Justin der Märtyrer
Justin (ca. 100 bis ca. 165 u. Z.) war ein griechischer Philosoph und Theologe, der in seinen Schriften das Christentum verteidigte. Justin (auch Justinus genannt) wurde in Flavia Neapolis, dem heutigen Nablus, geboren. Um das Jahr 132 konvertierte er wahrscheinlich in Ephesus zum Christentum. Er wurde in Rom enthauptet und wurde so zum Märtyrer.
Die einzigen heute noch existierenden Werke von Justin sind die Apologien und der Dialog mit dem Juden Tryphon. In den Apologien verteidigte er die Christen gegen die Vorwürfe, Atheisten und Staatsfeinde Roms zu sein. Er formulierte auch seine Glaubensansichten, wobei er versuchte, die Lehre der Bibel mit der griechischen Philosophie in Einklang zu bringen. Unter anderem glaubte er, Gott habe keinen Eigennamen. In seinem Dialog führte er Gründe an, warum es sich bei Jesus um den Messias handelte und das Judentum überholt war.
Durch die Vermischung von Christentum und Philosophie missachtete Justin das inspirierte Gebot, sich an die Schriften zu halten (1Ko 4:6). Andere sogenannte Kirchenväter folgten seinem Beispiel und beschleunigten so den angekündigten Abfall (Mat 13:38, 39; 2Pe 2:1). Abgesehen davon sind Justins Schriften heute noch historisch wertvoll, da er kurz nach dem Tod der Apostel lebte. Unter anderem kann man seinen Äußerungen entnehmen, dass er den bestehenden jüdischen Kanon akzeptierte, doch die apokryphen Bücher ablehnte.