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Jesus Christus

Jesus Christus

Definition: Der einziggezeugte Sohn Gottes, der einzige Sohn, den Jehova allein erschuf. Dieser Sohn ist der Erstgeborene aller Schöpfung. Durch ihn wurden alle anderen Dinge im Himmel und auf der Erde erschaffen. Er ist die zweitgrößte Persönlichkeit im Universum. Diesen Sohn sandte Jehova zur Erde, damit er sein Leben als Lösegeld für die Menschheit dahingebe, um so all denen unter Adams Nachkommen, die Glauben ausüben würden, ewiges Leben zu ermöglichen. Derselbe Sohn regiert jetzt in himmlischer Herrlichkeit als König und ist ermächtigt, alle Bösen zu vernichten und den ursprünglichen Vorsatz seines Vaters in Verbindung mit der Erde zu verwirklichen. Die hebräische Form des Namens Jesus bedeutet „Jehova ist Rettung“; Christus entspricht dem hebräischen Maschíach (Messias), was „Gesalbter“ bedeutet.

War Jesus Christus eine geschichtliche Gestalt?

Die Bibel selbst bildet den Hauptbeweis dafür, daß es sich bei Jesus um eine geschichtliche Gestalt handelt. Der Bericht in den Evangelien ist keine verschwommene Erzählung von Ereignissen, die sich zu einer unbestimmten Zeit an einem nicht genannten Ort abgespielt haben sollen. Viele Einzelheiten über Ort und Zeitpunkt des Geschehens werden präzise genannt. Als Beispiel siehe Lukas 3:1, 2, 21-23.

Josephus, ein jüdischer Geschichtsschreiber des 1. Jahrhunderts, berichtet, wie der „Bruder des Jesus, der Christus genannt wird, mit Namen Jakobus“ gesteinigt wurde (Flavius Josephus, Jüdische Altertümer, 20. Buch, 9. Kapitel, Übers. v. Dr. H. Clementz). Das 3. Kapitel des 18. Buches enthält eine direkte und sehr positive Bezugnahme auf Jesus, deren Echtheit man aber angezweifelt hat. Einige behaupten, diese Stelle sei von Christen entweder später hinzugefügt oder ausgeschmückt worden. Es wird jedoch anerkannt, daß Wortschatz und Stil im wesentlichen dem des Josephus entsprechen. Zudem ist diese Stelle in allen vorhandenen Manuskripten zu finden.

Tacitus, ein römischer Historiker, der in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts u. Z. lebte, schrieb: „Dieser Name [Christen] stammt von Christus, der unter Tiberius vom Procurator Pontius Pilatus hingerichtet worden war“ (Annalen des Tacitus, 15. Buch, Abschnitt 44, deutsch v. Carl Hoffmann).

In der New Encyclopædia Britannica wird hinsichtlich der frühen historischen nichtchristlichen Hinweise auf Jesus gesagt: „Diese voneinander unabhängigen Berichte beweisen, daß in alten Zeiten selbst die Gegner des Christentums nie an der Geschichtlichkeit Jesu zweifelten, die zum erstenmal und aus unzulänglichen Gründen Ende des 18., im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts von verschiedenen Autoren angefochten wurde“ (Ausg. 1976, Macropædia, Bd. 10, S. 145).

War Jesus Christus lediglich ein guter Mensch?

Interessanterweise tadelte Jesus einen Mann, der ihn mit „guter Lehrer“ anredete, weil er nicht sich selbst, sondern seinen Vater als den Maßstab des Guten anerkannte (Mar. 10:17, 18). Gemessen an dem, was in der Regel gemeint ist, wenn man sagt, jemand sei gut, muß Jesus jedoch zweifellos die Wahrheit gesprochen haben. Das wurde selbst von seinen Feinden zugegeben (Mar. 12:14). Er selbst sagte, er habe ein vormenschliches Dasein gehabt, er sei der Sohn Gottes ohnegleichen und er sei der Messias, dessen Kommen in den gesamten Hebräischen Schriften vorausgesagt worden sei. Entweder er war das, was er zu sein behauptete, oder er war ein raffinierter Hochstapler; doch weder das eine noch das andere läßt den Schluß zu, er sei lediglich ein guter Mensch gewesen (Joh. 3:13; 10:36; 4:25, 26; Luk. 24:44-48).

War Jesus nur ein Prophet und in bezug auf Autorität mit Moses, Buddha, Muhammad und anderen religiösen Führern vergleichbar?

Jesus selbst lehrte, daß er der Sohn Gottes ohnegleichen (Joh. 10:36; Mat. 16:15-17), der verheißene Messias sei (Mar. 14:61, 62), daß er vor seinem menschlichen Dasein im Himmel existiert habe (Joh. 6:38; 8:23, 58), daß er zu Tode gebracht und am 3. Tag danach wieder zum Leben erweckt würde und daraufhin in den Himmel zurückkehren werde (Mat. 16:21; Joh. 14:2, 3). Trafen diese Behauptungen zu, und wurde somit bewiesen, daß er sich wirklich von allen anderen wahren Propheten Gottes unterschied und in scharfem Gegensatz zu allen selbsternannten religiösen Führern stand? Die Wahrheit diesbezüglich sollte sich am 3. Tag nach seinem Tod herausstellen. Erweckte Gott ihn zu diesem Zeitpunkt von den Toten, um zu bestätigen, daß Jesus Christus die Wahrheit gesagt hatte und tatsächlich Gottes einzigartiger Sohn war? (Röm. 1:3, 4). Mehr als 500 Zeugen sahen Jesus nach seiner Auferstehung, und seine treuen Apostel waren Augenzeugen, als er in den Himmel auffuhr und in einer Wolke ihren Blicken entschwand (1. Kor. 15:3-8; Apg. 1:2, 3, 9). Sie waren so fest von seiner Auferstehung von den Toten überzeugt, daß viele von ihnen sogar ihr Leben aufs Spiel setzten, um dies anderen mitzuteilen (Apg. 4:18-33).

Warum nahmen die meisten Juden Jesus nicht als den Messias an?

Die Encyclopaedia Judaica sagt: „Die Juden der Römerzeit glaubten, Gott werde den Messias erwecken, damit er das Joch der Heiden zerbreche und über ein wiederhergestelltes Königreich Israel regiere“ (Jerusalem, 1971, Bd. 11, Sp. 1407). Sie wollten vom römischen Joch befreit werden. Die jüdische Geschichte bezeugt, daß es Juden gab, die den Messias aufgrund der in Daniel 9:24-27 enthaltenen messianischen Prophezeiung während des 1. Jahrhunderts u. Z. erwarteten (Luk. 3:15). In dieser Prophezeiung wurde sein Kommen aber auch damit in Verbindung gebracht, „der Sünde ein Ende zu bereiten“, und aus Jesaja, Kapitel 53 geht hervor, daß der Messias selbst sterben würde, um dies zu ermöglichen. Die meisten Juden hielten es jedoch nicht für notwendig, daß irgend jemand für ihre Sünden sterben müsse. Sie glaubten, sie hätten allein zufolge ihrer Abstammung von Abraham einen gerechten Stand vor Gott. So heißt es in dem Werk A Rabbinic Anthology: „So groß ist das [Verdienst] Abrahams, daß er für alle von Israel in dieser Welt begangenen Nichtigkeiten und geäußerten Lügen Sühne leisten kann“ (C. Montefiore und H. Loewe, London, 1938, S. 676). Dadurch, daß die Juden Jesus als den Messias ablehnten, erfüllte sich eine Prophezeiung, die ihn betreffend vorhergesagt hatte: „[Wir] verachteten ... und hielten ihn für nichts“ (Jes. 53:3, Zu).

Moses sagte vor seinem Tod voraus, die Nation würde sich von der wahren Anbetung abwenden und als Folge davon würde Unglück über sie hereinbrechen. (Lies 5. Mose 31:27-29.) Das Buch Richter bezeugt, daß dies wiederholt geschah. In den Tagen des Propheten Jeremia führte die Treulosigkeit der Nation dazu, daß sie nach Babylon ins Exil geführt wurde. Warum gestattete Gott auch den Römern, Jerusalem und seinen Tempel im Jahre 70 u. Z. zu zerstören? Welcher Treulosigkeit hatte sich die Nation schuldig gemacht, so daß Gott sie nicht beschützte, wie er es getan hatte, solange sie auf ihn vertraute? Kurz zuvor hatte sie Jesus als den Messias abgelehnt.

Ist Jesus in Wirklichkeit Gott?

Joh. 17:3 (Lu): „[Jesus betete zu seinem Vater:] Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ (Beachte, daß Jesus nicht sich selbst, sondern seinen Vater im Himmel als „allein wahren Gott“ bezeichnete.)

Joh. 20:17 (Lu): „Spricht Jesus zu ihr [Maria von Magdala]: Rühre mich nicht an! denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.“ (Für den auferstandenen Jesus war der Vater also genauso Gott wie für Maria Magdalene. Interessanterweise findet man keine einzige Schriftstelle, in der der Vater den Sohn als „mein Gott“ bezeichnet.)

Siehe auch Seite 96, 101, 102 unter dem Thema „Dreieinigkeit“.

Wird durch Johannes 1:1 bewiesen, daß Jesus Gott ist?

Joh. 1:1 (EÜ): „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott [auch EB, Rö, KFB, SB, ZB].“ Im NT 68 heißt es: „Was Gott war, das war das Wort auch.“ Alb sagt: „Göttliches Wesen hatte das Wort.“ Bei Thi steht: „Gott von Art war das Wort.“ In der NW heißt es: „Das WORT war ein Gott.“ Im Evangelium nach Johannes von Jürgen Becker steht: „Und ein Gott war der Logos.“ NTD (S. Schulz, Teilband 4, 1975) sagt: „Und ein Gott [oder: Gott von Art] war das Wort.“ Im Theologischen Handkommentar zum Neuen Testament (J. Schneider, Das Evangelium nach Johannes, Sonderband 1978) lautet die Stelle: „Und göttlicher Art war der Logos.“

Welcher Umstand im griechischen Text hält einige Übersetzer davon ab, diese Stelle mit „das Wort war Gott“ zu übersetzen? Der bestimmte Artikel (der) geht dem ersten theós (Gott) voraus, nicht aber dem zweiten. Ist das Substantiv mit einem Artikel verbunden, so läßt dies auf eine Identität oder Persönlichkeit schließen, wohingegen ein artikelloses Prädikativ im Singular, dem ein Verb folgt (entsprechend der Satzkonstruktion im Griechischen), auf eine Eigenschaft des Betreffenden hinweist. Der Text sagt also nicht, das „Wort“ (Jesus) sei derselbe gewesen wie der Gott, bei dem er war, sondern vielmehr, daß das „Wort“ gottähnlich, göttlich, ein Gott war. (Siehe NW mit Studienverweisen, Anhang, 6A.)

Was hatte der Apostel Johannes im Sinn, als er die Worte aus Johannes 1:1 schrieb? Wollte er sagen, Jesus selbst sei Gott, oder vielleicht, Jesus bilde mit dem Vater e i n e Gottheit? Im Vers 18 desselben Kapitels schrieb Johannes: „Kein Mensch [„niemand“, Lu, Al] hat Gott jemals gesehen. Nur der einzige Sohn [„der einziggezeugte Gott“, NW], der ganz eng mit dem Vater verbunden ist, hat uns gezeigt, wer Gott ist“ (GN 82). Hat je ein Mensch Jesus Christus, den Sohn, gesehen? Natürlich! Sagte Johannes also, Jesus sei Gott? Offensichtlich nicht. Johannes sagte gegen Ende seines Evangeliums zusammenfassend: „Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, daß Jesus der Messias ist, [nicht Gott, sondern] der Sohn Gottes“ (Joh. 20:31, ).

Beweist der Ausruf des Thomas gemäß Johannes 20:28, daß Jesus wirklich Gott ist?

Joh. 20:28 (EÜ) lautet: „Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott!“

Wenn Thomas im Sinn hatte, Jesus als „Gott“ zu bezeichnen, so ist dagegen nichts einzuwenden. Es würde mit dem übereinstimmen, was Jesus selbst aus den Psalmen zitierte, in denen mächtige Männer, Richter, als „Götter“ bezeichnet werden (Joh. 10:34, 35, EÜ; Ps. 82:1-6). Selbstverständlich nimmt Christus eine weit höhere Stellung ein als solche Männer. Wegen der Einzigartigkeit seiner Stellung in seinem Verhältnis zu Jehova wird Jesus in Johannes 1:18 (NW, Si) als „der einziggezeugte Gott“ bezeichnet. (Siehe auch Kar, Thi.) In Jesaja 9:5 (EÜ) wird Jesus auch prophetisch als „Starker Gott“, nicht aber als allmächtiger Gott beschrieben. All das stimmt damit überein, daß Jesus in Johannes 1:1 als „ein Gott“ oder „göttliches Wesen“ bezeichnet wird (NW, Alb).

Der Zusammenhang hilft uns, die richtige Schlußfolgerung zu ziehen. Kurz vor Jesu Tod hatte Thomas das Gebet Jesu gehört, in dem er seinen Vater als „den einzigen wahren Gott“ bezeichnet hatte (Joh. 17:3, ). Jesus hatte nach seiner Auferstehung eine Botschaft an seine Apostel, einschließlich des Thomas, gesandt, in der es hieß: „Ich gehe hinauf ... zu meinem Gott und zu eurem Gott“ (Joh. 20:17, ). Nachdem der Apostel Johannes berichtet hatte, was Thomas gesagt hatte, als er den auferstandenen Christus wirklich gesehen und berührt hatte, erklärte er: „Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, daß Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen“ (Joh. 20:31, ). Zieht jemand also aus dem Ausruf des Thomas die Schlußfolgerung, Jesus sei selbst „der einzige wahre Gott“ oder Jesus sei ein trinitarischer „Gott Sohn“, dann sollte er nochmals betrachten, was Jesus selbst sagte (Vers 17) und welche Schlußfolgerung der Apostel Johannes unzweideutig daraus zog (Vers 31).

Deutet Matthäus 1:23 darauf hin, daß Jesus Gott war, als er sich auf der Erde befand?

Mat. 1:23 (EÜ): „Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.“

Sagte Jehovas Engel, als er die Geburt Jesu ankündigte, das Kind wäre Gott selbst? Nein, die Ankündigung lautete: „Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden“ (Luk. 1:32, 35 [EÜ]; Kursivschrift von uns). Und Jesus selbst behauptete nie, der Gott zu sein, sondern vielmehr „Gottes Sohn“ (Joh. 10:36 [EÜ]; Kursivschrift von uns). Jesus wurde von Gott in die Welt gesandt; Gott war also durch diesen einziggezeugten Sohn „mit“ den Menschen (Joh. 3:17; 17:8).

Es war durchaus nicht ungewöhnlich, wenn hebräische Namen das Wort für Gott oder sogar eine abgekürzte Form des Eigennamens Gottes enthielten. Zum Beispiel bedeutet Eliatha „Gott ist gekommen“; Jehu bedeutet „Jehova ist er“; Elia bedeutet „Mein Gott ist Jehova“. Keiner dieser Namen vermittelt aber den Gedanken, sein Träger sei Gott selbst.

Welche Bedeutung hat Johannes 5:18?

Joh. 5:18 (EÜ): „Darum waren die Juden noch mehr darauf aus, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen Vater nannte und sich damit Gott gleichstellte.“

Das Argument, Jesus versuche, sich Gott gleichzustellen, indem er behaupte, Gott sei sein Vater, hatten sich die ungläubigen Juden ausgedacht. Jesus nannte Gott passenderweise seinen Vater, behauptete aber nie, Gott gleich zu sein. Er antwortete den Juden geradeheraus: „Amen, amen, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht“ (Joh. 5:19, EÜ; siehe auch Johannes 14:28; Johannes 10:36). Diese ungläubigen Juden waren es auch, die behaupteten, Jesus würde den Sabbat brechen, doch auch hierin waren sie im Unrecht. Jesus hielt das Gesetz auf vollkommene Weise, und er erklärte: „[Es ist] am Sabbat erlaubt, Gutes zu tun“ (Mat. 12:10-12, ).

Wird durch die Tatsache, daß Jesus ‘angebetet’ wird, bewiesen, daß er Gott ist?

Gemäß der Wiedergabe von Al, JB, Lu, EB und SB wird in Hebräer 1:6 den Engeln geboten, sie sollten Jesus „anbeten“. Die NW sagt „huldigen“. In Matthäus 14:33 wird berichtet, daß Jesu Jünger ihn „anbeteten“, gemäß der Wiedergabe von Al; andere Übersetzungen sagen, sie „knieten in Ehrfurcht nieder“ (NT 68), „fielen vor ihm nieder“ (Lu, JB), „warfen sich vor ihm nieder“ (EB, GN 82), „huldigten ihm“ (NW, Si).

Gemäß dem Wörterbuch zum Neuen Testament (Walter Bauer, Göttingen, 1971, S. 1421) bedeutet das mit „anbeten“ wiedergegebene griechische Wort proskynéō auch „sich niederwerfend den Boden od. Füße, Kleidersaum u. ä. küssen“. Dieser Ausdruck wird in Matthäus 14:33 gebraucht, um zu beschreiben, wie sich die Jünger Jesus gegenüber verhielten; in Hebräer 1:6, um anzuzeigen, wie die Engel Jesus behandeln sollen; in 1. Mose 22:5 in der Septuaginta, um zu beschreiben, was Abraham Jehova gegenüber tat, und in 1. Mose 23:7, um zu beschreiben, wie Abraham dem Brauch jener Zeit entsprechend mit seinen Geschäftspartnern umging; in 1. Könige 1:23 in der Septuaginta, um zu beschreiben, wie der Prophet Nathan vorging, als er vor König David hintrat.

Gemäß Matthäus 4:10 (EÜ) sagte Jesus: „Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen [von proskynéō] und ihm allein dienen.“ (Jesus zitierte hier offensichtlich aus 5. Mose 6:13, wo der Eigenname Gottes, das Tetragrammaton, steht.) Im Einklang damit müssen wir verstehen, daß die Art proskynéō, die nur Gott dargebracht werden darf, mit einer besonderen Herzens- und Sinneseinstellung verbunden ist.

Beweisen die von Jesus gewirkten Wunder, daß er Gott sei?

Apg. 10:34, 38 (EÜ): „Da begann Petrus zu reden und sagte: ... Ihr wißt, ... wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.“ (Petrus schlußfolgerte also aufgrund der von ihm beobachteten Wunder nicht, Jesus sei Gott, sondern vielmehr, daß Gott mit Jesus war. Vergleiche Matthäus 16:16, 17.)

Joh. 20:30, 31 (EÜ): „Noch viele andere Zeichen [„Wunder“, GN 82, Pe], die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, daß Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.“ (Somit sollte man aufgrund der Wunder Jesu zu der Schlußfolgerung kommen, daß er „der Christus“, der Messias, „der Sohn Gottes“ ist. Zwischen dem Ausdruck „Sohn Gottes“ und dem Ausdruck „Gott Sohn“ besteht ein krasser Unterschied.)

Vorchristliche Propheten wie Elia und Elisa wirkten ähnliche Wunder wie Jesus. Das ist aber gewiß kein Beweis dafür, daß sie Gott waren.

Ist Jesus identisch mit Jehova im Alten Testament?

Siehe Seite 227, 228 unter dem Thema „Jehova“.

Genügt der Glaube an Jesus Christus, um gerettet zu werden?

Apg. 16:30-32 (EÜ): „Ihr Herren, was muß ich tun, um gerettet zu werden? Sie [Paulus und Silas] antworteten: Glaube an Jesus, den Herrn, und du wirst gerettet werden, du und dein Haus. Und sie verkündeten ihm und allen in seinem Haus das Wort Gottes [„die Botschaft Gottes“, GN 82].“ (Bestand der „Glaube“ jenes Mannes „an Jesus, den Herrn“, lediglich in seiner Beteuerung zu glauben? Paulus zeigte, daß mehr erforderlich ist, nämlich das Wort Gottes kennenzulernen und es anzunehmen, wie Paulus und Silas es dem Gefängnisaufseher weiter erklärten. Wäre jemandes Glaube an Jesus echt, wenn er nicht den Gott anbeten würde, den Jesus anbetete, wenn er nicht Jesu Lehren darüber, was für Menschen seine Jünger sein sollten, in die Tat umsetzen oder das Werk, das Jesus seinen Jüngern zu tun gebot, nicht durchführen würde? Wir können uns unsere Rettung nicht verdienen; wir erlangen sie nur aufgrund des Glaubens an den Wert des Opfers Jesu. Aber unsere Lebensweise muß mit dem Glauben, den wir bekennen, übereinstimmen, obwohl das Schwierigkeiten mit sich bringen mag. Gemäß Matthäus 10:22 [EÜ] sagte Jesus: „Wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.“)

Hatte Jesus ein vormenschliches Dasein im Himmel?

Kol. 1:15-17 (EÜ): „Er [Jesus] ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. ... Alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen. Er ist vor aller Schöpfung.“

Joh. 17:5 (EÜ): „[Jesus sagte im Gebet:] Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war.“ (Siehe auch Johannes 8:23.)

Hat Jesus seinen Fleischesleib mit in den Himmel genommen?

1. Kor. 15:42-50 (NT 68): „So wird es auch sein, wenn die Toten wieder leben werden. Was begraben wird, ist vergänglich. Was wieder lebt, ist unvergänglich. ... Was begraben wird, ist ein stofflicher Körper. Als geistiger Körper wird er wieder leben. ... In der Schrift steht: ,Adam, der erste Mensch, wurde zu einem stofflichen Wesen gemacht.‘ Aber der letzte Adam [Jesus Christus, der — wie Adam zu Beginn — ein vollkommener Mensch war] wurde zum Geist, der lebendig macht. ... Ich will euch Brüdern damit sagen: Was aus Fleisch und Blut ist, hat keinen Zugang zu Gottes Reich. Was sterblich ist, kann nicht die Unsterblichkeit besitzen“ (Kursivschrift von uns).

1. Pet. 3:18: „Ja, auch Christus ist ein für allemal hinsichtlich Sünden gestorben, ... er, der im Fleische zu Tode gebracht, aber im Geiste lebendig gemacht wurde [„im Geiste“, Kar, Pfä, Br; siehe Seite 44, 45].“

Veranschaulichung: Bezahlt jemand eine Schuld für einen Freund, nimmt sein Geld aber sofort wieder zurück, so besteht die Schuld offensichtlich weiter. Welche Auswirkungen auf die Vorkehrung, treue Menschen von der Schuld der Sünde zu befreien, hätte es somit gehabt, wenn Jesus seinen menschlichen Körper aus Fleisch und Blut, den er als Loskaufsopfer gegeben hatte, nach seiner Auferstehung wieder angenommen hätte?

Es stimmt, daß Jesus seinen Jüngern nach seiner Auferstehung in leiblicher Gestalt erschien. Aber warum erkannten sie ihn bei gewissen Gelegenheiten nicht sofort? (Luk. 24:15-32; Joh. 20:14-16). Einmal erschien Jesus wegen Thomas mit den Nagelspuren in seinen Händen und der Speerwunde an seiner Seite. Wie war es ihm bei dieser Gelegenheit aber möglich, plötzlich in ihrer Mitte zu erscheinen, obwohl die Türen verschlossen waren? (Joh. 20:26, 27). Offensichtlich verkörperte sich Jesus bei diesen Gelegenheiten wie zuvor schon Engel, wenn sie Menschen erschienen. Es war für Gott ein leichtes, den physischen Leib Jesu bei dessen Auferstehung zu beseitigen. Obwohl Gott den physischen Leib nicht in der Gruft ließ (offenbar, um die Überzeugung der Jünger zu stärken, daß Jesus wirklich auferstanden war), blieben doch interessanterweise die Binden aus Leinwand, in die man Jesus gewickelt hatte, dort liegen. Trotzdem erschien der auferstandene Jesus jedesmal völlig bekleidet (Joh. 20:6, 7).

Handelt es sich bei Jesus Christus und dem Erzengel Michael um ein und dieselbe Person?

Der Name dieses Michael erscheint in der Bibel nur fünfmal. Die herrliche Geistperson, die diesen Namen trägt, wird als „einer der ersten unter den Engelfürsten“, „der große Engelfürst, der für die Söhne deines [Daniels] Volkes eintritt“ und als „der Erzengel“ bezeichnet (Dan. 10:13; 12:1; Jud. 9, ). Michael bedeutet „Wer ist wie Gott?“ Der Name weist offensichtlich darauf hin, daß Michael die Führung übernimmt, wenn es darum geht, Jehovas Souveränität hochzuhalten und Gottes Feinde zu vernichten.

Der Befehl Jesu Christi zum Anbruch der Auferstehung wird in 1. Thessalonicher 4:16 (Al, neu erarbeitet von Beck und Miller, 1965) als „Ruf des Erzengels“ beschrieben, und Judas 9 sagt, der Erzengel sei Michael. Wäre es angebracht, den gebietenden Zuruf Jesu mit dem Zuruf eines anderen, der weniger Autorität besitzt, zu vergleichen? Logischerweise handelt es sich also beim Erzengel Michael um Jesus Christus. (Es ist interessant, daß der Begriff „Erzengel“ in der Bibel nirgends in der Mehrzahl vorkommt. Es ist daher naheliegend, daß es nur einen Erzengel gibt.)

Offenbarung 12:7-12 beschreibt, wie Michael und seine Engel gegen Satan Krieg führen und ihn und seine bösen Engel aus dem Himmel werfen würden. Dies wird damit in Verbindung gebracht, daß Christus die königliche Autorität übertragen werden würde. Jesus wird später als Anführer der himmlischen Heere im Krieg gegen die Nationen der Welt beschrieben (Offb. 19:11-16). Ist es nicht logisch, daß Jesus auch gegen Satan, den Teufel, vorgehen würde, den er als „Herrscher dieser Welt“ bezeichnet? (Joh. 12:31). In Daniel 12:1 (EÜ) wird das Auftreten Michaels, um mit Autorität zu handeln, mit einer „Zeit der Not“ in Verbindung gebracht, „wie noch keine da war, seit es Völker gibt, bis zu jener Zeit“. Das ist gewiß eine treffende Beschreibung dessen, was den Nationen widerfahren wird, wenn Christus als himmlischer Urteilsvollstrecker gegen sie vorgehen wird. Die Beweise zeigen somit, daß der Sohn Gottes, bevor er auf die Erde kam, Michael genannt wurde und diesen Namen seit seiner Rückkehr in den Himmel, wo er als verherrlichter Geistsohn Gottes weilt, wieder trägt.

Jemand könnte sagen:

„Sie glauben ja nicht an Jesus.“

Darauf könnte man erwidern: „Offensichtlich glauben Sie an Jesus. Und ich tue das ebenfalls, sonst wäre ich heute nicht an Ihrer Tür.“ Dann könnte man hinzufügen: „In unseren Veröffentlichungen wird besonders darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, an Jesus zu glauben. [Verweise auf ein passendes Kapitel in dem jeweiligen Buch, das du anbieten möchtest, und benutze dies als Grundlage für das Gespräch, indem du Jesu Rolle als König hervorhebst. Oder lies vor, was im Wachtturm auf Seite 2 über den Zweck dieser Zeitschrift gesagt wird.]“

Oder man könnte sagen: „Darf ich fragen, weshalb Sie so denken?“

Eine andere Möglichkeit wäre: „Wahrscheinlich ist Ihnen das von jemandem erzählt worden. Vielleicht darf ich Ihnen aber sagen, daß dies in Wirklichkeit nicht der Fall ist, denn unser Glaube an Jesus Christus ist sehr stark.“ Dann könnte man hinzufügen: (1) „Allerdings glauben wir nicht alles, was man über Jesus sagt. Zum Beispiel behaupten manche, er sei lediglich ein guter Mensch, nicht aber Gottes Sohn gewesen. Das glauben wir nicht. Vertreten Sie diese Meinung? ... Dies entspricht nicht dem, was die Bibel lehrt.“ (2) „Wir schenken auch den Lehren gewisser Gruppen keinen Glauben, die dem widersprechen, was Jesus selbst über sein Verhältnis zu seinem Vater sagte [Joh. 14:28]. Sein Vater hat ihm Herrschaftsgewalt übertragen, wodurch unser aller Leben heute berührt wird [Dan. 7:13, 14].“

„Haben Sie Jesus als Ihren persönlichen Erlöser angenommen?“

Darauf könnte man erwidern: „Die Bibel sagt deutlich: ... [Zitiere Apostelgeschichte 4:12.] Das glaube ich. Ich habe aber auch gelernt, daß dies eine ernste Verantwortung mit sich bringt. Was ist damit gemeint? Nun, wenn ich wirklich an Jesus glaube, dann kann ich das nicht nur insoweit tun, als es mir vorteilhaft erscheint.“ Dann könnte man hinzufügen: „Dadurch, daß er sein vollkommenes Leben geopfert hat, können unsere Sünden vergeben werden. Ich weiß aber, daß es auch sehr wichtig ist, seinen Anweisungen bezüglich unserer Verpflichtungen als Christen Beachtung zu schenken [Apg. 1:8; Mat. 28:19, 20].“

Oder man könnte sagen: „[Nachdem du versichert hast, daß du glaubst, daß Jesus nicht nur für dich, sondern für alle, die Glauben an ihn ausüben, ein Retter ist ...] Es ist wichtig, nicht nur das zu schätzen, was er in der Vergangenheit getan hat, sondern auch das, was er jetzt tut, und dementsprechend zu handeln [Mat. 25:31-33].“

„Ich habe Jesus als meinen persönlichen Erlöser angenommen.“

Darauf könnte man erwidern: „Es freut mich zu hören, daß Sie an Jesus glauben, und zwar deshalb, weil heute so wenige Menschen darüber nachdenken, was Jesus für uns getan hat. Sie kennen doch bestimmt die Schriftstelle aus Johannes 3:16 ... Aber wo werden solche Menschen für immer leben? Einige werden mit Christus im Himmel sein. Sagt die Bibel aber, daß alle guten Menschen dorthin kommen? [Mat. 6:10; 5:5].“