Zurück zum Inhalt

Zum Inhaltsverzeichnis springen

Aufschlußreicher Stoff, klar dargeboten

Aufschlußreicher Stoff, klar dargeboten

Lehrstück 21

Aufschlußreicher Stoff, klar dargeboten

1—3. Warum ist bestimmter Stoff erforderlich, um eine Ansprache belehrend werden zu lassen?

1 Lohnende Ansprachen fangen mit fleißiger Vorbereitung an, und dies erfordert Zeit und Mühe. Aber wie nützlich sie doch ist! Du erweiterst deinen Schatz genauer Erkenntnis, und du hast deinen Zuhörern etwas wirklich Nützliches mitzuteilen. Statt über Allgemeines zu sprechen, kannst du aufschlußreiche Einzelheiten bringen, und du weißt, daß das, was du sagst, richtig ist. Dies fördert die Wertschätzung der Zuhörer für Gottes Wort und ehrt so Jehova. Unsere Betrachtung über aufschlußreichen Stoff schließt besonders das ein, was du in deiner Ansprache sagst. Betrachte kurz die verschiedenen Gesichtspunkte der Sache. Es handelt sich um den ersten Punkt auf dem Ratschlagzettel.

2 Bestimmter Stoff. Einer Ansprache, die sich mit allgemeinen Dingen befaßt, fehlt es an Gewicht und Autorität. Sie ist unbestimmt. Sie läßt die Zuhörer im ungewissen. Wenn man Gedanken behalten soll, müssen sie bestimmt und genau sein. Dies zeugt von Nachforschungsarbeit und von einer Kenntnis des Gegenstandes.

3 Dieses Merkmal kann man bei der Vorbereitung erlernen, indem man fragt: Warum? Wann? Wo? usw. Es genügt gewöhnlich nicht, zu sagen, daß etwas geschehen sei. Nenne Orte, Zeitpunkte und vielleicht Gründe. Es genügt nicht, gewisse Wahrheiten zu erwähnen. Zeige, warum es Wahrheiten sind; zeige, warum es von Wert ist, sie zu kennen. Wenn du Unterweisung erteilst, so erkläre, wie etwas zu tun ist. Wie viele Darlegungen dieser Art erforderlich sind, richtet sich danach, wieviel eine Zuhörerschaft bereits weiß. Berücksichtige also die Zuhörer, um festzustellen, welche Einzelheiten erforderlich sein mögen.

4—6. Welche Umstände mußt du im Sinn behalten, damit deine Ansprache für deine besondere Zuhörerschaft aufschlußreich ist?

4 Aufschlußreich für deine Zuhörer. Was die eine Zuhörerschaft belehren könnte, mag dem Wissen einer anderen Gruppe nichts hinzufügen oder sie sogar völlig im dunkeln lassen. Offensichtlich muß der Stoff daher einer besonderen Zuhörerschaft entsprechen. Zum Beispiel würde man den Stoff in einer Ansprache über die Art der Durchführung unseres Werkes in einer Predigtdienst-Zusammenkunft völlig anders behandeln als in einem Gespräch mit jemandem, der sich darauf vorbereitet, sich Jehova hinzugeben, oder als in einer Ansprache vor einer Personengruppe aus der Welt.

5 Diese Umstände müssen auch bei den verschiedenen Aufgaben in der Theokratischen Predigtdienstschule berücksichtigt werden. Für den in irgendeiner zugeteilten Ansprache dargebotenen Stoff sollte man Zuhörer, Rahmen und Zweck der Ansprache betrachten. Diese Faktoren werden von der Art der Ansprache und von dem Rahmen bestimmt, den der Sprecher festgelegt hat. Die Unterrichtsrede wird natürlich eine Ansprache an die Versammlung sein. Andere Ansprachen mögen unterschiedlich sein, wobei der Rahmen zeigt, um welche Zuhörer und um welchen Zweck es sich handelt. In allen Fällen können sich sowohl der Studierende als auch der Raterteilende fragen: Ist der Stoff der an der Darbietung beteiligten besonderen Zuhörerschaft angepaßt? Werden die Zuhörer dadurch unterrichtet und unterwiesen?

6 Frage dich bei der Vorbereitung: Was möchte ich in dieser Ansprache erreichen? Wieviel von dem, was ich sagen möchte, weiß der Betreffende oder die Gruppe bereits? Welche Grundlage muß ich legen, ehe diese Punkte erklärt werden können? Wie würde ich es einer völlig anderen Gruppe anders sagen? Vergleiche klären oft unsere Gesichtspunkte. Versuche, bei deiner Vorbereitung an verschiedene Gruppen anders heranzutreten, allein um das Gefühl dafür zu bekommen, wie die Zuhörer unterschiedlich zu betrachten sind und der Stoff für die besondere Zuhörerschaft, die du ansprechen wirst, belehrend gestaltet wird.

7, 8. Wie können wir unseren Ansprachen praktischen Wert verleihen?

7 Stoff von praktischem Wert. Es gibt viel zu lernen, aber nicht alles ist von praktischem Wert. Für uns betrifft aufschlußreicher Stoff das, was wir für das christliche Leben und für unseren Predigtdienst wissen müssen. Wir möchten wissen, wie wir diesen Aufschluß, den wir uns angeeignet haben, verwenden können.

8 Diesen Punkt könnte der Studierende bei der Vorbereitung und der Schulaufseher beim Raterteilen anhand folgender Fragen berücksichtigen: Welche leitenden Grundsätze sind in der Ansprache zu finden? Könnte man den Stoff anwenden, um Entscheidungen zu treffen? Läßt sich der dargebotene Aufschluß dem Predigtdienst anpassen? Wird dadurch Gottes Wort gepriesen und auf Gottes Vorhaben hingewiesen? Wenige Ansprachen können all diesen Aufschluß bringen, aber damit der dargebotene Stoff von praktischem Wert ist, sollte er irgendwie für die Zuhörer anwendbar sein.

9—11. Warum ist die Genauigkeit der Darlegung so wichtig?

9 Genauigkeit der Darlegung. Jehovas Zeugen sind eine Organisation der Wahrheit. Wir sollten den Wunsch haben, die Wahrheit zu reden und jederzeit in allen Einzelheiten völlig genau zu sein. Dies sollte nicht nur hinsichtlich der Lehre der Fall sein, sondern auch in unseren Zitaten, in dem, was wir über andere sagen, oder darin, wie wir sie darstellen, ferner in Dingen, bei denen es um wissenschaftliche Angaben oder um Tagesereignisse geht.

10 Falsche Angaben, die einer Zuhörerschaft vorgetragen werden, mögen wiederholt werden, und der Irrtum wird größer. Ungenauigkeiten, die von einer Zuhörerschaft erkannt werden, lassen Fragen an der Glaubwürdigkeit des Sprechers hinsichtlich anderer Punkte entstehen, so daß vielleicht sogar die Wahrheit der Botschaft selbst in Frage gezogen wird. Ein Neuinteressierter, der solche Angaben hört und bei einer anderen Gelegenheit eine andere Ansicht gehört hat, könnte zu dem Schluß kommen, daß unter Jehovas Zeugen Uneinigkeit im Denken bestehe, und die Verbindung abbrechen, ohne seinen Grund dafür überhaupt anzugeben.

11 Der Raterteilende sollte nicht jede Angabe des Studierenden zerpflücken, besonders nicht, wenn dieser neu in der Wahrheit und daher in den tieferen Dingen des Wortes Gottes nicht ganz fest ist. Er wird dem Studierenden vielmehr taktvoll helfen, sein Denken zu formen, und ihm zeigen, wie er seine Genauigkeit durch sorgfältige Vorbereitung verbessern kann.

12, 13. Worin besteht der Wert von zusätzlichem erklärendem Stoff?

12 Zusätzlicher erklärender Stoff. Gedanken, die als Ergebnis tiefen Nachsinnens dargelegt werden oder die durch weiteres Nachforschen über ein Thema gesammelt werden mögen, können viel zu einer Ansprache beitragen, und dadurch kann manchmal eine leere Wiederholung von Dingen vermieden werden, die den Zuhörern bereits bekannt sind. Die Darbietung wird frischer, das Interesse der Zuhörer wird belebt, und ein sehr bekanntes Thema kann wirklich großartig werden. Auch erlangt der Sprecher dadurch Vertrauen. Er geht an seine Ansprache mit einer Begeisterung heran, die der Erkenntnis entspringt, daß er etwas darzubieten hat, was ein klein wenig anders ist.

13 Eine Gefahr, die zu meiden ist, sind persönliche Vermutungen. Man sollte die Veröffentlichungen der Gesellschaft verwenden und sich darauf stützen. Prüfe die Indexe der Gesellschaft sowie Fußnoten zu Schriftstellen. Vergewissere dich, daß das, was du sagst, etwas klärt und es nicht falsch darstellt.

**********

14—16. Was muß man bei der Vorbereitung einer Ansprache tun, um etwas einfach darzulegen?

14 Bei der Vorbereitung deines Stoffes ist es auch wichtig, sorgfältig darauf zu achten, wie du das sagen wirst, was du zu sagen hast. Dies wird auf dem Ratschlagzettel als „Klar, verständlich“ bezeichnet. Wenn du es versäumst, diesem Punkt hinreichend Aufmerksamkeit zu schenken, kann dies verhindern, daß du deine Zuhörer ansprichst, oder es kann sie daran hindern, das, was sie hören, zu behalten. Hierbei sind drei Gesichtspunkte zu berücksichtigen.

15 Einfach dargelegt. Dies bedeutet nicht, daß man sich die Wendungen im voraus überlegen müßte. Aber die darzubietenden Gedanken müssen untersucht werden, und bestimmte Faktoren sind zu berücksichtigen. Dies führt im allgemeinen zu einer Ansprache, die kurz und bündig ist, und dazu, daß der Gedanke einfach und in klarer Sprache geäußert wird. Ein Gegenstand, der im Sinn des Sprechers kompliziert ist, wird auch in der Darbietung kompliziert sein.

16 Vorbereitung in letzter Minute ist zu vermeiden. Jeder Punkt der Ansprache muß vollständig durchdacht werden, bis er für den Sprecher einfach und klar ist. Eine Wiederholung dieser Punkte bei der Vorbereitung für das Halten schärft sie ihm so ein, daß er sie ohne weiteres äußern kann, wenn er sie benötigt, und daß sie für die Zuhörer ebenso deutlich und klar sind wie für den Sprecher.

17, 18. Warum müssen unbekannte Ausdrücke erklärt werden?

17 Unbekannte Ausdrücke erklärt. Unser Studium der Heiligen Schrift und der Veröffentlichungen der Watch Tower Society hat uns einen Wortschatz vermittelt, dessen Ausdrücke denen, die mit unserem Werk nicht vertraut sind, recht fremd vorkommen. Wenn wir die Wahrheiten der Bibel einer gewissen Zuhörerschaft erklärten und dabei solche Ausdrücke verwendeten, würde entweder viel von dem, was wir sagen, verlorengehen, oder unsere Rede wäre völlig unverständlich.

18 Betrachte deine Zuhörer. Wie weit reicht ihr Verständnis? Wieviel wissen sie über unser Werk? Wie viele dieser Ausdrücke werden sie ebenso schnell verstehen wie der Sprecher? Ausdrücke wie „Theokratie“, „Überrest“, „andere Schafe“, ja sogar „Harmagedon“ und „Königreich“ können dem Sinn des Zuhörers entweder einen ganz anderen Gedanken oder gar keinen vermitteln. Sogar Ausdrücke wie „Seele“, „Hölle“ und „Unsterblichkeit“ müssen erklärt werden, wenn der Zuhörer mit unserem Werk nicht vertraut ist. Aber wenn die Ansprache vor der Versammlung gehalten wird, brauchen solche Ausdrücke nicht erklärt zu werden. Man sollte also den Rahmen berücksichtigen.

19, 20. Wie können wir es vermeiden, zuviel Stoff zu verwenden?

19 Nicht zuviel Stoff. Eine Ansprache mag so viel Aufschluß enthalten, daß die große Menge an Stoff die Zuhörer überschwemmt und das Verständnis getrübt wird oder ganz verlorengeht. Um den Zweck einer Ansprache zu erreichen, sollte man nicht mehr Stoff zur Sprache bringen, als man in der zugeteilten Zeit klar darlegen kann. Es sollte nicht mehr gesagt werden, als die Zuhörer ohne weiteres in sich aufnehmen können. Außerdem müßte Stoff, der einem Fremden oder Neuinteressierten dargeboten wird, beträchtlich vereinfacht werden, verglichen mit Stoff über dasselbe Thema in einer Darbietung vor der Versammlung. Auch hier muß der Raterteilende die vom Sprecher angeredeten Zuhörer berücksichtigen.

20 Wie weiß der Studierende, wieviel Stoff er in eine Ansprache aufnehmen sollte? Ein Vergleich ist bei der Vorbereitung vorteilhaft. Untersuche, was du darzubieten hast. Wie viele dieser Punkte sind den Zuhörern bereits wenigstens teilweise bekannt? Wie viele sind völlig neu? Je breiter die Grundlage der schon vorhandenen Erkenntnis ist, desto mehr kann in einer bestimmten Zeit darauf aufgebaut werden. Wenn aber so gut wie nichts von dem zu besprechenden Thema bekannt ist, muß man sehr sorgfältig darauf achten, wieviel man sagen wird und wie lange man dazu braucht, diese Punkte so zu erklären, daß die Zuhörer sie völlig verstehen.

[Studienfragen]