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Höhepunkte des vergangenen Jahres

Höhepunkte des vergangenen Jahres

Höhepunkte des vergangenen Jahres

„ICH will Jehova zeit meines Lebens preisen. Ich will meinem Gott Melodien spielen, solange ich bin“ (Ps. 146:2). Wie begeistert der Psalmist wohl wäre, wenn er heute leben würde und sehen könnte, dass Jehova wie nie zuvor gepriesen wird! Zu diesem Lobpreis trägt das Buch Was lehrt die Bibel wirklich? bei, da es das Herz vieler Menschen anspricht, Menschen, die auf der Suche nach der Wahrheit über Gott sind (Apg. 17:27).

Viele Zweigbüros haben Sprachkurse eingerichtet, damit Verkündiger und Pioniere noch mehr Menschen mit der guten Botschaft erreichen können und so der Lobpreis Jehovas vermehrt wird. Vielleicht ist das eine Anregung, darüber nachzudenken, ob man seinen Dienst durch das Erlernen einer Fremdsprache erweitern sollte.

Zum Lobpreis Jehovas gereichte auch die dreiwöchige weltweite Aktion mit einem besonderen Handzettel, durch den die Kongresse „Befreiung greifbar nahe“ in 155 Ländern angekündigt werden sollten. In den mehr als 99 000 Versammlungen beteiligten sich Millionen von Königreichsverkündigern an dieser erstmaligen Aktion. „Einige Neue nahmen den Predigtdienst auf und einige, die untätig waren, wurden zu erneuter Tätigkeit angespornt“, schrieb ein Kongresskomitee. Ein Bruder, der 35 Jahre untätig war, besucht alle Zusammenkünfte, seitdem er an der Tür den Handzettel erhalten hat. Nachfolgend werden einige von vielen Erfahrungen berichtet, die aus verschiedenen Zweigbüros eingegangen sind.

Frankreich

Als eine Katholikin mit ihrem Mann einen Verwandten besuchte, sahen die beiden in seiner Wohnung den Handzettel liegen und waren von den Fragen darauf fasziniert. Gemeinsam mit ihren drei Kindern kamen sie zum Kongress und wurden dort von einem Ordner herzlich begrüßt. Er gab ihnen Bibeln und wies ihnen Plätze neben einer Familie zu — Zeugen Jehovas —, die nur 3 Kilometer von ihnen entfernt wohnte. Die beiden Familien blieben nicht nur den ganzen Tag zusammen, sondern es wurde auch ein Bibelstudium vereinbart. In der Woche nach dem Kongress besuchte die interessierte Familie eine Zusammenkunft während des Kreisaufseherbesuchs.

Indien

Sunita, eine berühmte Sängerin, flog nach Kanada, um dort aufzutreten. Zeugen, die ihr begegneten, luden sie zu einer Zusammenkunft in Pandschabi ein. Sie nahm die Einladung an. Die Zusammenkunft gefiel ihr gut, zumal viel Wert auf die Bibel gelegt wurde. Als sie den Handzettel mit der Einladung zum Kongress erhielt, sagte sie sofort ihre Termine für das betreffende Wochenende ab, um alle drei Tage anwesend sein zu können. Sunita bereute ihren Entschluss nicht. „Das ist die Wahrheit“, sagte sie am ersten Tag nach Programmschluss. Zurück in Indien, ging sie mit ihrer Mutter, ihrem Sohn, ihrem Neffen und einer Freundin in den Königreichssaal. Als die Pfarrer ihrer Gemeinde sie ansprachen, erklärte sie ihnen entschlossen, sie wolle Zeugin Jehovas werden. Sie sagte ihnen sogar, dass auch sie in den Königreichssaal gehen sollten!

Serbien

In Belgrad lebt eine chinesische Frau, die wir Mei Li nennen wollen. 2006 las sie das erste Mal den Wachtturm in ihrer Muttersprache. Als Mei Li einen Handzettel mit der Einladung zum chinesischen Kongress in Leipzig erhielt, nahm sie sich fest vor, den Kongress zu besuchen, obwohl Leipzig etwa 1 000 Kilometer von Belgrad entfernt ist. Sie besorgte sich ein Drei-Tage-Visum, flog nach München und fuhr von dort mit dem Zug nach Leipzig — eine Reise, die sie zwei Monatseinkommen kostete. Was sie aus dem Programm lernte und bei Gesprächen mit anderen hörte, bewegte sie sehr. Als Mei Li wieder in Belgrad war, willigten sowohl sie als auch ihre Mutter in ein Heimbibelstudium ein, und nun besuchen sie gemeinsam ein chinesisches Buchstudium.

Vereinigte Staaten

„An allen drei Tagen konnte man überall Besucher unter den Anwesenden sehen“, berichtet ein Kongresskomitee. „Einen Tag nachdem eine Frau Gott um Anleitung für ihr Leben gebeten hatte, erhielt sie eine Einladung. Sie kam am Samstag und am Sonntag zum Kongress, trotz der jeweils zweistündigen Fahrt. Sie war auch mit einem Bibelstudium einverstanden.“ In dem Bericht heißt es weiter: „Ein Mann ist einem Bruder buchstäblich hinterhergerannt, weil er seinem Sohn eine Einladung gegeben hatte. Der Bruder wusste nicht so recht, was ihn erwartete, doch er freute sich, als sein Verfolger ihn freundlich zu einem Gespräch zu sich nach Hause einlud. Der Mann hielt die Bibel in der Hand und stellte viele Fragen. Es konnte ein Studium begonnen werden.“

Ein Bruder gab unweit einer Baustelle einem Mann den Handzettel. „Darf ich anderen davon erzählen?“, fragte der Mann.

„Ja, natürlich!“, entgegnete der Bruder, wusste aber nicht, dass der Mann samstags morgens eine eigene Rundfunksendung moderierte. Tatsächlich erzählte der Moderator anderen von der Einladung; er las sie nämlich im Laufe seiner Unterhaltungssendung vor. Als Reaktion darauf erkundigten sich viele nach dem Handzettel.

Eine Woche vor der besonderen Aktion traf die 12-jährige Morgan, die im Hilfspionierdienst steht, einen Mann an, der viele biblische Fragen hatte; deshalb lud sie ihn zum öffentlichen Vortrag in den Königreichssaal ein. Er kam, obwohl er danach sofort weg musste, weil jemand aus seiner Familie beerdigt wurde. Gleich am Anfang der besonderen Aktion gab Morgan dem interessierten Mann einen Handzettel. „Ich komme auf jeden Fall am Samstag und Sonntag, aber am Freitag muss ich arbeiten“, sagte er. Dann wollte er wissen, was die Zeugen in solch einer Situation machen. „Normalerweise nehmen sie einen Tag Urlaub, doch manchmal müssen sie ihre Arbeit kündigen“, entgegnete Morgan.

Als Morgan wieder vorsprach, erzählte der Mann, er habe seinen Chef gefragt, ob er am Freitag Urlaub nehmen könne, und ihm auch gesagt, ansonsten würde er seine Arbeit kündigen. Sein Chef habe darauf erwidert, einen so guten Arbeiter wie ihn möchte er nicht verlieren und er könne den Freitag und auch den Donnerstag freinehmen, um alles vorzubereiten.

Der Mann war alle drei Tage beim Kongress anwesend, aber nicht alleine. 8 Angehörige aus dem engsten Familienkreis und noch 12 seiner Freunde mit Familienangehörigen waren bei ihm — insgesamt 35 Personen! Als er anfangs zu Morgan sagte, dass ihn etwa 30 Personen begleiten würden, entgegnete sie: „Ich kann aber nicht so viele Plätze belegen.“

„Ich verstehe“, erwiderte er. „Wir setzen uns auf irgendeinen freien Platz, egal wie unbequem er ist.“ Ohne Frage fanden alle einen bequemen Platz.

„DAS BUCH ... LEHRT, WIE JESUS ES TAT“

Wie berichtet wird, hat sich das Bibelstudienhilfsmittel Was lehrt die Bibel wirklich? für das Predigtwerk als Segen erwiesen. „Es öffnet einem die Augen und spricht Herz und Sinn an“, sagte eine Interessierte. Ein Bezirksaufseher berichtet: „Das Buch fesselt unsere Aufmerksamkeit, weil es lehrt, wie Jesus es tat. Es ergeht sich nicht in Worten, es ist direkt und deutlich, aber auch sehr herzerfrischend.“ Betrachten wir folgende Beispiele.

Australien

Bei Reparaturarbeiten am Haus einer kranken Frau sprach ein Bruder mit ihr über die Königreichshoffnung. Als er ein paar Tage später mit einer Pionierin die Frau besuchte, wollte sie etwas über die letzten Tage wissen. In dem Buch Was lehrt die Bibel wirklich? schlugen die Zeugen das Kapitel 9, betitelt „Leben wir in den ,letzten Tagen‘?“, auf und besprachen es mit ihr. Die Frau staunte, was in der Bibel steht. „Meine Kirche hat mich darüber im Dunkeln gelassen“, sagte sie.

Der Bruder schreibt: „Beim nächsten Mal studierten wir das 1. Kapitel, ,Die Wahrheit über Gott‘, und ein verwandtes Thema im Anhang, in dem erklärt wird, warum Gottes Name in einigen Bibeln weggelassen wurde. Als die Frau im Vorwort ihrer Bibel las, dass die Übersetzer ,Herr‘ anstelle von ,Jehova‘ verwendeten, war sie verärgert; man hatte ihr nämlich gesagt, dass sie eine gute Übersetzung habe. Die Frau äußerte den Wunsch, die Zusammenkünfte zu besuchen.“

Belgien

Eine Schwester namens Ingrid traf eine Afrikanerin an, die Zeugen Jehovas gegenüber voreingenommen war. Als Ingrid ihr freundlich das Buch Was lehrt die Bibel wirklich? zeigte, wurde sie zugänglicher, da sie unbedingt Gottes Wort verstehen wollte. Sie war sogar mit einem Studium einverstanden, bestand jedoch darauf, dass alle Bibeltexte gelesen werden. Die Frau besucht jetzt die Zusammenkünfte, gibt öfter Kommentare und möchte eine Königreichsverkündigerin werden.

Brasilien

Als Paulo noch ein Teenager war, studierten die Zeugen mit ihm die Bibel. Leider trennte sich seine Familie, als er 16 war. Um seine Mutter zu unterstützen, schloss er sich einer Samba-Band an. Doch bald verstrickte er sich in Unmoral und wurde ein Trinker. Trotzdem blieben bestimmte Wahrheiten in seinem Herzen. Zum Beispiel kannte er die Verbindung von Wodu mit Dämonismus. Daher machte es ihm sehr zu schaffen, in einem Wodu-Center spielen zu müssen. Ihm wurde bewusst, wie leer sein Leben war. Als 2005 ein junger Bruder Paulo das Buch Was lehrt die Bibel wirklich? zeigte, weckte dies sofort wieder sein Interesse und er fing an, die Bibel zu studieren. Bald danach verließ er die Band und jetzt besucht er die Zusammenkünfte.

Großbritannien

Im Dienst von Haus zu Haus traf Marilyn eine junge Mutter namens Melanie an, die Interesse an der Bibel hatte. Marilyn gab ihr ein Traktat und versprach wiederzukommen. Nach mehreren Versuchen traf sie Melanie wieder zu Hause an. „Ich entschloss mich, gleich mit dem Buch Was lehrt die Bibel wirklich? zu beginnen“, sagte Marilyn, „und das Ergebnis war ein Bibelstudium mit Melanie, die dann gute Fortschritte machte. Kurz vor Weihnachten sagte Melanie überraschend, dass das ihr letzter Weihnachtsbaum sei. Sie habe in dem Buch schon weitergelesen und die Wahrheit über Weihnachten erfahren.“

Kolumbien

Consuelo fragte ihre Vorarbeiterin, ob sie Urlaub für einen Bezirkskongress nehmen könne. Als Consuelo wieder auf der Arbeit war, erkundigte sich ihre Vorarbeiterin, wie der Kongress gewesen sei. Daraus ergab sich eine angeregte Unterhaltung. Als Consuelo ihr das Buch Was lehrt die Bibel wirklich? zeigte, fragte sie, ob sie es sich ausleihen könne. Zwei Tage später gab sie es wieder zurück und sagte, dass es interessant zu lesen war. „Es ist nicht nur zum Lesen gedacht, sondern zum Studieren“, erwiderte Consuelo, die ihr daraufhin zeigte, wie ein Studium durchgeführt wird. „Heißt das, dass ich das Buch studieren kann?“, wollte die Vorarbeiterin wissen. Es erübrigt sich, zu sagen, dass ein Studium vereinbart wurde, und schon bald gab die Frau in ihrer Familie und bei Bekannten Zeugnis. Seither besucht sie auch die Zusammenkünfte und ab und zu gehen ihr Sohn und ihre Großmutter mit.

Guyana

Joseph, ein allgemeiner Pionier, begann mit einem Mann, der Jehovas Zeugen vor Jahren in der Hauptstadt Georgetown kennen gelernt hatte, ein Studium anhand des Buches Was lehrt die Bibel wirklich?. Als Joseph zum ersten Studium kam, warteten der Mann, seine beiden erwachsenen Söhne und ihre Frauen bereits auf ihn. Auch sie nahmen jeweils ein Buch entgegen. In der darauf folgenden Woche erzählte der Vater, ein ortsansässiger Lehrer habe sich sein Buch ausgeliehen und es durchgelesen. „Darin steht die Wahrheit“, sagte der Lehrer. Auch er kam zum Studium. Inzwischen hörte ein Nachbar von dem Studium und fragte, ob er dazukommen könne. Ungefähr zu dieser Zeit lud Joseph alle zum Gedächtnismahl ein. Der Mann, mit dem Joseph das Studium begonnen hatte, konnte zwar wegen Krankheit nicht kommen, aber seine Familie und auch der Lehrer und dessen Familie besuchten das Gedächtnismahl. Alle machen gute Fortschritte.

Polen

Im Straßendienst traf Lucjan seinen 50 Jahre alten Schulfreund Jan, den er jahrelang nicht mehr gesehen hatte. Als bei ihrem Gespräch Gedanken aus dem Buch Was lehrt die Bibel wirklich? zur Sprache kamen, vertraute Jan Lucjan an, dass er nach dem Tod seiner Frau zu rauchen und zu trinken angefangen habe. „Als ein Freund und ich Jan ein paar Tage später besuchten“, sagte Lucjan, „wartete er schon auf uns. Auf seinen Wunsch hin, begannen wir sofort, dieses Buch zu studieren.“ Die Wahrheit erreicht sein Herz und er bemüht sich, von seinen Süchten loszukommen und seine Ausdrucksweise, die ins Vulgäre tendierte, zu ändern.

Spanien

Warum empfiehlt ein Hämatologe einer depressiven Patientin, die Bibel zu studieren? Zwei Mitglieder eines Krankenhaus-Verbindungskomitees besuchten diesen Arzt und gaben ihm das Buch Was lehrt die Bibel wirklich?. Sowohl der Arzt als auch eine Patientin litten nach einer schweren Krankheit unter Depressionen. Beeindruckt von dem Buch, zeigte er es seiner Patientin und versicherte ihr, dass sie beide durch ein Studium mit den Zeugen zuversichtlich in die Zukunft blicken könnten. Ein paar Tage später sprach eine Pionierin mit der Frau im Straßendienst. Die Frau war mit einem Studium einverstanden. Auch der Hämatologe begann zu studieren und besucht bereits die Zusammenkünfte.

Sambia

Goliath, ein Dorfhäuptling mit ehemals zwei Frauen und zehn Kindern, ist zwar kein Riese, aber er und seine Familie haben in geistiger Hinsicht Riesenschritte gemacht. Schon kurz nachdem Goliath das Buch Was lehrt die Bibel wirklich? gelesen hatte, nahm er Änderungen vor. Im Januar 2006 kam er mit seiner Familie zu den Zusammenkünften. Im Februar bat er seine zweite Frau, zu ihrer Familie zurückzukehren, und legalisierte sein Verhältnis mit seiner ersten Frau (Mat. 19:4-6; 1. Tim. 3:2). Im März trat er als Dorfhäuptling zurück und im April wurden er und seine Frau Esther ungetaufte Verkündiger. Ihre Entscheidung, Jehova zu dienen, missfiel offensichtlich den Dämonen, die daraufhin Esther belästigten. Doch gemäß Jakobus 4:7 widerstand sie ihnen. Mit welchem Ergebnis? „Mein Mann und ich sind jetzt vom Dämonismus frei“, sagte sie.

BEMÜHUNGEN, IN EINER FREMDSPRACHE ZEUGNIS ZU GEBEN

Eine Anzahl von Ländern erleben einen großen Zustrom an Einwanderern, die nur ihre Muttersprache sprechen. Viele dieser Menschen kommen aus Ländern, in denen das Predigtwerk eingeschränkt ist. Demzufolge hat sich „eine große Tür, die zur Tätigkeit führt“, aufgetan, durch die viele Brüder und Schwestern gehen, indem sie eine Fremdsprache lernen (1. Kor. 16:9). Einige Länder haben auch keine geringe eingeborene Bevölkerung, deren Sprache nicht von vielen anderen gesprochen wird. Königreichsverkündiger erlernen auch diese Sprachen und werden sehr belohnt.

Damit das Werk in jenen Gebieten schneller vorangeht, haben einige Zweigbüros Sprachkurse organisiert. Um das Lernen zu erleichtern, konzentriert sich der Unterricht oft auf lebensnahe Situationen, wie sie im Predigtdienst anzutreffen sind. „Der Kurs hilft einem, sich ganz auf die Sprache zu konzentrieren“, sagt Elisa, die Albanisch lernt.

Belgien

Über 300 Verkündiger besuchten 17 Kurse in 10 Sprachen. Wie das Zweigbüro ferner berichtet, lag das Alter der Schüler zwischen 9 und 71 Jahren. „Ich habe nicht nur Türkisch gelernt, sondern auch die Menschen lieben gelernt“, sagt Enora. Annelies lernt Chinesisch. Sie wurde von einem Reporter eines öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders interviewt. Er wollte über jemanden berichten, der irgendetwas Neues im Leben machen möchte. Natürlich erzählte Annelies, warum sie Chinesisch lernt. Als der Reporter nach einem Jahr wiederkam, berichtete Annelies über die guten Ergebnisse, die sie im Predigtdienst erzielt hatte. Der Reporter war offensichtlich beeindruckt, denn der Beitrag wurde zur Hauptsendezeit ausgestrahlt. Er beinhaltete ein Interview mit Annelies und einen Filmausschnitt, der sie an einer Bushaltestelle beim Zeugnisgeben in Chinesisch zeigte.

Niederlande

„Durch die Sprachkurse wird das fremdsprachige Gebiet besser bearbeitet und die Brüder können in den Versammlungen besser die Führung übernehmen“, schreibt das Zweigbüro. In den Niederlanden bestand in dem relativ neuen rumänischen Gebiet ein dringender Bedarf. Gelegentlich wurden vom Zweigbüro Zusammenkünfte geplant, aber nur ein einziger Bruder, der zudem nicht besonders gesund war, konnte die Führung übernehmen. Doch dank der Sprachkurse können nun noch weitere befähigte Brüder führend vorangehen. Ein Bruder leitet das wöchentliche Buchstudium, ein anderer das Wachtturm-Studium und ein dritter dolmetscht schon Vorträge.

Spanien

Seit 2003 hat das Zweigbüro 48 Kurse in 10 Sprachen unterstützt, was zu dem beeindruckenden Anstieg der Bibelstudien auf fast 50 000 führte. Das Sonderpionierehepaar Juan und Mari Paz wurde von einer rumänischen Familie hereingebeten. Kurz darauf kamen 16 Personen zusammen, um ihnen zuzuhören, darunter auch der 19-jährige Mario, der äußerst aufmerksam war. Die Sonderpioniere sprachen kein Rumänisch und Mario kein Spanisch, deshalb nahm er gern die Erwartet-Broschüre in seiner Muttersprache entgegen. In der darauf folgenden Woche bat Mario um ein Bibelstudium und besuchte einen Tagessonderkongress, auch wenn er nur sehr wenig verstand. Ein paar Wochen danach besuchte er alle Versammlungszusammenkünfte und gab einfache Kommentare in Spanisch. Er hat sich zu seinem Vorteil verändert und spricht bereits mit anderen über seine neue Hoffnung. Mario führt jetzt ein Bibelstudium mit einem rumänischen Ehepaar durch, das schöne Fortschritte macht.

In dieser Zeit fingen auch Juan und Mari an, Rumänisch zu lernen, und schon bald hatten sie 30 Bibelstudien. Juan leitet außerdem ein Buchstudium in Rumänisch. Nach dem Studium besuchen zehn Verkündiger einen Rumänischkurs, in dem niemand anders unterrichtet als Mario, der ursprüngliche Interessierte.

Vereinigte Staaten

Mehr als 50 Millionen Menschen sprechen zu Hause eine andere Sprache als Englisch. Über 254 000 Verkündiger der Zeugen Jehovas gehören zu den 3 052 spanischsprachigen Versammlungen und 53 Gruppen. 26 000 Verkündiger sind in noch weiteren 690 fremdsprachigen Versammlungen und Gruppen tätig. Um die Arbeit in diesem riesigen bunt gewürfelten Gebiet zu erleichtern, hat das Zweigbüro über 450 Kurse, die in 29 Sprachen stattfanden, unterstützt. „In den letzten zwei Jahren sind vier neue Versammlungen in unserem Kreis gegründet worden“, berichtet ein Kreisaufseher. „Drei davon sind unmittelbar auf den Französischunterricht zurückzuführen.“

„Dadurch hat sich für uns ein Traum erfüllt“, sagt ein Bruder, der Spanisch gelernt hat. „Jahrelang hatten meine Frau und ich den Wunsch, in den Missionardienst zu gehen, doch wir mussten erst einmal unsere beiden Kinder großziehen. Inzwischen sind sie erwachsen und ich bin im Ruhestand. Vor drei Monaten haben meine Frau und ich uns einer spanischen Versammlung angeschlossen, in der uns bereits Aufgaben in der Theokratischen Predigtdienstschule zugeteilt werden. Wir haben schon viele Rückbesuche, und fünf Bibelstudien sind in Aussicht. Wir haben festgestellt, dass man auch mit 67 und 64 Jahren nicht zu alt ist, eine Fremdsprache zu lernen.“

Kommen aus deinem Gebiet nicht mehr viele in die Wahrheit? Dann könntest du, sofern es deine Umstände erlauben, unter Gebet über das Erlernen einer Fremdsprache nachdenken, mit dem Ziel, in ein fremdsprachiges Gebiet zu ziehen. Solch ein Umzug kann sehr viel bewirken und vielleicht belebt er deinen Predigtdienst.

Deutschland

Vor mehr als 30 Jahren hat man in Deutschland mit Sprachkursen begonnen. Seitdem haben über 1 000 Schüler an Kursen in 9 Sprachen teilgenommen — von Albanisch bis Vietnamesisch. „Das ist viel besser als der Kurs, den ich an der Universität belegt hatte“, sagte eine Schwester. Die Schüler lernen auch, wie die Menschen aus anderen Ländern denken, um beim Zeugnisgeben ihr Herz besser ansprechen zu können.

Mit 82 Jahren begann Paula Vietnamesisch zu lernen und sie fährt sogar etwa 150 Kilometer zu den Zusammenkünften. „Ich bin zwar nicht sprachbegabt“, sagt sie, „aber ich bin Jehova sehr dankbar, dass ich so viel Freude habe.“ Paula studierte mit einer vietnamesischen Familie. Zuerst interessierte sich der Mann für die Wahrheit, danach auch seine Frau. Beide sind mittlerweile getauft.

Nach der Taufe haben das Ehepaar und die Tochter den Wunsch verwirklicht, Jehova in ihrem Heimatland zu dienen. Sie haben ein Haus gebaut, in dem es genügend Platz für Versammlungszusammenkünfte gibt. Der Mann dient als Ältester und ist Hilfspionier. Seine Frau steht im allgemeinen Pionierdienst. Paula war außer sich vor Freude, als sie einen Brief von der Familie erhielt, in dem stand, dass die Tochter von ihrem eigenen Vater getauft worden war. Die Tochter schrieb in einem Brief an Paula: „Liebe ,Oma‘. Du fehlst mir. Ich denke oft an dich. Du bleibst immer meine Oma Paula. Ich hab dich lieb.“ Welch eine herzerfreuende Erfahrung dies doch für unsere liebe Schwester war, die noch im fortgeschrittenen Alter eine schwierige Sprache erlernt hat!

Kanada

Seit 2002 haben insgesamt 554 Schüler 31 Sprachkurse in 10 Städten besucht. Paul, ein Ältester, ist doppelseitig gelähmt und hat Chinesisch gelernt. Er wird von Linda, einer chinesischen Pflegerin, stundenweise betreut. Linda wollte von der Königreichsbotschaft nichts hören, weil man die Zeugen in ihrer Kirche schlecht gemacht hatte. Eines Tages bat Paul sie, ihn zum Königreichssaal zu bringen, weil er sich einen öffentlichen Vortrag in Chinesisch anhören wollte. Sie tat ihm zwar den Gefallen, verhielt sich aber zurückhaltend und zeigte auch kein Interesse. Nicht lange danach brachte sie Paul zum Buchstudium. Dieses Mal hörte Linda, die allein erziehende Mutter ist, die ganze Zeit aufmerksam zu, da im Studium das Familienleben behandelt wurde. Hinterher bot eine Pionierin Linda ein Bibelstudium an und sie stimmte zu. Sie machte schnell Fortschritte und ist jetzt unsere Schwester.

In Kanada leben viele Ureinwohner, die ihre eigene Sprache sprechen. Vor einigen Jahren gab Carma, eine Pionierin, einem Schwarzfußindianer Zeugnis. „Wenn ich versuchte, ihm in Englisch Zeugnis zu geben, wollte er mir nicht zuhören“, erzählt Carma, die mit ihren Eltern im Schwarzfußindianer-Reservat lebt. „Er sagte, ich würde zu einer Religion des weißen Mannes gehören und auch die Bibel sei ein Buch des weißen Mannes. Ich dachte bei mir: ,Wenn ich doch nur mehr über die Sprache und Kultur der Schwarzfußindianer wüsste, dann würde er mir vielleicht zuhören.‘ “ Carma wollte nun die Sprache lernen. Später konnte sie 23 Verkündigern bei einem wöchentlichen Kurs in der Sprache der Schwarzfußindianer behilflich sein.

Eine Kursteilnehmerin gab einem Ehepaar der Schwarzfußindianer Zeugnis, das seinen Sohn im Krankenhaus besuchte. Beeindruckt, dass sich die Schwester für die Sprache interessierte, gab ihr das Ehepaar seine Adresse. Carma erfuhr, dass der Mann genau der war, den sie ein Jahr zuvor angetroffen hatte. Deshalb begleitete sie die Schwester zu dem Rückbesuch. „Sie hörten uns nicht nur an, sondern stimmten auch dem zu, was in der Bibel steht“, erzählt Carma. „Die Schwester bot ihnen eine Bibel und ein Studienhilfsmittel an. Mit Tränen in den Augen drückte die Frau die beiden Publikationen an die Brust und ihr Mann nickte zustimmend. Die Frau studiert jetzt und ihr Mann hört mit zu.“

Auf den Erfolg der Sprachkurse hindeutend, berichtet das Zweigbüro, dass im Jahr 2006 34 Schwarzfußindianer bei der Gedächtnismahlansprache anwesend waren, die in ihrer Sprache gehalten wurde.

Italien

Rund 7 200 Verkündiger besuchten Kurse, die in 18 Sprachen stattfanden. Einer der Schüler traf Samson an, der aus einem Land stammt, in dem das Königreichswerk verboten ist. Mit 24 begab sich Samson auf den Weg, den er Weg der Hoffnung nannte. Zuerst durchquerte er die Wüste und dann ging es mit einem Boot weiter nach Italien. Dort begegnete er dem Bruder, der seine Sprache gelernt hat. Samson hörte interessiert zu und besuchte sogar eine Zusammenkunft. Nachdem sie zehn Monate lang keinen Kontakt mehr zueinander gehabt hatten, trafen sie sich wieder und der Bruder studierte dann mit Samson in Schnellrestaurants, U-Bahn-Stationen und auf Parkplätzen die Bibel. Nach dem Besuch des Gedächtnismahls brachte Samson sein Leben Schritt für Schritt in Ordnung. Er trennte sich sogar von der Frau, mit der er etwa ein Jahr zusammengelebt hatte. Nun ist er unser Bruder.

Nicaragua

Im Jahr 2006 konnte man zum ersten Mal den einheimischen Mayangnas ein gutes Zeugnis geben. Die meisten Mayangnas gehören zur Brüdergemeine, einer evangelischen Freikirche, und der Pfarrer ist normalerweise der inoffizielle Bürgermeister in jeder Stadt. Einer dieser Pfarrer brach mit der Tradition, als er den Sonderpionieren Hamilton und Abner erlaubte, in der Stadt zu bleiben. Er kümmerte sich sogar um eine Bleibe für sie und gab ihnen eine vollständige Bibel in Mayangna. Die Brüder erlernten die Sprache und hatten bald eine ganze Reihe Bibelstudien. Die Pioniere dolmetschten sogar für 13 Personen beim allerersten Besuch des Kreisaufsehers und für die 90 Anwesenden beim Gedächtnismahl. Selbst beide Lieder hatte man ins Mayangna übersetzt und alle sangen voller Begeisterung.

Wegen des außergewöhnlichen Interesses kam man im Zweigbüro überein, die Pioniere für unbegrenzte Zeit dort zu lassen. Würde dies aber amtlich genehmigt werden? Bei einer Gemeindeversammlung bezichtigten einige Jehovas Zeugen, der Antichrist zu sein. Ein Mann, mit dem die Zeugen studiert hatten, gehörte dem Stadtrat an. „Seit diese beiden jungen Männer in unserer Stadt sind“, sagte er, „habe ich nicht erlebt, dass jemand für sie gekocht oder ihnen die Wäsche gewaschen hätte. Alles machen sie selbst. Sie haben sogar unsere Sprache gelernt. Und nicht nur das, sie haben uns manches aus der Bibel gezeigt, was wir noch nicht wussten. Wenn diese Männer nicht von Gott wären, hätten sie bestimmt schon aufgegeben.“ Die Brüder durften bleiben.

ÜBERSETZEN FÜR GEHÖRLOSE

Vereinigte Staaten

2006 wurde Die gute Botschaft nach Matthäus in der Amerikanischen Gebärdensprache auf DVDs herausgegeben. Zum ersten Mal können sich gehörlose Verkündiger in ihrer Sprache mit ganzen Kapiteln der Neuen-Welt-Übersetzung befassen. „Das ist der beste persönliche Brief, den ich jemals von Jehova erhalten habe“, sagte ein gehörloser Ältester. Ein anderer meinte: „Jetzt verstehe ich, wieso jeder Vers im Zusammenhang betrachtet werden sollte.“ Eine Schwester, die sich ein Kapitel pro Tag vorgenommen hatte, schreibt: „Ehe ich mich’s versehe, habe ich vier oder fünf Kapitel durch, und weil ich vergesse auf die Uhr zu sehen, komme ich fast nicht pünktlich zu meiner Verabredung!“

Brasilien

Die Tätigkeit im gebärdensprachigen Gebiet nimmt erstaunlich schnell zu. Zurzeit gibt es einen gebärdensprachigen Bezirk mit 10 Kreisen und 232 gebärdensprachigen Versammlungen. In diesen Versammlungen und im Predigtdienst sind über 1 000 Älteste und Dienstamtgehilfen sowie 146 Sonderpioniere tätig, 8 davon sind gehörlos. Von diesen Ältesten und Dienstamtgehilfen schreiben mehr als 100 ihr geistiges Wachstum den vorzüglichen Publikationen zu, die Jehovas Organisation für Gehörlose herausgibt. Dazu gehören Studienhilfsmittel wie Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt, Was lehrt die Bibel wirklich?, Wachsamkeit dringend nötig!, Was erwartet Gott von uns? und Der Wachtturm. Das Programm der Theokratischen Predigtdienstschule ist seit 2006 den bereits vorhandenen gebärdensprachigen Publikationen angepasst.

„Nachdem ich unterschiedliche Gottesdienste besucht habe“, sagte eine 30-jährige Lehrerin, „muss ich zugeben, dass nur Jehovas Zeugen den Gehörlosen wirklich die Lehren der Bibel vermitteln können.“ Was ihre Kirche lehre, sei unlogisch und wirkungslos, sagte sie. Trotz des Drucks seitens ihrer Bekannten ist sie entschlossen, die Zusammenkünfte weiterhin zu besuchen. Mögen sich solche aufrichtigen Menschen auch in Zukunft zu Jehova und seinem Sohn hingezogen fühlen! (Joh. 6:44; Offb. 14:6).

RECHTLICHE ENTWICKLUNGEN

Eritrea

Da unsere Brüder sich nicht an einer Volksabstimmung beteiligten, wurde ihnen aufgrund einer unterzeichneten Verordnung des Präsidenten von 1994 die Staatsbürgerschaft aberkannt. Die Entscheidung sorgte bei unseren Brüdern für schwere wirtschaftliche Notlagen. Hunderte flohen aus dem Land und suchten woanders um Asyl nach. Andere blieben, darunter Eltern mit schulpflichtigen Kindern. Im neunten Schuljahr werden alle Schüler — Jungen wie Mädchen — für eine militärische Ausbildung eingeschrieben. Daher haben sich viele Jugendliche entschieden, nach der achten Klasse die Schule zu verlassen.

Die Zusammenkünfte zu besuchen und sich am Predigtdienst zu beteiligen ist sehr gefährlich geworden. Ganze Versammlungen wurden verhaftet! Dennoch kann man sagen, dass unsere mutigen Brüder und Schwestern weiterhin „Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apg. 5:29). Zurzeit sind 31 Brüder und Schwestern im Gefängnis, darunter ein 73-jähriger Bruder mit niederländischer Staatsbürgerschaft. Andere sind wegen Kriegsdienstverweigerung eingesperrt. Drei Brüder — Paulos Eyassu, Isaac Mogos und Negede Teklemariam — sind bereits seit 1994 in Haft.

Frankreich

Am 25. Februar 2005 reichte man wegen ungerechter Besteuerung der Association des Témoins de Jéhovah Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) ein. Über 874 000 Personen unterschrieben eine landesweite Petition, die sich gegen diese Ungerechtigkeit richtet. Die Unterlagen wurden dem Gericht übergeben. Dennoch bestand die Steuerbehörde im Januar 2006 auf ihrer Steuerforderung.

Umgehend setzten sich Jehovas Zeugen mit dem EGMR in Verbindung, um ihm diese Entwicklungen mitzuteilen. Das Gericht leitete sofort eine erste Überprüfung der Beschwerde ein. Am 4. Mai 2006 bat das Gericht die französische Regierung, den Fall schriftlich vorzulegen. Es muss entschieden werden, ob es sich um eine Verletzung der Religionsfreiheit von Jehovas Zeugen handelt und ob irgendeine Art der Diskriminierung vorliegt.

Deutschland

Am 10. Februar 2006 bestätigte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig, dass die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Deutschland vom Land Berlin als Körperschaft des öffentlichen Rechts anzuerkennen ist. Damit endete ein fünfzehnjähriger Rechtsstreit. Die Religionsgemeinschaft genießt jetzt wie die großen Kirchen Steuerfreiheiten und hat Anspruch auf verschiedene Privilegien. Das Land Berlin verlieh am 13. Juni 2006 Jehovas Zeugen die Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die entsprechende Urkunde wurde zwei Mitgliedern des Zweigkomitees am 5. Juli 2006 überreicht.

Griechenland

Viele Jahre hindurch wurden Genehmigungen für den Bau und die Nutzung von Königreichssälen hinausgezögert oder nicht erteilt, da nach dem Gesetz solche Anträge zuerst von einem griechisch-orthodoxen Bischof abgesegnet werden mussten. Am 30. Mai 2006 entschied das Parlament, dass Genehmigungen für nichtorthodoxe Religionen nur noch vom Ministerium für Erziehung und Religion erteilt werden.

Am 15. Juli 2005 widerrief die Verwaltung eines überdachten öffentlichen Stadions in Loutraki (Korinth) ihre Entscheidung, die Anlagen für einen Bezirkskongress zu vermieten. Die Verwaltung stellte den Status von Jehovas Zeugen als „anerkannte Religion“ infrage. Der Ombudsmann schaltete sich ein, und im Februar 2006 kam die Zusage von der Stadionverwaltung, neue Anträge zu bearbeiten, da man davon ausgehe, dass Jehovas Zeugen eine anerkannte Religion sind.

Nepal

Im Oktober 2005 waren die Bemühungen, Jehovas Zeugen als eine religiöse Gesellschaft eintragen zu lassen, von Erfolg gekrönt. Der satzungsgemäße Zweck besteht unter anderem darin, „die religiöse Bildung zu fördern“. Die Eintragung dürfte in dem überwiegend hinduistischen Land zur Förderung der guten Botschaft beitragen.

Rumänien

Obwohl Jehovas Zeugen 1990 als Religion anerkannt worden waren, wurden sie in dem 1997 vom Staat veröffentlichten Verzeichnis offiziell anerkannter Religionen nicht aufgeführt. Daraus ergab sich, dass die Brüder keine Königreichssäle bauen durften und nicht vom Wehrdienst befreit waren — Rechte, die man anerkannten Religionen zugesteht. Das Oberste Gericht in Rumänien wies die Regierung an, Jehovas Zeugen als Religion anzuerkennen, doch mehrmals widersetzte sich die Regierung der Anordnung. Im März 2006 wurde unter den Auspizien des EGMR der neunjährige Rechtsstreit zwischen der Regierung und Jehovas Zeugen beigelegt. Die Regierung räumte ein, dass unsere Organisation „alle gesetzmäßigen Rechte und Pflichten“ anerkannter Religionen haben solle.

Türkei

Als das Zweigbüro die Eintragung als Religion beantragte, behauptete die Regierung, die Eintragung sei trotz der Verfassungsänderungen zur Anpassung an den Standard der Europäischen Union nicht möglich. Gegenwärtig ist der Fall noch bei inländischen Gerichten anhängig, doch letztendlich könnte er vor den EGMR kommen.

Ein weiteres Problem betrifft den Militärdienst. Solange Brüder im wehrpflichtigen Alter sind, erhalten sie drei- bis viermal im Jahr einen Einberufungsbescheid. Jedes Mal werden sie verurteilt. Einige mussten wiederholt eine Geldstrafe bezahlen, während andere eingesperrt wurden. 2004 legte Yunus Erçep beim EGMR Beschwerde ein. Obwohl man Bruder Erçep zuvor schon oft zu einer Geldstrafe verurteilt hatte, wurde er im Oktober 2005 mit zwölf Monaten Freiheitsentzug bestraft und nach fünf Monaten wieder entlassen. Am Tag seiner Entlassung lud man ihn vor Gericht und verurteilte ihn wegen zurückliegender Verweigerungen des Wehrdienstes zu einer Geldstrafe.

Usbekistan

Aus den vergangenen vier Jahren liegen über 1 100 dokumentierte Fälle vor, in denen unsere Brüder festgenommen, eingesperrt, zu Geldstrafen verurteilt oder geschlagen wurden. Über 800 dieser Zwischenfälle ereigneten sich in den Jahren 2005 und 2006 während des Gedächtnismahls. Vielerorts traf die mit Schlagstöcken bewaffnete Polizei mit Bussen ein und verhaftete alle Anwesenden. Viele verurteilte man zu Geldstrafen, während andere brutal geschlagen wurden.

Dennoch gaben die Brüder ein gutes Zeugnis. Nehmen wir den Fall eines Bruders und einer Schwester, die sich wegen des Besuchs von Zusammenkünften und des Zeugnisgebens vor Gericht verantworten mussten. Ihr Anwalt beantragte, die bei der Verhaftung beschlagnahmte Literatur im Gerichtssaal zu untersuchen. Aus dem Erkenntnis-Buch und der Erwartet-Broschüre wurde laut vorgelesen, woran sich auch der Richter beteiligte. Ihn interessierte im Erkenntnis-Buch das Kapitel 5, „Wessen Anbetung ist für Gott annehmbar?“, so sehr, dass er anordnete, die Lesung in der Mittagspause fortzusetzen.

Als Matthäus 28:19, 20 zitiert wurde, rief der Richter aus: „So, das ist also der Grund, warum Sie predigen!“ Als er fragte, warum Jehovas Zeugen unter Hitler verfolgt wurden, überreichte man ihm die drei Videokassetten Lila Winkel, Standhaft trotz Verfolgung — Jehovas Zeugen unter dem NS-Regime und Die Bibel — Genaue Geschichte, zuverlässige Prophetie. Unser Bruder und unsere Schwester wurden zwar zu einer Geldstrafe verurteilt, aber es war ihnen möglich, Justiz- und Polizeibeamten Zeugnis zu geben, wie sie es nie erwartet hätten (Luk. 21:12, 13).

Sudan

Seit Juni 2006 sind Jehovas Zeugen in acht Bundesstaaten als Religion eingetragen. In diesen Gegenden wurden Königreichssäle gebaut und in aller Öffentlichkeit große Kongresse abgehalten. Unsere Literatur kann ungehindert eingeführt werden, und in Khartoum gibt es ein Büro.

Russland

Am 12. April 2006 erschienen in Moskau über 50 bewaffnete Polizisten, als 200 Personen einer Versammlung in einem gemieteten Raum zum Gedächtnismahl zusammengekommen waren. Der Polizeichef von Lublino brach die Zusammenkunft mit der Begründung ab, derartige Versammlungen seien Jehovas Zeugen in Moskau nicht erlaubt. Die Polizei überprüfte die Ausweispapiere, beschlagnahmte die Literatur und nahm 14 Brüder mit auf das Polizeirevier in Lublino, wo man sie über vier Stunden festhielt. Als ein Bruder auf dem Polizeirevier erschien, um Rechtsbeistand zu leisten, warf man ihn zu Boden und bedrohte ihn mit vorgehaltenem Messer. Man warnte ihn davor, Beschwerde einzureichen. Trotzdem reichten 4 der 14 Brüder am 17. April Beschwerde gegen die Polizei in Lublino ein.

Am 16. Mai fand im Amtsgericht Lublino in Moskau die gerichtliche Anhörung mit der Vorsitzenden Richterin S. W. Subkowa statt. Keiner der Beamten, die die Razzia durchgeführt hatten, war anwesend — nur ihr Anwalt. Die Richterin wies 50 der von den Anwälten unserer Brüder erhobenen Einwände ohne Erklärung ab und auch die meisten ihrer Anträge. Dagegen gab die Richterin einem Antrag des Anwalts der Polizei statt, eine Ausfertigung des Urteils des Bezirksgerichts Golowin vorzulegen, durch das Jehovas Zeugen in Moskau verboten wurden, sowie das Gutachten des Psychologen L. V. Kulikow, der in jenem Verfahren gegen Jehovas Zeugen ausgesagt hatte.

Am 15. Juni 2006 entschied die Richterin, dass die Festnahme der Kläger gesetzwidrig war, verurteilte jedoch nicht die Störung des Gedächtnismahls. Laut Urteil hieß es, dass der gemietete Hörsaal für einen Gottesdienst nicht geeignet sei. Am 30. Juni 2006 reichten Jehovas Zeugen beim Stadtgericht in Moskau Beschwerde ein und führten unter anderem viele Verfahrensfehler des Amtsgerichts bei der Verhandlung in Lublino an. Das Gedächtnismahl verlief an 22 anderen Orten in Moskau ungestört.

Im ersten Absatz dieser Höhepunkte wird der folgende Wunsch des Psalmisten erwähnt: „Ich will meinem Gott Melodien spielen, solange ich bin“ (Ps. 146:2). Heute haben Millionen von Dienern Jehovas mehr als genug Beweise erbracht, dass dies auch ihr sehnlichster Wunsch ist. Ja, nehmen wir uns fest vor, solange das gegenwärtige System noch besteht, uns nicht durch Gefängnismauern, behördliche Verfügungen oder Sprachschranken daran hindern zu lassen, unserem himmlischen Vater Melodien zu spielen!

[Kasten/Bild auf Seite 9]

Mehr als eine Einladung

Der Handzettel hatte einen Kupon, mit dem man um ein Bibelstudium, ein Exemplar des Buches Was lehrt die Bibel wirklich? oder um beides bitten konnte. Weltweit wurden ausgefüllte Kupons an die Zweigbüros gesandt. Das Zweigbüro in den Vereinigten Staaten berichtet, dass dort fast 2 000 Kupons mit 300 Bitten um ein Bibelstudium eingegangen sind. Die harte Arbeit unserer Brüder und Schwestern bei der Verbreitung der Handzettel wird weiterhin Frucht tragen.

[Kasten/Bilder auf Seite 12, 13]

Was lehrt die Bibel wirklich? — Ein viel gefragtes Buch!

Bis Ende Juli 2006 wurden von dem Buch Was lehrt die Bibel wirklich? über 47 Millionen Exemplare in 155 Sprachen gedruckt; die 10 Brailleschrift-Ausgaben sind darin nicht enthalten. Die Versammlungen in den Vereinigten Staaten bestellten in einem der Monate durchschnittlich 42 000 Bücher pro Tag. Ein Drittel waren Eilbestellungen. Die weltweite Bethelfamilie betrachtet es als ein Vorrecht, hart zu arbeiten, um alle Brüder und Schwestern mit dieser Literatur zu versorgen.

[Kasten/Bilder auf Seite 28, 29]

Bestimmungsübergaben von Zweigbüros

Albanien

1992 endete das 50-jährige Verbot unseres Werkes. Unter den 325 Brüdern und Schwestern, die sich in einem Außenbezirk von Tirana zur Bestimmungsübergabe versammelten, befanden sich auch 4 ältere Zeugen, die Gott in den Verbotsjahren gedient haben, sowie Delegierte aus 32 Ländern. Als 1992 Missionare in Albanien eintrafen, gab es nur 9 getaufte Verkündiger im Land. Jetzt gibt es dort 3 617 Verkündiger. Die Mitglieder der leitenden Körperschaft Theodore Jaracz und Gerrit Lösch waren am Programm zur Bestimmungsübergabe am 3. Juni 2006 beteiligt. Am nächsten Tag sprachen sie in einem nicht überdachten Stadion zu 5 153 Anwesenden. Trotz strömenden Regens hörten alle aufmerksam zu.

Kroatien

Das vergangene Jahr brachte einen zweifachen Segen: Die Brüder erhielten auf dem Bezirkskongress die vollständige kroatische Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift, und die kürzlich fertig gestellte Erweiterung des Zweigbüros in Zagreb wurde ihrer Bestimmung übergeben. Am Freitag, den 11. August, hielt Bruder Jaracz vor 142 Anwesenden die Ansprache zur Bestimmungsübergabe. Die ursprüngliche Bestimmungsübergabe fand 1999 statt, also sieben Jahre zuvor.

Slowenien

Am Samstag, den 12. August, hielt Bruder Jaracz die Ansprache zur Bestimmungsübergabe im neuen Zweigbüro in Kamnik, das etwa 20 Kilometer nördlich von Ljubljana, der Hauptstadt, und etwa 130 Kilometer westlich von Zagreb (Kroatien) liegt. Vorher wohnte die Bethelfamilie auf mehrere Wohnungen verteilt in der Hauptstadt. Daher freuten sich alle unsagbar, endlich als Familie zusammenleben zu können. Unter den 144 Zuhörern befanden sich Vertreter aus 20 Ländern.

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Zweiggebäude in Albanien

5 153 waren bei einer besonderen Zusammenkunft anwesend

Erweiterte Zweiggebäude in Kroatien

Zweigbüro in Slowenien

[Bild auf Seite 6]

Einer gehörlosen Frau wird Zeugnis gegeben (Brasilien)

[Bild auf Seite 17]

Erster Kurs in Hindi (Deutschland)

[Bild auf Seite 19]

Linda und Paul

[Bild auf Seite 19]

Carma predigt in der Sprache der Schwarzfußindianer

[Bild auf Seite 20]

Spanischkurs in Rom (Italien)

[Bild auf Seite 20]

Samson erhält ein Zeugnis

[Bild auf Seite 21]

Hamilton und Abner mit der Bibel in Mayangna

[Bild auf Seite 27]

Königreichssaal im Süden Sudans