stand. Zu ihrer großen Überraschung sagte er: „Dieses Mal bin ich nicht hier, weil ich etwas verkaufen möchte, sondern um Ihnen zu sagen, dass ich bei Kapitel 15 im Erkenntnis-Buch bin.“ Er erzählte ihr, dass seine ganze Familie die Bibel studiert und die Zusammenkünfte besucht. Zum Abschied sagte er: „Wir sehen uns auf dem Kongress am nächsten Wochenende.“

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Neuseeland

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Tahiti

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Papua-Neuguinea

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Thailand

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Indien

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Japan

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Großbritannien

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Albanien

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Kongo (Kinshasa)

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Kanada

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Tobago

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Bolivien