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Der „Fürst des Friedens“ sieht Harmagedon entgegen

Der „Fürst des Friedens“ sieht Harmagedon entgegen

Kapitel 2

Der „Fürst des Friedens“ sieht Harmagedon entgegen

1, 2. (a) Zu welchen begeisternden Worten inspirierte Gott den Propheten Jesaja? (b) Wann begannen sich diese Worte zu erfüllen?

IM ACHTEN Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung wurde der Prophet Jesaja dazu inspiriert, folgende Worte an Gottes Volk zu richten: „Denn ein Kind ist uns geboren worden, ein Sohn ist uns gegeben worden; und die fürstliche Herrschaft wird auf seiner Schulter sein. Und sein Name wird genannt werden: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Ewigvater, Fürst des Friedens. Für die Fülle der fürstlichen Herrschaft und den Frieden wird es kein Ende geben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, um es fest aufzurichten und es zu stützen durch Recht und durch Gerechtigkeit von nun an und auf unabsehbare Zeit“ (Jesaja 9:6, 7).

2 Diese begeisternden Worte begannen sich im letzten Teil des Jahres 2 v. u. Z. zu erfüllen, und zwar bei der Geburt Jesu, eines Nachkommen König Davids, der in Jerusalem über die zwölf Stämme Israels geherrscht hatte.

Ein Bund für ein Königreich, unter dem endloser Frieden herrscht

3. (a) Welchen Bund schloß Gott mit König David? (b) Welchem Nachkommen König Davids hat Jehova den Titel „Fürst des Friedens“ verliehen?

3 Da David Eifer für die Anbetung des Gottes Israels bekundete, schloß Jehova mit ihm einen Bund für ein ewiges Königtum, das in seiner Nachkommenschaft bleiben sollte (2. Samuel 7:1-16). Dieser Bund wurde durch Gottes Eid bekräftigt (Psalm 132:11, 12). Gemäß diesem Bund sollte Davids Königtum die Grundlage für das kommende Königreich des „Fürsten des Friedens“ sein. Den Titel „Fürst des Friedens“ verlieh Jehova ‘Jesus Christus, dem Sohn Davids’ (Matthäus 1:1).

4. (a) Wer war die menschliche Mutter Jesu? (b) Was sagte der Engel Gabriel diesbezüglich zu ihr?

4 Jesu Mutter stammte aus der königlichen Nachkommenschaft Davids. Sie war eine Jungfrau, als sie den verheißenen Sohn empfing, der der bleibende Thronerbe Davids sein sollte. Die Empfängnis erfolgte, bevor Joseph sie zur Frau nahm (Matthäus 1:18-25). Der Engel Gabriel hatte der Jungfrau Maria erklärt: „Siehe, du wirst in deinem Schoß empfangen und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Dieser wird groß sein und wird Sohn des Höchsten genannt werden; und Jehova Gott wird ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben, und er wird für immer als König über das Haus Jakob regieren, und sein Königreich wird kein Ende haben“ (Lukas 1:31-33).

5. Was hatte der Prophet Jesaja hinsichtlich der Herrschaft des „Fürsten des Friedens“ vorhergesagt?

5 Deshalb sagte der Prophet Jesaja über den „Fürsten des Friedens“ voraus: „Seine Herrschaft wird weit reichen, und der Friede wird endlos sein auf dem Throne Davids und in seinem Reich“ (Jesaja 9:6, 7, Bruns). Dieses Königreich sollte also gemäß dem mit David geschlossenen Bund eine ewige Regierung sein, unter der endloser Frieden herrscht. Sein Thron soll „für immer“ bestehen.

6. (a) Was tat Gott am dritten Tag nach dem Tode Jesu im Interesse der Verwirklichung des Königreichsbundes? (b) Wann begann Jesus als „Fürst des Friedens“ zu regieren?

6 Im Interesse der Verwirklichung dieses Königreichsbundes auferweckte Gott, der Allmächtige, Jesus am dritten Tag nach seinem Märtyrertod, nämlich am 16. Tag des jüdischen Monats Nisan im Jahr 33 unserer Zeitrechnung. Der Apostel Petrus, der den auferweckten Sohn Gottes gesehen hatte, sagte, daß Jesus „im Fleische zu Tode gebracht, aber im Geiste lebendig gemacht wurde“ (1. Petrus 3:18). Gott, der Höchste, erhöhte ihn zu seiner Rechten. Dort regiert er seit dem Ende der Zeiten der Nationen oder der „bestimmten Zeiten der Nationen“, seit Anfang Oktober des Jahres 1914, als „Fürst des Friedens“ (Lukas 21:24).

7. (a) Wem sieht sich Jesus seit Beginn seiner Herrschaft gegenüber? (b) Wer verkündet das Königtum Jesu allen Nationen, und was erfüllt sich dadurch?

7 Seit Beginn seiner himmlischen Herrschaft sieht er sich einer feindlichen Welt gegenüber, was durch zwei Weltkriege bewiesen wurde, bei denen es um die Frage ging, wer die Welt regieren wird. Jetzt wird er mit der Organisation der Vereinten Nationen konfrontiert. Durch die weltweite Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich, die Jehovas Zeugen in mehr als 200 Ländern durchführen, werden alle Nationen darauf aufmerksam gemacht, daß Jesus Christus im Himmel als König herrscht. Dadurch erfüllt sich, was der „Fürst des Friedens“ gemäß Matthäus 24:14 selbst voraussagte: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“

8. Warum kann man sagen, daß die Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ schon sehr weit vorgerückt ist?

8 Die Frage der Weltherrschaft muß bald geklärt werden. Bis jetzt sind über 70 Jahre vergangen, seitdem die „bestimmten Zeiten der Nationen“ im Jahre 1914 endeten. Die Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ ist weit vorgerückt. Die Generation von 1914 hat den Beginn der von Jesus vorhergesagten bedeutungsvollen Weltereignisse gesehen (Matthäus 24:3-14). Diese Generation soll, wie Jesus sagte, nicht vergehen, bis alle diese Dinge erfüllt sind. Ihr Ende ist jetzt sehr nahe (Matthäus 24:34).

9, 10. (a) Wie wurde uns der in der Offenbarung enthaltene prophetische Aufschluß übermittelt? (b) Was wird in Offenbarung 16:13, 14, 16 über Har-Magedon oder Harmagedon vorausgesagt?

9 Was steht demnach unmittelbar bevor, und welchem Ereignis sieht der „Fürst des Friedens“ entgegen? Er selbst wurde dazu gebraucht, dieses Ereignis im allerletzten Buch der Bibel vorherzusagen, nämlich in der Offenbarung oder Apokalypse, die Gott ihm gab und die er dem betagten Apostel Johannes durch einen Engel übermittelte (Offenbarung 1:1, 2). Das geschah gegen Ende des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung. In Offenbarung 16:13, 14, 16 ließ Jesus den Apostel Johannes folgende bemerkenswerte Worte über Har-Magedon oder Harmagedon aufzeichnen:

10 „Und ich sah drei unreine inspirierte Äußerungen, die aussahen wie Frösche, aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des wilden Tieres und aus dem Maul des falschen Propheten ausgehen. Sie sind tatsächlich von Dämonen inspirierte Äußerungen und vollbringen Zeichen, und sie ziehen aus zu den Königen der ganzen bewohnten Erde, um sie zu versammeln zum Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen. Und sie versammelten sie an den Ort, der auf hebräisch Har-Magedon genannt wird.“

Der sinnbildliche „Berg von Megiddo“

11. (a) Was bedeutet der Name Harmagedon, und gab es einmal einen geographischen Ort dieses Namens? (b) Warum war die Stadt Megiddo von geschichtlicher Bedeutung? (c) In welch zweifacher Hinsicht wurde Megiddo bekannt?

11 Der hebräische Name Har-Magedon oder Harmagedon bedeutet „Berg von Megiddo“. Weder in alter noch in neuerer Zeit hat es einen geographischen Ort gegeben, der Berg von Megiddo genannt wurde. Deshalb hat der Ausdruck in einem Buch wie der Offenbarung, die größtenteils in sinnbildlicher Sprache verfaßt worden ist, symbolische Bedeutung. Was ist über die Bedeutung dieses Wortes zu sagen? Nun, die erhöht gelegene Stadt Megiddo, deren Name „Truppensammlung“ bedeutet, spielte im Altertum eine besondere Rolle. Sowohl in der weltlichen als auch in der biblischen Geschichte weckt dieser Name Erinnerungen an entscheidende Schlachten. Warum? Weil die Stadt damals strategisch wichtige Straßen beherrschte, die eine Verbindung zwischen Europa, Asien und Afrika herstellten, und weil die Bewohner der Stadt dort vorteilhaft Eindringlinge bekämpfen und aufhalten konnten. So erhielt Megiddo eine zweifache Bedeutung: Für die einen war es gleichbedeutend mit einer schmählichen Niederlage, für die anderen mit einem glorreichen Sieg.

12, 13. (a) Inwiefern wurde der Gott der Bibel in den Tagen des Richters Barak mit Megiddo und dem Fluß in der Nähe in Verbindung gebracht? (b) Wie wird in dem Siegeslied Baraks und Deboras die Rolle Gottes bei dem Sieg beschrieben?

12 Zur Zeit der israelitischen Richter wurde der Gott der Bibel mit Megiddo und dem in der Nähe fließenden Kischon in Verbindung gebracht. In den Tagen des Richters Barak und der Prophetin Debora verhalf Gott seinem auserwählten Volk in der Nähe von Megiddo zu einem beachtlichen Sieg. Barak hatte nur 10 000 Männer, während der Feind unter dem Heerobersten Sisera außer über eine Fußtruppe noch über 900 von Pferden gezogene Kriegswagen verfügte. Jehova trat bei der Schlacht für sein auserwähltes Volk ein und führte eine plötzliche Überschwemmung herbei, durch die die gefährlichen Kriegswagen des Feindes außer Gefecht gesetzt wurden. In dem Siegeslied, das Barak und Debora nach der durch ein Wunder bewirkten Niederlage des Heeres Siseras sangen, lenkten sie die Aufmerksamkeit auf die Rolle, die Gott bei dieser Vernichtung des Feindes gespielt hatte:

13 „Könige kamen, sie kämpften; damals kämpften die Könige Kanaans in Taanach an den Wassern Megiddos. Gewinn an Silber holten sie nicht. Vom Himmel her kämpften die Sterne, von ihren Bahnen aus kämpften sie gegen Sisera. Der Wildbach Kischon wusch sie hinweg, der Wildbach der alten Tage, der Wildbach Kischon“ (Richter 5:12, 19-21).

14. Welche abschließenden Worte dieses inspirierten Siegesliedes sind zweifellos ein Gebet im Hinblick auf den bevorstehenden Krieg von Harmagedon?

14 Zweifellos können die inspirierten Worte, die Barak und Debora am Schluß ihres Liedes nach diesem Sieg bei Megiddo sangen, als ein Gebet im Hinblick auf den bevorstehenden Krieg von Harmagedon aufgefaßt werden: „So mögen alle deine Feinde umkommen, o Jehova, und die dich lieben, seien, wie wenn die Sonne aufgeht in ihrer Macht“ (Richter 5:31). *

Nationen werden nach Harmagedon versammelt

15. (a) Was für ein Ort ist also Harmagedon? (b) Was ist eine der Quellen der unreinen Propaganda, durch die die Nationen zum Krieg von Harmagedon mobilisiert werden?

15 Megiddo war also ein Ort, an dem entscheidende Schlachten stattfanden. Logischerweise handelt es sich daher bei Harmagedon um das Schlachtfeld, auf das alle heutigen weltlichen Nationen marschieren, angetrieben von den in Offenbarung 16:13, 14 erwähnten Mächten. Die „von Dämonen inspirierten Äußerungen“, durch die die Nationen mobilisiert werden, sind die heutige Propaganda, die einem Quaken gleicht und ebenso unrein ist wie der in der Bibel als unrein bezeichnete Frosch. Eine Quelle dieser unreinen Propaganda ist der „große, feuerfarbene Drache“. Aus Offenbarung 12:1-9 geht hervor, daß damit Satan, der Teufel, gemeint ist.

16. Wovon ist das in Offenbarung 16:13 erwähnte „wilde Tier“ ein Symbol?

16 Eine andere Quelle unreiner Propaganda ist das „wilde Tier“. In Offenbarung 16:13 wird dieses symbolische „wilde Tier“ mit dem teuflischen „Drachen“ in Verbindung gebracht. Gemäß Offenbarung 20:10 wird es wegen seiner Zusammenarbeit mit dem symbolischen „Drachen“ für immer vernichtet werden. Das „wilde Tier“ ist ein Symbol des gesamten politischen Systems dieser Welt, deren Gott der „Drache“ ist (2. Korinther 4:4). Es besteht aus all den verschiedenen Regierungen dieser Welt. (Vergleiche Daniel 7:17; 8:20, 22.)

17. Was bewirkt die mit einem quakenden Frosch vergleichbare Propaganda aus dem Maul des „wilden Tieres“?

17 Dieses weltweite politische Herrschaftssystem gibt seine charakteristische Propaganda von sich. Und diese mit einem quakenden Frosch vergleichbare Propaganda ist eine inspirierte Äußerung, die zusammen mit der inspirierten Äußerung des „Drachen“ dazu dient, die „Könige“ oder politischen Herrscher der Welt zum „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, zu versammeln, zum Krieg von Harmagedon.

18. (a) Worauf deutet der Name Har-Magedon hin? (b) Was würde ein Berg symbolisieren?

18 Har-Magedon bezeichnet somit eine Weltsituation, in der ein entscheidender Krieg stattfindet. Es bezeichnet das Endstadium, in das das Weltgeschehen gerät, wenn sich die politischen Herrscher vereint dem Willen Gottes widersetzen, so daß Gott in Übereinstimmung mit seinem Vorsatz mit Gegengewalt reagieren muß. Somit wird die Zukunft von dem Ergebnis dieser Konfrontation bestimmt. An dem geographischen Ort Megiddo selbst gibt es keinen Berg. Aber ein Berg könnte einen auffallenden Versammlungsort symbolisieren, der von allen Militärstreitkräften, die sich dorthin versammeln, aus der Ferne leicht zu sehen wäre.

19, 20. Welche Strategie wird der Heerführer der himmlischen Streitkräfte Jehovas in Harmagedon anwenden, und mit welchem Ergebnis?

19 Jesus Christus, der Heerführer der Streitkräfte Jehovas, sieht bereits einige Jahre zu, wie sich die weltlichen Herrscher und ihre Streitkräfte nach Harmagedon versammeln. Er hat aber nicht versucht, einen einzelnen „König“ und seine Militärstreitkräfte herauszugreifen und sie niederzustrecken, um so die feindlichen Heere nach und nach zu beseitigen. Vielmehr räumt er ihnen genügend Zeit ein, sich zusammenzuscharen und ihre Streitkräfte zum größten militärischen Potential zu vereinen. Mutig und entschlossen, hat er sich vorgenommen, es mit ihnen allen gleichzeitig aufzunehmen.

20 Dadurch wird er einen um so deutlicheren Sieg über sie erringen, was zur Ehre Jehovas, seines Oberkommandierenden, gereichen wird und zu seiner eigenen Bestätigung als der unbestrittene „König der Könige und Herr der Herren“ (Offenbarung 19:16).

[Fußnote]

^ Abs. 14 Weitere Bezugnahmen auf Megiddo sind in 2. Könige 9:27; 23:29, 30; 2. Chronika 35:22; Sacharja 12:11 zu finden.

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