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Respekt vor der Gabe des Lebens

Respekt vor der Gabe des Lebens

Kapitel 14

Respekt vor der Gabe des Lebens

1, 2. Warum sollten wir tiefen Respekt vor der Gabe des Lebens haben?

TIEFER Respekt vor der Gabe des Lebens ist eine Grundlage wahren Friedens und der Sicherheit. Bedauerlicherweise fehlt dieser Respekt aber vielen Menschen. Wie allgemein bekannt ist, können die Menschen jemand des Lebens berauben, indem sie ihn töten; ist das Leben aber einmal verloren, so kann es kein Mensch wiedergeben.

2 Respekt vor dem Leben sollten wir als eine heilige Pflicht betrachten. Wem gegenüber? Dem Geber des Lebens gegenüber, ihm, zu dem der Psalmist sagte: „Denn bei dir [nämlich bei Jehova Gott] ist der Quell des Lebens.“ (Psalm 36:9 [35:10, Al]) Ihm schulden wir unser Leben, und dies nicht nur, weil er die Fortpflanzung des Menschengeschlechts bis heute zugelassen und die Mittel zum Lebensunterhalt beschafft hat. (Apostelgeschichte 14:16, 17) Mehr als das, er hat veranlaßt, daß sein Sohn der Rückkäufer oder Erlöser der Menschheitsfamilie wurde und sie mit seinem eigenen kostbaren Blut erkaufte. (Römer 5:6-8; Epheser 1:7) Als Folge gibt er nun die großartige Hoffnung auf Leben in seiner gerechten neuen Ordnung all denen, die sie annehmen wollen. Das ist etwas, was wir wirklich haben möchten, nicht wahr? Sollten wir deswegen nicht tiefen Respekt vor Gottes Gabe des Lebens und große Wertschätzung dafür haben? Wie ist uns das möglich?

3. Wie beeinflußt es jemandes Einstellung zum Leben, wenn er sich zur Unterhaltung Gewalttaten ansieht?

3 Fürs erste werden wir uns, wenn uns ernstlich daran gelegen ist, Respekt vor dem Leben zu bekunden, nicht denen anschließen, die — nur zur Unterhaltung — ihren Sinn mit Darbietungen speisen, welche Gewalttätigkeit zur Schau stellen. Dadurch, daß sich viele Menschen zur „Unterhaltung“ Gewalttaten angesehen haben, sind sie hart und gefühllos gegenüber menschlichen Leiden und dem Verlust des Lebens geworden. Sie lernen, nur für die Gegenwart zu leben, und zeigen wenig Interesse an ihrem eigenen künftigen Wohl oder an dem Wohl irgendeines anderen. Wenn wir indes dankbar sind für Gottes Güte und für die Hoffnung, die er uns gibt, so werden wir diesem Geist widerstehen. Wir werden Wertschätzung für die Gabe Gottes, das Leben, bekunden. Das wird die Art und Weise beeinflussen, wie wir unser eigenes Leben nutzen, wie wir andere Menschen behandeln, ja selbst diejenigen betrachten, die noch nicht geboren sind.

DAS LEBEN DER NOCH UNGEBORENEN RESPEKTIEREN

4. (a) Wann wird Leben an einen Nachkommen weitergegeben? (b) Was zeigt, ob Gott sich schon vor der Geburt für ein Menschenleben interessiert?

4 Das Vermögen, Leben weiterzugeben, ist ein großartiges von Gott verliehenes Vorrecht. Das Leben wird nicht bei der Geburt weitergegeben, sondern zur Zeit der Empfängnis. In der Encyclopædia Britannica wird erklärt, daß dann „die Lebensgeschichte der Einzelperson als eines besonderen und biologischen Wesens beginnt“.37 In ähnlicher Weise beginnt Gottes Interesse an einem Menschenleben schon vor der Geburt. Der Psalmist David schrieb, wobei er zu Gott sprach: „Du hieltest mich abgeschirmt im Leibe meiner Mutter. ... Deine Augen sahen selbst den Embryo von mir, und in dein Buch waren alle seine Teile eingeschrieben.“ — Psalm 139:13-16 (138:13-16, Al); Prediger 11:5.

5. Warum sind die Argumente, die in dem Bestreben vorgebracht werden, Abtreibungen zu rechtfertigen, nicht vernünftig?

5 In neuerer Zeit wird dem Leben von Millionen ungeborener Kinder durch Abtreibung willentlich ein Ende gemacht. Ist das in Ordnung? Einige argumentieren, das ungeborene Baby habe kein bewußtes Verständnis dessen, was Leben sei, und sei unfähig, ein vom Mutterleib getrenntes Dasein zu führen. Das trifft jedoch im Grunde genommen auch auf ein Neugeborenes zu. Bei der Geburt begreift es noch nicht, was das Leben bedeutet, und könnte ohne die ständige Fürsorge der Eltern oder anderer auch nicht weiterexistieren. Nach der Empfängnis sind alle Voraussetzungen gegeben, daß sich die lebende Zelle im Mutterleib zu einem Kind entwickeln kann, wenn das nicht verhindert wird. Einem Neugeborenen das Leben zu nehmen wird nahezu überall als ein Verbrechen angesehen. Selbst wenn ein Kind als Frühgeburt zur Welt kommt, werden große Anstrengungen gemacht, es zu retten. Warum sollte es also nicht auch als ein Verbrechen angesehen werden, wenn jemand dem Ungeborenen das Leben nimmt, um seine Weiterentwicklung und Geburt zu verhindern? Warum sollte das Leben nur zu der Zeit als heilig angesehen werden, wenn das Kind den Mutterschoß verlassen hat, und nicht auch, während es sich darin befindet?

6. Wie zeigt die Bibel Gottes Ansicht über die Frage, ob einem ungeborenen Kind willentlich das Leben genommen werden darf?

6 Wichtig ist nicht, wie Menschen die Sache ansehen mögen, sondern was Gott, der Geber des Lebens, sagt. Für Jehova Gott ist das Leben des ungeborenen Kindes kostbar, und es darf nicht damit gespielt werden. Er gab dem ehemaligen Volk Israel ein Gesetz, das ausdrücklich das Leben des ungeborenen Kindes schützte. Wenn sich zwei Männer rauften und eine Schwangere dabei verletzt wurde oder eine Fehlgeburt eintrat, so erlegte dieses Gesetz strenge Strafen auf. (2. Mose 21:22, 23) Offenbar wäre es noch ernster, wenn man einem ungeborenen Kind willentlich das Leben nähme. Gemäß dem Gesetz Gottes wurde, wann immer einem Menschen willentlich das Leben genommen wurde, der Schuldige als Mörder zum Tode verurteilt. (4. Mose 35:30, 31) Gott hat heute noch dieselbe hohe Achtung vor dem Leben.

7. Wovor sind wir geschützt, wenn wir Gottes Willen hinsichtlich des Lebens eines ungeborenen Kindes respektieren?

7 Der tiefe Respekt vor dem Willen Gottes hinsichtlich des Lebens eines ungeborenen Kindes wirkt sich zu einem wirklichen Segen aus. Indem Gott die Eltern für das Leben des Ungeborenen voll verantwortlich macht, stellt er eine Schranke auf gegen den freien Geschlechtsverkehr (Promiskuität) mit all seinen üblen Folgen — Geschlechtskrankheit, unerwünschte Schwangerschaft, illegitime Kinder, zerrüttete Familien sowie die geistige Belastung durch ein schlechtes Gewissen. Gottes Ansicht über das Leben kann jetzt in einer Familie zum Frieden beitragen und ist eine wichtige Vorbedingung, um künftige Segnungen zu empfangen.

RESPEKT VOR DEM EIGENEN LEBEN

8. Weshalb sollten wir Gottes Willen in bezug auf die Art und Weise, wie wir unseren eigenen Körper behandeln, respektieren?

8 Was ist über die Art und Weise zu sagen, wie du deinen eigenen Körper behandelst, wie du mit deinem eigenen Leben umgehst? Es gibt Menschen, die sagen: „Man hat mich nicht gefragt, ob ich geboren werden möchte. Was ich also mit meinem Leben tue, ist meine Sache. Ich tue damit, was ich will.“ Muß aber eine Gabe vom Empfänger verlangt worden sein, damit er sie schätzt? Das Leben selbst ist zweifellos gut; nur die Schlechtigkeit der Menschen und die menschliche Unvollkommenheit berauben es vieler seiner Freuden. Jehova Gott kann dafür nicht die Schuld gegeben werden; er verheißt, durch seine Königreichsregierung alles zurechtzubringen. Während wir also leben, sollten wir unser Leben auf eine Weise führen, die vor seinem Willen und Vorhaben Respekt offenbart. — Römer 12:1.

9. Was sagt die Bibel über Schlemmerei und Trunkenheit?

9 Eine Möglichkeit, wie wir diese Wertschätzung bekunden können, ist Mäßigkeit im Essen und Trinken. Gott verurteilt Schlemmerei und Trunkenheit. (Sprüche 23:20, 21) Gleichwie es richtig ist, im Essen mäßig zu sein, so soll man auch im Genuß alkoholischer Getränke mäßig sein. Das geht aus vielen Schrifttexten hervor. — 5. Mose 14:26; Jesaja 25:6; Lukas 7:33, 34; 1. Timotheus 5:23.

10. (a) Wie zeigt ein Trinker Mißachtung vor dem Leben? (b) Warum ist es wichtig, Trunkenheit zu meiden, wie dies aus 1. Korinther 6:9, 10 hervorgeht?

10 Somit wird in der Bibel nicht das Trinken, sondern die Trunkenheit verurteilt, und das mit gutem Grund, denn Trunkenheit schadet dem Körper, veranlaßt jemand, unvernünftig zu handeln, und kann ihn sogar zu einer Gefahr für andere machen. (Sprüche 23:29-35; Epheser 5:18) Trunkenheit kann das Leben verkürzen und führt oft zu Leberzirrhose. In den Vereinigten Staaten allein, wo vielleicht neun Millionen Menschen an einer gewissen Form des Alkoholismus leiden, wird der jährliche Gesamtverlust, entstanden durch eventuellen Lohnausfall, durch Unfälle, ärztliche Behandlung und Verbrechen, auf über 750 Millionen Dollar geschätzt. Welche Kosten aber durch die Zerrüttung der Familien, das ruinierte Leben und durch menschliche Leiden entstehen, kann „nicht berechnet werden“ (The Pharmacological Basis of Therapeutics, 1970, S. 291). Es überrascht daher nicht, daß der Apostel Paulus sagt: „Laßt euch nicht irreführen. Weder Hurer ... noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Erpresser werden Gottes Königreich ererben.“ — 1. Korinther 6:9, 10.

11. Ist es vernünftig, zu versuchen, den persönlichen Problemen durch übermäßiges Trinken zu entgehen?

11 Einige empfinden allerdings die niederdrückenden Auswirkungen der Weltverhältnisse schmerzlich. Kriege und Verbrechen, Inflation und Armut, die Spannungen und der Druck in der Welt verursachen persönliche Probleme, die die Menschen quälen. Nichts kann aber gewonnen werden, wenn man all diesem durch schädliche Ausschweifungen zu entgehen sucht. Dadurch schafft man sich selbst und anderen nur noch weitere Probleme und büßt in der Folge seine Würde ein und verfehlt seinen Lebenszweck.

GEBRAUCH VON DROGEN

12. Warum wenden sich viele dem Gebrauch von Drogen zu?

12 Immer mehr Menschen wenden sich in dem Bestreben, den Problemen des Lebens zu entgehen, Drogen zu. Natürlich werden viele Drogen zu medizinischen Zwecken verwandt. Personen, die krank sind, mögen sie als Hilfsmittel zur Wiederherstellung von einer schweren Krankheit gebrauchen müssen. Was ist aber über den Gebrauch von Drogen oder Rauschmitteln zu sagen, wenn es nicht um die Behandlung einer Krankheit geht, sondern wenn es denjenigen, der sie gebraucht, danach verlangt, in einem traumhaften Zustand zu leben oder sogar in eine Art Trance versetzt zu werden? Wie wird das Leben dessen, der Drogen benutzt, davon berührt?

13. Welche Wirkungen haben einige dieser Rauschmittel auf die Person, die sie gebraucht, und was zeigen die biblischen Grundsätze in bezug auf ihren Gebrauch?

13 Heute gebrauchen viele, die nach solchen Glücksgefühlen trachten, „harte“ Drogen wie Heroin und Kokain, oder sie gebrauchen sogenannte „psychedelische“ Rauschgifte wie LSD. Einige verwenden große Dosen Amphetamintabletten und Barbiturate. Was ist die Folge? Der Gebrauch dieser Rauschmittel führt leicht zum Verlust der Selbstbeherrschung und ruft ähnliche Wirkungen hervor, wie man sie bei Betrunkenen sieht. (1. Korinther 6:9, 10; Sprüche 23:33) Es wird allgemein anerkannt, selbst von den meisten Rauschgiftgenießern, daß diese Drogen gefährlich sein können. In der Stadt New York zum Beispiel ist die Sucht nach Heroin die hauptsächliche Todesursache unter Personen im Alter zwischen 18 und 35 Jahren. Was für eine grobe Mißachtung der Gabe des Lebens!

14, 15. Weshalb bekunden Personen, die Marihuana rauchen, nicht wirkliche Achtung vor der Gabe des Lebens, obwohl allgemein angenommen wird, Marihuana mache nicht süchtig?

14 Was aber ist von dem Gebrauch von Marihuana zu sagen, das allgemein als eine Droge angesehen wird, die nicht süchtig mache? Auch Marihuana kann auf verschiedene Weise gefährlich sein. In einer Broschüre, die vom amerikanischen Ministerium für Gesundheit, Erziehung und Wohlfahrtswesen herausgegeben worden ist, wird darauf hingewiesen. Darin wird erklärt, daß „Personen, die eine verbotene Droge verwenden, durch Kontakte mit Drogenverkäufern und anderen, die Drogen gebrauchen, verschiedenen anderen Arten von Drogen ausgesetzt sein mögen“. Ebenso heißt es in einem Bericht, der im U.S. News & World Report vom 1. Februar 1971 unter der Überschrift „Neueste Feststellungen in bezug auf Marihuana“ erschienen ist, daß „es Beweise gibt, wonach Personen, die sich aus psychologischen Gründen auf Drogen verlassen — in der Überzeugung, dadurch von Spannungen und Depressionen befreit zu werden —, wahrscheinlich zu stärkeren Rauschmitteln übergehen werden“.

15 Aber auch wenn dies nicht geschieht, kann das Rauchen von Marihuana selbst gefährlich sein. Obwohl die Ansichten etwas verschieden sind, ist es doch beachtenswert, daß eine Untersuchung folgendes an den Tag brachte: „Genügend große Dosen ... können — wiewohl vorübergehend — unvorhergesehene akute psychotische Episoden verursachen, die sich in Form von Illusionen, Halluzinationen, Wahnsinn, Depressionen und Panik äußern.“38 In demselben Bericht wird auch gesagt, daß der fortgesetzte, regelmäßige Gebrauch von Marihuana nachteilige Auswirkungen auf den Körper haben kann, wie „Leberschaden, genetische Defekte, Gehirnschaden und Leiden der oberen Atemwege“. Bekundet jemand, der Marihuana gebraucht, angesichts solch möglicher Risiken Respekt vor der Gabe des Lebens?

16. Welcher anderen ernsten Gefahr kann der Gebrauch von Rauschmitteln eine Person aussetzen, und wie sollte das unsere Ansicht über die Sache berühren?

16 Es gibt noch einen weiteren triftigen Grund, weshalb man es vermeiden sollte, zum Erlangen eines falschen Gefühls des Wohlbefindens Rauschmittel zu gebrauchen. Sie können jemandem den Weg bahnen, auf dem er unter die Gewalt der Dämonen kommt. Viele, die Drogen gebrauchen, erkennen selbst an, daß der Gebrauch von Rauschmitteln oft von einer Verwicklung in okkulte Bräuche begleitet ist. Diese Verquickung von Rauschmitteln mit dem Okkultismus ist keineswegs neu. Zauberer gebrauchten schon in der Vergangenheit Drogen. In dem Expository Dictionary of New Testament Words von Vine wird gesagt: „In der Zauberei waren mit dem Gebrauch von einfach oder stark wirkenden Rauschmitteln allgemein Beschwörungen und Bitten an okkulte Mächte verbunden ..., um den Bewerber mit den geheimnisvollen Mitteln und Kräften des Zauberers zu durchdringen.“ Diese Kommentare werden in Verbindung mit dem griechischen Wort gegeben, das in Galater 5:20 mit „Ausübung von Spiritismus“ (pharmakía, buchstäblich: „Gebrauch von Drogen“) wiedergegeben wird. (Siehe auch Offenbarung 9:21, 18:23.) So kann heute wie in vergangenen Zeiten durch Drogen jemand dem Einfluß der Dämonen ausgesetzt werden. Wie könnte sich jemand, der ein loyaler Diener Jehovas sein will, nur um einer momentan heiteren Stimmung willen einer solchen Gefahr aussetzen?

17, 18. (a) Welche anderen üblen Folgen hat der Drogengebrauch? (b) Wie also betrachten Jehovas christliche Zeugen den Gebrauch von Drogen?

17 Wie allgemein bekannt ist, ist der Drogengebrauch untrennbar mit Verbrechen und dem sittlichen Zusammenbruch der Gesellschaft verbunden. Ungesetzlicher Drogenverkauf ist eine Hauptquelle der Einkünfte des organisierten Verbrechertums. Ein großer Prozentsatz der Drogensüchtigen begeht Diebstähle und verübt Einbrüche zur Unterstützung seiner Gewohnheit. Andere wenden sich der Prostitution zu. Tausende von Familien werden auseinandergerissen, wann immer ein Familienglied süchtig wird. Werdende Mütter übertragen die Sucht auf ihre Babys, die unter den Qualen der Entwöhnungskur bisweilen sterben. Und in den meisten Ländern ist der Besitz solch gefährlicher Rauschmittel und ihr Gebrauch für nichtmedizinische Zwecke ungesetzlich. — Matthäus 22:17-21.

18 Wünschst du, irgend etwas mit einem Brauch zu tun zu haben, der mit all diesen schlechten Folgen in Zusammenhang steht? Jehovas christliche Zeugen wünschen das nicht! Sie möchten keine Drogen um des Nervenkitzels willen genießen oder um der Wirklichkeit zu entfliehen. Sie haben hohe Achtung vor dem Leben und wollen ihr Leben auf eine Weise gebrauchen, die mit Gottes Willen übereinstimmt.

DER GEBRAUCH DES TABAKS UND ÄHNLICHER ERZEUGNISSE

19. Weshalb spielt der Respekt vor der Gabe des Lebens in Verbindung mit dem Gebrauch von Tabak, der Betelnuß und der Blätter des Kokastrauches eine Rolle?

19 Noch weiter verbreitet ist heute der Gebrauch von Tabak und in einigen Ländern der Gebrauch der Betelnuß und der Blätter des Kokastrauches. Obwohl Millionen Menschen in der ganzen Welt diese Erzeugnisse gebrauchen, ist doch bekannt, daß sie für den Körper und in gewissen Fällen auch für den Geist schädlich sind. Regierungen haben vor dem Tabak gewarnt, weil durch das Rauchen Lungenkrebs, Herzleiden, chronische Bronchitis und Emphyseme entstehen können. Zeigt es Respekt vor der Gabe des Lebens, wenn man solch schädliche Erzeugnisse, die süchtig machen, gebraucht?

20, 21. (a) Bedeutet die Tatsache, daß die Bibel solche Gewohnheiten nicht ausdrücklich verurteilt, daß sie in Ordnung sind? (b) Welche biblischen Grundsätze zeigen, daß solche Gewohnheiten keinen Platz im Leben einer Person haben, die ernstlich den Willen Gottes tun möchte?

20 Jemand mag sagen, alle diese Dinge gehörten ja zu Gottes Schöpfung. Das stimmt, aber dies trifft auch im Fall von Pilzen zu, und doch sind einige Sorten lebensgefährlich, wenn der Mensch sie ißt. Ein anderer mag sagen, die Bibel erwähne oder verdamme solche Gewohnheiten nicht ausdrücklich. Allerdings tut sie das nicht, aber wie wir gesehen haben, gibt es viele Dinge, die in der Bibel nicht ausdrücklich verurteilt werden und die dennoch offensichtlich verkehrt sind. Die Bibel verbietet zum Beispiel nirgends ausdrücklich, daß man den Hinterhof des Nachbarn als Müllabladeplatz benutzt. Dennoch sollte das Gebot, ‘den Nächsten zu lieben wie sich selbst’, für jeden von uns genügen, um zu erkennen, wie verkehrt das wäre. — Matthäus 22:39.

21 In 2. Korinther 7:1 gebietet uns Gottes Wort, „uns selbst [zu] reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes, indem wir die Heiligkeit in der Furcht Gottes vervollkommnen“. Damit etwas „heilig“ ist, muß es „hell, rein, unbefleckt, unverderbt“ sein. Jehova Gott hält sich rein und frei von Verderbtheit und läßt sich nie dazu herab, auf unheilige Weise zu handeln. Mit Recht erwartet Gott von uns, daß wir in dem uns Menschen möglichen Maß fortfahren, ‘die Heiligkeit zu vervollkommnen’. (Römer 12:1) Ferner erwartet er von uns, daß wir ‘ihn lieben mit ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzem Sinn und ganzer Kraft’. Doch wie kann jemand dies tun, wenn er Gewohnheiten frönt, die seinen Körper beflecken, seiner Gesundheit schaden und sein Leben verkürzen? — Markus 12:29, 30.

22. Wodurch kann sich jemand aus der Macht einer schlechten Gewohnheit befreien?

22 Obwohl die eine oder andere dieser Gewohnheiten eine Person wie mit einem „Würgegriff“ festzuhalten scheint, kann sie sie doch überwinden und Freiheit erlangen. Die Erkenntnis Gottes und seines großartigen Vorhabens gibt ihr dazu einen mächtigen Antrieb. Eine Person kann ‘erneuert werden in der Kraft, die ihren Sinn antreibt’. (Epheser 4:23) Das wird einen neuen Lebensweg öffnen, einen Weg der zu persönlicher Befriedigung führt und Gott zur Ehre gereicht.

RESPEKT VOR DEM DURCH BLUT DARGESTELLTEN LEBEN

23. (a) Welche einzige Verwendung des Blutes hat Gott in seinem Gesetz, das Israel gegeben wurde, gebilligt? (b) Warum sollte uns die Bedeutung jener Schlachtopfer veranlassen, Gottes Willen in dieser Sache sorgfältig zu betrachten?

23 Wenn wir vom Leben sprechen, verdient es auch unser Blut, in Betracht gezogen zu werden. Gott hat das Blut, sowohl das des Menschen als das der Tiere, zum Symbol des Lebens gemacht. Dies geht aus dem Gesetz hervor, das er Noah und seinen Söhnen gab, von denen wir alle abstammen, und auch aus seinem späteren Gesetz, das er der Nation Israel gab. Die einzige Verwendung des Blutes, die damals von Gott gebilligt wurde, war diejenige in Verbindung mit Schlachtopfern, die gemäß seinen Anweisungen auf dem Altar dargebracht wurden. (1. Mose 9:3, 4; 3. Mose 17:10-14) Jene Schlachtopfer veranschaulichten alle das eine Opfer des Sohnes Gottes, durch das er sein Lebensblut zugunsten der Menschen vergoß. (Hebräer 9:11-14) Das an sich sollte uns veranlassen, dem Willen Gottes in dieser Sache besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

24. Was sagt Apostelgeschichte 15:28, 29 hinsichtlich der Ansicht, die Christen über den Gebrauch von Blut haben sollten?

24 Ist Gottes Einschränkung des Gebrauchs des Blutes für wahre Christen immer noch bindend? Jawohl. Das geht aus der offiziellen Erklärung hervor, die die Apostel und andere Älteste der Christenversammlung im ersten Jahrhundert abgaben. Unter der Leitung des Geistes Gottes schrieben sie: „Der heilige Geist und wir selbst haben es für gut befunden, euch keine weitere Bürde aufzuerlegen als folgende notwendigen Dinge: euch der Dinge zu enthalten, die Götzen geopfert wurden, sowie des Blutes und des Erwürgten [also des nicht Ausgebluteten] und der Hurerei. Wenn ihr euch vor diesen Dingen sorgfältig bewahrt, wird es euch wohlgehen.“ — Apostelgeschichte 15:28, 29.

25. Durch welche Gewohnheiten zeigt die Welt Mißachtung vor Gottes Gesetz hinsichtlich des Blutes?

25 Heute mißachten jedoch viele Personen Gottes Willen hinsichtlich dieses höchst wichtigen Lebenselementes völlig. Sie gebrauchen unterschiedslos Blut in Speisen, zu medizinischen Zwecken, sogar als Zutat in Handelsprodukten, auch in Düngemitteln. Ist das nicht bezeichnend für eine Welt, in der die Gabe des Lebens so sehr mißachtet wird? Wenn wir aber das Leben und unsere Verantwortung Gott gegenüber aufrichtig schätzen, werden wir seinen Willen nicht außer acht lassen noch ihn durch die Verletzung seiner ausdrücklichen Gebote kränken.

26, 27. Warum würde man keinen wirklichen Respekt vor der Gabe des Lebens offenbaren, wenn man sein gegenwärtiges Leben dadurch retten wollte, daß man Gott ungehorsam wäre?

26 Während wir also um unsere Gesundheit besorgt sein müssen und danach trachten sollten, unser Leben als eine Gabe Gottes zu schützen, gibt es selbst hierbei gewisse Grenzen, die zu beachten sind. Gottes Sohn zeigte dies klar, als er sagte: „Wer seine Seele [oder: sein Leben] liebhat, vernichtet sie; wer aber seine Seele in dieser Welt haßt, wird sie zum ewigen Leben bewahren.“ — Johannes 12:25.

27 Was bedeutet das? Es bedeutet, daß der wahre Diener Gottes den Tod dem Ungehorsam vorziehen würde, wenn er vor der Wahl stände, Gott zu gehorchen und dem Tod ins Auge zu sehen oder Gott nicht zu gehorchen und sich sein gegenwärtiges Leben zu erhalten. Wenn Jesus Christus Gott ungehorsam gewesen wäre, hätte er dem Tod am Pfahl entgehen können, aber er blieb gehorsam. Auch hatten schon Männer vor ihm dieselbe unverbrüchliche Ergebenheit dem Willen Gottes gegenüber gezeigt. (Matthäus 26:38, 39, 51-54; Hebräer 11:32-38) Sie ließen nicht zu, daß ihr derzeitiges Leben sie daran hinderte, für das ewige Leben in Betracht zu kommen.

28. Worauf bereiten wir uns vor, wenn wir Wertschätzung für die biblische Ansicht über das Leben haben?

28 Betrachtest auch du das Leben so? Verstehst du, daß du in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes leben mußt, wenn das Leben einen wirklichen Sinn haben soll? Sich diese Ansicht zu eigen zu machen gehört jetzt zu der Vorbereitung auf das Leben in Gottes neuer Ordnung. Welches Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit wird man dann überall und zu irgendeiner Zeit haben, da man weiß, daß alle auf Erden Lebenden wirklichen Respekt vor Gottes Gabe des Lebens haben!

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