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Noah — Er wandelte mit Gott — Die Entstehung eines Videos

Noah — Er wandelte mit Gott — Die Entstehung eines Videos

Noah — Er wandelte mit Gott — Die Entstehung eines Videos

„WENN er morgens aufsteht, spricht er darüber, er schaut es sich tagsüber drei- bis viermal an, und bevor er abends schlafen geht, will er es noch einmal sehen.“ Mit diesen Worten beschreibt eine Mutter in Kalifornien ihren zweijährigen Sohn und dessen Vorliebe für das Video Noah — Er wandelte mit Gott *. Weiter erzählt sie: „Wenn er draußen spielt, erzählt er mit dem Hammer in der Hand, er baue eine lebensrettende Arche.“

Eine andere Mutter schrieb: „Ich möchte meinen herzlichen Dank ausdrücken für all die Mühe, die Zeit und die Liebe, die in das Noah-Video investiert worden sind. Mein Dreijähriger kennt praktisch das ganze Video auswendig, sogar die Geräuschkulisse! Es ist sein Lieblingsvideo, und jeden Tag will er es zwei- bis dreimal sehen.“

Danielle, ein kleines Mädchen, schrieb: „Es gefällt mir, und ich möchte gern dasselbe tun wie Noah. Ich hoffe, Ihr macht noch mehr Videos für Kinder.“

Videofilme über biblische Themen zu produzieren erfordert natürlich viel Zeit. Weshalb?

Wie entstand das Noah-Video?

Lange bevor die erste Szene gedreht oder das erste Bild gezeichnet werden konnte, war ein Drehbuchautor damit beschäftigt, eine Handlungsfolge zu entwerfen, die sich auf den Bibelbericht stützt. Daraus entstand später ein sogenanntes Storyboard und schließlich ein Drehbuch. Als Storyboard bezeichnet man eine Reihe kleiner Skizzen, mit deren Hilfe Künstler die Reihenfolge und Entwicklung einer Geschichte festlegen. Mehrere Personen, unter anderem die Zeichner, besprachen, wie sich die Geschichte Noahs in Bilder übertragen ließe: welche Teile mit lebenden Schauspielern nachgestellt und welche am besten an Hand von Zeichnungen dargestellt werden könnten. Gespielte Handlungsfolgen helfen einem Kind, den Bericht als wirkliches Geschehen zu begreifen. Sie zeigen, daß die Bibel von Menschen berichtet, die tatsächlich lebten und Jehova vor Tausenden von Jahren dienten. Was war der nächste Schritt in der Produktion?

Man wählte Darsteller aus, die Noah und seine Angehörigen spielen würden. Ihre Kostüme wurden entworfen und die Farbschemata für jede Szene festgelegt. All das war erforderlich, weil die Zeichner nicht anfangen konnten, Noah sowie seine Frau, seine Söhne und seine Schwiegertöchter zu malen, bevor sie wußten, wie die Darsteller in ihren Kostümen aussehen würden. Die Zeichnungen mußten mit den gespielten Szenen übereinstimmen. Wo sollten diese Szenen gefilmt werden?

Man entschied sich für Dänemark, weil das dortige Zweigbüro der Watch Tower Society über erfahrene Requisitenbauer verfügte und im dortigen Druckereigebäude genügend Platz war, um die nötigen Innenaufnahmen zu drehen. Ein Drehteam von der Audio- und Videoabteilung im Wachtturm-Schulungszentrum Patterson (New York) reiste für die Aufnahmen, an denen auch dänische Mitarbeiter beteiligt waren, nach Dänemark. Die Geschichte wird im Film von einem Erzähler vorgetragen. Das macht es wesentlich einfacher, das Video auch in anderen Sprachen zu produzieren, weil man sich so die schwierige Synchronisation von übersetzten Dialogen spart. Wie aber entstand das aufwendig gezeichnete Bildmaterial?

Kunst und eine Spezialkamera

Maler und Zeichner fertigten mit Wasserfarben Hunderte von Gemälden an, gestützt auf das Storyboard, das das Kreativteam erarbeitet hatte. Diese Zeichnungen waren nicht alle quadratisch oder rechteckig. Je nachdem, aus welcher Perspektive die Kamera filmen sollte, waren manche geschwungen oder oval. Keines der Bilder war größer als etwa eine Zeitungsseite, die meisten hatten ungefähr DIN-A3-Format.

Um die Bilder zu filmen, war ein besonderes programmierbares Kamerasystem für Spezialeffekte erforderlich. Damit sich eine räumliche Wirkung erzielen ließ, wurden Bilder in drei Schichten angefertigt: Vordergrund, mittlere Entfernung und Hintergrund. So konnte durch das Geäst von Bäumen, durch die Beine von Elefanten oder durch irgend etwas anderes hindurch gefilmt werden, um eine Tiefenwirkung zu erzeugen. Da die Kamera über einen Computer angesteuert wurde, ließen sich spezielle Effekte erzielen, indem sie entweder über die Szene schwenkte oder direkt in die Szene zoomte. Auf diese Weise kann der Eindruck vermittelt werden, es handle sich um eine bewegte Szene, obwohl sich in Wirklichkeit nichts bewegt, außer der Kamera.

Da die Watch Tower Society weder über die nötigen Erfahrungen noch über die erforderlichen Mittel verfügt, einen echten Zeichentrickfilm herzustellen, bietet sich die multimediale Mischtechnik — das heißt gespielte Szenen kombiniert mit Zeichnungen — als gute Alternative an. Man hat festgestellt, daß Kinder in der Altersgruppe zwischen 3 und 12 Jahren, für die das Video gedacht ist, so etwas gern sehen. Außerdem werden in dem Video viele Lehren deutlich herausgestellt, die man aus Noahs Beispiel ziehen kann. Und das Quiz auf der Kassettenhülle ist eine Hilfe für Eltern, die Hauptpunkte der Geschichte mit ihren Kindern zu wiederholen.

Bestimmte Spezialeffekte, wie zum Beispiel der sich verstärkende Wolkenbruch beim Einsetzen der Sintflut, wurden per Computeranimation erzeugt. Man kann leicht erkennen, daß in die Herstellung des Noah-Videos viel Zeit und schöpferisches Engagement investiert wurden.

Da sich der Bibelbericht nicht ändert, wird das Video Noah — Er wandelte mit Gott aktuell bleiben, so daß jede nachwachsende Generation damit unterwiesen werden kann. In Hunderten von Briefen haben Kinder und Eltern ihre Wertschätzung ausgedrückt und um weitere Videos dieser Art gebeten. Jemand schrieb: „Ich bin 50 Jahre alt, und meine Kinder sind längst erwachsen. Aber ich bin überzeugt, daß es für Eltern kleiner Kinder heute von unschätzbarem Wert wäre, eine Bibliothek mit Videos biblischer Geschichten zu haben.“

[Fußnote]

^ Abs. 2 Dieses Video wurde 1997 herausgegeben und ist bislang in Albanisch, Chinesisch, Dänisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Kroatisch, Lettisch, Niederländisch, Norwegisch, Portugiesisch, Schwedisch, Serbisch, Slowakisch, Spanisch, Thai (Siamesisch), Tschechisch und Ungarisch übersetzt worden. Zehn weitere Sprachen sind in Vorbereitung.

[Diagramm/Bild auf Seite 25]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Die programmierbare Kamera für Spezialeffekte filmt in Bewegung, wodurch die Gemälde zum Leben erweckt werden

[Bilder auf Seite 22, 23]

Die Produktion begann mit dem Storyboard

[Bilder auf Seite 23]

Die meisten nachgestellten Szenen wurden in Dänemark gedreht

[Bilder auf Seite 24, 25]

Künstler zeichneten und malten rund 230 einzelne Szenen

[Bilder auf Seite 25]

Computerbearbeitung, Spezialeffekte, Erzählung, Musik und Klangeffekte rundeten den Videofilm ab