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Erdenweit Friede und Sicherheit, eine zuverlässige Hoffnung

Erdenweit Friede und Sicherheit, eine zuverlässige Hoffnung

Kapitel 9

Erdenweit Friede und Sicherheit, eine zuverlässige Hoffnung

1, 2. Welche in der Bibel vorausgesagten Zustände würden aus unserer Erde eine höchst angenehme Wohnstätte machen?

DIE Erde könnte eine höchst angenehme und interessante Wohnstätte sein — wenn wahrhaft friedliche, sichere Zustände erdenweit herrschten. Obwohl die Erde von diesem Zustand nun weit entfernt ist, sagt die Bibel voraus, daß sie dennoch eine wunderbare Heimat für die Menschheit werden wird, eine Heimat, in der sich die menschliche Familie in vollem Maße des Lebens wird erfreuen können.

2 Worin bestehen denn die verheißenen Segnungen, und wieso können wir sicher sein, daß sie Wirklichkeit werden?

EINE FESTE GRUNDLAGE ZUM VERTRAUEN

3, 4. (a) Was lernen wir aus der Zuverlässigkeit der Grundgesetze, die das Universum beherrschen? (b) Wer hat diese Gesetze gemacht, und worauf sonst noch unser Vertrauen zu setzen, haben wir also guten Grund?

3 Grundgesetze beherrschen das Universum. Viele davon erachten wir als selbstverständlich. Der Sonnenaufgang und der Sonnenuntergang, die Mondphasen und die Jahreszeiten kommen und gehen auf eine Weise, die zur Beständigkeit des menschlichen Lebens beiträgt. Die Menschen stellen Kalender auf und planen ihre Tätigkeit für Jahre im voraus, da sie wissen, daß der Lauf der Sonne, des Mondes und der Planeten zuverlässig ist. Was können wir daraus lernen?

4 Der Eine, der diese Gesetze gemacht hat, ist zuverlässig; man kann sich auf das, was er sagt und tut, verlassen. Im Namen dieses Einen, des Schöpfers des Himmels und der Erde, verheißt die Bibel eine gerechte neue Ordnung. (Jesaja 45:18, 19) Eine Person findet es in ihrem gewohnten Tagesablauf ganz normal, sich in einem gewissen Maße auf andere Menschen zu verlassen — auf diejenigen, die Nahrung auf den Markt bringen, um sie zu verkaufen, auf den Postboten und auf enge Freunde. Sollten wir aber nicht viel mehr auf Gott vertrauen und darauf, daß er seine Versprechungen ganz bestimmt erfüllen wird? — Jesaja 55:10, 11.

5. Hat Gott bei dem, was er verheißen hat, irgendwelche selbstsüchtigen Motive gehabt, so daß wir Grund hätten, zu zweifeln, daß er das Gesagte tun wird?

5 Allerdings erweisen sich die Menschen aus selbstsüchtigen Gründen oft als unzuverlässig. Alle Verheißungen Gottes aber, die in der Bibel enthalten sind, gereichen offensichtlich zu unserem Guten und dienen nicht zur Befriedigung irgendwelcher Selbstsucht von seiner Seite. Er benötigt von uns gar nichts; auch dient unser Glaube an sein Wort nicht dem selbstsüchtigen Vorteil irgendwelcher Menschen. Gott findet jedoch Wohlgefallen an denen, die an ihn glauben, weil sie ihn lieben und seine Wege wertschätzen. — Psalm 50:10-12, 14, 15 (49:10-12, 14, 15, Al).

6. Glauben von welcher Art zu erwerben, hilft uns die Bibel?

6 Die Bibel appelliert auch an unseren Verstand; sie verlangt keinen blinden Glauben, keine Leichtgläubigkeit. In der Tat, sie erklärt den wahren Glauben als ‘die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge, den offenkundigen Erweis von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht’. (Hebräer 11:1) In der Bibel gibt uns Gott eine feste Grundlage für den Glauben. Diese Grundlage tritt uns immer klarer vor Augen, während wir an Erkenntnis des Wortes Gottes zunehmen und sehen, daß es sich in unserem eigenen Leben und in der Erfüllung seiner Prophezeiungen als absolut wahr erweist. — Psalm 34:8-10 (33:9-11, Al).

7. Während wir die biblischen Verheißungen künftiger Segnungen näher prüfen, sollten wir nicht erwarten, daß der Glaube daran von uns was verlangt?

7 Die biblischen Verheißungen künftiger Segnungen gehen weit über das hinaus, was Menschen anzubieten wagen. Doch wird durch diese Verheißungen nicht von uns verlangt, daß wir an Dinge glauben, die unserer ganzen menschlichen Erfahrung widersprechen würden. Sie stehen auch nicht im Gegensatz zu dem, was sich ein Mensch normalerweise wünscht. Betrachte einige dieser großartigen Segnungen und erkenne, wie wahr dies ist.

DIE ERDE SOLL EINE HEIMAT GLEICH EINEM GARTEN WERDEN

8, 9. (a) Welcher Gedanke sollte unserem Sinn durch das Wort „Paradies“ vermittelt werden? (b) Hat so etwas auf Erden je bestanden? (c) Was zeigt, daß es Gottes Vorhaben ist, daß erdenweit paradiesische Zustände herrschen?

8 Vielen Menschen vermittelt das Wort „Paradies“ den Gedanken von etwas Überirdischem, etwas Unwirklichem. Aber das Wort „Paradies“ stammt von ähnlichen Wörtern, die in alten Zeiten gebraucht wurden (hebräisch: pardés; persisch: pairi-daêza; griechisch: parádeisos), um Dinge zu beschreiben, die damals auf der Erde wirklich bestanden. Alle diese Wörter enthalten den Grundgedanken eines „schönen Parks“ oder eines „parkähnlichen Gartens“. Wie in alten Zeiten, so gibt es heute noch viele solche Orte, einige davon sind sogar große Parks, und der Mensch sehnt sich von Natur nach dieser landschaftlichen Schönheit. Die Bibel verheißt, daß der Tag kommen werde, da unser ganzer Planet ein solcher Garten gleich einem Park oder einem Paradies sein wird.

9 Als Gott die ersten beiden Menschen erschuf, gab er ihnen als ihre Heimat den Garten Eden, und dieser Name bedeutet Paradies der Wonne. Das Paradies sollte indes nicht auf jenen Ort beschränkt bleiben. Die Bibel berichtet: „Auch segnete Gott sie, und Gott sprach zu ihnen: ,Seid fruchtbar und werdet viele und füllet die Erde und unterwerft sie euch.‘ “ (1. Mose 1:28; 2:8, 9) Das würde bedeuten, daß die Grenzen des Paradieses bis an die Enden der Erde ausgedehnt werden sollten. Adams und Evas Ungehorsam setzte dem von Gott dargelegten Vorhaben nicht ein Ende. Christus Jesus zeigte, daß eine paradiesische Erde immer noch Gottes Vorhaben war, indem er einem Mann, der an seiner Seite starb und Glauben an ihn als den Sohn Gottes bekundete, die Gelegenheit verhieß, in einem solchen Erdenparadies zu leben. (Lukas 23:39-43) Wie wird dies zustande kommen?

10. Welche Hindernisse zu beseitigen, die dem Paradies im Wege stehen, verheißt Gott in Offenbarung 11:18?

10 Gott hat verheißen, daß er in der kommenden „großen Drangsal“ alle Hindernisse, die einem solchen Paradies im Wege stehen, wegräumt, indem er die verderben wird, die die Erde verderben. (Offenbarung 11:18) Gott wird somit das tun, was menschliche Regierungen niemals tun könnten. Er wird die Erde von allen reinigen, die sie aus Eigennutz verschmutzen und verwüsten, um ihre Gewinnsucht zu befriedigen, von allen, die verheerende Kriege führen, um den Durst nach Macht zu stillen, von allen, die die Erde mißbrauchen, weil es ihnen an Dankbarkeit und Achtung vor den reichen Gaben Gottes fehlt.

11. (a) Welches geschichtliche Ereignis zeigt, daß die Wiederherstellung der Erde zu einem Paradieseszustand den menschlichen Erfahrungen nicht widerspricht? (b) Dies stärkt unseren Glauben an welchen verheißenen Segen?

11 Die ganze Erde wird dann in Pracht erblühen; Luft, Wasser und Land werden dann frisch und rein sein. Diese Wiederherstellung des Paradieses ist nicht etwas Unglaubliches, etwas, was der menschlichen Erfahrung widerspricht. Vor vielen Jahrhunderten, als die Nation Israel die Gefangenschaft in Babylon verließ, führte Jehova Gott sie in ihr Heimatland zurück. Nach ihrer Rückkehr fand sie das Land als eine wüste Einöde vor. Weil aber Gottes Segen auf ihr und auf ihrer Arbeit ruhte, veränderte sich das Land bald auf eine Weise, daß die Nachbarvölker ausriefen: ‘Es ist wie der Garten Eden geworden!’ Wo Dornendickichte und Brennesseln gewachsen waren, gediehen nun Wacholder und Myrtenbäume. Das Land war ertragreich, so daß es weder von Lebensmittelknappheit noch von Hungersnot bedroht wurde. (Hesekiel 36:29, 30, 35; Jesaja 35:1, 2; 55:13) Was Gott damals in dem kleinen Gebiet von Palästina tat, das verheißt er, in erdenweitem Umfang zu tun, so daß alle lebenden Menschen sich der von Gott vorgesehenen Freuden eines Lebens im Paradies erfreuen werden. — Psalm 67:6, 7 (66:7, 8, Al); Jesaja 25:6.

DAS ENDE DER ARMUT UND WIRTSCHAFTLICHEN VERSKLAVUNG

12. Welchen wirtschaftlichen Zuständen und Arbeitsbedingungen muß abgeholfen werden, wenn wir am Leben wirklich Freude haben sollen?

12 Es ist wohlbekannt, daß Armut und Knechtschaft gegenüber dem Wirtschaftssystem erdenweit zu finden sind. Wenn diesem Zustand nicht abgeholfen würde, wenn also Millionen Menschen weiterhin mühselig arbeiten müßten, nur um das zum Leben Nötigste zu beschaffen, oder wenn sie monotone Arbeit leisten müßten, die den Menschen zu einem unpersönlichen Rädchen in einer riesigen Maschine macht, könnten sie das Leben in Gottes neuer Ordnung nicht wahrhaft genießen.

13—15. (a) Wo finden wir ein historisches Beispiel, das uns zeigt, was Gottes Wille für den Menschen in dieser Hinsicht ist? (b) Wie trug diese Vorkehrung zur Sicherheit und zum Genuß des Lebens jedes einzelnen und jeder Familie bei?

13 Gottes Wille für den Menschen in dieser Hinsicht ist aus der Art und Weise ersichtlich, wie er die Dinge des alten Volkes Israel leitete. Dort erhielt jede Familie Land als Erbbesitz. (Richter 2:6) Obwohl es verkauft werden durfte und obwohl sich Einzelpersonen, wenn sie in Schulden gerieten, in die Knechtschaft verkaufen konnten, traf Jehova doch Vorkehrungen, um zu verhüten, daß Großgrundbesitzer aufkommen konnten oder daß Menschen auf lange Sicht versklavt wurden. Wie denn?

14 Durch die Bestimmungen des Gesetzes, die er seinem Volke gab. Das siebente Jahr der Knechtschaft war ein „Erlaßjahr“, in dem irgendein Israelit, der sich in Knechtschaft befand, freigelassen werden mußte. Auch war jedes fünfzigste Jahr ein „Jubeljahr“ für die ganze Nation, ein Jahr, in dem ‘im Lande Freiheit ausgerufen wurde für alle seine Bewohner’ (5. Mose 15:1-9; 3. Mose 25:10) Dann wurde irgendein Erbbesitz, der verkauft worden war, seinem ursprünglichen Eigentümer zurückgegeben, und alle, die in Knechtschaft waren, wurden freigelassen, auch wenn noch keine sieben Jahre vergangen waren. Es war eine frohe Zeit der glücklichen Familienvereinigung und in wirtschaftlicher Hinsicht ein „neuer Lebensanfang“. Es konnte also kein Land für immer verkauft werden, sondern sein Verkauf war in Wirklichkeit nur eine „Verpachtung“, die spätestens im Jubeljahr ablief. — 3. Mose 25:8-24.

15 All das trug trefflich zur wirtschaftlichen Stabilität der Nation und zur Sicherheit und zum Frieden jeder Familie bei. Wenn man danach handelte, wurde die Nation davor bewahrt, das traurige Bild zu bieten, das wir heute in so vielen Ländern sehen, wo es nur zwei Klassen gibt: die überaus Reichen und die überaus Armen. Die Wohltaten, die dem einzelnen zukamen, stärkten die Nation, denn keiner brauchte durch schlechte wirtschaftliche Verhältnisse benachteiligt und niedergedrückt zu werden. Von der Herrschaft des Königs Salomo, der zu Jehova um Weisheit aufblickte, wurde berichtet: „Juda und Israel wohnten fortwährend in Sicherheit, ein jeder unter seinem eigenen Weinstock und unter seinem eigenen Feigenbaum.“ (1. Könige 4:25 [3. Könige 4:25, Al]) Heute können viele Menschen ihre Talente und ihre Initiative nicht richtig entfalten, weil sie in einem Wirtschaftssystem gefangen sind, das sie einengt und sie veranlaßt, den Wünschen einer einzigen Person oder einer kleinen Personengruppe nachzukommen. Unter Gottes Gesetz wurde dem Fleißigen geholfen, seine Fähigkeiten in vollem Maße zum Wohl und zur Freude aller zu gebrauchen. Das gibt uns wenigstens eine kleine Idee von dem Maß persönlicher Freiheit und dem Gefühl des persönlichen Wertes und der Würde, deren sich diejenigen erfreuen werden, die Leben in Gottes neuer Ordnung empfangen.

16. Was wird Gottes Königreich uns allen, die wir seine Untertanen sind, hinsichtlich der Lebensbedingungen und der wirtschaftlichen Lage bringen?

16 Erdenweit wird die Prophezeiung aus Micha 4:3, 4 eine Erfüllung im großen haben. Friedliebende Menschen, die unter Gottes gerechter Herrschaft leben, werden „sitzen, ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und da wird keiner sein, der sie aufschreckt; denn der Mund Jehovas der Heerscharen selbst hat es geredet“. Keiner von den Untertanen des Königreiches Gottes wird in Elendsvierteln oder überfüllten Mietshäusern wohnen. Alle werden ihr eigenes Land und ihre eigene Wohnung haben. (Jesaja 65:21, 22) Der König, Christus Jesus, hat vor langem verheißen, daß die ‘Mildgesinnten die Erde ererben werden’, und er hat „alle Gewalt im Himmel und auf der Erde“, so daß er dafür sorgen kann, daß dies geschehen wird. — Matthäus 5:5; 28:18.

DAUERNDE GESUNDHEIT UND LEBEN

17—19. (a) Was zeigt, daß sich der Mensch von Natur gute Gesundheit und langes Leben wünscht? (b) Welche Tatsachen hinsichtlich des Lebens des Menschen und der Pflanzenwelt lassen des Menschen kurze Lebensspanne als befremdend erscheinen? (c) Was ist vom Gehirn des Menschen zu sagen, was zeigt, daß es sehr vernünftig ist, zu glauben, daß der Mensch für ein ewiges Leben bestimmt ist?

17 Keiner dieser Zustände könnte jedoch die Gewähr dafür bieten, daß unser Leben wahrhaft friedlich und sicher wäre, solange Krankheit, hohes Alter und Tod die Zukunft verdüstern. Ist es denn unvernünftig oder widerspricht es etwa der menschlichen Erfahrung, auf eine Befreiung von diesen Dingen zu hoffen? Bestimmt widerspricht dieser Wunsch nicht der menschlichen Natur, denn es hat Personen gegeben, die ihr ganzes Leben hindurch danach getrachtet und dabei unermeßliche Summen Geldes aufgewandt haben, um die Mittel zu finden, die solches bewirken könnten.

18 Statt daß die Hoffnung auf dauernde Gesundheit und auf ewiges Leben unvernünftig ist, wäre nicht eher das Gegenteil unvernünftig — die Tatsache nämlich, daß der Mensch gerade dann stirbt, wenn er ein Alter erreicht hat, in dem er beginnt, einen Schatz an vorzüglichen Kenntnissen, Erfahrungen und Fähigkeiten zu haben, um etwas zu tun, was sich lohnen würde? Andererseits gibt es Bäume, die Tausende von Jahren leben. Warum sollte der vernunftbegabte Mensch eine viel kürzere Zeit leben als gewisse Pflanzen, die ohne Bewußtsein und ohne Verstand sind? Sollte er vernünftigerweise nicht viel, viel länger leben?

19 Das Buch Science Year (1967) erklärt, daß den Spezialisten, die die Ursachen des Alterns erforschen, „der Alterungsvorgang immer noch größtenteils ein Geheimnis ist“.32 Ebenfalls verblüffend ist für Wissenschaftler die Tatsache, daß das Gehirn des Menschen offenbar dazu bestimmt worden ist, eine im Grunde genommen unbegrenzte Menge Aufschluß aufzunehmen. Der Biochemiker Isaac Asimov weist darauf hin, daß das „Speichersystem“ des Gehirns „jeder Beanspruchung durch die Prozesse des Lernens und Erinnerns vollkommen gewachsen ist — ja es vermag sogar noch eine-Milliarde-mal mehr zu leisten“.33 Das bedeutet, daß das Gehirn nicht nur irgendeine Menge Aufgaben zu bewältigen vermag, die der Mensch ihm während einer Lebenszeit von siebzig bis achtzig Jahren auflädt, sondern eine-Milliarde-mal mehr! Kein Wunder also, daß der Mensch einen so großen Wissensdurst und einen so starken Wunsch hat, Dinge zu lernen und sie zu tun! Dennoch ist er durch die Kürze seines Lebens gehemmt. Ist es vernünftig, daß der Mensch ein solch phantastisches Organ, wie das menschliche Gehirn es ist, besitzen und doch nie dazu gelangen sollte, mehr als nur einen winzigen Teil seiner Leistungsfähigkeit zu gebrauchen? Ist es nicht weit vernünftiger, anzunehmen, daß Jehova Gott, wie die Bibel es zeigt, den Menschen erschaffen hat, damit er für immer auf Erden lebe, und daß er ihm ein Gehirn gegeben hat, wodurch diesem Zweck vortrefflich gedient wird?

20. Was hat Gott gemäß der Bibel für die Menschheit hinsichtlich der Folgen der Sünde, den Tod eingeschlossen, zu tun verheißen?

20 Die Bibel zeigt, daß der erste Mensch die Gelegenheit hatte, immerdar zu leben, sie aber durch Rebellion verlor, ferner, daß „durch e i n e n Menschen [Adam] die Sünde in die Welt hineingekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten“. (Römer 5:12) Die menschliche Erfahrung stimmt damit überein, denn Sünde und Tod sind unter den Menschen allgemein verbreitet. Die Bibel enthält aber auch Gottes Verheißung, daß im wiederhergestellten Paradies ‘der Tod nicht mehr sein wird noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz’. (Offenbarung 21:3, 4; 7:16, 17) Sie zeigt deutlich, daß Gott für die Menschheit ein von den Folgen der Sünde freies, ewiges Leben vorgesehen hat. (Römer 5:21; 6:23) Darüber hinaus verheißt sie, daß den vielen Millionen Menschen, die in der Vergangenheit gestorben sind, die Segnungen der neuen Ordnung Gottes zugänglich gemacht werden. Wie denn? Durch eine Auferstehung vom Tode, ja dadurch, daß das allgemeine Grab der ganzen Menschheit geleert wird. Darüber hat Jesus Christus zuversichtlich vorausgesagt: „Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden.“ — Johannes 5:28, 29.

21, 22. Warum ist die Aussicht auf die Wiederherstellung zu völliger Gesundheit nicht etwas zu Großes, um es erhoffen zu können?

21 Neuzeitliche Wissenschaftler der Medizin stellen heute „Wunderdrogen“ her und vollbringen chirurgische Großtaten, die vor Jahrhunderten unglaublich schienen. Sollten wir daran zweifeln, daß der Schöpfer des Menschen weit großartigere, erstaunlichere Dinge tun kann, um rechtgesinnten Menschen Gesundheit, ja pulsierendes Leben zu schenken, indem er sogar den Vorgang des Alterns umkehrt, und dies, ohne Gebrauch zu machen von Krankenhäusern, Operationssälen und künstlichen Organen? Gott hat uns in seiner Fürsorge den Beweis gegeben, daß solche Segnungen nicht zu groß sind, um sie erhoffen zu können.

22 Als sein Sohn auf Erden weilte, ermächtigte ihn Gott, Machttaten der Heilung zu verrichten. Diese Taten geben uns die Gewißheit, daß keine Schwäche, keine Unzulänglichkeit oder Krankheit so schlimm wäre, daß sie nicht durch Gottes Macht geheilt werden könnte. Als ein Mensch, dessen Fleisch mit Aussatz behaftet war, Jesus anflehte, ihn zu heilen, berührte Jesus den Mann voller Mitleid und sprach: „Werde rein!“ Und die geschichtliche Aufzeichnung sagt: „Sogleich wurde er von seinem Aussatz gereinigt.“ (Matthäus 8:2, 3) Jesus tat diese Dinge nicht an einem abgelegenen Ort, dort, wo ihn niemand sehen konnte. Der Historiker Matthäus-Levi berichtet: „Dann kamen große Volksmengen zu ihm, die Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andere bei sich hatten, und sie warfen sie förmlich vor seine Füße, und er heilte sie, so daß die Volksmenge staunte ..., und sie verherrlichten den Gott Israels.“ (Matthäus 15:30, 31) Lies selbst den Bericht aus Johannes 9:1-21 als Beispiel dafür, wie getreu und lebenswahr der historische Bericht über solche Heilungen ist. Diese Ereignisse sind von vielen Zeugen bestätigt worden, auch von einem Arzt, dem Doktor Lukas. — Markus 7:32-37; Lukas 5:12-14, 17-25; 6:6-11; Kolosser 4:14.

23, 24. Weshalb ist es nicht unvernünftig, zu glauben, daß die Toten unter Gottes Königreich tatsächlich ins Leben zurückgebracht werden können?

23 Aus ähnlichen Gründen brauchen wir die klare biblische Verheißung, daß „es eine Auferstehung“ der Toten gibt, nicht so anzusehen, als ob sie unglaubhaft wäre. (Apostelgeschichte 24:15) Die Menschen können heute die Stimme einer Person auf ein Tonband, ihre Erscheinung und Handlungen auf einen kleinen Film oder ein Video-Band aufnehmen, so daß diese selbst Jahre nach ihrem Tod reproduziert werden können. Sollte der Eine, der den Menschen erschaffen hat und der daher den genauen atomaren und molekularen Aufbau des menschlichen Körpers kennt, nicht in der Lage sein, weit mehr zu tun? Wenn von Menschen hergestellte Computer buchstäblich Milliarden von Daten speichern und koordinieren können, sollte dann Gott nicht imstande sein, sich der einzelnen Persönlichkeiten genau zu erinnern, um sie ins Leben zurückzubringen? — Hiob 14:13.

24 Wiederum hat Jehova Gott uns in seiner Güte die Mittel gegeben, unseren Glauben an eine solch herrliche Hoffnung zu stärken. Er gewährte seinem Sohn die Macht, in kleinem Umfang das zu demonstrieren, was er in sehr großem Umfang während seiner gerechten Herrschaft über die Erde tun wird. Christus Jesus hat Tote auferweckt; manchmal tat er es direkt vor Zuschauern. Der Mann Lazarus, den er in der Nähe von Jerusalem auferweckte, war schon so lange tot, daß sein Körper zu verwesen begann. Die Auferstehungshoffnung hat also erwiesenermaßen eine feste Grundlage. — Lukas 7:11-17; 8:40-42, 49-56; Johannes 11:38-44.

KANN DIE ERDE EINE SOLCHE BEVÖLKERUNG FASSEN?

25, 26. Wo wird es für jeden Menschen Lebensraum geben, wenn die Toten auferweckt werden?

25 Kann dieser Planet einer Bevölkerung, wie sie durch die Auferstehung der Toten entstehen würde, hinreichenden Lebensraum bieten? Im Jahre 1960 erklärte Dr. Albert L. Elder, Präsident der Amerikanischen Chemischen Gesellschaft:

„Es dauerte über 5 000 Jahre der Menschheitsgeschichte, etwa bis zum Jahre 1820, bis die Weltbevölkerung auf 1,1 Milliarden angestiegen war. Im darauffolgenden Jahrhundert hat sie sich verdoppelt. Jetzt zählt sie etwa 2,8 Milliarden und dürfte in den frühen 1960er Jahren 3 Milliarden erreichen [was auch geschehen ist]. In weniger als 50 Jahren ist sie also um so viel gewachsen wie in den ersten 50 Jahrhunderten.“34

26 Die heute Lebenden stellen daher einen ansehnlichen Teil der Gesamtzahl derer dar, die jemals auf Erden gelebt haben. Tatsächlich wurde im Jahre 1966 gesagt: „Die heutige Weltbevölkerung macht schätzungsweise 25 Prozent der Gesamtzahl der Menschen aus, die je gelebt haben.“35 Auf dieser Grundlage könnte die Gesamtbevölkerung während der ganzen Geschichte der Menschheit auf etwa 14 Milliarden geschätzt werden. Die Landfläche der Erde umfaßt mehr als 14,5 Milliarden Hektar. So würde jeder Person mehr als 1 Hektar Land zur Verfügung stehen. Nicht nur würde dies Raum für die Erzeugung von Nahrung geben, sondern unter anderem auch Platz lassen für Wälder und Berge, ohne daß das Erdenparadies übervölkert wäre. Dann erinnere man sich ferner, daß gemäß der Bibel auf keinen Fall alle jetzt Lebenden in diese neue Ordnung hinüberleben werden.

27. Könnte die Erde für alle diese Menschen genügend Nahrung hervorbringen?

27 Könnte die Erde aber genügend Nahrung für so viele Menschen hervorbringen? Wissenschaftler behaupten heute, daß es selbst unter den gegenwärtigen Verhältnissen möglich wäre. In der Zeitschrift Time (13. Juli 1970) wurde berichtet, daß die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen „jetzt den Standpunkt vertritt, daß die Landwirtschaft der Welt 157 Milliarden Menschen ernähren könnte“. Das ist weit, weit mehr als die Gesamtzahl derer, die schätzungsweise jemals auf der Erde gelebt haben.

28. Warum besteht keine Gefahr, daß die Erde, wenn die Menschen immerdar leben, mit der Zeit übervölkert würde?

28 Wir sollten beachten, daß Gottes Vorhaben, das den ersten beiden Menschen ursprünglich erklärt wurde, besagte, daß sie ‘die Erde füllen und sie sich unterwerfen’ sollten, indem sie Edens Grenzen bis zu den entferntesten Bereichen der Erde ausdehnen würden. (1. Mose 1:28) Das würde bedeuten, daß die Erde mit Menschen nicht überfüllt, sondern in hinreichendem Maße gefüllt würde, in einem Maße, wodurch die „unterworfene“ Erde immer noch ein erdenweiter Park wäre gleich der ursprünglichen parkähnlichen Heimat des Menschen. So zeigt dieses göttliche Gebot, daß zu Gottes bestimmter Zeit und auf seine Art und Weise die Fortpflanzung unter den Menschen schließlich aufhören würde. Für Gott, der den Menschen mit der Fähigkeit, sich fortzupflanzen, erschaffen hat, ist das kein großes Problem.

EINE SICHERE GRUNDLAGE FÜR DAUERNDES GLÜCK

29, 30. (a) Welche Auswirkung haben die Beziehungen zu anderen Menschen auf jemandes Glück? (b) Wieso wissen wir, daß diejenigen, die in Gottes neuer Ordnung ewiges Leben erlangen, nur solche Personen sein werden, die wirklich etwas zum Frieden und zur Sicherheit ihrer Mitmenschen beitragen?

29 Selbst wenn man in einer schönen Umgebung in materieller Wohlfahrt leben, interessante Arbeit verrichten und sich einer relativ guten Gesundheit erfreuen könnte, wäre dies noch keine Gewähr für dauerndes Glück. Es gibt Menschen, die diese Dinge heute haben und dennoch unglücklich sind. Warum? Wegen ihrer Beziehungen zu den Menschen ihrer Umgebung, zu Menschen, die selbstisch, streitsüchtig, heuchlerisch oder gehässig sein mögen. Dauerndes Glück in Gottes neuer Ordnung wird sich in hohem Maße aus der veränderten Einstellung der Menschen auf der ganzen Erde ergeben. Ihre Liebe zu Gott und ihre Achtung vor ihm sowie die Tatsache, daß sie seinem Vorhaben entsprechend zu handeln suchen, wird geistige Wohlfahrt zur Folge haben. Ohne diese wird materielle Wohlfahrt nichtig und leer werden und keine Befriedigung bringen.

30 Noch eher als aus dem Besitz materieller Dinge erfährt man dadurch Freude, daß man Menschen um sich hat, die gütig, demütig und freundlich sind, Menschen, die man wirklich lieben, denen man vertrauen kann und die einem gegenüber gleich empfinden. (Psalm 133:1 [132:1, Al]; Sprüche 15:17) Liebe zu Gott ist das, was wahre Nächstenliebe verbürgt, die das Leben in seiner gerechten neuen Ordnung so angenehm machen wird. Alle, denen Gott die Gunst ewigen Lebens schenken wird, werden Personen sein, die ihre Liebe zu ihm und ihrem Mitmenschen bewiesen haben. Mit solchen Nachbarn, Freunden und Arbeitsgefährten wirst du imstande sein, dich des wahren Friedens, völliger Sicherheit und dauernden Glücks zu erfreuen. — 1. Johannes 4:7, 8, 20, 21.

31. Was sollten wir jetzt tun, wenn wir in Gottes neuer Ordnung wirklich leben möchten?

31 Da du erkennst, daß sich dir eine solch großartige Aussicht bietet, so handle gemäß praktischer Weisheit, indem du herauszufinden suchst, was erforderlich ist, um das in Aussicht Gestellte zu erlangen. Jetzt ist es an der Zeit, dein Leben mit den gerechten Anforderungen, die Gott in seinem Wort für diejenigen dargelegt hat, die in der kommenden „großen Drangsal“ verschont werden, in Übereinstimmung zu bringen. — 2. Petrus 3:11-13.

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