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Weltweiter Bericht

Weltweiter Bericht

Weltweiter Bericht

EUROPA

Anzahl der Länder: 46

Bevölkerung: 728 162 887

Anzahl der Verkündiger: 1 476 554

Anzahl der Bibelstudien: 697 044

Manchmal kann der Weg zur Wahrheit lang sein. Steponas, ein politischer Häftling, saß 1951 in einem Gefangenenlager in Kasachstan seine Strafe ab. Er arbeitete dort mit Edvardas, einem eifrigen jungen Zeugen aus Litauen, zusammen, der eine Freiheitsstrafe verbüßte, weil er den Wachtturm gedruckt hatte. Edvardas sprach über seine biblisch begründete Hoffnung, was Steponas davon überzeugte, die Wahrheit gefunden zu haben. 1955 wurde Steponas entlassen. Zum Abschied sagte Edvardas zu ihm: „Vielleicht sehen wir uns ja irgendwann einmal wieder.“ Obwohl Steponas noch nicht getauft war, hielt ihn das sowjetische Komitee für Staatssicherheit für einen Zeugen Jehovas. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und beschlagnahmte Unterlagen mit den Adressen von Brüdern. Dadurch verlor er den Kontakt zu Gottes Volk.

Siebenundvierzig Jahre vergingen. Während dieser Zeit lebte Steponas in einem kleinen Dorf im Norden Litauens, in dem es nicht einen Zeugen gab. Doch im Frühjahr 2002 gelang es ihm, etwas Literatur zu bekommen. Er füllte einen Kupon aus und schickte ihn an das Zweigbüro der Zeugen Jehovas in Litauen mit der Bitte, ihm das Buch Das Geheimnis des Familienglücks zuzusenden. Er berichtete: „Ich schickte den Kupon in der Hoffnung ab, dass der Kontakt zu den Brüdern wiederhergestellt werden würde.“ Ein Sonderpionierehepaar fuhr zu Steponas, um ihn zu besuchen und mit ihm die Bibel zu studieren. In weniger als einem Jahr ließ sich Steponas im Alter von 80 Jahren taufen.

Ist Edvardas, der beinahe ein halbes Jahrhundert zuvor zu Steponas gesagt hatte: „Vielleicht sehen wir uns ja irgendwann einmal wieder“, ihm seitdem wieder begegnet? Allerdings. Einen Tag nach seiner Taufe umarmten sich die beiden Männer und freuten sich, dass sie nun Glaubensbrüder waren.

In Großbritannien beteiligten sich Tim und Sam, beide 11 Jahre alt und ungetaufte Verkündiger, zusammen mit Tims Mutter am Predigtdienst. Die Jungen brauchten für ihre Bibel und biblische Literatur neue Taschen, doch das Geld fehlte. Noch bevor sie an diesem Tag mit dem Predigtdienst anfingen, erwähnten die Mütter der beiden jungen Verkündiger dies in ihrem Gebet. An der letzten Tür an diesem Vormittag sprach Tim mit der Wohnungsinhaberin. Als er einen Bibeltext vorlas, unterbrach ihn die Frau und fragte, welcher Religion er angehöre. Als Tim erwiderte, er sei ein Zeuge Jehovas, schimpfte die Frau ihn aus und sagte zu seiner Mutter, sie könne nicht verstehen, warum die Zeugen lieber ihre Kinder sterben lassen, als in eine Bluttransfusion einzuwilligen.

Tims Mutter schlug der Frau vor, die Jungen doch selbst einmal zu fragen, wie sie darüber denken, was die Frau auch tat. Tim erklärte ihr, dass er sich immer für eine alternative Behandlung entscheiden würde, weil er nicht gegen sein biblisch geschultes Gewissen handeln wolle. Daraufhin sagte Sam, dass seine Schwester eine alternative Behandlung erhalten habe und es ihr schneller besser gegangen sei als den Patienten, denen Blut transfundiert worden war.

Die Frau wandte sich erneut an Tims Mutter und äußerte nun ihren Unmut darüber, dass man Kinder von Haus zu Haus mitnehme. Die Jungen erwiderten, sie gingen gern in den Predigtdienst, und sagten, ihnen sei das lieber, als auf der Straße herumzulungern wie viele andere in ihrem Alter. Beeindruckt von ihrer Antwort, bat die Frau die beiden, einen Augenblick zu warten, und ging ins Haus. Wie erstaunt diese waren, als die Frau zurückkam und jedem von ihnen eine schöne neue Ledertasche schenkte. Die Taschen waren wie für den Predigtdienst gemacht. Die Frau lebte vom Verkauf solcher Taschen. Da sie nun anderer Ansicht war, konnten die Jungen sogar einen Rückbesuch bei ihr vereinbaren. Als sie gehen wollten, kam die 94-jährige Mutter der Frau an die Tür. Sie hatte alles mitgehört und bat Tims Mutter, sie zu Hause zu besuchen.

In Portugal fiel im Predigtdienst zwei Schwestern an einer Bushaltestelle folgende Nachricht auf: „Ich bin Psychologiestudentin und schreibe an meiner Doktorarbeit über Aberglauben. Falls Sie mir behilflich sein können, schreiben Sie bitte an folgende E-Mail-Adresse ...“ An diesem Nachmittag boten die Schwestern gerade den Wachtturm-Artikel an: „Beherrscht der Aberglaube unser Leben?“ Daher entschieden sie sich, an die E-Mail-Adresse zu schreiben und die Zeitschrift anzubieten.

Eine Woche später antwortete die Frau, die die Nachricht an der Bushaltestelle zurückgelassen hatte, wie folgt: „Danke für Ihr Interesse. Entschuldigen Sie bitte, dass ich nicht schon eher geantwortet habe. An der von Ihnen erwähnten Zeitschrift wäre ich interessiert. In letzter Zeit war ich immer in Eile, wenn mich die Zeugen ansprachen. Entweder musste ich dringend zur Arbeit oder ich musste noch den Bus bekommen und konnte mich nicht mit ihnen unterhalten. Sie bieten doch Bibelkurse an, nicht wahr? Ich bin daran interessiert.“

Die Schwestern sagten: „Bei unserem ersten Besuch hatte sie viele Fragen. Wir gaben ihr das Erkenntnis-Buch und vereinbarten ein Bibelstudium. Sie ist auf das Studium immer gut vorbereitet und besucht jetzt alle Versammlungszusammenkünfte.“

Lina, eine Verkündigerin in einer Stadt in Süddeutschland, wurde im Straßendienst von einer Frau namens Tatjana angesprochen. „Kennst du mich noch?“, fragte Tatjana. Lina verneinte es. „Das überrascht mich nicht“, fuhr Tatjana fort. „Wir sind uns nur ein Mal begegnet, und das war vor fünf Jahren.“ Sie erzählte weiter: „Im Frühjahr 1998 hast du mich auf der Straße angesprochen und mir die Broschüre Was erwartet Gott von uns? angeboten. Ich war sehr unhöflich zu dir, aber deine freundliche Art veranlasste mich dazu, die Broschüre mit nach Hause zu nehmen und sie zu lesen. Was darin stand, bewegte mich sehr.“ Später besuchten zwei Zeugen, die Lina aber nicht kannten, Tatjana zu Hause. Aufgrund dessen, was Tatjana in der Broschüre gelesen hatte, willigte sie in ein Bibelstudium ein. Als sie Lina 2003 wieder traf, war sie bereits eine Zeugin Jehovas. Beide — sowohl Tatjana als auch Lina — waren in jenem Monat im Hilfspionierdienst tätig.

Vom Zweigbüro erhielt eine Schwester in Pskow (Russland) die Adresse eines Mannes, der in einer abgelegenen Gegend wohnt. Es dauerte sehr lange, bis sie diesen Ort erreichte. Als sie endlich dort ankam, erfuhr sie, dass dem Mann gar nicht bewusst war, dass er um ein Bibelstudium gebeten hatte. Er hatte sich an einem Kiosk eine Zeitschrift gekauft, in der ein ausgeschnittener Kupon aus einem unserer Traktate als Lesezeichen diente. Der Mann sagte, er habe gedacht, damit sei irgendein Preis verbunden gewesen, deshalb habe er, in der Hoffnung etwas zu gewinnen, den Kupon eingeschickt. Die Schwester antwortete darauf: „Sie haben ein kostenloses Bibelstudium gewonnen!“ Sowohl der Mann als auch seine Familie interessierten sich dafür und ein Bibelstudium konnte begonnen werden. Die Schwester, die große Entfernungen zurücklegen muss, führt das Studium mit der Familie zweimal im Monat durch.

OZEANIEN

Anzahl der Länder: 30

Bevölkerung: 34 355 946

Anzahl der Verkündiger: 93 718

Anzahl der Bibelstudien: 47 270

In Australien verwendete die 14-jährige Alyce bei ihren Hausaufgaben den Stoff aus unseren Zeitschriften. Eines Tages schrieb sie einen Aufsatz über das Thema: „Wohin treibt die Welt?“ Darin erklärte sie die Bedeutung unserer Zeit gemäß der biblischen Prophetie. Die Lehrerin fragte Alyce, welcher Religion sie angehöre. Alyce erklärte ihr, dass sie mit Jehovas Zeugen die Bibel studiere, und gab ihrer Lehrerin einige unserer Zeitschriften zum Lesen.

Obwohl die Lehrerin das alles interessierte, brachte ein anderer Lehrer sie dazu, sich nicht weiter damit zu befassen. Doch nachdem die Lehrerin das gute Benehmen von Alyce ein paar Monate beobachtet hatte, wollte sie sich doch damit beschäftigen. Besorgt darüber, dass Alyce in eine gefährliche Sekte geraten war, ging sie in eine öffentliche Bibliothek und lieh sich das Buch aus Jehovas Zeugen — Verkündiger des Königreiches Gottes. Sie las es an einem Wochenende durch. Überzeugt davon, dass sie die Wahrheit gefunden hatte, rief sie die Mutter von Alyce an, bat um weitere Literatur und begann, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren. Innerhalb eines Monats besuchte sie alle Zusammenkünfte und überredete ihren Mann und ihre Mutter dazu, sonntags die Zusammenkünfte zu besuchen. Auch sie fingen an, die Bibel zu studieren und machten gute Fortschritte. Innerhalb von drei Monaten wurde die Lehrerin eine ungetaufte Verkündigerin und hielt ihre erste Aufgabe in der Theokratischen Predigtdienstschule. Einige Monate danach ließ sich Alyce zusammen mit Linda, ihrer Lehrerin, taufen.

Stellen wir uns einmal vor, wir wären auf einer Insel der einzige Anbeter Jehovas. In dieser schwierigen Situation befindet sich eine Schwester auf den Marshallinseln, deren Mann eine Arbeit auf der Insel Mejatto angenommen hatte. Die Nachbarn luden sie zum Gottesdienst in die protestantische Kirche ein, doch sie lehnte ab. Stattdessen konzentriert sie sich darauf, ihre Kinder anhand des Buches Mein Buch mit biblischen Geschichten zu belehren. Sie spricht auch mit den Nachbarn über ihren Glauben. Wenn sie von Haus zu Haus unterwegs ist, hat sie ihr Baby bei sich. Schließlich zeigten einige Interesse und die Schwester auf dieser abgelegenen Insel führt jetzt mehrere Bibelstudien mit der Erwartet-Broschüre durch. Jeden Monat schickt sie einen Predigtdienstbericht an ihre ehemalige Versammlung. Mit ihren Kindern im Schlepptau unternimmt sie jedes Mal eine lange Fahrt mit dem Schiff, um das Gedächtnismahl und die Kongresse auf Ebeye zu besuchen. Glieder der Versammlung Ebeye schreiben ihr ermunternde Briefe, in denen sie über Predigtdiensterfahrungen berichten und über das, was sie in den Versammlungszusammenkünften gelernt haben. Sie werden wiederum durch das treue Beispiel der Schwester ermuntert, die auf dieser abgelegenen Insel wohnt.

Viele entlegene Dörfer in Papua-Neuguinea sind nicht an ein Stromnetz angeschlossen. Die Leute verwenden für den Betrieb von elektrischen Geräten entweder Generatoren oder Akkumulatoren. Um ihren Dorfnachbarn zu helfen, die Bibel besser zu verstehen, wollte eine neugetaufte Schwester einige von Jehovas Zeugen hergestellte Videos zeigen. Nach dem Verkauf von selbst angebauten Nahrungsmitteln hatte sie das nötige Geld, um sich von einer einheimischen Geschäftsfrau drei Geräte zu leihen: einen Fernseher, einen Videorecorder und einen Generator. Unsere Schwester erklärte ihr, dass sie das ganze Dorf zur Vorführung einiger biblischer Videos einladen wolle, von denen sie glaube, sie könnten den Leuten in geistiger Hinsicht helfen. Die Geschäftsfrau senkte sofort die Gebühr auf einen symbolischen Betrag und sagte, dass sie die Videos auch gern sehen möchte. Fast alle aus dem Dorf waren anwesend. Anschließend sagten viele, dass sie von dem großen Ausmaß des Werkes der Zeugen Jehovas keine Vorstellung gehabt hätten. Auch waren sie von der weltweiten Bruderschaft beeindruckt, etwas, was es in ihrer Kirche nicht gibt. Die Schwester wurde von vielen zu sich nach Hause eingeladen, die es vorher abgelehnt hatten, mit den Zeugen zu sprechen. Jetzt aber wollten sie mehr über unsere Glaubensansichten wissen.

Auf Savaii, der größten Samoainsel, verboten einige Kommunalpolitiker Jehovas Zeugen, in ihren Dörfern zu predigen. Eine Schwester, die in einem der Dörfer wohnt, trat jedoch standhaft für die Wahrheit ein, als sie sich um die Beerdigung ihres Sohnes kümmerte. Da die Trauerfeier bei ihr zu Hause stattfinden sollte, halfen ihr die Brüder und Schwestern aus den zwei Versammlungen, die es auf der Insel gibt, alles im und ums Haus herum zu säubern. Sie besorgten auch einen Generator. Die Leute im Dorf beobachteten den liebevollen Beistand. Die Art und Weise, wie die Brüder die Beerdigung organisierten und die Trauerfeier abhielten, unterschied sich deutlich von den samoanischen Bräuchen.

Zwei Tage nach der Beerdigung trat der Ältestenrat zusammen und besprach das Ereignis. Alle Mitglieder waren davon beeindruckt, wie die Zeugen sowohl vor der Beerdigung als auch nachher der Familie beigestanden hatten. Den Dorfältesten gefiel der Ablauf der Trauerfeier so sehr, dass sie einstimmig beschlossen, die Bestattungsbräuche auf Faa-Molimau a Ieova (Den Weg der Zeugen Jehovas) abzuändern. Zwei Tage später wurde die jährliche Feier zum Gedenken an Christi Tod in einem kleinen, einige Kilometer entfernten Königreichssaal abgehalten. Die Familien aus diesem Dorf wurden auf drei Kleinlastwagen zum Königreichssaal gefahren. Jetzt können unsere Brüder und Schwestern in diesem Dorf, eines der größten auf der Insel, ungehindert Zeugnis geben. Dort führen zwei Sonderpioniere sechs Bibelstudien durch. Unter den interessierten Dorfbewohnern, die das Versammlungsbuchstudium besuchen, befindet sich auch ein Dorfältester.

Auf Fidschi saß ein junger Mann unter einem Baum und dachte über sein Leben und seine Zukunft nach. Er bat einen Passanten, sich zu ihm zu setzen. Der Passant war zufällig ein Bruder, der die Gelegenheit zum Zeugnisgeben nutzte. Der junge Mann hatte schon von der biblischen Verheißung einer paradiesischen Erde gehört, doch sein Interesse war erloschen und wurde durch das Gespräch mit dem Bruder wieder geweckt. Er entschied sich, auf die Insel zurückzukehren, auf der seine Mutter lebte, und mit dem Studium der Bibel zu beginnen. Familienangehörige, die gegen seinen neuen Glauben waren, vernichteten alles, was er gerade nach seiner Ankunft dort angebaut hatte. Die Stammesoberhäupter befahlen ihm, das Dorf zu verlassen, und sagten, sie würden keine andere Religion außer ihrer dulden. Danach fuhr er zu der kleinen Insel, auf der sein Vater lebte. Dort baute er sich aus altem Wellblech ein Paddelboot und überquerte jede Woche die raue See, um mit den mehrere Kilometer entfernt wohnenden Zeugen zusammenzukommen. Der Widerstand der Familie hielt weiterhin an, und er war gezwungen, auf einem einsamen Teil der Insel wie ein Eremit zu leben. Schließlich gelang es ihm, auf die Hauptinsel zu ziehen — in die Nähe einer großen Versammlung. Er macht als ungetaufter Verkündiger in geistiger Hinsicht weiterhin Fortschritte.

DER AMERIKANISCHE KONTINENT

Anzahl der Länder: 56

Bevölkerung: 857 137 983

Anzahl der Verkündiger: 3 095 083

Anzahl der Bibelstudien: 2 898 369

Im September 2002 wollte eine Schwester in den Vereinigten Staaten eines Sonntagmorgens bei einem Ladenbesitzer einen Rückbesuch machen. Da er gerade Kundschaft hatte, sah sie sich ein bisschen im Laden um. Sie bemerkte, wie eine Frau hereinstürmte, um sich eine Mala zu kaufen — so etwas wie ein Rosenkranz. Eine Mala ist eine Schnur aus braunen Perlen, mit der man wiederholt zu den vielen Hindugöttern betet. Die Frau namens Shwe schien die richtige Mala gefunden zu haben. Das war der Augenblick, in dem unsere Schwester auf sie zuging und sagte: „Entschuldigen Sie bitte. Darf ich Sie etwas fragen? Ist die Mala aus Sandelholz?“

„Ja! Ich habe zu Gott um eine gute Mala gebetet und heute habe ich sie gefunden. Riechen Sie nur!“

„O ja, sie duftet sehr angenehm. Zu welchem Gott werden Sie damit beten?“

„Oh, manchmal zu Ganescha oder zu Schiwa oder zu Durga. Mit dieser Mala werde ich zu ihnen beten.“

„Ich möchte Sie etwas fragen. Haben Sie herausfinden können, wer der größte Gott ist?“

„Ich bin mir nicht so sicher. Ich weiß nicht, wer der größte Gott ist.“

„Als ich noch ein Hindu war und diese Götter verehrte, war ich mir auch nicht so sicher. Aber jetzt weiß ich, wer der allmächtige Gott ist. Ich kann es Ihnen zeigen. [Sie liest Psalm 83:18.] Jehova Gott allein ist der Allmächtige und ist mächtiger als alle Götter auf der Erde. Er ist größer als Schiwa, Ganescha und Durga. Ich kann Ihnen mehr über den allmächtigen Gott zeigen. Es ist unentgeltlich.“

„Sie würden mir wirklich mehr über den wahren Gott zeigen? Heute sind alle meine Gebete erhört worden!“

„Wieso?“

„Jeden Tag habe ich um eine gute Mala gebetet, damit ich den wahren Gott finde. Ich habe auch darum gebetet, eine wahre Freundin zu finden, die mir behilflich sein kann, denn ich habe niemanden. Wie heißen Sie?“

„Ich heiße Mala. Und ich könnte die Freundin sein, die Sie mit der Bibel vertraut macht.“

„Ich kann es nicht glauben, dass Gott mir eine lebende Mala geschenkt hat!“

Die beiden Frauen vereinbarten miteinander, die Erwartet-Broschüre zu studieren. Shwe besucht regelmäßig die Zusammenkünfte und spricht davon, dass sie sich taufen lassen möchte.

Eine Missionarin, die noch dabei war, Spanisch zu lernen, betrat in Honduras ein Bürogebäude und gab bei der Empfangssekretärin Zeitschriften ab. Dann klingelte im Büro das Telefon und die Missionarin dachte, die Sekretärin habe sie gebeten, Platz zu nehmen, und das tat sie auch. Sie hatte sich aber verhört. Die Sekretärin hatte sie eigentlich gebeten, zu gehen. Inzwischen betete eine Frau in einem benachbarten Büro zu Gott, er möge ihr helfen, ihr unmoralisches Verhältnis mit einem verheirateten Mann zu beenden und herauszufinden, wie sie Gott auf annehmbare Weise anbeten könne. Als sie die Stimme der Schwester im Vorzimmer hörte, war sie überzeugt, ihr Gebet sei erhört worden. Doch als sie mitbekam, dass die Empfangssekretärin die Schwester aufforderte zu gehen, befürchtete sie, die Missionarin würde gehen, bevor sie mit ihr sprechen konnte. Später sagte jedoch die Missionarin: „Weil ich die Sekretärin missverstanden hatte, war ich noch da, als die Frau hereineilte, um mit mir zu sprechen. Wir beide sind davon überzeugt, dass Jehova es so gelenkt hat.“ Vor Jahren hatte die Frau Publikationen von Jehovas Zeugen gelesen, doch nun wollte sie sich ernsthaft mit geistigen Dingen befassen. Seitdem hat sie ihr Verhältnis mit dem verheirateten Mann beendet, studiert die Bibel und besucht regelmäßig die Zusammenkünfte.

In El Salvador wurde eine Sonderpionierin in eine Versammlung geschickt, in deren Gebiet nur wenige günstig auf die Wahrheit reagierten. Sie betete zu Jehova, er möge ihr helfen, interessierte Personen zu finden. Eines Sonntags traf sie einen jungen Mann an, mit dem sie über die Bibel sprechen konnte. Er nahm das Erkenntnis-Buch entgegen und war damit einverstanden, dass die Schwester ihn wieder besuchte. Die Schwester versuchte ihn mehrmals zu erreichen, aber er war nie zu Hause. Sie traf jedoch seine Frau an, die allerdings kein allzu großes Interesse an der Bibel hatte. Beim fünften Besuch bat die Frau sie ins Haus, sagte aber: „Nur zehn Minuten.“ Die Schwester fragte sie, ob sie das Erkenntnis-Buch griffbereit habe. Die Frau fand das Buch, die Schwester betrachtete kurz ein paar Gedanken daraus und zeigte ihr, wie man ein Bibelstudium durchführt. Nach dreimonatigem Studium besuchte die Frau die Zusammenkünfte und macht echte Fortschritte. Und ihr Mann? Mit der Zeit beteiligte er sich am Studium. Als Nächstes besuchte er zusammen mit seiner Familie die Zusammenkünfte. Jetzt bemühen sich der Mann und seine Frau darum, ihre Ehe gesetzlich eintragen zu lassen. Beharrlichkeit und Gebet führten zu guten Ergebnissen.

Margarita, die in Mexiko lebt, berichtet über ihren Erfolg beim informellen Zeugnisgeben: „Bei einem Nähkurs sprach ich mit einer Teilnehmerin über die Bibel. Sie sagte, sie habe den Eindruck, dass die Familien von Zeugen Jehovas glücklich seien, da sie immer lächelten und so fröhlich wirkten. Ich erklärte ihr, ihr Eindruck sei richtig und wahres Glück käme durch das Vertrauen zu Jehova und dadurch, dass man sich nach biblischen Grundsätzen ausrichte.“ Margarita begann mit der Kursteilnehmerin ein Bibelstudium; jetzt besucht diese regelmäßig die Zusammenkünfte und macht in der Erkenntnis der Wahrheit Fortschritte.

In der Dominikanischen Republik ließ Ana die Erwartet-Broschüre bei einem Mann zurück, der sehr bekümmert aussah, weil seine Frau wegen einer Krebsoperation im Krankenhaus lag. Er sagte, seine Frau lese gerne und er würde die Broschüre mit ins Krankenhaus nehmen. Später traf Ana die Frau des Mannes an, die sagte: „Wir können mit dem Studium beginnen. Ich bin bereit.“ Später erzählte sie, dass sie im Krankenhaus zu Gott gefleht hatte, er möge ihr die wahre Religion zeigen. Genau in diesem Augenblick gab ihr Mann ihr die Erwartet-Broschüre. Sie las die Broschüre, erkannte, dass ihr Gebet von Gott erhört worden war, und nahm sich sofort vor, eine Zeugin Jehovas zu werden. Sie machte schnell Fortschritte und war bald eine Verkündigerin, und das, obwohl sie zu den Zusammenkünften im Königreichssaal und zurück jeweils eine Stunde zu Fuß laufen musste. Sie sagte: „Jetzt kann ich tun, was ich Gott gelobt habe.“ In weniger als sechs Monaten ließ sie sich auf einem Bezirkskongress taufen und dient Jehova weiterhin freudig.

Martin, einem 13-jährigen ungetauften Verkündiger in Paraguay, bereitet das informelle Zeugnisgeben Freude. Als er eines Tages auf dem Nachhauseweg von der Schule einem Passanten Zeugnis gab, fiel ihm auf der Straße ein Päckchen auf. Martin hob es auf und stellte fest, dass Geld darin war. Da er niemanden sah, der danach suchte, steckte er es ein. Als er weiterging dachte er: „Damit könnte ich das drei Monate ausstehende Schulgeld bezahlen und außerdem noch meine Eltern unterstützen.“ Inzwischen bog er, ohne es zu merken, in eine Straße ab, in die er normalerweise nicht abgebogen wäre. Dort bemerkte er einen Mann, der offensichtlich etwas suchte. Er hörte ihn sagen, er habe 115 000 Guarani (16 Euro) verloren. Das sei alles gewesen, was er für den Rest des Monats zum Leben gehabt habe. Martin erinnerte sich sofort an die Worte von einem der Ältesten, die mit ihm die Tauffragen besprochen hatten. Der Älteste hatte zu ihm gesagt: „Du wirst jetzt, wo du dich taufen lassen willst, oft auf die Probe gestellt werden.“

Martin brauchte das Geld dringend. An diesem Tag hatte er nicht einmal genug für das Schulessen, und das Schulgeld konnte er schon gar nicht bezahlen. Doch ohne daran zu zweifeln, dass er das Richtige tat, ließ Martin sich von dem Mann bestätigen, wie viel er verloren hatte. Es war genau der Betrag, den Martin gefunden hatte. Er überreichte ihm das Geld zusammen mit einem Traktat und sagte, dass er ein Zeuge Jehovas sei. Überglücklich bedankte sich der Mann immer und immer wieder bei Martin und umarmte ihn. Er gab Martin seine Adresse, damit er ihn besuchen konnte. Martin ließ sich zusammen mit seinen Eltern unlängst auf einem Kreiskongress taufen.

ASIEN UND DER NAHE OSTEN

Anzahl der Länder: 47

Bevölkerung: 3 931 574 927

Anzahl der Verkündiger: 568 370

Anzahl der Bibelstudien: 417 308

Kumiko, eine Pionierin, die in der Nähe von Tokio (Japan) lebt, kann wegen ihrer Krankheit nur eingeschränkt von Haus zu Haus tätig sein. Daher schreibt sie oft Briefe, um Zeugnis zu geben. Die Brüder und Schwestern ihrer Versammlung überlassen ihr die Adressen von Personen, die nur selten zu Hause anzutreffen sind. Kumiko schreibt die Briefe und die Versammlungsverkündiger überbringen sie ihnen. Über ein Jahr lang kam keine Antwort. Doch sie schrieb weiterhin treu ihre Briefe. Als sie über 1 500 Briefe geschrieben hatte, erhielt sie schließlich eine Postkarte, auf der stand: „Vielen Dank für Ihren Brief. Ich bin sehr an dem interessiert, was Sie mir geschrieben haben. In den nächsten Tagen bin ich zu Hause zu erreichen und ich warte darauf, dass Sie sich bei mir melden.“ Sie besuchte den Mann mit Freudentränen in den Augen, und es konnte sofort ein Bibelstudium mit ihm begonnen werden. Sie sagt: „Zuerst hatte ich etwas Angst davor, Briefe zu schreiben, doch jetzt bin ich von einem überzeugt: Wenn wir nach schafähnlichen Menschen suchen, dann wird Jehova unsere Bemühungen sicherlich segnen.“

In Indien öffnete eines Morgens einer Schwester, die im Haus-zu-Haus-Dienst tätig war, eine niedergedrückte Frau die Tür. Zwei kleine Kinder saßen mit leeren Tellern auf dem Boden. Unsere Schwester sprach über die Botschaft von Gottes Königreich und dessen Segnungen. Die Frau hörte aufmerksam zu. Inzwischen flehten die hungrigen Kinder ihre Mutter immer und immer wieder an, ihnen etwas zu essen zu geben. Doch sie weigerte sich. Die Schwester sagte, sie würde gern warten, bis die Kinder gegessen hätten. Daraufhin fing die Frau an zu weinen und erzählte, dass das Essen vergiftet sei. Sie wollte gerade das Essen auf den Tisch stellen, als sie es an der Tür klopfen hörte. Wegen familiärer Probleme und weil ihr Mann ein Trinker war, hatte sie beschlossen, sich und ihre zwei kleinen Mädchen umzubringen. Als die Schwester das hörte, warf sie das Essen weg und kaufte in einem Geschäft in der Nähe für die Familie Lebensmittel ein. Sie kochten gemeinsam und gaben den Kindern zu essen. Die Königreichsbotschaft tröstete die Frau sehr. Sie willigte in ein Bibelstudium ein und heute ist sie eine Zeugin Jehovas. Ihre beiden Kinder nimmt sie mit zu den Zusammenkünften. Auch ihr Mann besucht seit kurzem die Zusammenkünfte und macht gute Fortschritte.

SARS! Dieses Wort versetzte viele Menschen in Taiwan in Angst und Schrecken. Besorgt verfolgte die Bevölkerung die Berichte in den Nachrichten, inwieweit sich die Krankheit in Hongkong ausgebreitet hatte. Schließlich war auch Taiwan davon betroffen! Wegen der sich ausbreitenden Infektionsgefahr verhängte man über verschiedene Krankenhäuser Quarantäne. Viele Menschen fürchteten, das nächste Opfer zu sein. Doch noch ehe eine Anordnung von der Regierung herausgegeben wurde, half das Zweigbüro den Versammlungen beim Kauf von Fieberthermometern. Somit konnte bei allen Anwesenden in den Zusammenkünften die Körpertemperatur gemessen werden.

Dann bat die Regierung alle eingetragenen Religionsgemeinschaften, das Predigen in bestimmten Wohngebieten zu unterlassen. In einer besonderen Dienstzusammenkunft wurde den Brüdern erklärt, wie sie ihre Tätigkeit ändern könnten, um Schwierigkeiten zu vermeiden. Eine Sonderpionierin reagierte auf den Vorschlag, auch bei denen wieder vorzusprechen, die nur ein sehr geringes Interesse gezeigt hatten. Das führte dazu, dass sie mehr Bibelstudien durchführen konnte. Einige dieser Neuinteressierten machen gute Fortschritte. Sie sagte: „Was zuerst negativ aussah, endete für mich mit einem produktiveren Dienst.“

Auf Zypern traf eine Schwester im Predigtdienst eine Frau an, die sagte, sie habe viel zu tun. Die Schwester fasste sich kurz, las der Frau, die am offenen Küchenfenster stand, Psalm 72:12-14 vor und vereinbarte mit ihr, zu einer passenderen Zeit wiederzukommen. Als die Schwester wieder bei ihr vorsprach, war sie überrascht, von der Frau zu hören, dass sie schon ganz gespannt auf sie gewartet habe. Wieso? Der Bibeltext hatte sie sehr getröstet — den ganzen Tag hatte sie darüber nachgedacht. Die Schwester bot der Frau ein Heimbibelstudium an und sie willigte gern ein. Sie ist für dass, was sie nun aus Gottes Wort lernt, sehr dankbar.

In Kambodscha begann ein Missionar mit einem Mann namens Polo die Bibel zu studieren und dieser machte gute Fortschritte. Er besuchte alle fünf Zusammenkünfte der Versammlung Phnom Penh. Schließlich teilte ihm sein Arbeitgeber mit, dass er nach Battambang gehen solle, einer Stadt nahe der thailändischen Grenze. Da es dort keine Versammlung gibt, gab Polo dem Missionar seine Handynummer, und so konnten sie ihr 30-minütiges Studium jeden Mittwoch und Freitag per Telefon fortsetzen. Polo wollte sich auch am Wachtturm-Studium beteiligen. Da die Versammlung aber weit entfernt war, schrieb er jeweils für die kommende Woche drei bis vier Antworten auf. Diese gab er seinem Versammlungsbuchstudienaufseher, damit dieser sie in der Woche, in der die Zusammenkunft stattfand, vorlesen lassen konnte. Die Versammlungsverkündiger wurden durch seinen Eifer ermuntert. Er bemüht sich auch, denen, die er trifft, Zeugnis zu geben. Auf dem Weg nach Phnom Penh und zurück gibt er im Bus vielen Leuten Zeugnis und ermuntert sie, die Zusammenkünfte zu besuchen. Als Nächstes möchte er ein ungetaufter Verkündiger werden.

In der Mongolei trafen zwei Schwestern einen circa 30-jährigen Mann an. Er bat sie zu warten, ging ins Haus und kam mit zwei Büchern wieder: Die Suche der Menschheit nach Gott und Der größte Mensch, der je lebte. Er sagte, er habe vor 12 Jahren in Polen mit Jehovas Zeugen die Bibel studiert. Als er 1993 in die Mongolei zurückkehrte, schrieb er sofort einen Brief mit der Bitte, von Jehovas Zeugen besucht zu werden. Damals gab es noch keine Zeugen in der Mongolei. Folglich konnte ihn niemand besuchen. Etwas später ging er für fünf Jahre nach Indien, um dort an der Universität zu studieren. Auch in der Zeit von 1994 bis 1998 hatte er keinen Kontakt zu Jehovas Zeugen. Wieder in der Mongolei, gelang es ihm schließlich, Kontakt zu den Brüdern zu bekommen. Erneut wurde mit ihm ein Heimbibelstudium begonnen und im April 2003 besuchte er die erste Zusammenkunft. Gegenwärtig bereitet ihm das Studium mit der Erwartet-Broschüre viel Freude.

Eine Buddhistin in Sri Lanka überraschte zwei Zeuginnen, als sie diese bei sich zu Hause willkommen hieß und ihnen sagte, dass sie die Erhörung ihres Gebets seien. Sie erzählte, dass sich ihre noch jugendliche Tochter vor kurzem das Leben genommen hatte, nachdem sie von ihr bestraft worden war. Der buddhistische Priester, bei dem sie Trost suchte, sagte, ihre Tochter wäre jetzt wiedergeboren und käme zurück, um sich an ihr zu rächen. Das machte der Frau Angst. Von einer ihrer Freundinnen erfuhr sie, dass Christen an so etwas nicht glauben würden. Die Frau betete darum, einer guten Christin zu begegnen, in der Meinung, es käme vielleicht jemand, der katholisch sei. Stattdessen sprachen zwei Zeuginnen Jehovas bei ihr vor und trösteten sie mit der biblischen Wahrheit. Trotz Widerstand des buddhistischen Priesters studiert sie nun die Bibel.

Etliche Jahre lang ging in Kirgisistan eine jüngere Frau in die evangelische Kirche. Beim Lesen der Bibel bemerkte sie den Unterschied zwischen dem, was dort geschrieben stand, und dem, was ihre Kirche lehrte. Zum Beispiel begriff sie die Lehre der Kirche nicht, dass Jesus Christus sowohl der Vater als auch der Sohn sei. Überzeugt davon, dass ein Sohn einen Vater haben muss, richtete sie ein von Herzen kommendes Gebet an den Vater von Jesus Christus und bat ihn, ihr zu helfen, eine Antwort auf ihre biblischen Fragen zu bekommen. Am nächsten Tag kamen zwei Zeugen Jehovas an ihre Tür. Sie fragten: „Was denken Sie? Zu wem lehrte Jesus Christus seine Jünger beten und welchen Namen riet er ihnen zu heiligen?“ Erstaunt darüber, fiel ihr das Gebet ein, das sie nur einen Tag zuvor an den Vater von Jesus Christus gerichtet hatte, um genau diese Fragen beantwortet zu bekommen. Nach diesem Gespräch bestand für sie nicht der leiseste Zweifel, dass Gott ihr Gebet erhört hatte. Sie stimmte einem regelmäßigen Bibelstudium zu und fing an, die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas zu besuchen. Von der Zeit an, als sie erfuhr, dass Jehova der Vater von Jesus ist, betete sie zu Jehova und gebrauchte seinen Eigennamen. Nun macht sie in geistiger Hinsicht weiter Fortschritte und spricht auch mit ihren Verwandten über das, was sie gelernt hat.

AFRIKA

Anzahl der Länder: 56

Bevölkerung: 755 145 559

Anzahl der Verkündiger: 950 321

Anzahl der Bibelstudien: 1 666 518

In Sambia lässt man in Intercitybussen zur Unterhaltung der Fahrgäste Videos abspielen, die fast immer Gewalt und Unmoral zum Inhalt haben. Ein Missionarehepaar, das mit dem Bus zur Hauptstadt fuhr, fragte, ob es das Video Die Bibel — Ihre Macht in unserem Leben zeigen dürfe. Der Fahrer bejahte. „Wir beobachteten, dass die Reisenden sich das Video nicht nur gespannt ansahen, sondern auch aufmerksam zuhörten“, erinnert sich Ruth. „Danach unterhielten wir uns mit ihnen und boten ihnen Traktate und Zeitschriften an. Sie reagierten begeistert.“ Das Ehepaar fragte den Fahrer, ob er das Video noch einmal abspielen würde, dachte dabei aber an einen späteren Zeitpunkt. Sofort spulte der Fahrer das Band zurück und ließ es noch einmal abspielen. „Die Reisenden freuten sich, das Video ein zweites Mal zu sehen; und wir waren froh, dass wir die Initiative ergriffen und gefragt hatten“, sagte Richard.

In Malawi zeigte Miranda, eine Schülerin in der Mittelstufe, in der Schulpause einer Klassenkameradin das Buch Das Geheimnis des Familienglücks. Ein Lehrer bekam zufällig das Gespräch mit und rief Miranda zu sich ins Büro. Er fragte sie, warum sie ihrer Freundin gesagt habe, sie solle heiraten. Miranda entgegnete, das habe sie ihr nicht gesagt. Stattdessen habe sie mit ihr darüber gesprochen, wie das Buch Familien helfen kann, echtes Glück zu finden. Wütend schrie der Lehrer Miranda an: „Du bist zu jung, um jemandem Ratschläge über das Heiraten zu geben!“

Bestürzt und zitternd verließ Miranda das Büro des Lehrers. Zwei Tage später rief der Lehrer sie erneut zu sich. Miranda erzählt, was dann geschah: „Mein Lehrer sagte, er möchte sich für seinen Ausfall entschuldigen, und erzählte mir, dass er und seine Frau sich ständig gestritten hätten und sie nun getrennt leben würden. Er fragte mich, ob ich noch so ein Buch hätte, wie das, was ich meiner Klassenkameradin gezeigt hatte. Ich war sehr froh, dass ich ihm ein Buch geben konnte. Zwei Wochen später sagte er mir, das Buch sei sehr nützlich und er hätte es auch seiner Frau gegeben. Jetzt sind seine Frau und er wieder vereint.“

In Südafrika studierte ein älterer Mann namens Eric viele Jahre lang mit Jehovas Zeugen die Bibel, doch das Rauchen hinderte ihn an seinem geistigen Fortschritt. Nachdem sich seine Frau hatte taufen lassen, wollte er dasselbe Ziel anstreben. Er besorgte sich einige mehrfach vergrößerte Ausdrucke mit dem Bibeltext aus 2. Korinther 7:1, wo es heißt: „Da wir also diese Verheißungen haben, Geliebte, so lasst uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes, indem wir die Heiligkeit in der Furcht Gottes vervollkommnen.“ Eric brachte die Texte gut sichtbar überall in seiner Wohnung an. Jedes Mal, wenn er sich eine Zigarette anzünden wollte, las er den Text und bat Jehova, ihm zu helfen, mit dem Rauchen aufzuhören. Das Ergebnis? Er hat schon über zehn Monate nicht mehr geraucht. Eric ist jetzt ein ungetaufter Verkündiger und möchte sich auf dem nächsten Bezirkskongress taufen lassen.

Als eine Missionarin auf den Seychellen auf eine Fähre wartete, bemerkte sie eine Frau, die allein war. Obwohl die Schwester nach einem ganzen Tag im Predigtdienst müde war, unterhielt sie sich mit der Frau und bot ihr ein Traktat an. Die Frau nahm es entgegen und sagte, sie sei Hindu. Ein paar Tage danach trafen sie sich unterwegs wieder und die Schwester vereinbarte mit ihr einen Termin für ein Bibelstudium. Der Ehemann der Frau, ein Arzt, war katholisch, studierte aber später mit, nachdem er das Buch Die Suche der Menschheit nach Gott und das Erkenntnis-Buch durchgelesen hatte. Eines Abends lud das Ehepaar die Schwester und deren Mann zu einem besonderen Grillfest ein. Mit ihren religiösen Bildern machten sie ein Feuer und garten das Essen darüber. Schon bald besuchten sie die Zusammenkünfte und beteiligten sich am Predigtdienst. Nach ihrer Taufe nahmen beide den Hilfspionierdienst auf. Da die Insel klein ist, ist der Bruder bei den Insulanern gut bekannt. „Aus dem Arzt ist jetzt ein Priester geworden“, witzeln einige. Er ist nun Dienstamtgehilfe und seine Frau freut sich, allgemeiner Pionier zu sein.

Ishmael erlernte die Gebärdensprache, um gehörlosen Menschen in Simbabwe dabei zu helfen, die Wahrheit kennen zu lernen. Eines Tages bemerkte er in einem Bus, wie eine gehörlose Frau die Fahrgäste um Geld anbettelte. Ishmael gab ihr Zeugnis und vereinbarte mit ihr ein weiteres Gespräch. Als er sie dabei fragte, wie ihre Kirche es erkläre, warum sie gehörlos sei, entgegnete die Frau: „Man sagt, Gott hat es so gewollt, dass ich gehörlos bin.“ Ishmael erklärte ihr, Gott wolle nicht, dass jemand gehörlos ist, sondern solche Leiden seien die Folge der ererbten Sünde und der Unvollkommenheit. Er erklärte ihr auch, dass Gott bald alle Gebrechen beseitigen wird. Die Frau erwiderte: „Ich möchte gern herausfinden, warum meine Kirche mich belogen hat.“ Beim dritten Besuch von Ishmael sagte sie: „Von nun an gehöre ich zu Ihnen. Ich möchte mir nicht noch mehr Lügen anhören.“ Mit der Frau wird nun ein Bibelstudium durchgeführt, sie besucht regelmäßig die Versammlungszusammenkünfte und sie hofft, bald die Erfordernisse für einen ungetauften Verkündiger zu erfüllen.

In Ghana sind viele Menschen so sehr damit beschäftigt, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, dass ihnen nur wenig Zeit für geistige Dinge bleibt. Eine allgemeine Pionierin sprach im Predigtdienst von Haus zu Haus einen jungen Mann an und bat ihn, sich nur fünf Minuten Zeit für ein biblisches Gespräch zu nehmen. Er entgegnete: „Tagsüber habe ich immer sehr viel zu tun. Ich komme erst so gegen 8 Uhr abends nach Hause und gehe dann gleich ins Bett.“

Die Schwester fragte: „Würden Sie denn etwas Schlaf für ein Bibelstudium opfern?“

Er sagte: „Nur wenn Sie nach 8 Uhr zu mir kommen.“ Am nächsten Abend standen die Schwester und ihr Mann Punkt 8 Uhr bei dem Mann an der Tür. Er war gerade von der Arbeit nach Hause gekommen. Ein Bibelstudium wurde begonnen und schon bald besuchte er die Zusammenkünfte. Später erfüllte er die Voraussetzungen für einen ungetauften Verkündiger und ließ sich schließlich taufen. Die Veränderungen in seinem Leben beeindruckten seine Frau so sehr, dass sie ebenfalls einem Bibelstudium zustimmte und bald die Voraussetzungen für einen ungetauften Verkündiger erfüllte. Die Nachbarn und alle diejenigen, die die frühere Lebensweise des jungen Mannes kannten, trauten ihren Augen nicht, als sie ihn von Haus zu Haus gehen sahen. Viele wollten wissen, was einen Menschen, der als Trinker, Dieb und Drogenabhängiger bekannt war, so verändern konnte. Danach baten 22 aus dieser Stadt um ein Bibelstudium. 12 besuchen schon regelmäßig die Versammlungszusammenkünfte und erfüllen vielleicht bald die Voraussetzungen für einen ungetauften Verkündiger.

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Steponas und Edvardas (Litauen)

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Alyce mit ihrer Lehrerin Linda (Australien)

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Mala (Vereinigte Staaten)

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Kumiko (Japan)

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Ruth und Richard (Sambia)