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THEMA 4

Wo sind die Ahnen?

Wo sind die Ahnen?

1, 2. Was ist ein weitverbreiteter Glaube über die Toten?

 MILLIONEN Menschen glauben, der Tod sei nicht das Ende des Lebens, sondern lediglich der Übertritt ins Jenseits. Viele meinen, ihre Ahnen seien beim Tod von der sichtbaren in die unsichtbare Welt übergegangen, von der der Menschen in die der Geister.

2 Man glaubt, die Geister der Ahnen seien um das Wohl ihrer Angehörigen auf der Erde besorgt. Sie gelten als mächtige Freunde, die für gute Ernten, Gesundheit und Schutz sorgen können. Sie zu kränken, führe zu Krankheit, Armut und Unglück.

3. Wie verehren einige die Ahnen?

3 Um ein gutes Verhältnis zu den Geistern der Ahnen zu pflegen und sie zu ehren, praktizieren die Lebenden bestimmte Rituale. Das erkennt man zum Beispiel an Bestattungs­bräuchen wie der Totenwache und dem zweiten Begräbnis. Manche gießen auch von alkoholischen Getränken zuerst etwas auf den Boden, bevor sie selbst trinken, oder lassen nach dem Kochen ein wenig Essen für die Ahnen übrig.

4. Was für Ansichten gibt es über die Seele?

4 Andere glauben, der Mensch habe eine unsterbliche Seele, die nach dem Tod weiterlebt. Die Seele eines guten Menschen käme in den Himmel oder in das Paradies, die eines schlechten sei jedoch für die Hölle bestimmt. Dieser Glaube wird oft mit traditionellen Vorstellungen vermischt. In Todesanzeigen, die Trauergottesdienste ankündigen, heißt es oft, der Verstorbene sei „hinübergegangen“ oder „mit den Ahnen vereint“. Diese Ansichten beruhen alle auf der Vorstellung, die Seele lebe nach dem Tod weiter. Was sagt die Bibel darüber?

Seele und Geist

5, 6. Was ist gemäß der Bibel unter der Seele zu verstehen?

5 Gemäß der Bibel ist die Seele nichts, was dem Körper innewohnt, sondern sie ist der Mensch selbst. Über die Erschaffung Adams heißt es zum Beispiel: „Der Mensch wurde ein lebendes Wesen [oder „Seele“, Fn.]“ (1. Mose 2:7). Adam bekam keine Seele, sondern er selbst, die ganze Person, war die Seele.

6 Die Bibel sagt uns, dass Seelen geboren werden (1. Mose 46:27, Fn.). Sie können essen und fasten (3. Mose 7:20, Fnn.; Psalm 35:13, Fn.). Seelen können schwach sein und weinen (Psalm 107:5, Fn.; Jeremia 13:17, Fn.). Man kann sie entführen, verfolgen und fesseln (5. Mose 24:7, Fn.; Psalm 7:5, Fn.; 105:18, Fn.). Einige Bibeln geben das entsprechende hebräische Wort an diesen Stellen mit „Seele“ wieder, andere mit Synonymen wie „Mensch“, „Wesen“ oder „Person“.

7. Welche Bibelverse zeigen, dass die Seele sterben kann?

7 Der Mensch ist die Seele. Stirbt ein Mensch, stirbt also die Seele. Hesekiel 18:4 bestätigt das: „Die Seele, die sündigt, sie wird sterben.“ Auch in Apostel­geschichte 3:23 heißt es: „Jeder [oder „jede Seele“, Fn.], der nicht auf diesen Propheten hört, wird aus der Mitte des Volkes ausgerottet werden.“ Die Seele ist also nichts, was nach dem Tod des Körpers weiterlebt.

8. Sind Seele und Geist dasselbe? Erkläre es.

8 Der Geist ist nicht dasselbe wie die Seele. Er ist die aktive Lebenskraft des Menschen. Man kann ihn mit Strom vergleichen, der einen Kühlschrank antreibt; doch der Strom allein kann nichts kühlen. Genauso bewirkt der Geist, dass wir sehen, hören und denken können. Aber er kann nichts davon ohne Augen, Ohren und das Gehirn. Deshalb sagt die Bibel vom Menschen: „Seinen Atem [oder „Geist“, Fn.] haucht er aus, er kehrt zum Erdboden zurück. Am selben Tag ist es vorbei mit seinen Gedanken“ (Psalm 146:4).

9. Was tun Seele und Geist nicht?

9 Gemäß der Bibel verlässt also weder die Seele noch der Geist beim Tod den Körper, um im unsichtbaren Bereich weiterzuleben.

Der Zustand der Toten

10. Was lehrt die Bibel über den Zustand der Toten?

10 In welchem Zustand befinden sich die Toten dann? Jehova hat den Menschen erschaffen und weiß auch, was beim Tod passiert. Er lässt uns wissen, dass die Toten ohne Leben sind – nicht hören, sehen, sprechen und denken können. In der Bibel steht:

  •   „Die Toten wissen gar nichts“ (Prediger 9:5).

  •   „Ihre Liebe und ihr Hass und ihre Eifersucht sind längst erloschen“ (Prediger 9:6).

  •   „Es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst“ (Prediger 9:10).

11. Was sagte Jehova, nachdem Adam gesündigt hatte?

11 Über Adam, den ersten Menschen, sagt die Bibel: „Jehova Gott bildete … den Menschen aus Staub vom Erdboden“ (1. Mose 2:7). Hätte Adam auf Jehova gehört, würde er heute noch glücklich auf der Erde leben. Er war aber ungehorsam und die Strafe dafür war der Tod. Was geschah, als er starb? Gott hatte gesagt: Du wirst „zum Erdboden [zurückkehren], von dem du genommen wurdest. Denn Staub bist du und zum Staub wirst du zurückkehren“ (1. Mose 3:19).

12. Was geschah mit Adam, als er starb?

12 Wo befand sich Adam, bevor Jehova ihn aus Staub erschuf? Nirgends. Er existierte noch nicht. Als Jehova sagte, Adam würde „zum Erdboden“ zurückkehren, meinte er, Adam würde so leblos werden wie Staub. Adam lebte nicht im unsichtbaren Bereich weiter. Er wechselte nicht in ein Geisterreich. Er kam weder in den Himmel noch in die Hölle. Er hörte auf zu existieren.

13. Was geschieht, wenn ein Mensch oder Tier stirbt?

13 Trifft das auf alle Menschen zu? Ja. Die Bibel erklärt: „Alle [Mensch und Tier] gehen an denselben Ort. Sie kommen alle aus dem Staub und kehren alle zum Staub zurück“ (Prediger 3:19, 20).

14. Welche Hoffnung gibt es für Verstorbene?

14 Die Bibel verspricht: Gott wird die Toten zu Leben in einem Paradies auf der Erde auferwecken (Johannes 5:28, 29; Apostel­geschichte 24:15). Noch schlafen sie im Tod (Johannes 11:11-14). Wir brauchen sie nicht zu fürchten und zu verehren, denn sie können uns weder helfen noch schaden.

15, 16. Wie versucht der Teufel, den Menschen einzureden, dass ein Teil von uns nach dem Tod weiterlebt?

15 Dass etwas von uns nach dem Tod weiterlebt, ist eine Lüge des Teufels. Um Menschen von dieser Lüge zu überzeugen, wollen Satan und die Dämonen ihnen einreden, Krankheiten und Probleme würden von den Geistern Verstorbener verursacht. Tatsache ist: Manches Leid verursachen die Dämonen und manche Probleme entstehen durch den Menschen. Aber es ist falsch, dass Verstorbene uns etwas antun können.

16 Die Dämonen nutzen noch eine weitere Taktik, um das, was die Bibel über den Tod sagt, zu verdrehen. Sie versuchen, den Menschen durch Visionen, Träume, Geistermedien und anderes vorzumachen, sie hätten Verstorbene gesehen oder mit ihnen gesprochen. Doch in Wahrheit nimmt man nicht mit den Toten, sondern mit Dämonen Kontakt auf, die sich als Verstorbene ausgeben. Deswegen verurteilt Jehova es scharf, ein Geistermedium oder die Toten zu befragen (5. Mose 18:10-12; Sacharja 10:2).