Zurück zum Inhalt

Zum Inhaltsverzeichnis springen

Sport und Unterhaltung

Sport und Unterhaltung

Kapitel 16

Sport und Unterhaltung

1, 2. (a) Welche Art der Freizeitgestaltung macht dir am meisten Spaß? (b) Wie zeigt uns Jehovas Schöpfung, daß er möchte, daß wir Freude am Leben haben? (Psalm 104:14-24).

ÜBERALL auf der Welt sind die Menschen an der Freizeitgestaltung in ihren verschiedenen Formen interessiert. Jedes Jahr geben sie Milliardenbeträge dafür aus. Interessierst du dich auch dafür? Hast du Spaß am Skifahren oder am Segeln? Macht dir Schwimmen, Fußballspielen oder eine andere Sportart Freude? Gehst du gern ins Kino, oder siehst du dir gern Fernsehfilme an?

2 Einige vertreten die Ansicht, solche Vergnügen seien etwas Verkehrtes. Was meinst du dazu? Manche Leute behaupten sogar, die Bibel mißbillige diese Dinge. Aber es muß deutlich gesagt werden, daß solche Menschen die Bibel und ihren Autor, Jehova Gott, falsch darstellen. Im Wort Gottes werden junge Menschen, die sich bei Spiel und Sport erholen und sich daran erfreuen, günstig erwähnt. Die Bibel sagt zum Beispiel in einer Beschreibung des gesegneten Volkes Gottes: „Die öffentlichen Plätze der Stadt selbst werden angefüllt sein mit Knaben und Mädchen, die auf ihren öffentlichen Plätzen spielen.“ Sie sagt auch, es gebe „eine Zeit für den Tanz“ (Sacharja 8:5; Prediger 3:4, Einheitsübersetzung). Offensichtlich war es Gottes Absicht, daß der Mensch sich durch vernünftige Erholung entspannen sollte. Eine der Früchte des Geistes Gottes ist „Freude“ (Galater 5:22). Es ist nur normal und natürlich, wenn wir uns gesunder Entspannung erfreuen.

ANLEITUNG, UM MEHR FREUDE ZU FINDEN

3—8. (a) Welchen ausgewogenen Rat über Entspannung und Erholung finden wir in 1. Timotheus 4:7, 8? (b) Inwiefern ist „Leibesübung“ nützlich? Was geschieht aber, wenn jemand ganz im Sport aufgeht? (c) Welchen Problemen kann man gegenüberstehen, wenn man in einer Schulmannschaft spielt? Woran sollte man denken, wenn man sich entscheiden will, ob man in einer Mannschaft mitspielt?

3 Gott hat seine Liebe zu uns gezeigt, indem er uns eine Anleitung gab, wie wir aus unserer Freizeitgestaltung Freude schöpfen können. Um uns beispielsweise vor den gesundheitsschädlichen Folgen übermäßigen Essens zu bewahren, rät Gottes Wort: „Begib dich nicht . . . unter die, die schlemmerisch Fleisch essen“ (Sprüche 23:20). In bezug auf die Freizeitbeschäftigung gibt uns Gott einen ähnlichen guten Rat: „Übe dich . . . mit Gottergebenheit als deinem Ziel. Denn die Leibesübung ist zu wenigem nützlich; Gottergebenheit aber ist für alle Dinge nützlich, da sie eine Verheißung auf gegenwärtiges und künftiges Leben hat“ (1. Timotheus 4:7, 8).

4 Aus der Bibel geht also hervor, daß „Leibesübung“ ihre Berechtigung hat. Sie tut uns gut, denn sie trägt dazu bei, daß wir unseren Körper richtig gebrauchen, gelenkig werden und unsere Muskeln richtig trainieren. Darüber hinaus kann Sport geistig beleben, besonders wenn man viel Zeit mit Studium zubringt. Doch sollte man dabei beachten, daß die Bibel warnend sagt: „Die Leibesübung ist zu wenigem nützlich.“ Wozu führt es, wenn man diesen Rat der Bibel unbeachtet läßt und sich ganz dem Sport verschreibt?

5 Ein Resultat kann sein, daß man sich dadurch den Spaß verdirbt. Der Sport ist dann keine angenehme Erholung mehr, sondern harte Arbeit. Was für Auswirkungen es hat, wenn bei sportlichen Spielen zu harter Wettbewerb getrieben wird, sagte der Sportpsychologe Bruce Ogilvie: „Einmal habe ich die Profineulinge von zehn größeren Baseballvereinen befragt, und 87 Prozent sagten, sie wollten, sie hätten nie mit dem Profisport angefangen, da er ihnen die Freude am Spiel genommen habe, die sie vorher gehabt hätten.“

6 Manche Sportarten sind auch eine Gefahr für den Menschen, besonders wenn der Körper noch im Wachstum begriffen ist. In der Zeitschrift Science Digest wurde berichtet, daß etwa 12 000 000 amerikanische Kinder wegen der Teilnahme am Sport irgendeinen Dauerschaden davontragen, bevor sie das achtzehnte Lebensjahr vollenden. Einer der bekanntesten Profifootballspieler in den USA ließ seine beiden Söhne in keiner Jugendmannschaft mitspielen. Er sagte: „Die Eltern denken überhaupt nicht darüber nach, was einem Jungen dabei alles zustoßen kann. Es kann beispielsweise passieren, daß er mit ein paar Zähnen weniger nach Hause kommt.“ Der Grund, weshalb einige Sportarten so gefährlich sind, liegt darin, daß der Wettbewerbsgeist — daß man um jeden Preis gewinnen will — bis ins Extrem geübt wird.

7 Es gilt auch zu berücksichtigen, welchen Umgang man haben wird, wenn man in einem Verein oder in einer Schulmannschaft spielt. Es ist weithin bekannt, daß in den Umkleideräumen unsittliche Gespräche geführt werden. Darüber hinaus ist man bei Auswärtsspielen längere Zeit mit Menschen zusammen, denen Treue gegenüber Gott nichts bedeutet. Das muß man bedenken, denn Gottes Wort hebt hervor, man solle sich „mit Gottergebenheit als . . . Ziel“ üben. Welchen Wert hätte es, wenn du dich auf etwas einlassen würdest, was sehr schnell deine sittlichen Grundsätze untergraben und dein Verhältnis zum Schöpfer ruinieren könnte?

8 Mit dem Sport verhält es sich also wie mit allem anderen, was nützlich ist, solange es im Rahmen bleibt, das heißt, solange es uns selbst nicht beherrscht und wichtigere Dinge verdrängt oder uns in Gefahrensituationen bringt. Wie anregend kann es doch sein, an einem schnellen Spiel teilzunehmen, und wie begeisternd, die Reaktionen seines Körpers zu erleben und sportliche Leistungen zu vollbringen! An die daraus entspringende Freude und Befriedigung kann man sich noch lange erinnern. Das hilft uns, unserem großen Schöpfer dankbar zu sein, der uns die Fähigkeit gegeben hat, solche Taten zu vollbringen.

FILM UND FERNSEHEN

9—14. (a) Was muß man in Betracht ziehen, wenn man sich einen Film oder eine Fernsehsendung aussucht? (b) Welche Wirkung hat es auf einen Menschen, wenn er sich zur Unterhaltung unsittliche Filme ansieht? Weshalb? Warum sollten wir die Wirkung nicht unterschätzen, die solche Filme selbst dann auf uns haben, wenn wir wissen, daß die darin gezeigten Dinge verkehrt sind?

9 Auch die Art der Filme und der Unterhaltungssendungen, die wir uns anschauen, kann unser Verhältnis zu Gott beeinflussen. Einige Filme und Fernsehsendungen können uns sehr erfreuen, manche auch unser Verständnis der wunderbaren Schöpfung Gottes und unsere Dankbarkeit vertiefen. Doch bestimmt ist dir aufgefallen, daß viele Filme regelrecht „überlaufen“ von Handlungen, in denen es zu Ehebruch, Hurerei, Lesbianismus, Homosexualität, Gewalt und Massenmorden kommt. Man kann das als Unterhaltung ansehen. Aber wie wirken sich solche Filme auf einen persönlich aus?

10 Überlege einmal: Wie bist du zu dem Menschen geworden, der du heute bist? War es nicht durch deine Umgebung und die Erziehung, durch das, was du — besonders durch Augen und Ohren — in deinen Geist aufgenommen hast? Zu einem großen Teil bist du das, womit du deinen Geist ernährst. Je länger du einem Einfluß ausgesetzt bist, desto größer ist die Wirkung, die er ausübt.

11 Es würde einem nicht in den Sinn kommen, stinkenden Abfall zu essen. Was passiert aber, wenn du ständig geistigem Müll ausgesetzt bist? Dabei kann gar nichts anderes herauskommen, als daß er ein Teil deines Denkens wird. Wenn wir uns einen Film anschauen, dann haben wir mit den Personen, die in dem Film dargestellt werden, Gemeinschaft. Die Filme werden absichtlich so gemacht, daß die Zuschauer mit den gezeigten Personen mitfühlen, wobei oft Sympathien für diejenigen geweckt werden, die die Ehe brechen, homosexuelle Handlungen begehen oder andere Menschen umbringen. Möchtest du deine Gefühle von Homosexuellen, Lesbierinnen, Hurern, Ehebrechern und Kriminellen beeinflussen lassen?

12 Wenn du dir einen Film anschaust, in dem sittenloses Handeln oder Gewalttätigkeit gezeigt wird, dann denkst du vielleicht: „So etwas würde ich doch nie tun!“ Das kann schon stimmen. Würde dir jemand sagen, du solltest deinen Nachbarn bestehlen, deine Freunde belügen oder Hurerei begehen, so würdest du das jetzt empört zurückweisen. Aber wie würdest du denken, nachdem du längere Zeit mit Dieben, Hurern und Homosexuellen Umgang gehabt hättest und von ihrem verdrehten Denken beeinflußt worden wärst? Im Laufe der Zeit würdest du ihnen vielleicht Verständnis entgegenbringen. Was anfänglich abstoßend erscheint, mag nach einer gewissen Zeit nicht mehr so erscheinen. Und beachte auch folgendes: Wie ist die Mehrzahl der Homosexuellen homosexuell geworden? Dadurch, daß sie sich in Gedanken ständig damit befaßt haben und mit Homosexuellen Umgang hatten.

13 Es kann sein, daß du meinst, du würdest niemals unsittlich handeln. Wie wirkt es sich aber aus, wenn du ins Kino gehst und dir Filme ansiehst, in denen viel Erotik und Unsittlichkeit gezeigt wird? Wie wird ein Mensch wahrscheinlich handeln, nachdem er solche Filme gesehen hat, besonders wenn er noch die Möglichkeit hat, alkoholische Getränke zu genießen, die gewisse Hemmungen aufheben? Die Antwort darauf weißt du selbst. Die herausfordernde Aussage vieler heutiger Filme ist: „Wir wollen das Böse tun! Wir wollen alle Gesetze brechen, selbst Gottes Gesetze!“ Möchtest du, daß ein solcher Einfluß auf dich ausgeübt wird?

14 Meinst du wirklich, daß du durch schlechte Einflüsse nicht verdorben werden könntest? Denke daran, daß Millionen anständige, fleißige Bürger durch die „Gehirnwäsche“ der nationalsozialistischen Propaganda veranlaßt wurden, die abscheulichsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu begehen oder zu unterstützen. Unterschätze daher die Wirkung, die die verderbte Propaganda der Sex- und Kriminalfilme auf dich haben kann, nicht.

WIE KANN MAN SICH ERHOLEN?

15—19. Was für Möglichkeiten haben wir, um unser Bedürfnis nach Erholung zu erfüllen?

15 Unser Schöpfer hat ein Bedürfnis nach Erholung in uns gelegt. Er hatte aber nicht vor, daß wir es erfüllen sollten, indem wir uns mit Unsittlichkeit oder Gewalttat beschäftigen und sein Gesetz brechen. Es kann natürlich sein, daß man sehr viele Filme und Fernsehsendungen streichen muß, wenn man sich nichts in dieser Richtung ansehen will. Doch man hat immer noch viele gute Möglichkeiten, sich zu erholen und dabei Freude zu empfinden.

16 Was bringt die Erholung letzten Endes auch ein, wenn man hinterher nicht erfrischt ist oder ein schlechtes Gefühl hat? Wenn dir jemand etwas zu essen anbietet, was gut aussieht und auch gut schmeckt, dir aber hinterher davon übel wird, würdest du dir dann noch mehr geben lassen? Sei deshalb wählerisch, wenn es darum geht, womit du deine Freizeit verbringst. Laß es nicht dazu kommen, daß du einfach „Zeit totschlägst“ und irgendeiner Unterhaltung nachgehst, die dir gerade so einfällt. Verbringe deine Freizeit mit etwas, was dich bereichert, entspannt und dir Erholung schenkt, etwas, worauf du mit Freude zurückblicken kannst.

17 Es gibt vieles, was man draußen im Freien zur Erholung unternehmen kann — Wandern, Ballspielen oder auch Federballspielen. Viel Freude bereitet auch Tischtennis, das man mit seinen Freunden sogar zu Hause spielen kann. Wenn zu Hause die Möglichkeit besteht, eine Tischtennisplatte aufzustellen, kannst du deine Eltern fragen, ob sie damit einverstanden sind. Vielleicht freuen sie sich sogar, daß du selbst eine Idee hast.

18 Außerdem kann man Museen oder andere Sehenswürdigkeiten besichtigen. Warst du schon einmal auf einer Hühnerfarm, in einer Molkerei, bei einer Auktion oder in einer Druckerei? Größere Städte haben gewöhnlich ein Fremdenverkehrsbüro, in dem man etwas über die Sehenswürdigkeiten der Stadt erfahren kann. Dort erhält man vielleicht auch Auskunft, bei welchen Betrieben in der näheren Umgebung eine Besichtigung möglich ist. Ausgezeichnete Erholungsmöglichkeiten bieten auch Fahrten an einen schönen See, in die Berge oder ans Meer. Die Freude wird vermehrt, wenn mehrere Familien sich dabei zusammentun.

19 Wir müssen natürlich darüber wachen, daß diese angenehmen Tätigkeiten nicht zum Hauptinteresse unseres Lebens werden. Dann würden sie ihren Wert für uns verlieren. Wir sollten dankbar sein, daß der Schöpfer uns die Fähigkeit mitgegeben hat, so viele verschiedene Möglichkeiten zur Erholung und Entspannung wahrzunehmen und uns daran zu erfreuen. Sie können unser Leben sehr bereichern.

[Studienfragen]

[Bild auf Seite 121]

Bleibt das, was du dir ansiehst, ohne Wirkung auf dich?