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Höhepunkte des vergangenen Jahres

Höhepunkte des vergangenen Jahres

Höhepunkte des vergangenen Jahres

DIE Ereignisse des vergangenen Jahres sind ein weiterer Beweis dafür, dass wir uns in der Endphase der „letzten Tage“ befinden. In Gottes Wort werden sie als ‘kritische Zeiten, mit denen man schwer fertig wird’, beschrieben (2. Tim. 3:1). Doch je schwerer die letzten Tage werden, desto offensichtlicher ist es, dass Jehova seine treuen Diener weltweit segnet. Naturkatastrophen, Verbrechen, Gewalttat, Krankheit, Depressionen, vorgerücktes Alter, Widerstand oder Gleichgültigkeit hindern unsere Brüder und Schwestern nicht, in der Kraft Jehovas in dem ‘vor ihnen liegenden Wettlauf mit Ausharren’ weiterzulaufen (Heb. 12:1).

„DAS ENDE DER FALSCHEN RELIGION IST NAHE!“

In den Monaten Oktober und November 2006 haben Jehovas Zeugen bei der Verbreitung der Königreichs-Nachrichten Nr. 37 mit dem Thema „Das Ende der falschen Religion ist nahe!“ ihre Predigttätigkeit weltweit gesteigert. Wie war die Reaktion auf diese aufrüttelnde Botschaft?

„Es war ein Volltreffer!“, sagte ein Mann aus Schweden, der von der Heuchelei der falschen Religion genug hatte. Dank der Königreichs-Nachrichten fingen wie dieser Mann viele andere mit einem Bibelstudium an.

Nepal

In Kathmandu gab Dil einem Mann, der regelmäßig den Gottesdienst besuchte, die Königreichs-Nachrichten. Seine Frau hatte ihn zwei Monate zuvor verlassen, da er zu viel trank. Dil und ihr Mann, Buddha, besuchten den Mann später wieder, um mit ihm über die Königreichs-Nachrichten zu sprechen. Dabei sagte er, dass ihm der Lebenswandel einiger Kirchenmitglieder nicht gefällt und sich das, was er von Jehovas Zeugen lernt, sehr von dem unterscheidet, was er in der Kirche hört. Der Bruder schlug Offenbarung 18:2-4 auf und betonte, wie wichtig es ist, aus „Groß-Babylon“ hinauszugehen. Beim dritten Besuch begannen sie ein Studium mit der Erwartet-Broschüre ab der Lektion 13. Beim fünften Besuch lernten sie seine Frau kennen, die wieder zu ihm zurückgekommen war. Sie kannte Jehovas Zeugen schon und ihr gefiel, was sie sagten. Beim siebten Besuch studierten der Mann und seine Frau gemeinsam die Broschüre. Die Frau erzählte, ihr Mann trinke nun nicht mehr.

Brasilien

Ein Mann, der mit seinem Motorrad Taxifahrten macht, nahm die Königreichs-Nachrichten entgegen. Er befestigte sie dann einige Tage lang für jeden sichtbar hinten an seiner Jacke. Seinen Fahrgästen blieb nichts anderes übrig, als sich die Titelseite anzusehen, bis sie an ihrem Ziel angelangt waren.

Zwei Schwestern in Brasilien näherten sich einem Haus und erschraken, als sie auf einem Schild lasen: „Sie können ruhig hereinkommen, aber sie werden diesen Ort nicht lebend verlassen.“ Verängstigt fragten sie zwei Brüder, was sie machen sollten. Die Brüder beschlossen, selbst zu diesem Haus zu gehen. Nachdem sie Jehova um Hilfe gebeten hatten, klatschten sie in die Hände, um sich bemerkbar zu machen. Der Hausherr, ein Polizist, nahm die Königreichs-Nachrichten gerne entgegen. Er erzählte ihnen, dass sein Haus renoviert wird und deswegen viele Baumaterialien hinter dem Haus lagern. Daher habe er das Schild angebracht, um Diebe damit abzuschrecken. Beim nächsten Besuch war er mit einem Bibelstudium einverstanden.

Mongolei

Zezegmaa gab ihrer älteren Schwester immer wieder Zeugnis. Sie kam zwar hin und wieder zu den Zusammenkünften und besuchte zweimal nacheinander das Gedächtnismahl, konnte sich aber nicht recht für die Wahrheit begeistern und wollte auch nicht die Bibel studieren. Als sie die Königreichs-Nachrichten Nr. 37 bei Zezegmaa in der Wohnung liegen sah, wurde ihr Interesse geweckt. Sie hatte viele Fragen und Zezegmaa konnte während ihres zweistündigen Gesprächs alle mit der Bibel beantworten. Ihre Schwester war über das, was sie hörte, erstaunt und wollte noch mehr erfahren. Jetzt studiert sie regelmäßig die Bibel.

Georgien

Zwei Zeuginnen wollten einer Frau die Königreichs-Nachrichten anbieten. Sie fragte, ob das etwas mit Religion zu tun habe. Die Zeuginnen bejahten das, und die Frau nahm die Königreichs-Nachrichten entgegen und versprach, sie zu lesen. Als die Zeuginnen die Frau wieder besuchten, wollte sie wissen, ob man sie in der orthodoxen Kirche irregeführt hat. Dazu machten ihr die Weltverhältnisse und die schwindende Moral unter Jugendlichen Sorgen. Sie erzählte, es sei nicht einfach, mit ihren Kindern eine gemeinsame Gesprächsgrundlage zu finden. Die Zeuginnen lenkten die Aufmerksamkeit auf 2. Timotheus 3:1-5 und gaben ihr das Buch Was lehrt die Bibel wirklich?. Als sie sich verabschiedeten, sagte die Frau: „Ich bin davon überzeugt, dass Sie die wahre Religion haben. Ich muss Ihre Jugendlichen wirklich loben. Sie sind ordentlich gekleidet, ehrlich und haben ein hohes sittliches Niveau.“ Seither liest die Frau unsere Zeitschriften regelmäßig.

Bangladesch

Die 19-jährige Richel verbreitete die Königreichs-Nachrichten Nr. 37 in einem Gebiet, das noch nie bearbeitet worden war. Es lag zwar ziemlich weit von ihrem Wohnort entfernt, doch sie hatte das Gefühl, sie müsse es in der Sonderaktion bearbeiten. An der zweiten Tür öffneten ihr zwei junge Frauen christlichen Glaubens, die erst vor zwei Monaten ihren Vater verloren hatten. Sie fragten: „Warum hat Gott unseren Vater sterben lassen?“ Richel zeigte ihnen die Antwort aus der Bibel. Die jungen Frauen nahmen gern die Königreichs-Nachrichten und sagten zu ihr: „Sie hat Gott geschickt.“ Richel merkte, dass die beiden jungen Frauen noch viele Antworten auf ihre Fragen über Gott und die Bibel brauchten. Deshalb bot sie ihnen ein Bibelstudium an und sie willigten sofort ein. Sie studieren fleißig und haben viele Fragen. Richel muss nun viel Nachforschungsarbeit leisten. Doch Menschen zu helfen, die nach der Wahrheit hungern, erfüllt sie mit tiefer Zufriedenheit.

Armenien

Elisa, eine allgemeine Pionierin, bekam von Lilit, einer ehemaligen Interessierten, einen Anruf. Lilit sagte zu ihr: „Sie müssen unbedingt alles, was Sie für morgen geplant haben, absagen und zu mir kommen, damit wir unser Bibelstudium wieder aufnehmen können.“ Was war geschehen? Als Lilit das erste Mal mit Zeugen Jehovas die Bibel studierte, hatte ihr Mann sie vor die Wahl gestellt: „Entscheide dich! Ich oder Jehova.“ Deshalb hatte sie mit dem Studium aufgehört. Zwei Jahre später ging Lilit mit ihren Kindern im Park spazieren und erhielt die Königreichs-Nachrichten Nr. 37. Sie weckten ihr Interesse so sehr, dass sie ganz mutig zu ihrem Mann sagte: „Dir genügt es vielleicht, 50 Jahre als gesunder Mann zu leben und dann zu sterben, aber für mich ist das nichts!“ Sie beteuerte ihrem Mann dann, dass ihr ein Bibelstudium helfen würde, ihre negativen Eigenschaften abzulegen. Daraufhin legte er ihr nichts mehr in den Weg. Mittlerweile studiert sie mit der Zustimmung ihres Mannes die Bibel, und er kümmert sich um die Kinder, während sie studiert.

Kambodscha

Ein Missionar namens Hugues sprach während der Sonderaktion bei einem Muslim vor. Der Mann las sich die Königreichs-Nachrichten durch und stimmte zu, dass sich Religionen nicht an Kriegen beteiligen sollten. Er selbst war von seiner Religion ziemlich enttäuscht, da sie, wie er sagte, wegen der Extremisten nun in einem schlechten Ruf stehe. Hugues las Psalm 46:9 vor und erklärte ihm, dass Gott eine Welt ohne Krieg versprochen hat. In der Woche darauf brachte Hugues ihm das Buch Was lehrt die Bibel wirklich?. Inzwischen ist seine Achtung vor der Bibel sehr gestiegen und mit ihm wird regelmäßig studiert.

Russland

„Ich weiß, dass Sie die Wahrheit haben und dass Ihr Gott, Jehova, alle falschen Religionen vernichten wird, nur Ihre Religion nicht“, sagte ein orthodoxer Geistlicher, dem zwei Schwestern die Königreichs-Nachrichten überreicht hatten. Dann erzählte er ihnen, was er über die himmlische Hoffnung und das Paradies auf der Erde wusste. Die Schwestern fragten ihn, wieso er bei seiner Religion bleibt, wenn er doch weiß, dass sie vernichtet wird. „Nun ja“, erwiderte er, „das ist mein Beruf. Ich habe drei Wohnungen und vier Autos. Davon kann ich mich nicht trennen.“

SONDERAKTION ZUR ANKÜNDIGUNG DES GEDÄCHTNISMAHLS

Am Montag, dem 2. April 2007 haben Jehovas Zeugen Gottes unverdiente Güte und seine Liebe auf der ganzen Erde durch das Abendmahl des Herrn gepriesen. In Vorbereitung auf dieses wichtige Ereignis wurde vom 17. März bis 2. April eine spezielle Einladung verbreitet. Viele Interessierte, mit denen die Bibel studiert wird, und auch die Kinder unserer Glaubensbrüder nutzten diese Zeit vermehrter Tätigkeit, um mit der Verkündigung der guten Botschaft zu beginnen.

Vereinigte Staaten

Ein Bruder hatte am Abend des Gedächtnismahls in der Weltzentrale der Zeugen Jehovas in Brooklyn (New York) Telefondienst. Etwa zwei Stunden lang klingelte ununterbrochen das Telefon. Immer wieder fragten Anrufer nach, wo sie das Gedächtnismahl besuchen könnten. Nicht wenige dieser Anrufe waren die sofortige Reaktion auf die Einladung zum Gedächtnismahl. Eine Frau erzählte: „Ich bin gerade nach Hause gekommen und habe die Einladung zu Ihrer Feier vorgefunden, die heute Abend stattfinden soll. Ich würde gern hingehen, aber ich weiß nicht genau, wann die Feier anfängt.“

Die 16-jährige Jacquelin gab ihrer Lehrerin eine Einladung zum Gedächtnismahl und erklärte ihr, wie wichtig die Feier sei. Zu ihrer Überraschung kam die Lehrerin. Da die Feier in einem der Kongresssäle der Zeugen Jehovas stattfand, zeigte Jacquelin nach dem Gedächtnismahl ihrer Lehrerin den ganzen Saal. Die Lehrerin war beeindruckt, wie sauber es dort war und auch wie ordentlich alles ablief. Besonders beeindruckt war sie, dass der Saal von freiwilligen Helfern gebaut wurde und instand gehalten wird. Nachdem die Lehrerin erwähnt hatte, wie sehr ihr die Ansprache gefallen hat, fragte sie: „Wie kann ich das Bibelstudium bekommen, von dem der Redner gesprochen hat?“ Jacquelin entgegnete freudig: „Dafür bin ich da!“ Von da an führte Jacquelin jeden Montag nach dem Unterricht mit ihrer Lehrerin ein Bibelstudium durch.

Südafrika

Eine neunköpfige Versammlung in einem abgelegenen Gebiet fragte sich, wieso sie vom Zweigbüro nur eine einzige Einladung zum Gedächtnismahl bekommen hatte statt der 500 bestellten Einladungszettel. Später erfuhren die Brüder, dass das Postamt den Empfänger des Päckchens nicht ermitteln konnte, da der Adressaufkleber abgegangen war. Die Beamten hatten das Päckchen geöffnet, um herauszufinden, wer der Empfänger oder der Absender sei. Als sie die Gedächtnismahleinladungen sahen, schlussfolgerten sie, dass sie verteilt werden sollten. Also legten die Beamten in jedes Postfach eine Einladung und verteilten so die gesamte Sendung. Die Brüder wurden auf die Sache aufmerksam, weil sie im Postfach der Versammlung nur einen einzigen Einladungszettel statt der vollständigen Sendung vorfanden. Wie sehr sich die 9 Verkündiger doch freuten, als 42 Personen zum Gedächtnismahl kamen! Viele von ihnen hatten ihre persönliche Einladung dabei, die man ihnen ins Postfach gelegt hatte.

Italien

Patrizia gab Gabriella, mit der sie die Bibel studiert, eine Einladung zum Gedächtnismahl und erklärte ihr, wie wichtig es sei, an diesem Abend zu kommen. Mattia, der 5-jährige Sohn von Gabriella, hatte dem Gespräch aufmerksam zugehört und fragte, ob er auch einen Einladungszettel haben könne, er wolle ihn nämlich seiner Lehrerin geben. Am nächsten Tag gab er ihr die Einladung und erklärte ihr, wie wichtig das Gedächtnismahl ist und dass er sehr hofft, dass sie kommen kann. Ein paar Tage später sagte die Lehrerin bei einem Elternabend zu Mattias Mutter, sie sei von seiner überzeugenden Art sehr beeindruckt und habe sich entschieden, das Gedächtnismahl zu besuchen. Sie ging mit Gabriella und Mattia mit und verfolgte die Ansprache sehr aufmerksam. Auch das ausgezeichnete Benehmen der Kinder hinterließ bei ihr einen guten Eindruck. Hinterher meinte sie, sie verstehe nun, warum ihr Mattia gesagt habe, dass das Gedächtnismahl so wichtig sei. Später brachte Mattia ihr für ihren Sohn das Buch Mein Buch mit biblischen Geschichten mit. Gabriella und Patrizia vereinbarten weitere Gespräche mit ihr.

Mexiko

Ein Ältester sprach mit einem Presbyter und lud ihn zum Gedächtnismahl ein. Er nahm die Einladung gern an und fragte den Ältesten zu seiner Überraschung, ob er noch mehr Einladungszettel für die Mitglieder seiner Gemeinde haben könnte. Die Brüder freuten sich, als sie am Abend des Gedächtnismahls den presbyterianischen Geistlichen zusammen mit 40 Mitgliedern seiner Kirche vor dem Eingang stehen sahen — jeder mit dem Einladungszettel in der Hand. Der Presbyter sagte, es hätten viel mehr kommen wollen, aber sie dachten, ohne eine Einladung würde man sie nicht hereinlassen. Die 11 Verkündiger dieser Versammlung waren überglücklich, dass 191 Anwesende beim Gedächtnismahl waren.

Australien

Ein junger Mann, der mit den Zeugen studiert, begann an seinem Arbeitsplatz in einem Fitnessstudio mit anderen über sein Bibelstudium zu sprechen — unter anderem mit einer Frau, die seine Einladung zum Gedächtnismahl annahm. Als Jugendliche hatte sie das Singen aus dem benachbarten Königreichssaal gehört und ihre Eltern gefragt, ob sie dorthin gehen dürfe. Ihre Eltern verboten ihr jedoch jeden Kontakt mit Jehovas Zeugen. Trotzdem besuchte sie einige Zusammenkünfte, verlor aber den Kontakt, als sie und ihre Familie wegzogen. Beim Gedächtnismahl wurde sie einer Schwester vorgestellt, die dann mit ihr die Bibel studierte. Sie kam mit zu Zusammenkünften, und auch ihr Mann zeigte Interesse. Inzwischen konnte der junge Mann aus dem Fitnessstudio ein ungetaufter Verkündiger werden und ist auf dem guten Weg, getauft zu werden.

Kasachstan

Eine interessierte Frau sagte, sie könne wegen ihrer kleinen Kinder nicht zum Gedächtnismahl kommen. Am Tag des Gedächtnismahls zog sich jedoch die 5-jährige Tochter der Frau selbst an und ging allein zum Königreichssaal. Als die Frau merkte, dass ihre Tochter nicht da war, machte sie sich schnell auf die Suche nach ihr. Sie vermutete, dass ihre Tochter zum Gedächtnismahl gegangen sei, und fand sie auch tatsächlich im Königreichssaal. Jetzt, wo sie ohnehin schon im Königreichssaal war, beschloss sie, sich neben ihre Tochter zu setzen und sich die Ansprache anzuhören.

GESETZLICHE BEFESTIGUNG DER GUTEN BOTSCHAFT

Frankreich

Seit 1996 stehen manche staatlichen Stellen in Frankreich auf dem Standpunkt, dass der französische Zweig für die Zuwendungen an die Bethelmitarbeiter in Louviers Steuern entrichten müsse. Am 28. März 2007 entschied das Pariser Verwaltungsgericht jedoch, dass keine Steuern zu zahlen seien, da die Mitglieder der Bethelfamilie keine Angestellten und somit keine Gehaltsempfänger sind. Wie das Gericht feststellte, „beruht das Verhältnis, in dem sich Zeugen Jehovas als ständige Mitglieder des Bethels in Louviers befinden, im Wesentlichen auf der religiösen Bindung zu ihrer Religionsgemeinschaft“. Dieser Entscheid bestätigt, dass die Tätigkeit der Bethelfamilie religiöser Natur ist, und stimmt mit einem ähnlichen Urteil überein, das von einem hohen Verwaltungsgericht in Brasilien gefällt wurde.

In einem anderen Fall weigerte sich die Stadt Lyon, Jehovas Zeugen die Stadthalle für das Gedächtnismahl zu vermieten. Am 15. März 2007 verfügte jedoch ein Richter des Verwaltungsgerichts, dass die Stadt Jehovas Zeugen die Halle vermieten müsse. Die Stadt legte beim Staatsrat Beschwerde ein, doch der Staatsrat bestätigte das Urteil des Verwaltungsgerichts. Er bezeichnete das Vorgehen der Stadt als „schweren und eindeutig ungesetzlichen Eingriff in die Versammlungsfreiheit, die eine Grundfreiheit ist“. Der Staatsrat entschied auch, dass die Verfahrenskosten nicht die örtliche Vereinigung der Zeugen Jehovas, sondern die Stadt zu tragen habe.

Trotz des günstigen Urteils in Lyon werden Jehovas Zeugen in Frankreich weiterhin von Gegnern, den Medien und sogar von Regierungsvertretern angegriffen. In einem öffentlichen Interview beschuldigte 2005 ein ehemaliger Abgeordneter der französischen Nationalversammlung Jehovas Zeugen, „eine pyramidale Organisationsstruktur zu haben, wie sie allen mafiosen Bewegungen eigen ist“. Jehovas Zeugen fochten diese verleumderische Aussage vor Gericht an, und im Juli 2007 entschied das Berufungsgericht in Rouen zugunsten der Zeugen. Nach Ansicht des Gerichts „entbehrten die völlig übertriebenen Äußerungen jeder Aufrichtigkeit und gingen weit über die Grenzen akzeptabler Redefreiheit hinaus“. Die französische Regierung betrachtet die Frage der ungerechten und ungesetzlichen Besteuerung der Association des Témoins de Jéhovah weiterhin als dringlich. Mit dieser Angelegenheit befasst sich gegenwärtig der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) und die Brüder sind weiterhin zuversichtlich, dass Jehova sie unterstützt.

Usbekistan

Über tausend Verhaftungen, Festnahmen oder Angriffe gegen unsere Brüder und Schwestern sind bisher aktenkundig. Zu den meisten Verhaftungen kam es 2005 und 2006 jeweils beim Gedächtnismahl. Erfreulicherweise gab es jedoch beim Gedächtnismahl 2007 keine Probleme. Die Erleichterung war allerdings nur von kurzer Dauer. Schon bald nach dem Gedächtnismahl wurden ein Bruder und eine Schwester verhaftet und wegen ungesetzlicher Verkündigung eines anderen Glaubens verurteilt. Der Bruder ist verheiratet und hat zwei Kinder. Über ihn wurde eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren verhängt und er wurde umgehend eingesperrt. Die Schwester wurde zu zwei Jahren Arbeit als Erziehungsmaßnahme verurteilt, wobei 20 Prozent ihres Lohnes eingezogen werden.

Georgien

Am 3. Mai 2007 fällte der EGMR ein einstimmiges Urteil gegen die georgische Regierung wegen Duldung religiöser Gewalt gegen Jehovas Zeugen und sprach den Opfern Entschädigungszahlungen zu. Von Oktober 1999 bis November 2002 hatte es 138 gewalttätige Angriffe gegen Jehovas Zeugen gegeben. In manchen Fällen geschah dies unter den Augen der Polizei, sie griff aber nicht zum Schutz der Opfer ein. Die frühere Regierung von Georgien verletzte, wie das Gericht feststellte, nicht nur ihre Verpflichtungen gemäß der Europäischen Konvention für Menschenrechte, sondern auch die Religionsfreiheit unserer Brüder, weil sie diese nicht vor den religiösen Extremisten beschützt hatte. Dieses klare Urteil signalisiert deutlich, dass die Religionsfreiheit nicht außer Acht gelassen werden darf und Jehovas Zeugen selbst dann beschützt werden müssen, wenn ihnen die Mehrheit Widerstand leistet.

Eritrea

Die Regierung geht seit fünf Jahren rigoros gegen alle unabhängigen religiösen Gruppen vor, die nicht unter dem Dach der vier staatlich sanktionierten Glaubensgemeinschaften tätig sind. Jehovas Zeugen stoßen nach wie vor auf starken Widerstand. Selbst wenn unsere Brüder in Privatwohnungen zusammenkommen, sind sie nicht sicher vor Verhaftungen, Folter und starkem Druck, ihrem Glauben abzuschwören. Im April 2007 waren 24 Zeugen Jehovas immer noch im Gefängnis, weil sie Zusammenkünfte besucht, gepredigt oder aus Gewissensgründen den Militärdienst abgelehnt hatten. Drei inhaftierte Zeugen sind über 60 Jahre alt, zehn sind unter extrem schlechten Bedingungen untergebracht und drei sind seit 1994 im Gefängnis. Zusätzliche Bemühungen, unseren Brüdern zu helfen, sind zwar noch nicht erfolgreich gewesen, aber wir hoffen weiterhin, dass es für sie bald anders wird. Wir hören nicht auf, uns ihretwegen an Jehova zu wenden, der seine Diener „von Bedrückung und von Gewalttat“ erlöst (Ps. 72:14).

Andorra

Am 14. Dezember 2006 erhielten unsere Brüder letztendlich die Anerkennung, um die sie sich seit 1973 bemüht hatten. In Andorra gibt es zurzeit 150 Königreichsverkündiger.

Korea

Seit über 50 Jahren werden in Südkorea Brüder wegen Kriegsdienstverweigerung zu Gefängnisstrafen verurteilt. Fünf von ihnen sind bereits zufolge der Haftbedingungen gestorben. Nachdem alle gesetzlichen Möglichkeiten in Südkorea ausgeschöpft worden waren, legten die Brüder Yoon und Choi beim Ausschuss für Menschenrechte der Vereinten Nationen gegen ihre Verurteilung Berufung ein. Am 3. November 2006 befand dieser Ausschuss Südkorea für schuldig, die Menschenrechte der Brüder verletzt zu haben, und ordnete an, dass die Brüder zu entschädigen seien. Ferner ermahnte er Südkorea, Maßnahmen einzuleiten, durch die andere Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen nicht mehr vor der Wahl stünden, ihre Grundsätze zu verletzen oder ins Gefängnis zu gehen. Jeden Monat müssen durchschnittlich 70 Brüder ins Gefängnis.

In der Vergangenheit entschlossen sich viele Brüder, in dieser Angelegenheit das Gerichtsurteil einfach anzunehmen und eineinhalb Jahre im Gefängnis zu verbringen. In jüngerer Zeit haben sich jedoch die meisten unserer jungen Brüder dafür entschieden, gegen ihre Verurteilung Berufung einzulegen. Demzufolge sind Hunderte von Berufungsverfahren anhängig. Die koreanische Regierung hat daher die Absicht verkündet, irgendeinen ersatzweisen Dienst unter ziviler Aufsicht einzuführen. Es bleibt abzuwarten, ob es dazu kommt, und wenn ja, ob diese Regelung für die Brüder, die den Ersatzdienst mit ihrem Gewissen vereinbaren können, annehmbar ist.

Argentinien

Im Juli 2007 unterzeichnete der Minister für Justiz und Menschenrechte eine ministerielle Entschließung, durch die anerkannt wurde, dass Daniel Victor Guagliardo zu Unrecht wegen Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen inhaftiert wurde. Diese Entschließung kann sich für andere günstig auswirken, die ungerechterweise aus demselben Grund im Gefängnis sitzen.

Armenien

Neunzehn Brüder wurden angeklagt, weil sie einen Ersatzdienst verweigerten, durch den sie ihre christliche Neutralität verletzt hätten. Im September 2006 teilte das Büro des Generalstaatsanwalts den Brüdern schriftlich mit, dass die Strafverfahren gegen sie eingestellt wurden. Die Regierung muss jedoch noch einen alternativen Dienst einführen, der für Jehovas Zeugen annehmbar ist. Daher sind gemäß dem Stand von Mitte 2007 noch 71 junge Brüder im Gefängnis und warten auf das Ende ihrer dreijährigen Haftstrafe.

Einer der vielen jungen Zeugen, die auf diese Weise in Armenien angeklagt und eingesperrt worden sind, ist Vahan Bajatjan. Nach seiner Verurteilung zu eineinhalb Jahren Freiheitsentzug forderte der Staatsanwalt eine höhere Strafe und behauptete, dass Bruder Bajatjans Verweigerung aus Gewissensgründen „haltlos und gefährlich“ sei. Die nächste Instanz bestätigte das Urteil und erhöhte die Strafe um ein Jahr. Auch der Oberste Gerichtshof bestätigte die Entscheidung. Bruder Bajatjan reichte dann seinen Fall beim EGMR ein. Dieser nahm den Antrag an und zeigte dadurch seine Bereitschaft, sich mit der Angelegenheit näher zu befassen. Wir sind zuversichtlich, dass der Ausgang dieses Falls Bruder Bajatjan und anderen in der gleichen Situation eine Hilfe sein wird.

Aserbaidschan

Jehovas Zeugen sind in Aserbaidschan zwar gesetzlich eingetragen, aber unsere Brüder und Schwestern begegnen weiterhin vielen Schwierigkeiten. Am 24. Dezember 2006 hatten sich zum Beispiel über 200 Brüder, Schwestern und interessierte Personen in Baku zu einer friedlichen Besprechung biblischer Themen versammelt, als bewaffnete Polizisten, begleitet von Fernsehteams und Vertretern städtischer Behörden, eintrafen, um die Zusammenkunft aufzulösen. Die Polizei brach ohne Durchsuchungsbefehl die Tür der angemieteten Zusammenkunftsstätte auf und verhaftete die Anwesenden. Mindestens zwei Besucher wurden geschlagen. Ein Großteil der biblischen Literatur, der Spendenkasten samt Inhalt, rechtliche Dokumente und einige Computer, die zur Übersetzung der Bibel und biblischer Literatur dienten, wurden beschlagnahmt. Gegen Abend kamen jedoch die meisten der Verhafteten wieder frei. Unter ihnen waren außerdem sechs freiwillige Helfer aus dem Ausland. Man warf ihnen „die Beteiligung an religiöser Propaganda“ vor und verwies sie des Landes. Unsere Brüder müssen hier mit Freiheitsstrafen rechnen, wenn sie den Kriegsdienst verweigern. Auch die Einfuhr von Literatur wird behindert.

Israel

Am 5. Februar 2007 entschied das Bezirksgericht in Haifa, die Verwaltung des dortigen Kongresszentrums (ICC) habe Jehovas Zeugen diskriminiert, weil sie ihnen den Saal für einen Kongress verweigert hatte. Das Gericht ordnete an, dass das ICC als Entschädigung einen Teil der Verfahrenskosten zu tragen hat. In einer Stellungnahme des obersten Staatsanwalts hieß es, dass das ICC als Betreiber „die grundlegende Pflicht hat, ... alle Mieter gleich zu behandeln, eine Pflicht, die in dem vorliegenden Fall verletzt worden ist“. Dieses positive Urteil erleichtert es den Brüdern in Israel künftig, größere Zusammenkünfte abzuhalten.

Tadschikistan

Der Zoll beschlagnahmte zwei Lieferungen unserer Literatur und das Kultusministerium wurde dazu gedrängt, unsere Literatur und unsere Organisation zu verbieten. In dieser feindseligen Atmosphäre wurden zwei Gileadabsolventen des Landes verwiesen. Am 11. Oktober 2007 wurde dann die Tätigkeit von Jehovas Zeugen verboten. Gegen all diese ungerechten Behandlungen legte man bei Gericht Beschwerde ein. Wir beten darum, dass Jehova den Weg für das Predigtwerk in diesem ertragreichen Gebiet wieder frei macht. Dort war im Dienstjahr 2007 eine 14-prozentige Zunahme zu verzeichnen.

Ukraine

Am 12. Mai 2007 sollte im Stadion von Lwiw ein Sondervortrag gehalten werden. Doch einen Tag zuvor gab die Verwaltung dem Druck von Gegnern klein bei und zog die Benutzungsgenehmigung zurück. Sofort wandte man sich an staatliche Stellen in der Ukraine und in den Vereinigten Staaten mit dem Ziel, die Stadionverwaltung davon zu überzeugen, dass Jehovas Zeugen keine Gefahr für den Frieden der Stadt darstellen. Die Gespräche waren an dem Tag, an dem der Vortrag stattfinden sollte, noch im Gange, als Tausende von Zeugen Jehovas per Auto, Bus und Zug aus verschiedenen Landesteilen anreisten. Unsere Brüder versammelten sich friedlich vor verschlossenen Stadiontoren. Während sie geduldig auf Einlass warteten, erfreuten sie sich herzlicher Gemeinschaft und sangen sogar Königreichslieder. Nur 20 Minuten vor dem geplanten Programmbeginn ließ sich die Stadionverwaltung plötzlich doch davon überzeugen, die Tore zu öffnen und die Brüder hineinzulassen. Über 27 000 Brüder und Schwestern strömten ins Stadion, um den ermunternden Vortrag des Zonenaufsehers zu hören.

Turkmenistan

Jehovas Zeugen sind in Turkmenistan nicht als Glaubensgemeinschaft registriert. Nach einer relativ friedlichen Phase werden unsere Brüder und Schwestern jetzt wieder verfolgt. Sie sind allerdings mutig, versammeln sich unauffällig und sprechen vorsichtig mit anderen über die gute Botschaft (Mat. 10:16). Drei junge Brüder verhaftete man wegen Kriegsdienstverweigerung. Alle wurden verurteilt; zwei erhielten Bewährungsstrafen und ein Bruder musste für eineinhalb Jahre ins Gefängnis. Da die Haftbedingungen sehr schlecht sind, wurde die unglückliche Lage des Bruders in das Licht internationalen Interesses gerückt. Ausländischen Brüdern, die Anwälte sind, wurde das Visum verwehrt, und daher konnten sie unsere Brüder vor Gericht nicht vertreten. Keine Behörde kann jedoch verhindern, dass unsere Gebete um Hilfe den Allerhöchsten erreichen (1. Tim. 2:1, 2).

Kasachstan

Sechs Beauftragte der Staatsanwaltschaft brachen eine religiöse Zusammenkunft ab, die in der Wohnung einer Schwester stattfand. In dem Landesteil, in dem sie wohnt, sind Jehovas Zeugen noch nicht gesetzlich eingetragen. Ein Bruder, der nicht einmal bei der Zusammenkunft war, sowie fünf Schwestern erhielten empfindliche Geldstrafen. Für sie alle wurde Beschwerde eingelegt.

Türkei

Am 31. Juli 2007 erhielten Jehovas Zeugen zur Freude des türkischen Zweigbüros die schriftliche Bestätigung, dass die „Vereinigung zur Unterstützung von Jehovas Zeugen“ offiziell registriert worden war. Der Anerkennung ging ein über zweijähriges Verfahren voraus. Die Regierungsbehörden hatten nämlich die Satzung des Zweigbüros für verfassungswidrig bewertet und sie vor Gericht angefochten. Nachdem eine untere Instanz in Istanbul die Rechtmäßigkeit der Satzung bestätigt hatte, legte die Regierung beim Obersten Gerichtshof Berufung ein. Dieser bestätigte jedoch den erstinstanzlichen Entscheid, sodass der Weg für unsere Anerkennung frei wurde. Durch die neu gegründete Vereinigung ist der Zweig eine religiöse Rechtskörperschaft. Die Registrierung ermöglicht nun den Kauf oder Besitz von Immobilien, das Anmieten von Anbetungsstätten für Kongresse sowie die Annahme von Spenden und die Verteidigung rechtlicher Interessen von Jehovas Zeugen vor Gericht.

Zwei Zeugen Jehovas wurden der „Belästigung“ beschuldigt, weil sie die Königreichs-Nachrichten Nr. 37 verbreitet hatten, und sollten deswegen eine Geldstrafe zahlen. Das Friedensgericht in Şişli (Istanbul) zog die Strafe jedoch mit der Begründung zurück, dass „die Verteilung von Veröffentlichungen der Zeugen Jehovas ... innerhalb der Freiheit des Denkens und Glaubens liegt“ und dass türkische Bürger „die Freiheit haben, ihre Glaubensansichten zu verbreiten“. Unsere Brüder in der Türkei haben noch mit anderen Schwierigkeiten zu kämpfen, wie zum Beispiel mit der Neutralitätsfrage. Immer wieder werden über unsere wehrpflichtigen Brüder Geld- oder Gefängnisstrafen verhängt.

Wie die vorangegangenen Berichte zeigen, wenden sich Jehovas Zeugen oft an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, wenn ihnen in europäischen Ländern das Recht versagt wird, Gott anzubeten. Mitte 2007 waren bei diesem Gericht 22 Anträge anhängig, in denen es um Fragen der Neutralität, der rechtlichen Anerkennung und um Verfolgung ging. Unsere Brüder und Schwestern, die in Europa und anderswo mit solchen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, brauchen bestimmt die Unterstützung durch unsere Gebete (2. Kor. 1:10, 11).

TREUE UND LAUTERKEIT

Im geschichtlichen Teil dieses Jahrbuchs können wir nachlesen, wie unsere Brüder in Russland während der Sowjetära unter Verbot treu blieben. Der Widerstand war extrem stark und brutal. Doch selbst in Ländern, in denen unser Werk frei ist, versuchen Satan und seine Helfershelfer unermüdlich, unsere Lauterkeit zu brechen, und das auf äußerst raffinierte Weise. Es muss Jehovas Herz aber sehr erfreuen, wenn seine Diener ihm treu bleiben! (Spr. 27:11). Es folgen einige Berichte darüber, wie Gottes Diener in aller Welt im Alltag ihren Glauben und ihre Loyalität beweisen.

Schweden

Eine Pionierin, die in einer Privatklinik arbeitet, musste sich ständig gegen sexuelle Annäherungsversuche wehren. Sie hat jedoch eine wirkungsvolle Strategie entwickelt, solchen Situationen zuvorzukommen. Neuen Angestellten sagt sie gleich von Anfang an, dass sie eine Zeugin Jehovas ist, und sie erwähnt auch öfter, dass sie verheiratet ist. Sie nutzt jede Gelegenheit, ihren Kollegen von den gemeinsamen Interessen zu erzählen, die sie mit ihrem Mann verbinden. Dabei betont sie, wie gefestigt ihre Ehe ist. Wenn es nötig ist, mit einem Arzt über einen Patienten zu sprechen, verabredet sie sich mit ihm im Ärztekasino, wo auch andere zugegen sind. Betritt jemand unerwartet den Raum, in dem sie arbeitet, und schließt die Tür, betet sie sofort zu Jehova und verhält sich freundlich, behält aber einen geschäftlichen Ton bei.

Deutschland

Marian ist schon seit 13 Jahren bei einer Firma in Norddeutschland beschäftigt. Da er Schicht arbeitet, ist es für ihn oft schwierig gewesen, in der Woche die Zusammenkünfte zu besuchen. „Das machte mich traurig, weil ich wirklich gerne zu den Zusammenkünften gehe“, erklärte er. „Ich habe Jehova wiederholt gebeten, mir einen Weg zu zeigen, wie ich alle Zusammenkünfte besuchen kann.“ Er betete um Mut, seinen unmittelbaren Vorgesetzten anzusprechen. Dieser war damit einverstanden, dass Marian früher Feierabend machte, wenn abends Zusammenkünfte stattfanden — solange er seine Arbeit erledigte. Diese Vereinbarung blieb bestehen, bis ein neuer Vorgesetzter kam, der Marian nicht früher gehen ließ. Was sollte Marian tun? „Ich sagte meinem neuen Vorgesetzten höflich, dass ich gern mit dem Firmenchef sprechen würde“, erzählte er. Bei dem Gespräch mit dem Chef gab er ein gutes Zeugnis und erklärte, warum er die Zusammenkünfte besuchen wollte. Der Firmenchef war damit einverstanden, dass Marian an den Abenden, an denen Zusammenkünfte stattfanden, eher ging, vorausgesetzt, dass alle anderen Mitarbeiter seiner Schicht nichts dagegen hätten. Deshalb rief Marian seine Kollegen zusammen, um ihnen die Angelegenheit vorzutragen. Dabei gab er ihnen ein gutes Zeugnis. Marian kann nun in der Woche zu allen Zusammenkünften gehen. „Es war ein harter Kampf, alle Zusammenkünfte besuchen zu können“, sagte er, „doch weil ich Jehova immer wieder darum gebeten habe, hat er mir die Kraft gegeben, die über das Normale hinausgeht.“

Großbritannien

Die 16-jährige Sophie wird ständig gedrängt, zu Schulpartys zu kommen. Das ist für sie eine echte Glaubensprüfung. „Manche Einladungen hören sich zwar ganz gut an“, sagt sie, „doch ich weiß, da könnte immer etwas passieren, was schlimme Folgen haben könnte, und ich würde es hinterher bereuen, dorthin gegangen zu sein. Ein Mädchen hat mich kürzlich zu einer Party eingeladen und extra gesagt, dass es keinen besonderen Anlass dafür gibt. Später hat sich herausgestellt, dass sie an demselben Wochenende Geburtstag hatte. Ich war froh, dass ich nicht hingegangen bin. Hinterher habe ich gehört, dass sich an dem Abend viele ihrer Schulkameraden betrunken haben und dass ihre Eltern nicht einmal zu Hause waren. Deshalb verbringe ich meine Freizeit lieber mit Freunden aus der Versammlung, die mir helfen, Jehova näherzukommen; sie müssen auch nicht genauso alt sein wie ich. Mein Bruder und ich laden Jung und Alt zu uns ein: Wir musizieren, grillen oder gehen spazieren. Wenn mich jemand zu einer Party einlädt, überlege ich also immer, wie das mein Verhältnis zu Jehova berührt. Mir ist klar geworden, dass man nichts verpasst, wenn man das Richtige tut.“

Italien

In der Schule haben sich einige Mädchen mehrmals an den 17-jährigen Giovanni herangemacht, aber ein Mädchen war besonders hartnäckig. Als sie merkte, dass Giovanni sie überhaupt nicht beachtete, schrieb sie ihm in einem Brief: „Ich finde, wir würden gut zueinanderpassen. Du gefällst mir. Ich mag deine Art und einfach alles. Ich hoffe, du triffst die richtige Entscheidung. Liebe Grüße, deine ...“ Am Ende des Briefs stand ihr Name, und den Umschlag versiegelte sie mit einem Lippenstiftkuss. „Ich muss zugeben, dass die nächsten Tage sehr schwer für mich waren“, sagt Giovanni. „Ich hab mich schon gefragt, ob mir so ein hübsches Mädchen noch mal über den Weg laufen wird. Als meine Schulfreunde das hörten, haben sie auf mich eingeredet, dass ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen darf und dass es dumm wäre, ihr einen Korb zu geben. Ich hatte das Gefühl, meine christliche Identität aufs Spiel zu setzen. Ich betete zu Jehova und redete mit meinen Eltern. Sie sind zuerst aus allen Wolken gefallen, weil sie nicht damit gerechnet haben, dass ich mit solchen Situationen konfrontiert würde. Wir haben dazu ausführlich einige Gedanken aus der Bibel besprochen, vor allem die Punkte aus dem Buch Fragen junger Leute – praktische Antworten. Ich habe mich auch mit reifen Brüdern aus der Versammlung unterhalten. Schließlich habe ich die richtige Entscheidung getroffen und nichts mit ihr angefangen. Ich muss sagen, weil ich festgeblieben bin, respektieren mich meine Schulkameraden jetzt sogar noch mehr.“

Mexiko

„Ich war erst 19 Jahre alt“, erinnert sich der 59-jährige Antonio, der seit 37 Jahren getauft ist, „als man bei mir eine juvenile Form der rheumatischen Polyarthritis feststellte. Es ist sehr frustrierend, dass mich diese Krankheit ganz und gar behindert und ich seit 35 Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen bin. Manchmal lasse ich den Kopf hängen. Doch es ist für mich eine Kraftquelle, wenn ich die Zusammenkünfte besuchen und in den Predigtdienst gehen kann, soweit es meine Gesundheit erlaubt.“ Vor sieben Jahren wurde es für Antonio noch schlimmer, weil seine Mutter, die ihn versorgte, starb. Wie sollte es mit Antonio weitergehen? Er berichtet: „Seither habe ich erlebt, dass Jehova seine Diener nicht im Stich lässt, sondern für die nötige Hilfe sorgt. Die Versammlung hat dafür gesorgt, dass sich ein Bruder um mich kümmert, und einige Brüder stellen die grundlegenden Mittel zur Verfügung.“ Antonio sehnt sich nach der Zeit, wo sich alle Königreichsverheißungen erfüllen.

„MACHE DIE STÄTTE DEINES ZELTES GERÄUMIGER“

„Mache die Stätte deines Zeltes geräumiger. Und man lasse die Zelttücher deiner großartigen Wohnstätte ausspannen“ (Jes. 54:2). Die unübersehbare Erfüllung dieser prophetischen Worte bestätigt sich durch den stetigen Bedarf an mehr Anbetungsstätten und größeren Zweiggebäuden. Neben all den anderen weltweiten Bauprojekten im vergangenen Jahr waren insbesondere die Bestimmungsübergaben der folgenden sechs Zweigbüros für Jehovas Zeugen eine große Freude.

Puerto Rico

Nur 13 Jahre nach der Fertigstellung der letzten Zweiggebäude wurde ein weiterer Anbau nötig, weil eine Reihe von Abteilungen größer geworden waren. Die Einweihungsansprache wurde am Samstag, dem 16. September 2006 von David Splane gehalten, der zur leitenden Körperschaft gehört.

Kolumbien

Am 11. November 2006 reisten im kolumbianischen Zweig Brüder und Schwestern aus 30 Ländern an, um der Bestimmungsübergabe der Zweigbüroerweiterung in Facatativá beizuwohnen, das 42 Kilometer nordwestlich von Bogotá liegt. Es wurden 3 605 Anwesende gezählt. Viele hatten sich 30 oder 40 Jahre nicht gesehen und fielen sich in die Arme. Die Ansprache zur Bestimmungsübergabe hielt Gerrit Lösch, ein Mitglied der leitenden Körperschaft.

Fidschi

Vom Zentrum der Hauptstadt Suva, das sich über den Hafen erhebt, sind es nur 5 Minuten zu Fuß bis zum wunderschönen Zweigbüro. Am Samstag, dem 11. November 2006 hielt Geoffrey Jackson, ein Mitglied der leitenden Körperschaft, vor 410 Anwesenden die Einweihungsansprache.

Burundi

Der 25. November 2006 wird für Jehovas Zeugen in diesem schönen zentralafrikanischen Land unvergesslich bleiben. 1 141 Anwesende aus 11 Ländern erlebten zusammen mit Guy Pierce, einem Mitglied der leitenden Körperschaft, die Bestimmungsübergabe der ansprechenden neuen Zweiggebäude. Der Segen Jehovas ist deutlich zu erkennen und die Aussichten, dass sich uns noch viele in der Anbetung Jehovas anschließen werden, sind gut.

Ruanda

Nach 30 unruhevollen Jahren mit Verboten und Bürgerkrieg freuten sich unsere Brüder und Schwestern in Ruanda, Guy Pierce willkommen zu heißen. Er war gekommen, um das schöne neue Zweigbüro mit seinen geschmackvollen Gartenanlagen seiner Bestimmung zu übergeben.

Trotz des tragischen Völkermords, dem nicht wenige unserer Brüder zum Opfer fielen, ist es mit dem Werk Jehovas in dem Land der tausend Hügel gut vorangegangen. Unter den 553 Anwesenden beim Programm zur Bestimmungsübergabe am Samstag, dem 2. Dezember 2006 waren 112 Delegierte aus 15 Ländern.

Uganda

Das neue Zweigbüro im Süden der Hauptstadt Kampala wurde am Samstag, dem 20. Januar 2007 eingeweiht. Zu den 665 Anwesenden gehörten 170 Delegierte aus rund 20 Zweigen sowie Anthony Morris, ein Mitglied der leitenden Körperschaft, der die Einweihungsansprache hielt.

„JEHOVA HAT GROSSES GETAN“

Zweifellos haben wir Grund zur Freude, wenn wir über Jehovas wunderbare Taten im vergangenen Jahr nachdenken. Einstimmig schließen wir uns den Worten des dankbaren Psalmisten an: „Jehova hat Großes getan durch das, was er mit uns getan hat. Wir sind fröhlich geworden“ (Ps. 126:3).

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Eine wahrhaft weltweite Aktion

So manch einer fragte sich, ob die Königreichs-Nachrichten wirklich weltweit verbreitet wurden. Ein skeptischer Wohnungsinhaber in Brasilien bat den Verkündiger zu warten, weil er erst einmal einen Freund in den Vereinigten Staaten anrufen wollte, um ihn zu fragen, ob er auch das Faltblatt bekommen habe. „Ja“, erwiderte sein Freund, „vor 10 Minuten habe ich eins bekommen.“ Der Mann war beeindruckt, nahm die Königreichs-Nachrichten entgegen und versprach, sie sich gut durchzulesen.

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Im Postfach der Versammlung lag nur eine einzige Einladung

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Antonio ist für den Predigtdienst bereit

[Bilder auf Seite 28, 29]

Bestimmungsübergaben von Zweigbüros

Puerto Rico

Ruanda

Kolumbien

Burundi

Fidschi

Uganda