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Die moralischen Grundsätze, an die wir uns halten

Die moralischen Grundsätze, an die wir uns halten

Die moralischen Grundsätze, an die wir uns halten

Jehovas Zeugen glauben, daß die sich drastisch gewandelte Einstellung zur Moral auf junge Menschen einen schlechten Einfluß gehabt hat. Wie Ihnen bekannt ist, hat in den 1960er Jahren eine sogenannte neue Moral Fuß gefaßt. Einer ihrer frühen Befürworter, der anglikanische Bischof von Woolwich (England), behauptete: „Es gibt nichts, was an sich immer als ‚Unrecht‘ bezeichnet werden kann.“ Wir sind damit nicht einverstanden, werden uns aber mit denen, die damit einiggehen, nicht streiten. Wir wollen lediglich erklären, an welche sittlichen Grundsätze wir uns halten und warum wir es tun.

Joseph Fletcher, ein prominenter Theologieprofessor in den Vereinigten Staaten, sagte über die neue Moral: „Bei dieser Ethik ist der außereheliche Geschlechtsverkehr als solcher nicht unerlaubt, und in einigen Fällen ist er sogar zum Guten.“ Und Frederic C. Wood, Professor für Religionswissenschaften in den Vereinigten Staaten, erklärte Studentinnen: „Mit dem Sex sind keine Gesetze verknüpft. Ich wiederhole: absolut keine Gesetze. Es gibt nichts, was man tun sollte oder nicht tun sollte“ (Theology Today, Oktober 1965, Seite 396).

Solche Ansichten über die Moral mögen populär sein, doch Jehovas Zeugen sind der Ansicht, daß sie der Bibel widersprechen und daher unrichtig sind. Unser biblisch begründeter Standpunkt wird in unserem Buch Mache deine Jugend zu einem Erfolg dargelegt, das 1976 erschienen ist. In diesem Buch wird die Anwendung moralischer Grundsätze behandelt. Interessanterweise schrieb ein Forscher, nachdem er das Buch von 100 Schülern im Alter von 12 bis 19 Jahren hatte beurteilen lassen, folgende Kritik: „Sittliche Normen, wie sie in Ihrem Buch zum Ausdruck kommen, haben sich vielleicht früher einmal anwenden lassen, aber ich möchte bezweifeln, daß sie heute noch anwendbar sind. Die heutige Generation ist aufgeklärter als irgendeine frühere.“

Wir haben jedoch nicht den Eindruck, daß junge Menschen durch die Annahme neuer sittlicher Normen „aufgeklärter“ sind. Gemäß einer Studie, die vor kurzem in den USA unter mehr als 160 000 Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren durchgeführt wurde, hatten 41 Prozent der Jungen und 21 Prozent der Mädchen bereits Geschlechtsverkehr gehabt. Und unter den 16- bis 18jährigen waren es nahezu drei Viertel der Jungen und die Hälfte der Mädchen. Wozu hat das geführt?

Zu einer Epidemie an Schwangerschaften unter Jugendlichen. In Amerika werden jedes Jahr 10 Prozent aller weiblichen Jugendlichen schwanger, das sind 1 250 000. Fast 600 000 von ihnen bringen ihr Kind zur Welt — die übrigen ziehen einen Schwangerschaftsabbruch vor. In der Bundesrepublik Deutschland wurden 1980 immerhin 8 475 uneheliche Kinder von jugendlichen Müttern geboren, und 1981 ließen 4 400 Jugendliche einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen. Auch ziehen sich jedes Jahr weltweit Millionen junger Menschen eine Geschlechtskrankheit zu, unter anderem den gefürchteten Herpes. Unserer Ansicht nach haben diese sozialen Verhältnisse mit „Aufklärung“ nichts zu tun.

Vernünftige moralische Grundsätze

Es besteht große Verwirrung darüber, welche moralischen Grundsätze jungen Menschen beigebracht werden sollten. Lehrer beklagen sich häufig darüber, daß es keine klaren Auffassungen diesbezüglich gibt. Es ist uns bekannt, daß einige Lehrer wünschten, sie hätten mehr Freiheit, ihre Schüler die vernünftigen moralischen Grundsätze zu lehren, die in der Bibel enthalten sind. Als Zeugen Jehovas glauben wir aufrichtig, daß die Lehren der Bibel in bezug auf Moral wirklich nützliche Auswirkungen haben.

Jehovas Zeugen beginnen schon früh, ihre Kinder die moralischen Grundsätze der Bibel zu lehren. Oft gebrauchen sie dabei das Lehrbuch Mache deine Jugend zu einem Erfolg. Falls es Sie interessiert, würde einer Ihrer Schüler, der Zeuge Jehovas ist, Ihnen gern ein Exemplar besorgen. Das Buch wird Sie mit den moralischen Grundsätzen vertraut machen, an die wir uns halten, und es enthält weitere Einzelheiten über unsere Ansichten zu den folgenden Angelegenheiten.

Alkoholische Getränke: Alkoholische Getränke sind Nahrung und können, wenn man ihnen den richtigen Platz einräumt, nützlich sein (Psalm 104:14, 15; 1. Timotheus 5:23). Sie können jedoch mißbraucht werden und werden auch oft mißbraucht. Wir glauben, daß übermäßiger Alkoholgenuß, wie die Bibel betont, ein schwerwiegendes moralisches Vergehen ist (Sprüche 20:1; 23:29-35; 1. Korinther 6:9, 10). Wir respektieren auch die Weisheit des Gesetzgebers, der den Genuß alkoholischer Getränke für Jugendliche durch Gesetze einschränkt, und wir unterstützen diese Gesetze.

Drogen: Wir genießen keine suchterzeugenden Stoffe wie Haschisch, Heroin, Kokain, LSD, Betelnuß und Tabak, um nur einige zu nennen. Jehovas Zeugen glauben, daß es verkehrt ist, wenn sie nur aus Genußsucht ihren Körper mit Substanzen schädigen, die abhängig machen und das Bewußtsein verändern, denn die Bibel ermahnt Christen: „Laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes“ (2. Korinther 7:1).

Unanständige Redensarten: Wir halten unanständige Redensarten für unpassend. Sie widersprechen dem biblischen Gebot: „Hurerei und jede Art Unreinheit oder Habgier sollen unter euch nicht einmal erwähnt werden, ... auch kein schändliches Benehmen noch törichtes Reden, noch unzüchtige Späße, Dinge, die sich nicht schicken“ (Epheser 5:3, 4).

Respekt vor Autoritätspersonen: In Übereinstimmung mit biblischen Grundsätzen erwarten wir, daß unsere Jugendlichen Personen, die rechtmäßig Autorität ausüben, somit auch Schullehrer, respektieren (Römer 13:1-7; 1. Petrus 2:13-17). Wir lehren unsere Kinder und Jugendlichen, tiefe Ehrfurcht vor Gott zu haben, und Jehova Gott sagt, wir sollten ehrlich sein, die Wahrheit sagen und am Wohl anderer interessiert sein (Hebräer 13:18; Kolosser 3:9; Epheser 4:25; Matthäus 7:12).

Vorehelicher Geschlechtsverkehr: Wir glauben, daß vorehelicher Geschlechtsverkehr, in der Bibel Hurerei genannt, ausnahmslos verkehrt ist, daß er unmoralisch ist. Die Bibel gebietet: „Flieht vor der Hurerei“ (1. Korinther 6:18). „Gott will ..., daß ihr euch der Hurerei enthaltet“ (1. Thessalonicher 4:3). Nach unserer Ansicht ist vorehelicher Geschlechtsverkehr ein schwerwiegendes Vergehen gegen Gott. „Gott wird Hurer und Ehebrecher richten“, heißt es in der Bibel (Hebräer 13:4; Offenbarung 21:8).

Homosexualität: Wir glauben auch, daß homosexuelles Verhalten in moralischer Hinsicht verkehrt ist. Beachten Sie, was die Bibel sowohl über männliche als auch über weibliche Homosexuelle sagt: „Gott [übergab] sie schändlichen sexuellen Gelüsten, denn sowohl ihre weiblichen Personen vertauschten den natürlichen Gebrauch von sich selbst mit dem widernatürlichen; und desgleichen verließen auch die männlichen Personen den natürlichen Gebrauch der weiblichen Person und entbrannten in ihrer Wollust zueinander, Männliche mit Männlichen, indem sie unzüchtige Dinge trieben“ (Römer 1:26, 27; 1. Korinther 6:9-11).

Der Wert biblischer Grundsätze

Wir haben festgestellt, daß sich die Beachtung biblischer Grundsätze in unseren Reihen sehr positiv ausgewirkt hat. Obwohl es auch unter uns Probleme gibt und unsere Kinder keineswegs vollkommen sind, sind wir doch weitgehend frei von Personen, die stehlen, lügen, betrügen und anderen Schaden zufügen. In dem Maße, in dem wir und unsere Kinder den Gesetzen Gottes gehorchen, haben wir auch keine Probleme mit Geschlechtskrankheiten, ledigen Müttern, unehelichen Kindern und Abtreibungen, auch nicht mit Herzeleid und schlechtem Gewissen. Wir glauben, Goethe hatte recht, als er die Bibel als ein „ewig wirksames Buch“ bezeichnete, „im ganzen ... ehrwürdig und im einzelnen anwendbar“. Wir finden auch, daß Abraham Lincoln recht hatte, als er sagte, wer die Bibel akzeptiere, werde „als ein glücklicherer und besserer Mensch leben und sterben“.

Sie können sich natürlich denken, daß auf Zeugen Jehovas von Schulkameraden ein gewisser Druck ausgeübt wird, dem Rat der Bibel zuwiderzuhandeln und einen „Lauf zu demselben Tiefstand der Ausschweifung“ einzuschlagen. Und wenn das nicht gelingt, ‘sind sie befremdet und reden fortgesetzt lästerlich von ihnen’ (1. Petrus 4:4). Unsere Jugendlichen werden manchmal gehänselt und ausgelacht, weil sie nicht rauchen, keine Drogen nehmen und weil sie voreheliche sexuelle Beziehungen und dergleichen ablehnen. Wir schätzen es daher, wenn Lehrer unsere Kinder in ihrem Bemühen, sich an biblische Grundsätze zu halten, unterstützen und ihnen somit den Rücken stärken.

Sie werden feststellen, daß unsere Jugendlichen nicht das Gefühl haben, durch die Sittenmaßstäbe der Bibel würde ihnen etwas vorenthalten. Im Gegenteil; ein Zeuge Jehovas, der sein Leben mit dem seiner Schulkameraden verglich, sagte zum Beispiel: „Das einzige, was mir entgangen ist, ist eine Menge Ärger.“ So wie wir es sehen, sind die Gebote Gottes, des Allmächtigen, zu unserem Schutz, und ihre Beachtung wirkt sich für uns nur zum Guten aus (Psalm 19:7-11).

[Herausgestellter Text auf Seite 11]

„Wer die Bibel akzeptiert, wird als ein glücklicherer und besserer Mensch leben und sterben“ (Abraham Lincoln)

[Bild auf Seite 8]

Ein Buch, in dem die Anwendung moralischer Grundsätze behandelt wird. Eltern von Zeugen Jehovas verwenden es bei ihrer Kindererziehung.

[Bild auf Seite 9]

Die neue Moral brachte eine Zunahme sozialer Probleme mit sich

[Bild auf Seite 9]

Jehovas Zeugen beginnen schon früh, ihre Kinder die moralischen Grundsätze der Bibel zu lehren