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Achtung vor Autorität für ein friedliches Leben unerläßlich

Achtung vor Autorität für ein friedliches Leben unerläßlich

Kapitel 12

Achtung vor Autorität für ein friedliches Leben unerläßlich

1—3. (a) Was hat zu der weitverbreiteten Ablehnung der Autorität in unserer Zeit beigetragen? (b) Auf welch verschiedene Weise kommt diese Einstellung zum Ausdruck? (c) Wo werden deren Auswirkungen verspürt?

EIN Geist der Unabhängigkeit durchsetzt die Welt in unseren Tagen. Besonders unter denen, die seit dem Zweiten Weltkrieg geboren worden sind, hat sich eine allgemeine Ablehnung der Autorität entwickelt. Warum? Nun, ihre Eltern beobachteten und erlebten Bedrückung in noch nie dagewesenem Umfang und auch die willkürliche sowie korrupte Taktik derer, die an der Macht waren. Dies führte dazu, daß sie Autorität mit Skepsis betrachteten. Demzufolge haben viele von ihnen, als sie Eltern wurden, ihren Kindern keine Achtung vor Autorität eingeflößt. Auch haben die Ungerechtigkeiten, die die Kinder erlebten, den Zustand nicht verbessert. Als Ergebnis ist die Auflehnung gegen Autorität etwas Allgemeines geworden.

2 Diese rebellische Einstellung kommt auf verschiedene Weise zum Ausdruck. Manchmal äußert sie sich durch das Tragen einer gewissen Kleidung, die zeigt, daß die „anerkannten Maßstäbe“ abgelehnt werden, oder auch durch öffentliche Auflehnung gegenüber der Polizei, ja sogar durch Gewalttätigkeit und Blutvergießen. Doch ist sie nicht darauf beschränkt. Wie viele gibt es selbst unter Personen, die ihre Einstellung nicht so offen zum Ausdruck bringen, die den Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen ausweichen oder sie außer acht lassen, wenn sie damit nicht einiggehen oder wenn sie es unbequem finden, ihnen nachzukommen?

3 Diese Sachlage hat die Atmosphäre in Familien, in Schulen und an Arbeitsstätten sehr beeinflußt und hat sich auch auf den Verkehr mit Regierungsbeamten ausgewirkt. Immer mehr Menschen wollen einfach nicht, daß jemand anders ihnen sage, was sie zu tun haben. Sie suchen etwas zu erlangen, wovon sie größere Freiheit erwarten. Was willst du angesichts dieser Sachlage tun?

4. In bezug auf welche Streitfrage zeigen wir unsere Einstellung durch das, was wir in dieser Sache tun?

4 Der Weg, den du einschlägst, wird unweigerlich anzeigen, wo du in bezug auf die Streitfrage der Rechtmäßigkeit der universellen Souveränität Jehovas stehst. Blickst du wirklich zu Jehova als dem Quell wahren Friedens und der Sicherheit auf? Willst du erforschen, was sein Wort sagt, und es in deinem Leben anwenden? Oder gesellst du dich zu den Menschen, die meinen — irregeführt von Satan —, sie sollten selbst darüber entscheiden, was gut und was schlecht ist? — 1. Mose 3:1-5; Offenbarung 12:9.

5. (a) Was ist oft die Folge, wenn man Menschen folgt, die „Freiheit“ verheißen? (b) Wie wird die Person, die Gottes Willen tut, frei?

5 Wer zuläßt, daß das, was „populär“ ist, sein Denken beherrscht, wird leicht irregeführt werden. (Jeremia 8:6) Eine genaue Erkenntnis der Bibel aber ist ein Schutz. Sie kann dich davor bewahren, daß du dadurch einfach von einer schlechten Lage in eine andere gerätst, weil du auf Personen hörst, die, ‘während sie Freiheit verheißen, selbst Sklaven des Verderbens’ sind. Dadurch, daß du der Leitung solcher Personen folgst, würdest du nur in denselben versklavten Zustand geraten. (2. Petrus 2:18, 19) Wahre Freiheit ist nur dadurch zu finden, daß jemand den Willen Gottes kennenlernt und tut. Sein Gesetz ist „das vollkommene Gesetz, das zur Freiheit gehört“. (Jakobus 1:25) Jehova schränkt uns nicht unnötigerweise ein, indem er uns durch Vorschriften einengen würde, die keinem nützlichen Zweck dienen. Er sorgt vielmehr für die Art einer Leitung, wodurch jemand sich des Friedens und der Sicherheit erfreuen kann, so daß er ein gutes Verhältnis zu Gott und seinem Nächsten hat. Ist dies nicht das, was du dir wünschst?

6, 7. (a) Wer ist am besten in der Lage, hinsichtlich des Mißbrauchs der Autorität in diesem System der Dinge etwas zu tun? (b) Wie zeigte Jesus, was Personen widerfährt, die das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen suchen?

6 Gott kennt besser als irgend jemand sonst das Ausmaß der Korruption und des Mißbrauchs der Autorität in diesem alten System der Dinge. Und er hat sein Wort gegeben, daß er diejenigen zur Rechenschaft ziehen wird, die Bedrückung verursachen, ungeachtet, welch hohe Stellung sie einnehmen. (Römer 14:12) Zu Gottes bestimmter Zeit ‘werden die Bösen selbst von der Erde weggetilgt werden’; und „was die Treulosen betrifft, sie werden davon weggerissen werden“. (Sprüche 2:22) Doch wird es uns nicht zum dauernden Wohl gereichen, wenn wir ungeduldig werden und das Gesetz selbst in die Hand nehmen. — Römer 12:17-19.

7 In der Nacht, da Jesus Christus verraten und im Garten Gethsemane festgenommen wurde, betonte er dieses vor seinen Aposteln. Wegen der im Lande herrschenden Verhältnisse und auch weil es wilde Tiere gab, trugen die Juden häufig Waffen bei sich, und bei jenem Anlaß hatten Jesu Apostel zwei Schwerter. (Lukas 22:38) Was geschah? Nun, als sie die Vergewaltigung des Rechts sahen — das Unterfangen, Jesus ohne gerechte Ursache und unter dem Schutz der Dunkelheit zu verhaften —, zog der Apostel Petrus impulsiv sein Schwert und hieb einem der Männer das Ohr ab. Aber Jesus setzte das abgetrennte Ohr wieder an seine Stelle und sagte zu Petrus: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Platz, denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.“ (Matthäus 26:52) Viele Menschen hätten selbst in unseren Tagen vor einem frühzeitigen Tod bewahrt werden können, wenn sie diesen Rat befolgt hätten. — Sprüche 24:21, 22.

RICHTIGE ANSICHT ÜBER DIE WELTLICHE AUTORITÄT (DIE OBRIGKEIT)

8. (a) Wie sollen Christen gemäß Römer 13:1, 2 weltliche Herrscher ansehen? (b) Was ist mit der Erklärung gemeint, daß sie „in ihren relativen Stellungen als von Gott angeordnet“ stehen?

8 Als der Apostel Paulus an die Christen in Rom schrieb, wurde er von Gott inspiriert, zu erörtern, wie sie sich hinsichtlich der weltlichen Autorität oder der Obrigkeit verhalten sollten. Er sagte: „Jede Seele sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan, denn es gibt keine Gewalt [Autorität] außer durch Gott; die bestehenden Gewalten stehen in ihren relativen Stellungen als von Gott angeordnet. Wer sich daher der Gewalt [Autorität] widersetzt, hat sich der Anordnung Gottes entgegengestellt; die, die sich ihr entgegengestellt haben werden für sich ein Gericht empfangen.“ (Römer 13:1, 2) Bedeutet dies, daß Gott diesen weltlichen Herrschern zur Macht verholfen hat? Die Bibel antwortet entschieden mit Nein! (Lukas 4:5, 6; Offenbarung 13:1, 2) Aber sie bestehen zufolge seiner Zulassung, und die „relative Stellung“, die sie im Laufe der Menschheitsgeschichte eingenommen haben, wurde von Gott festgelegt. Was ist diese Stellung?

9. Inwiefern können wir Regierungsbeamte respektieren, wenn sie sich an unrechten Praktiken beteiligen?

9 Das soeben angeführte Schriftwort sagt, es sei eine „obrigkeitliche“ Stellung. Somit dürfen Regierungsbeamte nicht respektlos behandelt werden. Die von ihnen in Kraft gesetzten Gesetze dürfen nicht mißachtet werden. Das bedeutet nicht notwendigerweise, daß man einzelne Personen bewundern oder irgendwelche Korruption, an der sie teilhaben könnten, gutheißen sollte. Aber wegen des Amtes, das sie bekleiden, wird ihnen mit Recht Respekt gezollt. — Titus 3:1, 2.

10. Wie muß das Zahlen von Steuern angesehen werden, und warum?

10 Weltliche Gesetze wirken sich großenteils zum Wohl der Menschen aus. Sie helfen die Ordnung aufrechterhalten und sichern der Person und ihrem Eigentum einen gewissen Schutz. (Römer 13:3, 4) Ferner sorgt die Regierung gewöhnlich für Straßen, für das Gesundheitswesen, den Feuerschutz und das Erziehungswesen sowie für andere Dienstleistungen, die der Bevölkerung zum Nutzen sind. Soll sie für diese Dienste bezahlt werden? Sollten wir Steuern zahlen? Das ist eine Frage, die manchmal gefühlsbetont gestellt wird wegen der hohen Steuersätze und des häufigen Mißbrauchs öffentlicher Gelder. Zur Zeit des irdischen Dienstes Jesu spielten in dieser Frage politische Erwägungen ebenfalls eine Rolle. Aber Jesus war nicht der Ansicht, daß die bestehende Sachlage zu einer Zahlungsverweigerung ermächtigte. Er bezog sich auf das Geld, das vom römischen Cäsar gemünzt worden war, und sagte: „Zahlt daher Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott.“ (Matthäus 22:17-21; Römer 13:6, 7) Da Jesus wußte, was leicht die Folge sein konnte, unterstützte er den Gedanken nicht, daß jeder sein eigener Gesetzgeber sein dürfte.

11, 12. (a) Wie zeigen die Schrifttexte, die hier betrachtet werden, daß noch eine weitere Autorität zu berücksichtigen ist? (b) Was würdest du tun, wenn weltliche Herrscher Befehle erließen, die mit Gottes Anforderungen im Widerspruch ständen, und weshalb?

11 Es ist indes zu beachten, daß gemäß der Antwort Jesu der Staat nicht die einzige Autorität ist, die berücksichtigt werden muß. Die „obrigkeitlichen Gewalten“ stehen nicht über Gott und sind ihm auch nicht gleich. Im Gegenteil, sie „stehen in ihren relativen Stellungen als von Gott angeordnet“. (Römer 13:1) Ihre Autorität ist begrenzt, nicht absolut. Deswegen sind Christen oft vor eine kritische Entscheidung gestellt worden, eine Entscheidung, die auch du treffen mußt. Wenn Machthaber das für sich verlangen, was Gott gehört, was wirst du dann tun? Wenn sie das verbieten, was Gott gebietet, wem wirst du dann gehorchen?

12 Die Apostel Jesu Christi, die es sich erwählten, Jehovas Souveränität hochzuhalten, legten respektvoll, aber bestimmt, den Gliedern des Hohen Rates in Jerusalem ihren Standpunkt dar: „Ob es in den Augen Gottes gerecht ist, eher auf euch zu hören als auf Gott, urteilt selbst. Wir aber, wir können nicht aufhören, von den Dingen zu reden, die wir gesehen und gehört haben. ... Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apostelgeschichte 4:19, 20; 5:29) Politische Regierungen mögen die Zahl der Menschen, die zusammenkommen dürfen, beschränken; sie mögen auch eine gewisse öffentliche Tätigkeit verbieten. Gottes Wort verlangt aber nicht, daß sein Volk zur Anbetung in großen Mengen zusammenkommen soll, noch sagt es, daß es nur e i n e n richtigen Weg gebe, mit anderen Menschen Fühlung zu nehmen und mit ihnen über Gottes Willen zu sprechen. Wenn andererseits eine Anpassung an behördliche Einschränkungen es unmöglich machen würde, den von Gott auferlegten Verpflichtungen nachzukommen, was dann? Wer kann verneinen, daß es eine rechte Handlungsweise wäre, ‘Gott, dem Herrscher, mehr zu gehorchen als Menschen’?

13, 14. (a) Wie vorsichtig sollten wir sein, allein aus persönlichen Gründen weltlichen Gesetzen gegenüber nicht ungehorsam zu sein? (b) Führe aus der Heiligen Schrift Gründe dafür an.

13 Das ist etwas ganz anderes, als in unabhängiger Weise etwas zu tun, was selbstischen Interessen dient, statt dem nachzukommen, was das Gesetz fordert. Wohl stimmt es, daß gewisse Gesetze, vom persönlichen Standpunkt aus gesehen, unnötig oder ungebührlich einschränkend erscheinen mögen. Rechtfertigt dies aber den Umstand, daß jemand das Gesetz außer acht läßt? Was für Folgen hätte es, wenn jedermann nur diejenigen Gesetze befolgen wollte, die er für sich als nützlich erachtet? Es würde zur Anarchie führen.

14 Man setzt sich einer ernsten Gefahr aus, wenn man Autorität absichtlich übersieht und nur das tut, was einem beliebt, nur weil dies möglicherweise nicht sogleich zu einer Bestrafung führt. Während eine solche Mißachtung des Gesetzes zuerst verhältnismäßig geringfügige Dinge betreffen mag, könnte eine Person, die dafür nicht bestraft wird, sich erkühnen, eine größere Missetat zu begehen, bis sie schließlich auf ihrem schlechten Wege beharrt. Diesbezüglich heißt es in Prediger 8:11: „Weil das Urteil über ein schlechtes Werk nicht eilends vollzogen worden ist, darum hat sich das Herz der Menschensöhne in ihnen völlig darauf gerichtet, Schlechtes zu tun.“ Was ist der wirkliche Grund dafür, daß man dem Gesetz gehorcht? Sollte es lediglich aus Furcht vor der Strafe für Ungehorsam geschehen? Der Beweggrund eines Christen sollte ein viel stärkerer sein; der Apostel Paulus nannte ihn einen „zwingenden Grund“, es ist der Wunsch, ein reines Gewissen zu haben. (Römer 13:5) Wenn das Gewissen einer Person in Übereinstimmung mit der Heiligen Schrift geschult worden ist, so weiß der Betreffende, daß er sich, wenn er einen gesetzlosen Lauf einschlägt, ‘der Anordnung Gottes entgegenstellt’. Ungeachtet, ob andere Menschen wissen, was wir tun, weiß es doch Gott, und unsere Aussichten auf künftiges Leben hängen von ihm ab. — 1. Petrus 2:12-17.

15. (a) Wovon sollte sich jemand in seiner Einstellung gegenüber einem Lehrer oder einem Arbeitgeber leiten lassen? (b) Von wessen Geist beeinflußt zu werden, werden wir auf diese Weise vermeiden?

15 Dasselbe gilt mit Bezug auf die Einstellung eines Jugendlichen gegenüber seinem Lehrer und die Einstellung eines Erwachsenen gegenüber seinem weltlichen Arbeitgeber. Die Tatsache, daß viele andere Menschen unserer Umgebung unrechte Dinge tun, sollte nicht der entscheidende Faktor sein. Es besteht kein Unterschied darin, ob ein Lehrer oder ein Arbeitgeber weiß, was wir tun. Die Frage ist: Was ist recht? Was ist Gott wohlgefällig? Schullehrer sind im allgemeinen die Vertreter der weltlichen Behörde, die Werkzeuge der „obrigkeitlichen Gewalten“, und verdienen somit Respekt. Und was weltliche Arbeitgeber betrifft, so gibt die Bibel den Rat, ‘ihnen wohlzugefallen, indem man volle, gute Treue an den Tag legt, so daß man die Lehre unseres Retters, Gottes, in allen Dingen schmückt’. (Titus 2:9, 10) Wenn wir so handeln, zeigen wir, daß wir dem Einfluß Satans, dessen Geist „in den Söhnen des Ungehorsams wirksam ist“, nicht nachgegeben haben. Statt dessen tragen wir wirklich dazu bei, daß wir zu unserem Nächsten friedliche Beziehungen haben. — Epheser 2:2, 3.

AUTORITÄT INNERHALB DER FAMILIE

16. Welches Erfordernis für ein harmonisches Familienleben wird in 1. Korinther 11:3 dargelegt?

16 Ein weiteres Gebiet, auf dem friedliche Beziehungen besonders wünschenswert sind, ist der Familienkreis. Allzuoft fehlt ein solch gesundes Verhältnis, so daß die Beziehungen der Familienglieder unter sich gestört sind und in vielen Fällen die Familiengemeinschaft sogar zusammenbricht. Was kann getan werden, um die Lage zu verbessern? Ein Grunderfordernis ist Achtung vor Jehovas Anordnung der Leitung durch ein Haupt. Sie wird wie folgt in 1. Korinther 11:3 beschrieben: „Das Haupt jedes Mannes [ist] der Christus; das Haupt einer Frau aber ist der Mann; das Haupt des Christus aber ist Gott.“

17. (a) Was ist mit Bezug auf den Grundsatz der Leitung durch ein Haupt die Stellung des Mannes? (b) Welches vortreffliche Beispiel hinsichtlich der Stellung des Ehemannes als Haupt hat Christus gegeben?

17 Beachte, daß die Erklärung mit der Stellung des Mannes beginnt und daß nicht als erstes auf seine Stellung als Haupt hingewiesen, sondern vielmehr auf die Tatsache aufmerksam gemacht wird, daß nach Jehovas Anordnung der Dinge jemand da ist, zu dem der Mann in bezug auf Leitung aufblicken sollte, jemand, dessen Beispiel er folgen sollte. Christus ist das Haupt des Mannes, und im Handeln mit seiner Versammlung, die mit einer Braut verglichen wird, hat Christus den Weg gezeigt, wie der Ehemann seine Stellung als Haupt mit Erfolg bekleiden kann. Sein vortreffliches Beispiel bewirkt, daß seine Nachfolger es bereitwillig nachahmen. Statt ein Chef zu sein, der ihnen gegenüber barsch, streng und anspruchsvoll war, war Jesus „mild gesinnt und von Herzen demütig“, so daß seine Nachfolger Erquickung für ihre Seele fanden. (Matthäus 11:28-30) Hat er wegen ihrer Unzulänglichkeiten Geringschätzung ihnen gegenüber bekundet? Im Gegenteil, er hat sein Leben niedergelegt, um sie von Sünden zu reinigen. (Epheser 5:25-30) Welch ein Segen ist es, wenn in der Familie ein Mann ist, der sich aufrichtig bemüht, diesem Beispiel zu folgen!

18. (a) Auf welche Weise kann eine Frau zeigen, daß sie die Autorität ihres Mannes respektiert? (b) Wie müssen Kinder ihren Eltern Respekt erweisen, und warum?

18 Wenn in einer Familie ein solch leitendes Haupt da ist, fällt es der Frau nicht schwer, zu ihrem Mann aufzublicken, und die Kinder gehorchen ihren Eltern bereitwilliger. Doch können die Frau und die Kinder ebenfalls viel zum Glück der Familie beitragen. Indem sich eine Ehefrau fleißig um den Haushalt bemüht und auch die Entscheidungen ihres Mannes annimmt und auf deren Gelingen hinwirkt, zeigt sie, daß sie in Wahrheit „tiefen Respekt vor ihrem Mann“ hat. Trifft das auf eure Familie zu? (Epheser 5:33; Sprüche 31:10-15, 27, 28) Und wenn die Kinder dem Vater wie auch der Mutter bereitwillig gehorchen, so zeigt dies, daß sie ihre Eltern ehren, und das ist es, was Gott fordert. (Epheser 6:1-4) Denkst du nicht auch, daß es in einer solchen Familie viel mehr Frieden gibt und ein viel stärkeres Gefühl persönlicher Sicherheit herrscht als in einem Haus, in dem die Achtung vor Autorität fehlt?

19. Was nun, wenn du der einzige in der Familie bist, der sich von Gottes Wort leiten lassen möchte?

19 Du kannst mithelfen, dein Heim zu einem solchen Ort zu machen. Ob andere Glieder der Familie sich dafür entscheiden, Jehovas Wege hochzuhalten, oder nicht, so kannst doch du es tun. Dann mögen andere Familienglieder deinem vortrefflichen Beispiel folgen. (1. Korinther 7:16; Titus 2:6-8) Auch wenn sie es nicht tun, wird das, was du tust, dennoch ein Beweis deines Glaubens an die Richtigkeit der Wege Gottes sein, und das ist von nicht geringem Wert. — 1. Petrus 3:16, 17.

20, 21. (a) Wie zeigt die Bibel, daß die Autorität eines Mannes und die der Eltern nicht absolut ist? (b) Vor welche Entscheidung mag eine christliche Ehefrau oder mögen gläubige Kinder gestellt werden, und was sollte ihr Beweggrund sein?

20 Behalte im Sinn, daß der ganze Rahmen, in dem Autorität in der Familie ausgeübt wird, von Gott stammt. Somit darf Gott nicht außer acht gelassen werden, oder? Daher werden Frauen angewiesen, ihren Männern untertan zu sein, „wie es sich schickt im Herrn“. Und Kindern wird geraten, ihren Eltern zu gehorchen, „denn das ist wohlgefällig im Herrn“. (Kolosser 3:18, 20) Das bedeutet, daß die Autorität eines Mannes über seine Frau und die der Eltern über ihre Kinder relativ ist. Wenn der Mann oder die Eltern ungläubig sind, mag dieser Gedanke ihnen zunächst mißfallen. Doch wirkt es sich tatsächlich zu ihrem Wohle aus, denn es wird dazu beitragen, daß der Gläubige zuverlässiger und respektvoller wird.

21 Wenn natürlich ein Mann von seiner Frau verlangen sollte, etwas zu tun, was sich nicht „schickt im Herrn“, wird sie durch das, was sie tut, zeigen, ob sie wirklich ‘den wahren Gott fürchtet’ oder nicht. (Prediger 12:13) Desgleichen müssen Kinder, wenn sie alt genug sind, Gottes Wort zu verstehen und ihm zu gehorchen — auch wenn ihre Eltern nicht denselben Wunsch wie sie haben, Jehova zu dienen —, selbst entscheiden, ob sie Gott gegenüber ihre Loyalität beweisen oder das Los der Eltern teilen wollen, die das nicht tun. Ihre Aussichten auf ewiges Leben stehen auf dem Spiel. (Matthäus 10:37-39) Neben ihrer ersten Verpflichtung, die sie Gott gegenüber haben, sollten dessenungeachtet solche Kinder „in allem“ unterwürfig sein, auch wenn es bedeuten würde, daß sie etwas tun müßten, was ihnen nicht gefällt. (Kolosser 3:20) Wenn sie so handeln, mögen sie imstande sein, auch ihren Eltern Hilfe zu leisten, die Rettungsvorkehrung Jehovas anzunehmen. Ist jemandes Beweggrund nicht der Ungehorsam, der aus einem unabhängigen Geist hervorgeht, sondern Loyalität gegenüber Jehova und seinen gerechten Wegen, so ist dies in der Tat „wohlgefällig im Herrn“.

IN DER CHRISTENVERSAMMLUNG

22, 23. (a) Was tun christliche Aufseher zugunsten der Versammlungsglieder? (b) Wie sollten wir uns also aufgrund dessen, was in Hebräer 13:17 gesagt wird, ihnen gegenüber verhalten?

22 Derselbe Geist der Loyalität gegenüber Jehova sollte sich in unserem Verhalten gegenüber seiner Christenversammlung widerspiegeln und gegenüber denen, die ihre Interessen wahrnehmen. In der Versammlung hat Jehova für Aufseher gesorgt, die die „Herde“ hüten sollen. Sie erhalten für ihre Arbeit kein Gehalt, sondern verausgaben sich statt dessen zufolge ihrer echten Sorge um das Wohl ihrer christlichen Brüder und Schwestern. (1. Thessalonicher 2:8, 9) Sie helfen der Versammlung, das besondere Werk durchzuführen, das ihr anvertraut worden ist, das heißt das Predigen der guten Botschaft von Gottes Königreich. Sie kümmern sich auch um das Wohl der einzelnen Versammlungsglieder und helfen ihnen verstehen, wie sie die Grundsätze der Bibel in ihrem täglichen Leben anwenden können. Wenn ferner irgendein Versammlungsglied, obwohl es weiß, was Gott verlangt, willentlich in schwerem Unrechttun verharrt, dann sorgen die verantwortlichen Aufseher dafür, daß es ausgeschlossen wird, und so werden die übrigen Glieder der Versammlung vor seinem verderblichen Einfluß beschützt. — 1. Korinther 5:12, 13.

23 Da wir diese liebevolle Vorkehrung Jehovas schätzen, durch die unter seinem Volk ein Geist des Friedens gewährleistet ist, sollten wir die Ermahnung beherzigen, die in Hebräer 13:17 zu finden ist und lautet: „Gehorcht denen, die unter euch die Führung übernehmen, und seid unterwürfig, denn sie wachen beständig über eure Seelen als solche, die Rechenschaft ablegen werden, damit sie dies mit Freude und nicht mit Seufzen tun mögen, denn das wäre euch zum Schaden.“

24, 25. (a) Wie sollte das, was die Ältesten lehren, die Art und Weise beeinflussen, wie wir sie ansehen? (b) Wann und wo sollten wir das anwenden, was uns durch die Bibel gelehrt wird? Warum?

24 „Denen, die ... die Führung übernehmen“, zu gehorchen bedeutet indes nicht, lediglich Menschengefällige zu werden. Die Bibel betont, daß ein Hauptgrund, warum diese Aufseher oder Ältesten Achtung verdienen, darin besteht, daß das, was sie lehren, „das Wort Gottes“ ist. (Hebräer 13:7; 1. Timotheus 5:17) Hinsichtlich dieses Wortes heißt es in Hebräer 4:12, 13: „Das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus und ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch selbst bis zur Scheidung von Seele und Geist, von Gelenken und ihrem Mark und ist imstande, die Gedanken und Absichten des Herzens zu beurteilen. Und es gibt keine Schöpfung, die vor seinen Augen nicht offenbar ist, sondern alle Dinge sind nackt und bloßgelegt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben.“

25 Dieses „Wort Gottes“ offenbart in der Tat, was eine Person in ihrem Innern ist. Es legt den Unterschied bloß zwischen dem, was jemand zu sein scheinen mag, und der ihn beherrschenden Einstellung, die ihn veranlaßt, auf eine bestimmte Weise zu reden und zu handeln. Glaubt er wirklich an Gott und läßt sich von dem aufrichtigen Wunsch leiten, seinem Schöpfer zu gefallen, so wird er nicht ins Unrechttun verfallen, wenn er außerhalb der Sichtweite der Versammlungsältesten ist. Er wird sich auch nicht auf einen unbiblischen Wandel einlassen, nur weil es sich nicht um ein schweres Unrecht handelt, wofür jemand aus der Versammlung ausgeschlossen würde. Sein Wunsch ist, nicht zu sündigen und „die Herrlichkeit Gottes“ richtig widerzuspiegeln. (Römer 3:23) Wenn andererseits jemand geneigt ist, den Rat, der in Gottes Wort zu finden ist, leichtzunehmen, sollte er sorgfältig prüfen, welche Einstellung er Gott gegenüber wirklich hat. Wird er jener Person gleich, von der es in Psalm 14:1 (13:1, Al) heißt: „Der Unverständige hat [nein, nicht öffentlich, sondern] in seinem Herzen gesagt: ,Es gibt keinen Jehova.‘ “?

26, 27. (a) Weshalb ist es wichtig, ‘jede Äußerung’ Jehovas ernst zu nehmen? (b) Wie berührt es unser Leben, wenn wir auf diese Weise Achtung vor Autorität bekunden?

26 Als Jesus Christus vom Teufel versucht wurde, erklärte er standhaft: ‘Der Mensch soll von jeder Äußerung leben, die durch den Mund Jehovas ausgeht.’ (Matthäus 4:4) Bist du ebenso fest davon überzeugt? Glaubst du, daß ‘jede Äußerung’ Jehovas wichtig ist und keine übersehen werden darf? Einigen Anforderungen Jehovas zu gehorchen, während man andere als unwichtig behandelt, genügt einfach nicht. Entweder wir stützen die Rechtmäßigkeit der Souveränität Jehovas, oder wir stellen uns in der Streitfrage auf die Seite des Teufels, indem wir für uns selbst den Maßstab für das, was gut und was böse ist, festsetzen. Glücklich sind diejenigen, die zeigen, daß sie Jehovas Gesetz in Wahrheit lieben! — Psalm 119:165 (118:165, Al).

27 Solche Personen lassen sich nicht durch den entzweienden Geist der Welt gefangennehmen. Auch trachten sie nicht danach, an dem schändlichen Benehmen derer teilzuhaben, die Einschränkungen in sittlicher Hinsicht fallenlassen. Eine tiefe Achtung vor Jehova und seinen gerechten Wegen gibt ihrem Leben Festigkeit.

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