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Wir beobachten die Welt

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Zerstörerische Schönheit

Die Wasserhyazinthe ist eine Wasserpflanze mit einer wunderschönen violettblauen Blüte. Seitdem sie vor einigen Jahrzehnten im Victoriasee eingeführt wurde, hat sie sich so schnell vermehrt, daß sie auf dem See mittlerweile eine Fläche von 2 000 Quadratkilometern einnimmt. Die Pflanzen behindern die wichtige Fischindustrie, die die Lebensgrundlage für Millionen Menschen in den umliegenden Ländern Kenia, Tansania und Uganda darstellt. Außerdem bereiten sie den Wasser- und Wasserkraftwerken Ugandas große Probleme, weil sie Rohrleitungen und Kanäle verstopfen. Sie sind auch der ideale Lebensraum für Stechmücken, Schnecken und Schlangen, was dazu führt, daß Malaria, Schistosomiasis (Bilharziose) und Schlangenbisse immer häufiger auftreten. Zwar sind Rüsselkäfer eingeführt worden, die sich speziell von Hyazinthen ernähren, aber bis jetzt konnten sie dem explosionsartigen Wachstum der Pflanze nicht beikommen. Die Menschen in den Fischerdörfern wissen sich mittlerweile nicht anders zu helfen, als das Unkraut von Hand herauszureißen — Tausende von Tonnen! Doch das kann nur eine vorübergehende Lösung sein. Die Weltbank ist nun an einem Multimillionen-Dollar-Projekt zur Säuberung des Sees beteiligt.

Fossil mit Federn — ein Schwindel

Ein Fossil, das in der chinesischen Provinz Liaoning gefunden wurde, soll laut National Geographic „ein Bindeglied zwischen landlebenden Dinosauriern und fliegenden Vögeln“ sein. Das Fossil, das man Archaeoraptor liaoningensis nennt, habe den Schwanz eines Dinosauriers und die Vordergliedmaßen eines Vogels. Mittlerweile sind Wissenschaftler jedoch immer mehr davon überzeugt, daß „sie durch einen nicht geringen Fossilschwindel hereingelegt worden sind“, so hieß es in Science News. Paläontologen, die das Fossil untersuchten, wurden mißtrauisch, nachdem sie entdeckt hatten, daß einige Knochen, die den Schwanz mit dem Rumpf verbanden, fehlten und es Anzeichen dafür gab, daß die Steinplatte bearbeitet worden war. Laut dem Bericht vermutet Philip Currie vom Royal Tyrrell Museum of Paleontology in Drumheller (Alberta, Kanada), jemand habe „versucht, den Wert des Archaeoraptor zu steigern, indem er einen Teil des Dinosaurierschwanzes mit einem Vogelfossil zusammenklebte“.

Unterwasser-Pistolenhelden

Es mutet wie ein Western an. Die Duellanten stehen sich gegenüber, ihre Waffen sind geladen und entsichert. Nachdem der erste gefeuert hat, tritt er einen Schritt zurück, und der andere richtet seine Pistole auf ihn und schießt ebenfalls. Doch wenn Pistolenkrebse oder Knallgarnelen kämpfen, wird keiner der beiden verletzt, weil sie immer in sicherer Entfernung voneinander bleiben. Wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel allerdings schrieb, ist der Hochdruckwasserstrahl, der von der rechten Schere des Tieres abgeschossen wird, nicht immer harmlos. Mit der Wasserpistole werden auch Beutetiere wie Würmer, Krabben und kleine Fische betäubt und getötet. Der Hochdruckstrahl, der durch ein kräftiges Zusammenklappen der Scherenhälften erzeugt wird, ist sogar stark genug, um die Glaswände eines Aquariums zu zertrümmern. Sollte ein Pistolenkrebs seine Waffe verlieren, wird der kleine Pistolenheld einfach zum Linkshänder und bildet seine linke Schere zur neuen Pistole aus, während an der einstigen Schießhand eine neue Greifschere nachwächst.

Lebender Buddha inthronisiert

„Die chinesischen Behörden inthronisierten einen zweijährigen Jungen als wichtigen ‚lebenden Buddha‘ der tibetischen Religion“, meldete die New York Times. Der Junge namens Soinam Puncog wurde unter 670 Jungen zum siebten Reting-Lama erwählt. Die Mönche, die den Lama auswählten, sollen ihn mit Hilfe von Weissagung ermittelt haben. „Die Frage ist jedoch, ob die meisten Tibeter und Mönche die Authentizität des Jungen anerkennen werden“, hieß es in der Zeitung. Warum? Weil der Dalai-Lama, das religiöse Oberhaupt von Tibet, was den Reting-Lama angeht, wohl bereits seine eigene Wahl getroffen hat. In der Vergangenheit hat der Reting-Lama während der Abwesenheit der Dalai-Lamas die Regentschaft übernommen.

Verschmutzung durch Götzenbilder

Bei den Hindus ist es Sitte, nach einem Feiertag in das nächstgelegene Gewässer Götzenbilder zu werfen. Als die Bilder noch mit pflanzlichen Farben bemalt wurden, stellte das für die Umwelt auch weiter kein Problem dar. Doch als die Hersteller auf Farben umstiegen, die Schwermetalle und krebserregende Stoffe enthielten, kam es in einigen Landstrichen Indiens, wo Tausende von Götzenbildern in die Flüsse und Seen geworfen wurden, zu einer gravierenden Wasserverschmutzung. Um die Verschmutzung einzudämmen, sammelten die Bewohner einer Stadt Hunderte von Götzenbildern, transportierten sie zu einem großen Grundstück und zertrümmerten sie. Das Magazin Down to Earth spricht sich dafür aus, daß dies überall in Indien so gehandhabt werden sollte und daß die Hersteller der Kultbilder wieder herkömmliche Farben statt Kunststoffarben verwenden sollten. „Ansonsten“, so hieß es in dem Magazin, „könnten die von den Hindus verehrten Flüsse durch die von ihnen angebeteten Götzenbilder verseucht werden.“

Internationale Umfrage unter Jugendlichen

Der Zeitung The Globe and Mail zufolge ergab eine Umfrage unter mehr als 4 300 jungen Menschen im Alter von 12 bis 24 Jahren, daß die heutige Jugend traditionelle Werte wie Vertrauenswürdigkeit, Höflichkeit und harte Arbeit hoch einschätzt. Nach Angaben der Angus Reid Group, der Organisation, die Jugendliche aus 11 verschiedenen Ländern befragte, erklärten 95 Prozent, für sie sei „das Einhalten eines Versprechens“ von höchstem Wert. „Höflichkeit gegenüber anderen“ wurde von 92 Prozent an zweiter Stelle angegeben; „harte Arbeit“ wurde von 83 Prozent der Befragten überaus geschätzt. „Nahezu acht von zehn Jugendlichen erachteten es für wichtig, ein Leben lang denselben Partner zu haben“, doch nur 56 Prozent hielten es für notwendig zu heiraten. Überraschenderweise waren nur 31 Prozent der Ansicht, „richtig reich zu sein“ sei von größerer Bedeutung. Die Ergebnisse ließen außerdem erkennen, daß nur 45 Prozent „das 21. Jahrhundert optimistisch sehen“.

Fakten über das Web

Das World Wide Web ist ein riesiges Geflecht von Millionen Computern in aller Welt. Um herauszufinden, wie umfassend das Web ist, hat Inktomi, ein Internet-Software-Entwickler, vier Monate lang das Web untersucht und katalogisiert. Was hat er dabei entdeckt? Die Anzahl der einzelnen Seiten belief sich auf über eine Milliarde! Die weitaus am häufigsten gebrauchte Sprache im Web ist Englisch. Sie wird in über 86 Prozent der Fälle verwandt. Französisch erscheint in etwas über 2 Prozent aller Webdokumente und Holländisch in ungefähr 0,5 Prozent.

Gefährliche Medikamente?

Medizinische Irrtümer kosten jedes Jahr zwischen 44 000 und 98 000 amerikanischen Krankenhauspatienten das Leben. Das meldete das Medizinische Institut. Ursache des Problems soll die Arbeitsweise in Krankenhäusern, Kliniken und Apotheken sein. Zum Beispiel haben Apotheker oft Mühe, die schlechte Handschrift von Ärzten zu entziffern. Hat der Arzt zehn Milligramm oder zehn Mikrogramm verschrieben? Verstärkt wird das Problem noch dadurch, daß viele Medikamente ähnlich klingende Namen haben, so daß sowohl Ärzte als auch Krankenschwestern, Apotheker und Patienten durcheinanderkommen können. Das Medizinische Institut fordert, daß sich die Zahl der medizinischen Irrtümer innerhalb von 5 Jahren halbiert.

Das Internet und ältere Menschen

Elektronische Post hat sich für ältere Menschen in Altenheimen als ein wahrer Segen erwiesen. „Wie Experten sagen, werden die Bewohner von Pflegeheimen, sogar gebrechliche Menschen, schnell mit dem Computer vertraut und leben durch E-Mail und das Internet geradezu wieder auf.“ So zu lesen in der New York Times. „Diejenigen, die die Technik beherrschen, gewinnen Selbstvertrauen, was sich auch auf anderen Gebieten ihres Lebens bemerkbar macht, und viele von ihnen helfen ihren Mitbewohnern gern voller Stolz, sich ebenfalls diese Fertigkeiten anzueignen.“ Durch E-Mail halten ältere Personen nicht nur Kontakt zu entfernt lebenden Verwandten, zu medizinischem Personal und zu alten Freunden, sondern sie überwinden dadurch zum Teil auch ihre Hilflosigkeit, ihre Langeweile und ihre Einsamkeit, Gefühle, die oft über Menschen hereinbrechen, die in Pflegeheimen leben und auf Grund von Krankheit und fortgeschrittenem Alter an den Rollstuhl gefesselt sind. Die Moral wird gehoben, und Depressionen lassen nach. Einige machen sogar bei Online-Fortbildungskursen mit und können so auch ihr Wissen und ihre Erfahrung an nachfolgende Generationen weitergeben. Allerdings sind einige Änderungen vonnöten. Die Tastatur muß leichter zu bedienen und die Schrift einfacher zu vergrößern sein.

Vom Menschen ausgelöste Nahrungsmittelknappheit

„Vom Menschen ausgelöste Katastrophen wie Bürgerkriege und Wirtschaftskrisen verschärfen die Nahrungsmittelknappheit mehr als natürliche Krisen“, meldete die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Dr. Hartwig de Haen, Beigeordneter Generaldirektor der FAO, sagte: „1984 trugen vom Menschen ausgelöste Katastrophen nur rund 10 Prozent zur Gesamtmisere bei. Mittlerweile sind es mehr als 50 Prozent.“ Man schätzt, daß 52 Millionen Menschen aus 35 Ländern nicht genug zu essen haben. Dem Bericht zufolge „sieht sich damit seit der Dürre im subsaharischen Afrika (1984) die größte Anzahl Menschen einer schweren Nahrungsmittelknappheit gegenüber“.