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Wir beobachten die Welt

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Jesuiten in Rußland wird Registrierung verweigert

Nach Auskunft des National Catholic Reporter hat das russische Justizministerium den Antrag der Gesellschaft Jesu, als unabhängige religiöse Organisation registriert zu werden, abgelehnt. Die Gesellschaft Jesu, allgemein als Jesuiten bekannt, wurde 1540 gegründet. Unter Rußlands neuem Religionsgesetz mußten sich die meisten religiösen Organisationen erneut eintragen lassen, um gesetzlich anerkannt zu werden. Die Gruppen, denen die Anerkennung verweigert wird, können keine religiöse Literatur drucken oder verbreiten, sie können keine ausländischen Bürger für religiöse Aktivitäten ins Land holen und keine Gebäude für Lehrzwecke errichten. Jehovas Zeugen in Rußland wurden am 29. April 1999 erneut registriert.

Steil ansteigende Selbstmordrate in Japan

Im Jahr 1998 begingen in Japan mehr Menschen Selbstmord als in jedem anderen Jahr zuvor. Das berichtete die Zeitung The Daily Yomiuri. Nach Angaben von Japans nationaler Polizeibehörde verübten 1998 exakt 32 863 Personen Selbstmord — das ist mehr als das Dreifache der Verkehrstoten in Japan. Das Ansteigen der Selbstmordrate wird zum großen Teil auf finanzielle Probleme zurückgeführt, hervorgerufen durch hohe Arbeitslosigkeit, die als Folge einer Depression in jüngster Vergangenheit das Land beherrscht. Selbstmord steht bei den Todesursachen in Japan an sechster Stelle.

Todbringende Luftverschmutzung

„Der Straßenverkehr in Europa ist der sich am schnellsten verschlimmernde Faktor für Umweltverschmutzung; in manchen Ländern sterben mehr Menschen infolge der Luftverschmutzung als durch Verkehrsunfälle“, hieß es in einer Reuters-Meldung. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation sterben in Österreich, Frankreich und in der Schweiz jedes Jahr 21 000 Menschen vorzeitig an Atemwegs- oder Herzerkrankungen, die durch Luftverschmutzung verursacht werden. In einem gesonderten Bericht wird geschätzt, daß in 36 indischen Städten jeden Tag 110 Menschen frühzeitig auf Grund von Luftverschmutzung sterben.

Digitale Daten lösen sich schnell in Luft auf

Jahrelang behaupteten Computerspezialisten, es sei sicherer, Informationen digital abzuspeichern, statt sie auf Papier festzuhalten und dann zu archivieren. Jetzt erzählen Bibliothekare und Archivare aber etwas ganz anderes. „Wir verlieren jede Menge wichtiges wissenschaftliches und historisches Material durch Datenverlust oder Veraltung“, hieß es in der Zeitschrift Newsweek. Digitale Speichersysteme wie Plattenlaufwerke reagieren empfindlich auf Hitze, Feuchtigkeit, Oxidation und magnetische Streufelder. Nach Aussage der Zeitschrift hält ein Magnetband, auf dem digitale Daten gespeichert sind, je nach Lagerbedingungen höchstens 10 Jahre. Eine weitere Herausforderung bei der Archivierung digitaler Informationen sind die rasanten Veränderungen in der Technologie. Die Hardware, mit der die Daten gespeichert werden, wird derart schnell weiterentwickelt, daß die Systeme im Nu veralten. Abby Smith vom Rat für Bibliotheks- und Informationsressourcen sagte: „Die Daten haben keine große Überlebenschance, außer man bewahrt ein paar alte Bandlaufwerke und PCs auf.“

Bevölkerung Indiens überschreitet die Milliardengrenze

Nach Angaben der Population Division der Vereinten Nationen hat die Bevölkerung Indiens im August 1999 die Milliardengrenze überschritten. Vor gut 50 Jahren gab es in Indien gerade einmal 330 Millionen Menschen. Falls die Bevölkerung im momentanen Tempo von 1,6 Prozent pro Jahr weiter wächst, wird Indien in ungefähr 40 Jahren China als bevölkerungsreichste Nation der Welt überholt haben. „Indien und China machen schon jetzt mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung aus“, meldete die New York Times. In nicht einmal 50 Jahren hat sich die Lebenserwartung in Indien von 39 auf 63 Jahre erhöht.

Heiratsrate in den USA geht zurück

Wie aus der Web-Site der Washington Post zu erfahren war, ließ eine Studie im Rahmen des nationalen Heiratsprojekts der Rutgers-Universität erkennen, daß die Heiratsrate in den USA auf ihrem niedrigsten Stand angelangt ist, seit darüber Aufzeichnungen geführt werden. Aus der Studie wurde außerdem ersichtlich, daß unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg 80 Prozent der Kinder in den USA bei ihren leiblichen Eltern aufwuchsen. Heute ist diese Zahl jedoch auf 60 Prozent gesunken. „Der Prozentsatz der Mädchen im Teenageralter, die behaupten, ein uneheliches Kind zu haben sei ‚ein lohnender Lebensstil‘, ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten von 33 auf 53 Prozent gestiegen“, hieß es in dem Bericht. Kein Wunder, daß darin weiter zu lesen war: „Die Einrichtung der Ehe steckt in ernsthaften Schwierigkeiten.“!

Bildungsnotstand in Afrika

Über 40 Millionen Kinder im schulpflichtigen Alter gehen in Afrika südlich der Sahara nach Angaben der Nachrichtenagentur All Africa nicht zur Schule. Die Schulsysteme der Region werden von einer Reihe Problemen geplagt. Aus Geldnöten gibt es in vielen Schulen beispielsweise kein Wasser und wenige oder gar keine Toiletten. Es gibt nicht genügend Lehrbücher, und die Lehrer sind schlecht ausgebildet. Zu den wirtschaftlichen Nöten kommt hinzu, daß viele Mädchen als Teenager schwanger werden; das ist ein Hauptgrund dafür, daß sie so früh aus der Schule ausscheiden. Aids hat sich ebenfalls negativ auf den Schulbesuch ausgewirkt. „Da Jugendliche bereits in sehr jungen Jahren sexuell aktiv sind, hat sich Aids unter ihnen immer mehr ausgebreitet“, erklärte die afrikanische Nachrichtenagentur. Manchmal wird von den noch gesunden Mädchen verlangt, zu Hause zu bleiben und einen aidskranken Verwandten zu pflegen. Dr. Edward Fiske, Pädagoge für Grundschulerziehung im Auftrag der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, erklärte: „Auf Grund der fehlenden Schulbildung ist die Zukunft der meisten Länder Afrikas südlich der Sahara völlig ungewiß.“

Mumie mit Zehprothese

„Die Zehprothese einer Mumie scheint zu Lebzeiten von ihrem Besitzer gebraucht worden zu sein, bevor sie mit ihm vor über 2 500 Jahren begraben wurde“, so der Kommentar der Londoner Sunday Times. Die künstliche Zehe, aus Leinen gefertigt und imprägniert mit tierischem Klebstoff und Gips, wird von Dr. Nicholas Reeves als „ein hochentwickeltes Modell“ beschrieben, „mit einem herrlichen Design, geschickt und stabil gefertigt — ganz offensichtlich eine Sonderanfertigung“. Die Zehe wurde mit einem Zehennagel versehen und mit einem hautähnlichen Farbton überzogen. Zu ihrer Befestigung wurden acht Löcher in die Zehe gebohrt. Die Löcher folgten exakt einem ypsilonförmigen Sandalenriemen, so daß sie von dem Sandalenriemen verdeckt wurden, wenn der Fuß in der Sandale steckte.

Kopfschmerzen durch Schmerzmittel

Wer dreimal oder noch öfter in der Woche Medikamente gegen Kopfschmerzen einnimmt, kann unter Umständen unter medikamenten-induzierten Kopfschmerzen leiden. Der Schmerzmittelkopfschmerz, der wahrscheinlich jeden fünfzigsten trifft, wird durch einfache Mittel wie Aspirin und durch rezeptpflichtige Schmerzmittel ausgelöst. Läßt die analgetische Wirkung des Mittels nach, kann es Kopfschmerzen verursachen, die der Patient dann irrtümlicherweise für normale Kopfschmerzen oder eine normale Migräne hält. Der Patient nimmt mehr Schmerzmittel ein und wiederholt damit den Kreislauf. Dr. Tim Steiner vom Imperial College in London erklärt, „man müsse bei jedem Patienten, der täglich über chronische Kopfschmerzen klagt, davon ausgehen, daß er unter Schmerzmittelkopfschmerzen leidet“. Obwohl dieser Umstand seit etlichen Jahren bekannt sei, so zitiert der Londoner Sunday Telegraph Dr. Steiner weiter, seien die meisten Hausärzte dennoch damit nicht vertraut und würden lediglich stärkere Schmerzmittel verschreiben; dabei brauchten die Patienten nur die Einnahme der Medikamente einzustellen.

Pflege der Zunge

Einem Bericht der Zeitung The Prince George Citizen zufolge können Bakterien im hinteren Teil der Zunge Schwefelgase produzieren, die Mundgeruch erzeugen. „Bakterien gedeihen in einer trockenen, sauerstofffreien Umgebung, weshalb sie sich in den Spalten und Löchern aufhalten, in die keine eingeatmete Luft gelangt“, hieß es in dem Bericht. Das Putzen der Zähne und die Behandlung mit Zahnseide sei zwar hilfreich, jedoch würden dadurch nur ungefähr 25 Prozent der Bakterien beseitigt. Der Zahnarzt Allan Grove ist der Ansicht, daß das Schaben der Zunge, eine alte Tradition in Europa, „das Beste überhaupt ist, was man tun kann, um Mundgeruch zu verhindern“. Dabei eigne sich ein Plastikschaber „weit besser als eine Bürste, um die Zunge sauber und rosa zu erhalten“ stand im Citizen.

Neuer Einblick ins Universum

Seit Juni 1999 blickt das „Gemini-Nord“-Fernrohr auf dem Mauna Kea auf Hawaii ins Universum. Wie die Londoner Zeitung The Independent schrieb, wird sein Objektivspiegel mit einem Durchmesser von 8,1 Metern Astronomen ermöglichen, die schwächsten Objekte in den fernen Regionen des tiefen Kosmos zu sehen. Sowohl das Gemini-Nord als auch das Hubble-Weltraumteleskop helfen Astronomen, Ereignisse zu beobachten, die sich vor langer Zeit ereignet haben, und auf diese Weise in die Vergangenheit zurückzuschauen. Das Hubble-Teleskop hat den Vorteil, daß es sich im Weltall befindet. Das Gemini-Nord ist zwar auf der Erde stationiert, kann aber mit Hilfe von Computern Störungen durch die Erdatmosphäre ausschalten und ebenso scharfe Bilder wie Hubble produzieren, wenn nicht sogar bessere.