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Feiertage

Feiertage

Definition: Im allgemeinen arbeits- und schulfreie Tage zum Gedenken an ein Ereignis. Sie können auch ein Anlaß für familiäre oder gemeinschaftliche Feste sein. Die Teilnehmer sehen sie je nach Bedeutung als religiöses Fest oder als weitgehend gesellschaftliche oder weltliche Angelegenheit an.

Ist Weihnachten eine biblisch begründete Feier?

Datum der Feier

In dem Buch Der goldene Zweig wird gesagt: „Die Evangelien sagen nichts über den Tag der Geburt Christi, und die Urkirche hat ihn deshalb auch nicht gefeiert“ (James G. Frazer, 1968, S. 522).

Lukas 2:8-11 zeigt, daß die Hirten zur Zeit der Geburt Jesu nachts auf den Feldern waren. In dem Buch Er kam in sein Eigentum heißt es: „Die Herden ... verbrachten den Winter in Schafställen, und diese Einzelheit genügt, um zu beweisen, daß unser vertrautes Weihnachtsdatum im Winter kaum richtig sein kann, denn das Evangelium sagt uns, daß die Hirten auf dem Felde waren“ (Henri Daniel-Rops, Stuttgart 1963, S. 226).

In Meyers Konversations-Lexikon wird erklärt: „Ursprünglich das heidnische Mittwinterfest (Julfest) ..., welches ... zu Ehren der Wiedergeburt der Sonne gefeiert wurde ... Warum man ... gerade den 25. Dec. dazu gewählt hat, läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Nach einigen geschah es, weil dieser Tag im Alterthum als Tag der Sonnenwende angesehen wurde und daher bei den Römern Dies natalis invicti, Geburtstag der Unbesiegten (Sonne), hieß, eine Bezeichnung, die sich leicht auf Christus, das Licht der Welt, beziehen ließ“ (3. Aufl., Bd. 15, 1878).

Die Encyclopedia Americana erläutert: „Die römischen Saturnalien (ein Fest, das Saturn, dem Gott des Ackerbaus, gewidmet war und mit dem man die wiedererlangte Kraft der Sonne feierte) fanden ebenfalls zu dieser Zeit statt, und einige Weihnachtsbräuche wurzeln, wie man annimmt, in diesem alten heidnischen Fest“ (1977, Bd. 6, S. 666).

In dem Werk New Catholic Encyclopedia wird zugegeben: „Das Datum der Geburt Christi ist unbekannt. In den Evangelien wird weder der Tag noch der Monat genannt ... Nach der Hypothese, die H. Usener aufstellte ... und die die meisten Gelehrten heute anerkennen, legte man die Geburt Christi auf den Tag der Wintersonnenwende fest (25. Dezember nach dem Julianischen Kalender, 6. Januar nach dem ägyptischen Kalender), weil die Mithraverehrer an dem Tag, an dem die Sonne den südlichen Wendekreis passiert und nach Norden zurückzukehren beginnt, das Fest Dies natalis solis invicti (Geburtstag der unbesiegbaren Sonne) feierten. Am 25. Dezember 274 ließ Aurelian den Sonnengott als ‚Herrn des Reiches‘ ausrufen und weihte ihm auf dem Marsfeld einen Tempel. Das Weihnachtsfest kam zu einer Zeit auf, als der Sonnenkult in Rom besonders eifrig betrieben wurde“ (1967, Bd. III, S. 656).

Die „drei Weisen“ oder „Heiligen Drei Könige“, die von einem Stern geführt wurden

Diese „drei Weisen“ waren in Wirklichkeit Astrologen oder Sterndeuter aus dem Osten (Mat. 2:1, 2, NW, EÜ). Die Astrologie erfreut sich heute zwar großer Beliebtheit, doch in der Bibel wird sie ausdrücklich mißbilligt. (Siehe das Thema „Schicksal“.) Hätte Gott Personen, deren Praktiken er verurteilte, zu dem neugeborenen Jesus geführt?

Matthäus 2:1-16 zeigt, daß der Stern die Astrologen zuerst zu König Herodes und dann zu Jesus führte und daß Herodes daraufhin Jesus töten lassen wollte. Es wird nicht erwähnt, daß außer den Astrologen jemand den „Stern“ sah. Nachdem sie gegangen waren, forderte der Engel Jehovas Joseph auf, nach Ägypten zu fliehen, um das Kind in Sicherheit zu bringen. War dieser „Stern“ ein Zeichen von Gott oder von jemandem, der danach trachtete, Gottes Sohn töten zu lassen?

Man beachte, daß der biblische Bericht nicht sagt, sie hätten das Jesuskind in einer Krippe vorgefunden, wie dies gewöhnlich in weihnachtlichen Darstellungen zum Ausdruck kommt. Als die Astrologen herbeikamen, wohnten Jesus und seine Eltern in einem Haus. Was Jesu Alter zu jener Zeit betrifft, sollte man bedenken, daß Herodes, gestützt auf das, was er von den Astrologen erfahren hatte, befahl, daß im Gebiet von Bethlehem alle Jungen im Alter von zwei Jahren und darunter getötet werden sollten (Mat. 2:1, 11, 16).

Das Schenken als Bestandteil der Feier; Geschichten über den Nikolaus, den Weihnachtsmann usw.

Der Brauch, zu Weihnachten Geschenke auszuteilen, stützt sich nicht auf das, was die „drei Weisen“ taten. Wie zuvor gezeigt, kamen sie nicht zur Zeit der Geburt Jesu. Zudem beschenkten sie sich nicht gegenseitig, sondern das Jesuskind, wie es damals üblich war, wenn man eine wichtige Persönlichkeit besuchte.

Die Brockhaus Enzyklopädie sagt unter dem Stichwort „Saturnalien“: „Zu den Festbräuchen gehörten: ... gegenseitiges Beschenken“ (1973, Bd. 16, S. 488). In vielen Fällen verbirgt sich hinter dem Schenken der Wunsch, als Gegenleistung ebenfalls beschenkt zu werden. Die Gesinnung, die durch diesen Austausch von Geschenken zum Ausdruck kommt, bringt keine echte Freude, denn es werden dabei christliche Grundsätze verletzt, wie sie zum Beispiel in Matthäus 6:3, 4 und 2. Korinther 9:7 zu finden sind. Natürlich kann ein Christ als Ausdruck seiner Liebe zu anderen Zeiten im Jahr, sooft er möchte, Geschenke machen.

Je nachdem, wo ein Kind aufwächst, wird ihm erzählt, der heilige Nikolaus, der Weihnachtsmann, Santa Claus, Père Noël, Knecht Ruprecht, die drei Weisen, die elf Jultomten (oder Julenissen) oder eine Hexe namens La Befana würde ihnen Geschenke bringen (The World Book Encyclopedia, 1984, Bd. 3, S. 414). Natürlich ist keine dieser Geschichten wahr. Können Kinder Achtung für die Wahrheit entwickeln, wenn man ihnen solche Geschichten erzählt, und wird dadurch Jesus Christus geehrt, der lehrte, daß man Gott mit Wahrheit anbeten solle? (Joh. 4:23, 24).

Ist etwas dagegen einzuwenden, wenn man Feste feiert, die unchristlichen Ursprungs sind, solange man dies nicht aus religiösen Gründen tut?

Eph. 5:10, 11: „Vergewissert euch fortwährend dessen, was für den Herrn annehmbar ist, und habt nicht mehr mit ihnen teil an den unfruchtbaren Werken, die zur Finsternis gehören, sondern rügt sie vielmehr.“

2. Kor. 6:14-18: „Welche Gemeinschaft besteht zwischen Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Teilhaberschaft hat Licht mit Finsternis? Welche Harmonie besteht ferner zwischen Christus und Belial? Oder welchen Anteil hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welche Übereinkunft besteht zwischen Gottes Tempel und Götzen? ... ‚ „Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab“, spricht Jehova, „und hört auf, das Unreine anzurühren“ ‘; ‚ „und ich will euch aufnehmen ..., und ihr werdet mir Söhne und Töchter sein“, spricht Jehova, der Allmächtige.‘ “ (Wenn jemand Jehova wirklich liebt und den aufrichtigen Wunsch hat, ihm zu gefallen, so wird ihm das helfen, unchristliche Bräuche aufzugeben, die zuvor vielleicht sein Gefühl angesprochen haben. Wer Jehova wirklich kennt und liebt, hat nicht das Empfinden, daß er nicht glücklich sein kann, wenn er Bräuche meidet, durch die falsche Götter geehrt werden oder durch die der Unwahrheit Vorschub geleistet wird. Echte Liebe bewirkt, daß man sich ‘nicht über Ungerechtigkeit, sondern mit der Wahrheit freut’. Siehe 1. Korinther 13:6.)

Vergleiche 2. Mose 32:4-10. Man beachte, daß die Israeliten einen ägyptischen religiösen Brauch übernahmen, ihm aber einen neuen Namen gaben — ein „Fest für Jehova“. Doch Jehova bestrafte sie streng dafür. Heute sehen wir nur, welche Bräuche im 20. Jahrhundert mit Feiertagen verbunden sind. Einige erscheinen vielleicht harmlos. Jehova hingegen hat die heidnischen religiösen Bräuche, von denen sie herrühren, direkt beobachtet. Sollte seine Ansicht nicht für uns maßgeblich sein?

Veranschaulichung: Angenommen, eine Menschenmenge geht zum Haus eines Mannes und sagt, sie sei gekommen, um seinen Geburtstag zu feiern. Er heißt Geburtstagsfeiern nicht gut. Er sieht es nicht gern, wenn Menschen sich überessen, sich betrinken oder einen zügellosen Wandel führen. Doch einige von ihnen tun das alles und beschenken sich noch dazu gegenseitig, haben aber für ihn nichts mitgebracht. Der Gipfel ist, daß sie als Datum für die Feier den Geburtstag eines seiner Feinde ausgewählt haben. Man könnte sich fragen: Wie würde der Mann empfinden? Würde ich bei dieser Feier gern mitmachen? Genauso verhält es sich mit Weihnachtsfeiern.

Was ist der Ursprung des Osterfestes und der damit verbundenen Bräuche?

In der Encyclopædia Britannica wird erklärt: „Im Neuen Testament und in den Schriften der apostolischen Väter deutet nichts auf die Beobachtung des Osterfestes hin. Der Gedanke, daß gewisse Zeiten besonders heilig seien, war den ersten Christen fremd“ (1910, Bd. VIII, S. 828).

Die Catholic Encyclopedia sagt: „Eine große Anzahl heidnischer Bräuche, durch die die Wiederkehr des Frühlings gefeiert wurde, gingen auf das Osterfest über. Das Ei ist das Symbol des keimenden Lebens im Vorfrühling. ... Der Hase ist ein heidnisches Symbol und ist schon immer ein Sinnbild der Fruchtbarkeit gewesen“ (1913, Bd. V, S. 227).

In dem Buch The Two Babylons von Alexander Hislop heißt es: „Was bedeutet der Ausdruck Ostern überhaupt? Er ist kein christlicher Name. Man erkennt seinen chaldäischen Ursprung auf den ersten Blick. Ostern ist nichts anderes als Astarte, einer der Titel der Beltis, der Himmelskönigin, deren Name ..., den Layard auf assyrischen Denkmälern fand, ... Ischtar [ist]. ... Das ist die Geschichte des Osterfestes. Das allgemeine Brauchtum, das heute mit diesem Fest verbunden ist, bestätigt dessen babylonischen Ursprung zur Genüge. Die warmen Kreuzsemmeln am Karfreitag und die gefärbten Eier am Pascha oder Ostersonntag waren bei den chaldäischen Riten genauso zu finden wie heute“ (New York 1943, S. 103, 107, 108; vergleiche Jeremia 7:18).

Ist vom christlichen Standpunkt aus etwas gegen Neujahrsfeiern einzuwenden?

In der World Book Encyclopedia wird erklärt: „Die Römer weihten diesen Tag (1. Januar) Janus, dem Gott der Tore, Türen und Anfänge. Der Monat Januar wurde nach Janus benannt, der zwei Gesichter hatte — eines blickte nach vorn, und das andere schaute zurück“ (1984, Bd. 14, S. 237).

Sowohl das Datum als auch die Bräuche, die mit Neujahrsfeiern in Verbindung stehen, sind von Land zu Land verschieden. Vielerorts zeichnen sie sich durch lärmende Feiern und übermäßiges Trinken aus. In Römer 13:13 wird hingegen die Ermahnung gegeben: „Wie zur Tageszeit laßt uns anständig wandeln, nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen, nicht in unerlaubtem Geschlechtsverkehr und zügellosem Wandel, nicht in Streit und Eifersucht.“ (Siehe auch 1. Petrus 4:3, 4; Galater 5:19-21.)

Was liegt Feiertagen zum Gedächtnis an die „Geister der Toten“ zugrunde?

In der Encyclopædia Britannica (1910) heißt es: „Allerseelen ist der Tag, der von der römisch-katholischen Kirche zum Gedenken an die im Glauben Verstorbenen bestimmt worden ist. Die Feier gründet sich auf die Lehre, daß die Seelen der Gläubigen, die beim Tod nicht von läßlichen Sünden gereinigt worden sind oder für frühere Übertretungen nicht gebüßt haben, die beseligende Gottesschau nicht erlangen können und daß man ihnen durch Gebet und durch das Meßopfer dazu verhelfen kann ... Gewisse volkstümliche Glaubensansichten, die mit Allerseelen verknüpft sind, sind heidnischen Ursprungs und uralt. So glaubt die ländliche Bevölkerung vieler katholischer Länder, daß am Abend von Allerseelen die Toten an ihre früheren Heimstätten zurückkehren und von der Speise der Lebenden genießen“ (Bd. I, S. 709).

Die Encyclopedia Americana sagt: „Bestandteile der mit Halloween verbundenen Bräuche gehen auf eine Zeremonie der Druiden aus vorchristlicher Zeit zurück. Die Kelten hatten Feiern für zwei Hauptgottheiten — eine für einen Sonnengott und eine (Samhain genannt) für einen Gott der Toten, dessen Feier am 1. November begangen wurde, am Anfang des keltischen neuen Jahres. Die Totenfeier wurde allmählich in das christliche Ritual aufgenommen“ (1977, Bd. 13, S. 725).

Das Buch The Worship of the Dead weist auf den Ursprung hin: „Die Mythologien aller alten Völker sind mit dem Ereignis der Sintflut verwoben ... Dieses Argument wird durch die Tatsache untermauert, daß nicht nur Völker, die mehr oder weniger miteinander in Verbindung stehen, zum Gedächtnis an dieses Geschehen eine große Totenfeier begehen, sondern auch andere Völker, die sowohl durch das Meer als auch durch jahrhundertelange Zeitspannen voneinander getrennt sind. Diese Feier wird allgemein an oder um den Tag begangen, an dem sich nach dem mosaischen Bericht die Sintflut zutrug, d. h. am siebzehnten Tag des zweiten Monats — der Monat, der etwa unserem November entspricht“ (Oberst J. Garnier, London 1904, S. 4). Diese Feiern nahmen in Wirklichkeit mit der Verehrung von Menschen ihren Anfang, die Gott wegen ihrer Schlechtigkeit in den Tagen Noahs vernichtet hatte (1. Mo. 6:5-7; 7:11).

Feiertage, durch die die „Geister der Toten“ verehrt werden, als würden sie in einem anderen Reich leben, stehen im Widerspruch zu der biblischen Beschreibung des Todes als Zustand der Nichtexistenz (Pred. 9:5, 10; Ps. 146:4).

Über den Ursprung des Glaubens an die Unsterblichkeit der menschlichen Seele siehe Seite 412, 413 unter dem Thema „Tod“ und Seite 389, 390 unter „Seele“.

Welchen Ursprung hat der Valentinstag?

Die Sindelfinger Zeitung schreibt: „Auf die alten Römer geht ... unser Brauch der Blumen-‚Valentinade‘ zurück. Genau gesagt auf Juno, die ... als Göttin der Ehe und Geburt galt ... Tatsache ist, daß frühchristliche Theologen sich nach Kräften — und mit Erfolg — bemühten, heidnische Bräuche in christliche umzuwandeln, nicht ohne meist den Schein des Althergebrachten zu wahren. So wurde aus dem einstigen Verehrungstag für die Göttin Juno der Valentinstag am 14. Februar“ (13., 14. März 1982).

Welchen Ursprung hat der Muttertag?

In der Encyclopædia Britannica heißt es: „Ein Fest, das von dem Brauch des Mutterkults im alten Griechenland abgeleitet wurde. Ein förmlicher Mutterkult mit Zeremonien für Kybele oder Rhea, die große Göttermutter, wurde an den Iden des März in ganz Kleinasien getrieben“ (1959, Bd. 15, S. 849).

Welche biblischen Grundsätze geben über den christlichen Standpunkt zu nationalen Gedenktagen Aufschluß?

Joh. 18:36: „Jesus antwortete [dem römischen Statthalter]: ‚Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt.‘ “

Joh. 15:19: „Wenn ihr [Jesu Nachfolger] ein Teil der Welt wäret, so wäre der Welt das Ihrige lieb. Weil ihr nun kein Teil der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, deswegen haßt euch die Welt.“

1. Joh. 5:19: „Die ganze Welt liegt in der Macht dessen, der böse ist.“ (Vergleiche Johannes 14:30; Offenbarung 13:1, 2; Daniel 2:44.)

Andere örtliche und nationale Feiertage

Sie sind zahlreich. Es ist nicht möglich, alle an dieser Stelle zu erörtern. Doch der vorangegangene geschichtliche Aufschluß zeigt, worauf man in Verbindung mit irgendwelchen Feiertagen achten sollte, und die bereits erörterten biblischen Grundsätze bieten genügend Richtlinien für Personen, deren größter Wunsch es ist, das zu tun, was Jehova Gott wohlgefällig ist.