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Weltweiter Bericht

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Weltweiter Bericht

ASIEN UND DER NAHE OSTEN

LÄNDER 47

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VERKÜNDIGER 591 750

BIBELSTUDIEN 477 609

Japan

Kurz vor der Geburt ihres Kindes fiel es Miho nicht leicht, sich wie gewohnt am Predigtdienst zu beteiligen. Da sie ihren Pionierdienst fortsetzen wollte, fragte sie den Dienstaufseher nach Adressen von schwer zugänglichen geschlossenen Wohnanlagen, in denen zu predigen fast unmöglich ist. Er gab ihr über hundert Adressen. Von zu Hause aus rief sie so viele Personen an wie möglich. Beim ersten Versuch wollte ihr niemand zuhören und nach 30 Minuten hatte sie alle angerufen. Bei den nächsten Anrufen schrieb sie den Gesprächspartnern danach noch einen Brief. Sie hielt alles fest, was sie dem Anruf entnehmen konnte. Schrie zum Beispiel im Hintergrund ein Baby, nahm sie dies als Aufhänger für einen kurzen Brief. Wenn der Empfänger ihrer Ansicht nach den Brief erhalten haben musste, rief sie ihn an und erklärte, wie nützlich es sei, die in dem Brief beschriebene biblische Anleitung in die Tat umzusetzen. In einem Fall lehnte es eine Hausfrau ab, sich mit ihr am Telefon zu unterhalten, doch Miho schrieb ihr trotzdem einen Brief. Als Miho wieder anrief, war nur die schulpflichtige Tochter zu Hause und diese hatte Mihos Brief gelesen. Miho gab ihr Zeugnis und versprach, ihr einen Brief mit ein paar Ratschlägen aus der Bibel zu schicken, die ihr in der Schule helfen würden. Auch machte sie mit ihr aus, sie wieder anzurufen. Miho erreichte aber nur die Mutter und diese erzählte, ihre Tochter habe in der Schule Schwierigkeiten gehabt, und was Miho ihr gesagt habe, habe ihr geholfen. Nachdem Miho noch ein paarmal angerufen und ihnen geschrieben hatte, fingen Mutter und Tochter an zu studieren.

Nepal

Ein Lehrer namens Prem suchte schon lange nach der Wahrheit. Er las in der Bibel und ging unweit seiner Schule in die Kirche. Aber seine Fragen blieben unbeantwortet und er ärgerte sich darüber, dass der Pfarrer ständig um Spenden bat. Prem betete zu Gott, er möge ihm helfen, eine Kirche zu finden, durch die er die Wahrheit kennen lernen könne. Nachdem Prem umgezogen war und an einer anderen Schule unterrichtete, fragte er seine neuen Nachbarn, wo eine Kirche sei. In demselben Gebäude wohnte ein Schüler, dessen Mutter einige Zusammenkünfte im Königreichssaal besucht hatte, und genau dorthin brachte ihn der Junge. Im öffentlichen Vortrag, den sich Prem anhörte, wurde Gottes Königreich erklärt, etwas, was er besonders gern verstehen wollte. Ein Studium wurde vereinbart. Froh darüber, endlich seine Fragen beantwortet zu bekommen, besucht Prem nun regelmäßig mit seiner Familie die Zusammenkünfte. Ihrer Kirche haben sie eine Austrittserklärung geschickt, da sie Zeugen Jehovas werden möchten.

Taiwan

An einer Grundschule wurden die Schüler gebeten, für den jährlichen Schreibwettbewerb einen Aufsatz zu schreiben. Das Thema lautete: „Mein Lieblingsbuch“. Die zehnjährige Weizhen schrieb, ihr Lieblingsbuch sei die Bibel. Sie kommentierte die Genauigkeit biblischer Prophezeiungen und die gute Anleitung aus Gottes Wort, erklärte aber auch, sie habe aus der Bibel Antworten auf Fragen erhalten, die ihr weder ihre Lehrer noch ihre Mitschüler zufriedenstellend beantworten konnten. „Unser Lehrer hat uns erzählt, die Vorfahren des Menschen stammten vom Affen ab“, schrieb Weizhen. „Ich überlegte: ,Sollten wir die Affen nicht sehr verehren und ihnen von Herzen dankbar sein, wenn der Mensch von ihnen abstammt? Warum sperren wir sie im Zoo in Käfige ein? Machen wir da nicht einen großen Fehler?‘ Doch die Bibel gibt eine klare Antwort darauf: Wir stammen wirklich nicht vom Affen ab. Im Gegenteil, unsere Vorfahren wurden im Bilde Gottes aus dem Staub des Erdbodens erschaffen.“ Am Schluss ihres Aufsatzes schrieb sie: „Früher sagte man: ,Ein Buch zu lesen ist so, als öffne man eine Schatztruhe.‘ Meiner Meinung nach ist die Bibel wertvoller als Gold. Darum lese ich dieses Buch am allerliebsten.“ Selbst unter den Aufsätzen von Schülern der Mittelstufe erhielt ihr Aufsatz den ersten Preis, obwohl sie erst in der vierten Klasse ist. Als sie ihre Erfahrung erzählte, zitierte sie Hebräer 4:12 und sagte: „Die ganze Ehre gebührt Jehova Gott.“

Mongolei

Als Bolorzezeg, eine neugetaufte Schwester in der Mongolei, vom Tod eines Verwandten erfuhr und davon, dass dessen Witwe sehr um ihn trauerte, schickte sie ihr alle unsere Publikationen, die es in Mongolisch gibt. Ewsanaa, die Witwe, las sie in einer Nacht durch. Am nächsten Tag rief sie Bolorzezeg an und bat sie, sofort zu ihr zu kommen, da sie miteinander reden müssten. Bolorzezeg nahm noch eine Schwester zu Ewsanaa mit. Diese hatte bereits eine lange Liste von Fragen vorbereitet. Aufmerksam hörte sie den Antworten aus der Bibel zu. Nach einem langen Gespräch erklärten die Schwestern Ewsanaa, sie hätte mehr davon, wenn jeweils nur ein Thema gründlich behandelt würde. Sie schlugen ihr ein Heimbibelstudium vor. Ewsanaa war sofort einverstanden, dreimal pro Woche zu studieren. Innerhalb eines Monats warf sie ihre Heiligenbilder weg und besuchte die Zusammenkünfte. Zwei Monate nachdem sie eine Verkündigerin geworden war und Hilfspionierin werden wollte, erklärte man ihr, sie müsse sich erst taufen lassen. Unbeirrt entschloss sie sich, wenigstens 50 Stunden pro Monat im Predigtdienst tätig zu sein und sie wartet nun auf einen Kongress, um sich taufen zu lassen.

Kasachstan

In Rudny traf ein Pionier Nikolai an, einen jungen Mann, der an einem Bibelstudium interessiert war. Es gab jedoch ein Problem. Nikolai und seine Familie wohnten in einem weit entfernten Dorf und er kam nur selten nach Rudny, um seine Verwandten zu besuchen. Der Bruder fragte Nikolai, ob er ihn in seinem Dorf besuchen dürfe, doch Nikolai gab ihm zu verstehen, das Dorf liege 200 Kilometer entfernt und sei außerdem sehr schwer zu erreichen.

Trotzdem schrieb sich der Bruder die Adresse auf und versprach, dass sie sich wiedersehen würden. Er bereitete für den Besuch in dem Dorf alles vor und bat noch einen Bruder und zwei Schwestern aus seiner Versammlung, ihn zu begleiten. Zwei Wochen später stiegen sie in den Zug. Als sie die nächstgelegene Bahnstation erreichten, stellten sie fest, dass es bis zu dem Dorf, wo Nikolai wohnt, noch 18 Kilometer waren und es dorthin keine Verkehrsverbindung gab. Ihnen blieb also nichts anderes übrig, als zu laufen. Das war nicht so einfach, denn es war Winter und es pfiff ein eisiger Wind. Bald darauf fuhr ein Traktor mit einem Milchtank an ihnen vorbei. Der Fahrer hielt und bot ihnen an, sie mitzunehmen — im Tank! Die Verkündiger dachten, der Mann mache Spaß, doch der Tank war leer und trocken; also kletterten sie hinein. Im Tank war es zwar auch nicht gerade warm, aber wenigstens schützte er sie etwas vor dem bitterkalten Wind. Der Fahrer sagte ihnen, er würde sie sieben Kilometer vor dem Ort absetzen. Von da aus müssten sie zu Fuß weitergehen. Es dauerte noch zwei Stunden, bis sie das sieben Kilometer entfernt liegende Dorf erreichten, in dem Nikolai wohnt.

Nikolai und seine Frau Walja waren erstaunt und erfreut zugleich, als sie die Brüder und Schwestern vor ihrer Haustür sahen. Sie sorgten dafür, dass sich ihre Gäste aufwärmen konnten und gaben ihnen etwas zu essen. Danach unterhielten sie sich über die Bibel. Zwei Wochen später besuchten die Brüder aus Rudny sie wieder. Der Pionier erzählt rückblickend: „Nikolai holte uns vom Bahnhof ab. Viele Leute im Dorf wollten mit denjenigen sprechen, ,die in einem Milchtank angereist waren‘. Daher stellte Nikolai einen Plan auf und vereinbarte mit den Interessierten, wann sie mit uns sprechen konnten. Alle auf der Liste erschienen zum vereinbarten Termin und wollten die Bibel studieren.“ So gut wie alle, die in diesem Dorf begonnen hatten, die Bibel zu studieren, machten mit der Zeit gute Fortschritte. Zwei Jahre danach ließen sich Nikolai und Walja taufen. Nun sind ihre beiden Söhne ungetaufte Verkündiger und in dieser abgelegenen Verkündigergruppe wurde Nikolai kürzlich zum Ältesten ernannt.

Georgien

In den abgelegenen Gebirgsregionen Georgiens sind Pioniere unterwegs, um zu predigen. Zwei Pionierinnen gingen acht Kilometer zu Fuß in ein abgelegenes Dorf, das am Ende einer Gebirgsstraße liegt, und fingen an, von Haus zu Haus zu predigen. Bald darauf ging einer der älteren Männer des Dorfes auf Ketewan zu und verlangte von unserer Schwester eine Erklärung, warum sie predige, da sie nicht orthodox sei. Sie versuchte es ihm zu erklären, doch er hörte ihr nicht zu. Dann schlug er sie nieder und verprügelte sie mit seinem Stock. Einige Leute waren Zeuge dieses Vorfalls und im Dorf war er vielen bekannt. Später predigte Ketewan wieder in diesem Dorf. Eine Frau, die früher gegnerisch eingestellt war, sah sie und rief: „Sie kommen tatsächlich wieder hierher zurück, trotz der Prügel, die Sie bekommen haben? Ich bewundere Ihren Mut! Bitte kommen Sie herein und erzählen Sie mir mehr davon.“ Nachdem sie zugehört hatte, sagte sie zu Ketewan, dass sie sie immer gern besuchen und ihr predigen könne.

AFRIKA

LÄNDER 57

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Ruanda

Vor einiger Zeit fanden Passanten auf der Straße das Buch Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben. Sie gaben es einem Presbyter ihrer Kirche. Er las das Buch mit großem Interesse und suchte nach den Zeugen, die dann mit ihm die Bibel zu studieren begannen. Als er mehr über die biblischen Wahrheiten kennen gelernt hatte, trat er aus der Kirche aus und ließ sich taufen. Unterdessen sprach er eifrig mit anderen aus seiner ehemaligen Kirche über die Wahrheit, und 25 von ihnen traten aus der Kirche aus, um Zeugen Jehovas zu werden. Der Mann, der sein Presbyteramt übernahm, begann ebenfalls mithilfe der Zeugen die Bibel zu studieren, und auch er trat aus der Kirche aus. Nun besucht er die Zusammenkünfte und hat den Wunsch geäußert, ein Verkündiger zu werden. Seine Frau hat sich vor kurzem auf einem Tagessonderkongress taufen lassen. Es ist schon erstaunlich, dass alles mit nur einem Buch anfing, das auf der Straße gefunden wurde!

Elfenbeinküste

Als ein junger Zeuge namens Berenger in der Hauptstadt Abidjan unterwegs war, um in den Predigtdienst zu gehen, kam er an einer Brotverkäuferin vorbei. Ohne es zu merken, fiel der Frau ein 5 000-Franc-Schein (8 Euro) herunter. Gerade als Berenger den Schein aufhob, um ihn ihr zu geben, kam eine Frau von der anderen Seite und schrie: „Gib mir das Geld, es gehört mir!“ Als Berenger sie jedoch fragte, wie viel es sei, wurde sie wütend und ging weg. Dann lief Berenger der Frau hinterher, die das Geld verloren hatte. Zu seiner Überraschung bestritt sie, es verloren zu haben, und sagte: „Das ist nur ein Taschendiebtrick.“ Doch als sie Berengers Aufrichtigkeit und Beharrlichkeit erkannte, sah sie nach und bemerkte, dass ihr tatsächlich der Betrag für 50 Laib Brot fehlte — nämlich 5 000 Francs.

Berenger erzählte: „Ich gab ihr das Geld und sagte, ich tue es, weil mein Gott, Jehova, seine Diener lehrt, ehrlich zu sein. Sie bedankte sich bei mir und erwiderte: ,Wenn sich jeder so verhalten würde wie Jehovas Zeugen, wären alle Menschen Freunde. Bis jetzt habe ich noch nicht erlebt, dass ein Jugendlicher so handelt.‘ Ich gab ihr ein Traktat und sie versprach, von nun an Zeugen Jehovas zuzuhören. An diesem Tag hatte ich nur 50 Francs (8 Cent) für den ganzen Tag bei mir. Doch ich war froh, dass ich das Richtige getan hatte.“

Demokratische Republik Kongo

Eugene, ein Ältester, ist bei einem Diamantenhandelsunternehmen als Portier und Wachmann angestellt. Er erzählte: „Eines Abends kam ein Mann ins Geschäft und wollte Diamanten im Wert von 17 000 Euro verkaufen. Doch das Päckchen mit den Diamanten war ihm aus der Tasche gefallen. Verzweifelt sah er überall nach, konnte es aber nicht finden. Am nächsten Tag gingen sein Chef und ein Kollege die Straße auf und ab und suchten das Päckchen, aber vergebens. Dann fing ich an, draußen, unmittelbar vor der Geschäftstür, zu fegen, und siehe da! Da lag das Päckchen mit den Diamanten! Ich hob es auf und lief zu meinem Chef, einem Belgier. Er konnte nicht begreifen, dass ich es bei ihm abgab. Ich erzählte ihm, ich sei ein Zeuge Jehovas und hätte Respekt vor meinem Gott. Von meiner Ehrlichkeit ergriffen, rief der Mann, dem die Diamanten gehörten, aus: ,Das ist unfassbar!‘

Einer meiner Kollegen sagte zu mir: ,Eugene, du hast unseren Ruf gerettet!‘

Ich antwortete ihm: ,Danke! Alle Ehre gebührt Jehova, denn er hat mich gelehrt, ehrlich zu sein.‘ “

Angola

João, ein Missionar und Kreisaufseher, wollte während seines Besuchs in einem abgelegenen Gebiet den Brüdern und Interessierten die DVD Noah wandelte mit Gott — David vertraute auf Gott zeigen. Außer seinem Laptop brachte er einen kleinen Generator, zwei Lautsprecher und etwas Benzin mit. Im ersten Dorf war er in einem kleinen Lehmhaus untergebracht und er bereitete alles für die Filmvorführung vor, die später am Abend stattfinden sollte. „Zu meiner Überraschung“, sagte er, „kamen 38 Personen, ausgerüstet mit Stühlen, Bänken, Steinen, Milchkannen und anderem, was als Sitz brauchbar war. Für die Hälfte der Anwesenden war nicht einmal genügend Platz im Haus, daher mussten wir uns den Film draußen ansehen. Unter sternenklarem Himmel stellte ich den Computer auf einige Lehmziegel, und viele der Anwesenden setzten sich auf farbenfrohe afrikanische Decken, die sie am Boden ausgebreitet hatten.“ Die Nachricht verbreitete sich in der Gegend wie ein Lauffeuer und viele kamen in die Dörfer, die João besuchte. „Am Ende des Films wollte keiner gehen“, erinnert er sich. „Viele sagten, das sei der schönste Abend gewesen, den sie je erlebt hätten, und waren Jehova für die DVD sehr dankbar.“ 1 568 Personen haben sich in den drei Wochen, in denen João die Verkündigergruppen in diesem abgelegenen Gebiet besuchte, die DVD angesehen!

Ghana

Vida, eine Lebensmittelhändlerin in Accra, wollte das Zweigbüro in Ghana nur ungern mit frischem Gemüse beliefern. Wieso? Ihr Pfarrer hatte ihr gesagt, die Zeugen würden anderen feindselig begegnen. Bei der ersten Auslieferung der Lebensmittel erlebte Vida somit eine Überraschung, als sie von der Küchenmannschaft freundlich lächelnd und mit höflichen, dankbaren Worten empfangen wurde. In den folgenden Wochen wurde sie mit den Mitarbeitern im Zweigbüro immer vertrauter; ihr fiel auf, dass jeder nett zu ihr war, und sie merkte, dass der Pfarrer ihr nicht die Wahrheit gesagt hatte.

Vida wollte unbedingt mehr lernen und bat um ein Bibelstudium, obwohl sie nicht lesen konnte. Binnen sechs Monaten konnte Vida in ihrer eigenen Bibel lesen und sie ließ sich vor kurzem auf einem Bezirkskongress taufen. Trotz Spott von Familienangehörigen und ehemaligen Kollegen hat Vida ihrer Cousine geholfen, die Voraussetzungen für einen ungetauften Verkündiger zu erfüllen.

Sudan

Im Dienst von Haus zu Haus traf eine Schwester zwei Mädchen an, die sie freundlich begrüßten. Merkwürdigerweise ließen sich die Mädchen von der Schwester nicht beim Aufschlagen der Schriftstellen in ihrer Bibel helfen. Wie sich herausstellte, hatte der Ortsgeistliche sie gewarnt, falls einer der Zeugen Jehovas ihre Bibel berühre, würde sich der Inhalt automatisch verändern und mit den Lehren der Zeugen übereinstimmen. Die Mädchen wollten der Schwester nicht einmal die Hand geben. Doch als sie die Schriftstellen selbst gefunden hatten, war das, was sie lasen, im Einklang mit dem, was die Schwester sagte. Als sie merkten, dass der Pfarrer gelogen hatte, entschieden sie sich, die Bibel zu studieren. Entsetzt darüber, versprach der Pfarrer, ihnen Geld zu geben, damit sie sich Lebensmittel kaufen könnten — wenn sie doch nur mit dem Bibelstudium aufhören würden. Ihre Antwort? „Wir möchten lieber mit Gottes Wort ,gesättigt‘ werden als mit Lebensmitteln.“ Die Mädchen besuchen nun die Versammlungszusammenkünfte.

Äthiopien

Ein Mann namens Awoke hatte wenig Interesse an der Wahrheit, obwohl seine Frau schon über zehn Jahre eine Zeugin ist. Als er wegen eines zweimonatigen Kurses in einen anderen Landesteil reisen musste, entschied er sich dennoch, die Zeugen ausfindig zu machen. Nach seiner Ankunft führte man ihn in ein Büro, in dem eine Schwester arbeitete. Die Schwester hatte darum gebetet, dass ein Bruder kommen möge, um der dortigen Versammlung zu helfen. Als man ihr sagte, ein Mann habe nach Jehovas Zeugen gefragt, dachte sie an ihre Gebete. Da Awoke gut angezogen war und sehr gepflegt aussah, hielt sie ihn für den neuen Bruder, um den sie gebetet hatte. Freudig eilte sie auf Awoke zu und begrüßte ihn herzlich. Weil sie sich so sehr freute, hatte er nicht den Mut, die Sache richtig zu stellen, und er wollte sie nicht enttäuschen, als sie ihn den Brüdern vorstellte. Während seines Aufenthalts besuchte er alle Zusammenkünfte. Als es am Endes des Kurses Abschied nehmen hieß, luden ihn einige Schwestern zum Mittagessen ein und baten ihn, vor dem Essen ein Dankgebet zu sprechen. Er erinnerte sich, wie seine Frau zu Hause mit einer Kopfbedeckung Dankgebete vor den Mahlzeiten gesprochen hatte, und dass sie es im Namen Jesu getan hatte. Das Gebet und das Essen verliefen reibungslos. Von der Freundlichkeit ergriffen, die er während seines Aufenthalts erlebte, entschied sich Awoke, ein richtiger Bruder zu werden. Wieder zu Hause, begann er zu studieren und ließ sich vor kurzem auf einem Kongress taufen. Seine Frau freut sich sehr darüber, und Awoke wartet auf die Gelegenheit, der Versammlung, die er besucht hatte, seine Geschichte zu erzählen.

EUROPA

LÄNDER 46

BEVÖLKERUNG 730 776 667

VERKÜNDIGER 1 506 019

BIBELSTUDIEN 744 319

Ukraine

Ein Elektriker ging zum Königreichssaal, um einen Stromzähler zu reparieren. In seinem Dorf war der Mann als Trinker bekannt. Beim Reparieren des Zählers fiel ihm der Jahrestext auf: „Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen“ (Jak. 4:8). Er hielt inne und fragte einen der Brüder: „Ist es tatsächlich möglich, sich Gott zu nahen? Können Sünder sich Gott nahen?“ Der Bruder beantwortete seine Fragen anhand der Bibel und lud ihn zur Zusammenkunft ein. Am Sonntag beschloss der Mann, zur Zusammenkunft zu gehen, jedoch in einem anderen Dorf, weil er von seinen Nachbarn dabei nicht gesehen werden wollte. Wie sich jedoch herausstellte, war der Vortragsredner an jenem Tag aus seinem Dorf. Als der Mann ihn sah, versuchte er sich zu verstecken. Doch der Älteste erkannte ihn und begrüßte ihn herzlich. Daraufhin beschloss er, die Zusammenkünfte in seinem Dorf zu besuchen. Ein Bibelstudium wurde mit ihm begonnen und ein Jahr später ließ er sich taufen.

Zu jener Zeit arbeitete seine Frau im Ausland und konnte nicht glauben, dass ihr Mann nicht mehr trank und ein Zeuge Jehovas geworden war. Um das mit eigenen Augen zu sehen, kehrte sie nach Hause zurück. Sie freute sich, dass sich ihr Mann nicht mehr betrank und sich nun um die Kinder kümmerte, doch dass er ein Zeuge Jehovas geworden war, gefiel ihr nicht. Eines Tages fragte er sie allerdings: „Bitte, können wir nicht alle zusammen als Familie in den Königreichssaal gehen?“ Sie war einverstanden. Ein Bibelstudium wurde begonnen und nicht lange danach ließ sie sich zusammen mit ihren drei Töchtern taufen. Ein Bibelvers half somit fünf Personen, sich Gott zu nahen.

Griechenland

Einem Bruder fiel auf seinem täglichen Weg zur Arbeit auf, dass eine Frau regelmäßig zu einem winzigen Kapellchen ging. An den Straßenrändern in Griechenland stehen solche Kapellchen gewöhnlich dort, wo sich ein tödlicher Unfall ereignet hat. Um dieser Frau zu helfen, schrieb der Bruder einen kurzen Brief mit tröstenden biblischen Gedanken über den Zustand der Toten und die Hoffnung auf eine Auferstehung. Bevor er den Brief in das Kapellchen legte, vermerkte er noch seine Adresse und Telefonnummer. Da die Frau sehr an der guten Botschaft interessiert war, rief sie ihn gleich am nächsten Tag an. Nun wird sie regelmäßig besucht.

Norwegen

Nach dem Predigtdienst gingen sechs Schwestern in ein Café. Sie unterhielten sich über einen ausgezeichneten Vortrag, den sie zwei Tage zuvor im Königreichssaal gehört hatten. Er handelte von der Auferstehungshoffnung. Nach einer Weile kam eine Frau, die ihnen zugehört hatte, an ihren Tisch. Sie fragte, ob sie sich zu ihnen setzen und ihnen weiter zuhören dürfe. Sie erzählte ihnen, sie habe kürzlich beide Eltern verloren. Ein erbauendes Gespräch folgte. Die Schwestern fragten die Frau nach ihrer Telefonnummer, und eine der Schwestern setzte sich mit ihr in Verbindung und konnte ein Bibelstudium beginnen.

Litauen

Olga, eine junge Vollzeitpredigerin, begann mit einer russischen Frau ein Bibelstudium an der Tür. Bei einem ihrer ersten Gespräche bat die Frau sie, ihr den biblischen Ausdruck „letzte Tage“ zu erklären (2. Tim. 3:1). Olga versprach ihr, das beim nächsten Besuch zu tun. Obwohl sie es öfter versuchte, traf sie die Frau fast einen Monat lang nicht zu Hause an. Und obgleich niemals jemand die Tür öffnete, bemerkte Olga, dass jemand durch den Spion schaute. Olga erzählte: „Ich verdrängte den Gedanken, dass diese Frau unsere biblischen Gespräche nicht mehr fortsetzen wollte. Schließlich konnte jemand anders hinter der verschlossenen Tür stehen. Daher beschloss ich, ihr einen Brief zu schreiben, um ihr das zu erklären, was sie wissen wollte. Nach drei Tagen versuchte ich es wieder, sie zu Hause anzutreffen. Wie froh ich war, als sie öffnete. Der Brief und das persönliche Interesse an ihr waren ihr sehr zu Herzen gegangen.“

Die Frau bedankte sich bei Olga und sagte: „Ich habe Ihren Brief mehrmals durchgelesen und alles verstanden.“ Was war das Ergebnis? Aus dem anfänglichen Studium an der Tür wurde ein regelmäßiges Heimbibelstudium mit dem Buch Was lehrt die Bibel wirklich?. Und nun? Jedes Mal, wenn Olga zum Studium zu dieser interessierten Frau geht, wird sie herzlich begrüßt.

Schweiz

In Genf, einer Weltstadt, sprach eine Schwester namens Marie eine Frau aus dem Nahen Osten an. Da Marie Arabisch lernt, nutzte sie ihre Kenntnisse, um sich mit der Frau zu unterhalten. Marie sagte, sie glaube nur an e i n e n wahren Gott. Daraufhin umarmte die Frau sie, küsste sie auf die Wangen und sagte, sie sei traurig und habe gerade gebetet, als Marie sie ansprach. Sie erzählte, sie würde am nächsten Tag in ihr Heimatland zurückkehren. Marie schlug die Bibel auf, las 1. Petrus 3:7 vor und erklärte, dass Frauen bei Gott hoch angesehen sind. Dann sagte sie, Jehova möchte, dass jeder Ehemann seine Frau achtet und ehrt. Erstaunt fragte die Frau: „Sind Sie ein Engel oder ein Mensch? Ich bin traurig, weil mein Mann nicht das macht, was Gott in diesem Bibeltext sagt. Ich bete regelmäßig zu Gott, er möge mir helfen. Und Sie schlagen dieses Buch nur auf und lesen mir diesen Text vor.“ Die Frau bat Marie, ihr den Bibeltext auf einen Zettel zu schreiben. Sie sagte, sie möchte den Zettel mitnehmen, um allen zu Hause den Text zu zeigen und ihnen von dieser wunderbaren Erfahrung zu erzählen. Marie tat es Leid, dass die Frau weg musste, doch sie kamen überein, in Kontakt zu bleiben.

Niederlande

Rotterdam ist einer der größten Seehäfen der Erde. Für die Länder der Europäischen Union und darüber hinaus wird die Seefracht zur Auslieferung auf Lkws verladen. Deshalb fahren sehr viele Lkws durch die Niederlande. An einer der Autobahnen Richtung Deutschland liegt ein großer Fernfahrerrastplatz, den stündlich bis zu 1 500 Sattelschlepper passieren. Da viele Fahrer dort ihre vorgeschriebene Pause machen, nutzen unsere Brüder die Gelegenheit, von Lkw zu Lkw Zeugnis zu geben, und sprechen mit Fahrern aus Europa, dem Nahen Osten und aus fast allen ehemaligen Sowjetrepubliken. Die Fahrer lesen unsere Zeitschriften besonders gerne. Letztes Jahr haben die Brüder an 82 Tagen auf dem Rastplatz Fernfahrern gepredigt und dabei mehr als 10 000 Zeitschriften in 35 Sprachen abgegeben.

DER AMERIKANISCHE KONTINENT

LÄNDER 56

BEVÖLKERUNG 883 782 291

VERKÜNDIGER 3 256 287

BIBELSTUDIEN 3 111 358

Peru

Jorge ist allgemeiner Pionier und verdient sich seinen Lebensunterhalt mit dem Malen von Bildern. Er gab Hubert, einem anderen Künstler, Zeugnis. Daraufhin war Hubert mit einem Bibelstudium einverstanden. Das Buch Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt studierte er in nur sechs Monaten, und das trotz Widerstands von seiner Familie sowie von Freunden und Nachbarn. In seinen Gebeten bat er Jehova, seiner Familie zu helfen, die Wahrheit kennen zu lernen. Hubert war angenehm überrascht, als sich sein Bruder Jhon seinem Studium zugesellte und mit zu den Zusammenkünften kam. In der darauf folgenden Woche schloss sich dann Jhons Schwager Cesar dem Studium an. Cesars Frau war zwar anfangs gegnerisch eingestellt, aber auch sie fing an zu studieren. Später wollte Huberts Schulkamerad Reynaldo studieren. Heftiger Widerstand zwang ihn jedoch, zum Studium in Huberts Wohnung zu kommen. Bald danach begann auch Huberts Bruder Milton zu studieren. Nachdem bei Milton das Studium einmal durchgeführt worden war, gab er zwei Mitschülern, Darwin und Christian, Zeugnis. Das führte dazu, dass auch sie zu studieren begannen und dann die Zusammenkünfte besuchten. Hubert hat zwei ältere Brüder, Ronald und Martin. Als Ronald mit einer langen Liste biblischer Fragen zu Huberts Studium kam, erklärte ihm Jorge, dass all seine Fragen durch ein Bibelstudium beantwortet würden. Er nahm das Angebot an. Der Nächste, der studieren wollte, war Martin, und seine beiden Töchter machen beim Studium ebenfalls mit. Auf dem Bezirkskongress „Befreiung greifbar nahe“ ließen sich Hubert und Jhon taufen. Gemäß dem letzten Stand haben nach diesem ersten Gespräch insgesamt 18 Personen Jehova kennen gelernt.

Brasilien

Paulo lebt im Norden des Landes auf einer Ranch. Die Frau, mit der er zusammenlebte und die er später heiratete, studierte die Bibel und er machte ihr zu Gefallen mit. In dieser Zeit dezimierte ein Jaguar die Vieherden drastisch und die Gauchos auf der Ranch erjagten ihn schließlich. Da sie aus der Situation Profit schlagen wollten, riefen sie den Rancher an und baten ihn um Geld, damit sie einen professionellen Jaguarfänger anheuern könnten. Paulo machte das Spielchen mit und erzählte seinem Chef sogar dasselbe Märchen. Doch aufgrund dessen, was Paulo aus der Bibel gelernt hatte, schlug ihm das Gewissen. Obwohl er wusste, dass es ihn den Arbeitsplatz kosten könnte und seine Kollegen auf ihn wütend sein würden, rief er seinen Chef an und sagte ihm die Wahrheit. Später wurde Paulo wegen seiner Ehrlichkeit als Verwalter eingesetzt. Paulo und seine Frau sind nun getaufte Verkündiger der guten Botschaft. Es ist schön, diesen ehrlichen Mann mit seiner Frau und ihren beiden Kindern auf dem Traktor zum Königreichssaal fahren zu sehen!

Mexiko

María, eine eifrige Pionierin, bemerkte auf einem Elternabend, dass die Lehrer an der Schule ihrer beiden Töchter besorgt waren, weil einige Schüler aufsässig waren und unsittlich handelten. Eine Lehrerin sagte: „Liebe Eltern, wenn Sie nicht noch einen Randalierer auf der Straße haben möchten, dann helfen Sie uns bitte. Sprechen Sie mit Ihren Kindern. Kaufen Sie ihnen ein Buch. Tun Sie etwas für sie, denn sie haben viele Fragen. Lassen Sie nicht zu, dass sie auf der Straße aufgeklärt werden.“ Später erkundigte sich María im Rektorzimmer nach dem Benehmen ihrer Töchter und ihr wurde mitgeteilt, dass es keine Probleme mit ihnen gebe. Dann empfahl María als gute Anleitung das Buch Fragen junger Leute — Praktische Antworten. Die Rektorin hörte aufmerksam zu und bat María, ihr ein Buch vorbeizubringen. Als María es der Rektorin am nächsten Tag brachte, blätterte diese es anerkennend durch und bat auch um ein Buch für die Schulpsychologin. Nachdem diese es durchgelesen hatte, schlug sie vor, es im regulären Unterricht zu verwenden. Die Rektorin bestellte für jeden der 12 Lehrer ein Buch und 50 Bücher für die Schulbibliothek.

Uruguay

Ein Mann reiste eines Tages frühmorgens vor Anbruch der Dämmerung von Argentinien über die Grenze in seine Heimat Uruguay. Bevor er auf die Fähre durfte, die den Río de la Plata überquert, sprach ihn ein junges Mädchen an, das ihm die Erwachet!-Ausgabe vom Januar 2006 mit der Artikelserie „Was bringt die Zukunft?“ anbot. Das Mädchen war freundlich und er nahm die Zeitschrift gern entgegen. Nach dem Anlegen in Montevideo wurden die Schiffspassagiere zum zentralen Busbahnhof gefahren. Zu seiner Überraschung wurde der Mann wieder von einer Zeugin angesprochen, diesmal von einer älteren Frau mit einem Stock. Sie bot ihm dieselbe Ausgabe der Zeitschrift an und er nahm sie entgegen. Kurz nachdem er am Abend zu Hause angekommen war, klopfte es an der Tür. Und wieder war es eine Zeugin Jehovas. Er hörte ihr kurz zu und nahm dann auch von ihr die Zeitschrift entgegen — das dritte Mal an diesem Tag! Die Zeugin erklärte ihm, dass für das weltweite Werk gespendet werden könnte, worauf er sagte, er wisse dies bereits. Er ging hinein, um etwas Geld zu holen, und kam mit den beiden Zeitschriften wieder, die er schon im Laufe des Tages bekommen hatte. Als Reaktion auf die Frage „Was bringt die Zukunft?“ sagte er schmunzelnd: „Eines weiß ich mit Sicherheit: Die Zukunft bringt noch einen Zeugen Jehovas!“

Puerto Rico

Eine Schwester war gerade bei ihrer Tochter zu Besuch, als zwei Räuber — einer mit Revolver — in die Wohnung eindrangen. Sie verlangten Geld, aber die Frauen sagten, sie hätten keins. Daraufhin durchsuchte der eine Räuber das Haus, während der andere sie solange mit der Waffe bedrohte. Sofort beteten sie zu Jehova. Der Räuber fragte: „Was machen Sie da?“ Sie erwiderten, sie seien Zeugen Jehovas und beteten zu ihrem Gott, Jehova. Während die Schwestern dem Räuber mit dem Revolver predigten, kam der andere zurück und sagte, er habe eine Scheckkarte gefunden. Kurz darauf saßen alle im Auto der Mutter und waren unterwegs zur Bank. Die Schwestern predigten den Räubern weiterhin und sprachen respektvoll mit ihnen. Die Mutter bat dann den Dieb mit dem Revolver, diesen doch wegzunehmen, was er zu ihrer Überraschung auch tat. Er sagte darauf, dass er ihre Ruhe bewundere. Die Mutter erzählte ihnen, sie habe einen Sohn in ihrem Alter, aber er hätte eine viel versprechende Zukunft vor sich. Sie legte den Räubern ans Herz, sich nach den Wegen Jehovas auszurichten, damit auch sie eine wunderbare Zukunft haben könnten. Trotzdem fuhren sie weiter zur Bank, und die Tochter hob einen gewissen Betrag ab. Die Räuber nahmen unsere Schwestern mit und ließen sie dann in einer Gasse frei. Der eine wollte sie fesseln, doch der Mann mit dem Revolver erlaubte es nicht. Er sagte zu den Schwestern, dass ein sehr Mächtiger sie beschütze. Zuvor hatten die Männer andere in der Nachbarschaft bestohlen, gefesselt und geschlagen.

OZEANIEN

LÄNDER 30

BEVÖLKERUNG 35 914 649

VERKÜNDIGER 94 323

BIBELSTUDIEN 49 667

Papua-Neuguinea

Tom weiß als ehemaliger Soldat, was Kriegsgräuel sind. Als er mit den Zeugen in seinem Dorf sprach, bewegte ihn die biblische Verheißung von einer Welt, in der es keinen Krieg mehr geben wird. Tom studierte die Bibel und machte Fortschritte, doch als er sich vornahm, das Gedächtnismahl zu besuchen, kam für ihn eine Glaubensprüfung. Toms Vater war früher in der United Church als Pfarrer tätig und Tom war zu jener Zeit Präses in dieser Kirche, die genau neben dem Königreichssaal steht. Als Tom in den Königreichssaal ging, konnte er sehen, wie alle, die in die Kirche gingen, ihn nur anstarrten — seine engen Freunde, ehemalige Kollegen sowie der Geistliche der Kirche. Zuerst wollte sich Tom verstecken, doch dann dachte er: „Warum soll ich mich verstecken? Nun ist die Zeit gekommen, die Leute wissen zu lassen, dass ich ein Zeuge Jehovas werden möchte.“ Nach dem Osterfest sprach er den Geistlichen der Kirche an und fragte ihn: „Haben Sie mich beim Königreichssaal gesehen?“

Der Geistliche erwiderte: „Ja, ich habe Sie gesehen“, und beide mussten lachen.

Dann sagte Tom: „Mein Freund, ich glaubte einmal, ein bestimmtes altes Restaurant sei das beste, wo man essen gehen kann, aber dann habe ich erfahren, dass das Essen vergiftet ist. Danach suchte ich mir ein anderes Restaurant, in dem gesundes, nahrhaftes Essen serviert wird. Nachdem ich einmal ein so gutes Essen gekostet habe, zieht mich nichts mehr in das alte Restaurant.“

Der Geistliche hatte verstanden und sagte: „Tom, ich sage Ihnen jetzt was, aber erzählen Sie es nicht weiter, ich lese regelmäßig die Zeitschrift Erwachet!.“ Tom ließ seinen Namen aus dem Kirchenregister streichen und ist trotz etlicher Prüfungen ein getaufter Diener Jehovas geworden.

Salomonen

Am 18. Februar 2006 feierten die 58 Absolventen des ersten Grundkurses für Australische Gebärdensprache ihren Abschluss. Das Zweigbüro der Zeugen Jehovas hatte diesen Kurs organisiert. Seitdem haben zehn Gehörlose Bibelstudien zugestimmt und besuchen Versammlungszusammenkünfte. Einer von ihnen ist Moses. Sein Nachbar beschrieb ihn als „leicht aufbrausenden, zu Wutanfällen neigenden Mann — jemand, mit dem man nicht vernünftig reden konnte“. Als jedoch ein Verwandter, ein Zeuge, der den Kurs besucht hatte, Moses ein Bibelstudium anbot, nahm dieser das Angebot kurzerhand an. Als Moses einen Monat danach zum ersten Mal in den Königreichssaal kam, war er unordentlich gekleidet, hatte lange Haare und einen langen, ungepflegten Bart. Die herzliche Begrüßung und die Wahrheiten, die er „hörte“, berührten sein Herz. Es überraschte ihn, aus der Bibel zu erfahren, dass jemand Gott verherrlicht, wenn er in passender Weise auf seine Kleidung und sein Äußeres achtet. Als er in der darauf folgenden Woche zum Königreichssaal kam, erkannten ihn die Brüder nicht wieder. Die Haare waren geschnitten, er war glatt rasiert und sein Äußeres war sehr gepflegt. Und was seine Persönlichkeit angeht, auch die hatte sich geändert. Sein Nachbar erzählte: „Jetzt ist er sauber und immer lächelt er.“ Moses macht in geistiger Hinsicht Fortschritte und hilft noch weiteren Gehörlosen dabei, die gute Botschaft zu verstehen.

Tahiti

Nur 720 Insulaner leben auf dem kleinen, abgelegenen Makemo-Atoll, das über 600 Kilometer von Tahiti entfernt liegt. Ravahere lernte die Wahrheit kennen, als sie bei Verwandten auf Tahiti war. Zurück auf Makemo fing sie an, die Bibel zu studieren — zuerst brieflich, dann per Fax und zu guter Letzt telefonisch. Ravahere ließ ihre Ehe gesetzlich eintragen und nahm noch weitere Änderungen vor, um den Maßstäben Jehovas zu entsprechen, und das trotz des Drucks von einigen Familienangehörigen, die wollten, dass sie bei den Mormonen bleibt. In einer Versammlung auf Tahiti sagte man Ravahere schließlich, dass sie die Voraussetzungen für einen ungetauften Verkündiger erfülle. Alle vierzehn Tage erhält sie ermunternde Briefe von Verkündigern aus dieser Versammlung.

Im Juni 2006 erhielt Ravahere Besuch vom Kreisaufseher und seiner Frau. Er berichtete, dass sie jedes Wochenende im Predigtdienst von Haus zu Haus tätig ist. Ravahere hat von ihrem Gebiet eine Landkarte gezeichnet und konnte dort mehrere Heimbibelstudien beginnen. Vor ihrem kleinen Imbiss stellt sie unsere Zeitschriften aus. Außerdem leitet sie ein Buchstudium, das auch ihr Mann besucht.

Fidschi

Jede Woche führt Matthew, ein Gileadabsolvent und Ältester, mit vier Studenten an einer pädagogischen Hochschule ein Bibelstudium durch. Geistliche der verschiedensten Kirchen halten in der Hochschule abends regelmäßig ihre Predigt. Diese Einrichtung soll die Schulbehörden in ihren Bemühungen unterstützen, das schlechte Benehmen auf dem Campus zu verbessern.

Eines Abends fielen Matthew viele Studenten in der Mensa auf — etwa 250 —, die ruhig dasaßen und mit Bibeln, Notizbüchern und Kugelschreibern in der Hand warteten. Sie warteten auf einen Geistlichen einer größeren Religionsgemeinschaft, der einen Gottesdienst abhalten sollte. Da der Geistliche nicht kam, lud man Matthew ein, zu der Gruppe zu sprechen. Im Gegensatz zu dem üblichen Gesang, dem manchmal eine Höllenpredigt folgte, hielt Matthew eine ganz andere Art Vortrag — er gebrauchte die Bibel. In seiner Stegreifrede ermunterte Matthew die Studenten, ihres Schöpfers zu gedenken, solange sie noch jung seien. Danach stellten sich alle Studenten auf, um Matthew die Hand zu schütteln und ihm zu danken. Er freut sich nun darauf, dem Interesse nachzugehen, das durch diese unerwartete Gelegenheit hervorgerufen wurde.

Australien

Im Dienst von Haus zu Haus trafen zwei Schwestern eine kranke Frau an. Sie erzählte ihnen, dass sie Krebs im Endstadium habe und damit beschäftigt sei, Sachen auszusortieren, damit sich andere nach ihrem Tod nicht darum kümmern müssten. Die Frau sagte, sie habe weder Familie noch Freunde und habe daher ein sehr einsames Leben geführt. Sie erwähnte auch, dass sie mit anderen Religionen unerfreuliche Erfahrungen gemacht habe und sich von Gott verlassen fühle. Später wollte eine der Schwestern ihr einen Blumenstrauß bringen, doch da die Frau nicht zu Hause war, legte sie ihn mit einer kleinen Notiz vor die Tür. Noch am selben Nachmittag rief die Frau an, um sich herzlich für die nette Geste zu bedanken. Sie sagte, dass noch nie jemand vorher so freundlich zu ihr gewesen sei oder ihr Blumen geschenkt habe, und sie entschuldigte sich, dass sie nicht zu Hause gewesen sei. Als die Schwestern wieder vorsprachen, wartete die Frau schon auf sie. Sie zeigten ihr das Buch Was lehrt die Bibel wirklich? und ein Bibelstudium wurde vereinbart.

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Miho

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Wir reisten in einem Milchtank an

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Ketewan

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Einige ehemalige Kirchenmitglieder

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Olga

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Marie

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Hubert, Jorge und Jhon

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Paulo mit seiner Familie

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Ravahere in ihrer Imbissstube auf Makemo

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Matthew