Wir beobachten die Welt
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Europäische Braunbären vom Aussterben bedroht?
Braunbären sind nach Angaben des World Wide Fund for Nature (WWF) in Westeuropa gefährdet. Ihr Bestand ist auf nur sechs kleine Populationen zurückgegangen. „Am gefährdetsten sind die Braunbärpopulationen in Frankreich, Spanien und Italien, wo sie nach Ansicht von Naturschützern wahrscheinlich aussterben werden, falls ihr Bestand nicht durch Tiere aus anderen Gegenden verstärkt wird“, hieß es im Londoner Daily Telegraph. Weiter schrieb die Zeitung: „In Italien gibt es nur vier Bären in den südlichen Alpen.“ In Griechenland sorgen wildernde Landwirte und Imker für große Probleme, die verärgert den Bären nachstellen, weil diese Rinder geschlagen und Bienenstöcke geplündert haben. Aus Teilen von Osteuropa hingegen wird über Bärenpopulationen berichtet, die wachsen und gedeihen. Dank strenger Schutzmaßnahmen und Wiederaufzuchtprogramme haben sich die Bärenpopulationen in Rumänien erholt und nehmen sogar zu. Und in Rußland, wo der Bär unter Naturschutz steht, gibt es rund 36 000 Tiere. Wie Callum Rankine von der Aktionsgemeinschaft des WWF zur Rettung der europäischen Raubtiere sagte, „muß dringend etwas unternommen werden, um die letzten Bären Westeuropas zu retten. Wenn nicht unverzüglich gehandelt wird, sterben diese Bären aus.“
Kostspielige Wohltätigkeit
Millionen Menschen haben in Krisenzeiten von Arzneimittelspenden profitiert. Eine kürzlich von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Auftrag gegebene Untersuchung ergab allerdings, daß gespendete Arzneimittel häufig mangelhaft gekennzeichnet oder nicht mehr lange haltbar sind. Wenn auch in bester Absicht gespendet, seien viele Medikamente unbrauchbar zur Bekämpfung der dringendsten tatsächlich bestehenden Gesundheitsprobleme, blockierten die ohnehin überlasteten Verteilungssysteme im Land und seien schwer zu entsorgen, so der WHO-Beamte Dr. Jonathan Quick. Mehr als die Hälfte aller nach Bosnien gesandten Arzneimittelspenden seien unbrauchbar gewesen. Nach Armenien und nach Mostar (Bosnien-Herzegowina) habe man spezielle Verbrennungsanlagen schicken müssen, um unbrauchbare Medikamente zu entsorgen. Aus Kroatien müßten tausend Tonnen unbrauchbare Arzneimittel zwecks fachgerechter Entsorgung woandershin ausgeführt werden. Die Kosten dafür würden auf zwei bis vier Millionen Dollar geschätzt.
Lockruf
Die meisten Pflanzen locken bestäubende Insekten mittels Farben oder Düften an. Der tropischen Kletterpflanze Mucuna holtoni hingegen gelingt dies durch akustische Signale, wie die Zeitschrift Das Tier berichtet. Diese Pflanze wird von Fledermäusen besucht, die beim Flug mittels Ultraschallsignalen ein imaginäres Bild ihrer Umgebung erstellen. Wissenschaftler der Universität Erlangen fanden heraus, daß der Nektar im Blütenkelch der Pflanze wie ein kleines „akustisches Katzenauge“ wirkt und die Ultraschallsignale der Fledermäuse direkt zurückwirft. „So erleichtert die Pflanze den Fledermäusen das Finden der Blüten.“
Gefährliche Pilze
„In Osteuropa und Norditalien, wo es allgemein üblich ist, Pilze zu sammeln, kommt es jedes Jahr zu einer ganzen Reihe von Todesfällen und Vergiftungen“, berichtet die Londoner Times. Da nun auch in England die Zubereitung von Wildpilzen immer beliebter wird, warnen Fachleute vor dem Verzehr einer der etwa 250 Giftpilzarten, die in Großbritannien wachsen. Der Genuß des Grünen wie auch des Spitzhütigen Knollenblätterpilzes führt meist zum Tod. Pilzsammlern wird dringend geraten, sich zu ihrem Schutz einer Gruppe anzuschließen, die von erfahrenen Pilzkennern geführt wird. „Einfache Regeln, an denen zu erkennen wäre, ob ein Pilz harmlos oder giftig ist, gibt es nicht, und deshalb wäre es unvernünftig, auf eigene Faust Pilze zu sammeln, ohne jemand dabeizuhaben, der sich auskennt“, sagte warnend ein langjähriges Mitglied der Britischen Gesellschaft für Pilzkunde.
Die wirtschaftlichen Folgen von Aids
Aids sei nicht nur eine gesundheitliche, sondern in Afrika zunehmend auch eine wirtschaftliche Katastrophe, heißt es in einem Bericht in Le Monde. Angesichts von etwa 23 Millionen HIV-Infizierten und jährlich rund 2 Millionen Aidstoten „wird die Aidsepidemie bald jeglichen Nutzen der Entwicklung in Afrika zunichte machen“. Afrikanische Firmen stehen infolge der Krankheit immer häufiger vor dem Problem, daß ihre Arbeitnehmer nicht mehr erscheinen beziehungsweise wegsterben. Eine nationale Eisenbahngesellschaft hat mehr als 10 Prozent ihres Personals eingebüßt. In einer anderen großen Firma
sind 3 400 der insgesamt 11 500 Arbeitnehmer HIV-positiv. Die Landwirtschaft stagniert, weil die Bauern Aids zum Opfer fallen. Außerdem nimmt der Bildungsgrad ab, und der Analphabetismus ist wieder auf dem Vormarsch, weil Familien weder das Geld noch die Zeit haben, ihre Kinder zur Schule zu schicken, und weil Hunderte von Lehrern an Aids gestorben sind.Astronomen bitten um Ruhe
Auf der Suche nach Signalen, die von der Geburt der ersten Galaxien und Sterne künden, ärgerten sich Radioastronomen immer mehr über „die Spielzeuge der modernen Zivilisation“, berichtet die International Herald Tribune. Fernsehstationen, Radiosender, Kommunikationssatelliten und Mobiltelefone übertönen die Hintergrundstrahlung aus dem All, die diese Wissenschaftler aufzufangen versuchen. Um besser forschen zu können, suchen die Astronomen nach einem ruhigen Gebiet, wo „alle Arten von Funkübertragung untersagt sind“. Für dieses Gebiet schlagen sie die Errichtung von Radioteleskopen in einer mehrere hundert Kilometer langen Kette vor, was „um ein Hundertfaches stärker wäre als die heute gebräuchlichen Instrumente“. Wissenschaftler hoffen, mit den so gewonnenen Daten die Frage nach dem Ursprung von Zeit, Raum und Materie zu beantworten.
Vogelplage in Mexiko-Stadt
Die Zahl der Vögel in Mexiko-Stadt droht unkontrollierbare Ausmaße anzunehmen. Wie die Zeitung Reforma berichtet, gibt es mittlerweile rund 1 335 000 Tauben im Stadtbereich. Bevorzugte Ruheorte der Vögel sind Denkmäler und Statuen. Wie Fachleute herausgefunden haben, „teilen sich die Vögel, die sich an das Stadtleben angepaßt haben, den Tag in drei Etappen ein“, heißt es in der Zeitung. „Sie wählen einen Platz zum Übernachten, einen anderen zur Nahrungssuche und einen dritten zum Ausruhen, aber überall hinterlassen sie ihren Kot.“ Außerdem werden sie für eine ganze Reihe von Krankheiten verantwortlich gemacht, von Allergien bis hin zu bakteriellen sowie Pilz- und Virusinfektionen. Die Internationale Gesellschaft für den ökologischen Schutz von Vögeln und die friedliche Umsiedlung von Stadttauben hat „ein Gesetz vorgeschlagen, das das Füttern von Vögeln in öffentlichen Bereichen verbietet“. Gleichzeitig aber soll „jeder bestraft werden, der Vögel tötet, um den Bestand zu regulieren“.
Zu Tode umarmt
„Einer der ältesten und größten Bäume der Welt wird zu Tode umarmt“ stand in der Zeitung The Australian zu lesen. Der nördlich von Auckland (Neuseeland) stehende Kauribaum wird jedes Jahr von Tausenden Touristen besucht, die dem Ritual folgen, sich an den Händen zu fassen und einen Kreis um den Baum mit seinem riesigen Umfang zu bilden, wobei sie den Boden rundherum festtrampeln. „Mit über 50 Metern Höhe ist er nicht der höchste Baum der Welt“, hieß es in dem Artikel, „aber was seine Holzmenge angeht, zählt er zu den mächtigsten.“ Das Alter des als „Vater des Waldes“ bekannten Baums wird offiziell mit 2 000 Jahren angegeben, manche indes halten ihn für doppelt so alt. Nachdem er all die Jahre Naturkatastrophen, Krankheiten und die Gefahr, gefällt zu werden, überstanden hat, wird er nun womöglich zu Tode umarmt. Ein Naturschutzbeamter sagte dazu: „Wahrscheinlich stirbt er, doch ob dieser Prozeß unumkehrbar ist, wissen wir nicht.“
Schlank durch Stillen?
Forscher haben einen weiteren Vorteil des Stillens entdeckt: Es schützt das Kind womöglich vor späterem Übergewicht. Wie das Nachrichtenmagazin Focus schrieb, befragte ein Forscherteam der Universität München Eltern von 9 357 Fünf- bis Sechsjährigen nach der Ernährung ihrer Sprößlinge im Säuglingsalter und erhob das aktuelle Gewicht. Die Wissenschaftler fanden heraus, daß die Kinder, die bis zum dritten oder fünften Monat nach der Geburt gestillt worden waren, später im Schulalter um 35 Prozent seltener Übergewicht haben als Kinder, die nicht gestillt wurden. Die Wahrscheinlichkeit, später übergewichtig zu werden, war umso geringer, je länger ein Kind als Säugling gestillt worden war. Ein Forscher führt diesen nützlichen Effekt auf die Inhaltsstoffe der Muttermilch zurück, die für den Stoffwechsel gut seien.
Wieviel Wasser benötigen Kinder?
Ein- bis vierjährige Kinder trinken häufig zu wenig. Das ergab eine Studie des Dortmunder Forschungsinstituts für Kinderernährung, über die die Verbraucherzeitschrift Test berichtet. Kinder in diesem Alter reagierten besonders empfindlich auf Flüssigkeitsmangel und sollten zusätzlich zum Essen mindestens einen knappen Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen — tatsächlich sei es im Durchschnitt rund ein Drittel weniger, und daran seien sie nicht immer selbst schuld. Wie die Forscher feststellten, reagierten die Eltern in jedem fünften Fall ablehnend auf die Trinkwünsche ihres Nachwuchses. Das ideale Getränk? Laut Test Leitungswasser, sofern es unbedenklich ist.