Wir beobachten die Welt
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Neue Zahlen über Welthunger
„Nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leidet etwa die Hälfte der Bevölkerung in armen wie reichen Ländern unter schlechter Ernährung der einen oder anderen Art“, konnte man in dem Bericht Zur Lage der Welt 2000 lesen. Man geht davon aus, daß weltweit 1,2 Milliarden Menschen an Unterernährung leiden. Außerdem soll es Milliarden von „versteckten Hungrigen“ geben, womit Menschen gemeint sind, die zwar angemessen ernährt zu sein scheinen, aber dennoch unter einem Mangel an unerläßlichen Vitaminen und Mineralstoffen leiden. „Immer noch hält sich der Mythos, daß Hunger auf knappe Nahrungsmittelvorräte zurückgeht“, erklärte das Worldwatch Institute, das alljährlich den Bericht Zur Lage der Welt herausgibt. „Tatsächlich ist Hunger die Folge menschlicher Entscheidungen ... Ob Menschen ein anständiges Auskommen haben, welcher Status Frauen zugestanden wird, und ob Regierungen dem Volk gegenüber rechenschaftspflichtig sind: all diese Faktoren haben erheblich größere Auswirkungen darauf, wer etwas zu essen hat und wer nicht, als die natürlichen landwirtschaftlichen Ressourcen, die einem Land gegeben sind.“
Selbstmordrate in Frankreich
„Dreißig Prozent der Erwachsenen in Frankreich haben bereits Selbstmord in Betracht gezogen“, meldete die Zeitung Le Monde. Von den Franzosen, die im Rahmen der allerersten Studie zu diesem Thema befragt wurden, gaben 13 Prozent an, sie hätten ernsthaft Selbstmord in Erwägung gezogen; weitere 17 Prozent räumten ein, vage daran gedacht zu haben. Laut Michel Debout, Professor für Gerichtsmedizin an der Uniklinik Saint-Étienne, sind die Zahlen in Wirklichkeit viel höher, denn viele tendieren dazu, aus Scham solche Gedanken zu verheimlichen. Die Mehrheit der Befragten hält Selbstmord für eine „Verzweiflungstat“, deren Ursachen eher in sozialen als in familiären Problemen zu suchen sind. Jedes Jahr kommt es in Frankreich zu rund 160 000 Selbstmordversuchen und zu ungefähr 12 000 Selbstmorden.
Religion „à la carte“
Eine Gallup-Studie ergab, daß die meisten Menschen in den Vereinigten Staaten Religion als eine Art „Salatbuffet“ betrachten. Statt „herkömmlichen Glaubenssystemen zu folgen, picken sich die [Nord-]Amerikaner das heraus, was sie glauben wollen, wobei sie oft innerhalb einer Religion Ansichten vermischen oder sich aus zwei oder mehreren Religionen ein persönliches Glaubenssystem basteln“, so meldete die kanadische Zeitung National Post. Wie aus der Studie außerdem ersichtlich wurde, „besteht ein eklatantes Manko, was Bibelwissen sowie Kenntnisse über Grundlehren und Traditionen der eigenen Religion angeht“. Des weiteren hieß es in der Zeitung: „Der Glaube bleibt oft an der Oberfläche, sprich, die Menschen wissen nicht, was sie glauben oder warum sie etwas glauben.“ Reginald Bibby, Professor für Soziologie an der Universität Lethbridge (Alberta, Kanada), sagt: „Die große Mehrheit identifiziert sich nach wie vor mit den vorherrschenden katholischen oder protestantischen Traditionen, ist aber selektiv, wenn es um Glaubensansichten, Bräuche und Gottesdienste geht, wie Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen.“
Kaffee und Toxine
Neueren Forschungen zufolge kann Kaffee dem Leitungswasser „78 bis 90 Prozent gelöste Schwermetalle wie Blei und Kupfer entziehen; das aus ungeladenen oder negativ geladenen Molekülen bestehende Kaffeepulver zieht nämlich positiv geladene Schwermetalle an“. Das berichtete die Zeitung The Australian. „Je stärker der Kaffee, desto mehr Schwermetalle werden entzogen“, erklärte der Umweltchemiker Dr. Mike McLaughlin. Ähnliche Experimente wurden mit Teebeuteln durchgeführt; doch während der Tee dem Wasser ein Drittel des Bleianteils entzieht, scheint er auf Kupfer keinerlei Wirkung zu haben.
Schneemann am Sabbat?
Die heftigen Schneefälle in Israel im vergangenen Winter haben die dortigen orthodoxen Juden vor einige knifflige Fragen gestellt: Sind Schneeballschlachten am Sabbat erlaubt? Wie verhält es sich mit dem Bauen eines Schneemanns? Nach Auskunft des Nachrichtendienstes IsraelWire hat der ehemalige israelische Chefrabbiner Mordechai Elijahu jetzt diesbezüglich eine Anordnung erlassen, um verunsicherten Gläubigen eine Richtlinie zu geben. Das Bauen eines Schneemanns sei laut Erklärung des Rabbiners „Arbeit“, auch wenn es Spaß mache. Darum falle diese Aktivität unter
die Einschränkungen des Sabbats. Eine Schneeballschlacht gelte hingegen nicht als Arbeit und sei daher erlaubt, allerdings unter einer Bedingung: Alle beteiligten Personen müßten damit einverstanden sein, und es sei verboten, unbeteiligte Passanten mit Schneebällen zu bewerfen.Bilden sich im Gehirn von Erwachsenen doch neue Nervenzellen?
„Seit Jahrzehnten ging man davon aus, der Mensch werde bereits mit allen jemals verfügbaren Gehirnzellen geboren“, hieß es in der New York Times. Obwohl sich schon 1965 bei Versuchen mit bestimmten Tieren herausstellte, daß ihr Gehirn neue Nervenzellen produzierte, waren viele Neurologen der Ansicht, dies sei beim Menschen nicht der Fall. In den letzten zehn Jahren haben sich jedoch die Beweise dafür gehäuft, daß das Gehirn sehr wohl neue Nervenzellen bildet und sich möglicherweise ständig selbst erneuert. Im vergangenen Jahr entdeckten Forscher, daß sich in einem Teil des menschlichen Gehirns, das mit dem Kurzzeitgedächtnis verknüpft ist, neue Zellen bilden. Manche Wissenschaftler sind nun der Auffassung, daß „sich das Gehirn womöglich die ganze Zeit über permanent selbst erneuert“.
Zusammenhang zwischen akutem Streß und Kindesmißhandlung
„Frauen, die in der Kindheit mißhandelt oder mißbraucht wurden, reagieren auf Streß möglicherweise ihr Leben lang unnormal“, schrieb die Zeitung The Dallas Morning News. Forscher an der Emory-Universität in Atlanta verglichen den Streßhormonspiegel und den Herzschlag von Frauen, die in der Kindheit mißhandelt oder mißbraucht worden waren, mit dem Streßhormonspiegel und dem Herzschlag von in dieser Hinsicht unbelasteten Frauen, während die Frauen beider Gruppen unter Streß standen. Die mißhandelten Frauen reagierten auf Streß mit deutlich höheren Werten an Streßhormonen und einem erheblich schnelleren Herzschlag. Gemäß der Zeitung kamen die Forscher deshalb zu dem Schluß, daß „möglicherweise eine dauerhafte biochemische Störung vorliegt, was die Reaktion des Körpers auf Streß angeht“.
Schwere Schulranzen
Wie eine Studie der Amerikanischen Akademie für Orthopäden ergab, besteht ein enger Zusammenhang zwischen Rücken- und Schulterschmerzen bei Kindern und den schweren Ranzen oder Rucksäcken, die manche von ihnen tragen. Einige Kinder, die ihren Rucksack mit Schulbüchern, Essen und Trinken, einem Musikinstrument und Kleidung zum Wechseln vollpacken, schleppen zum Teil rund 20 Kilogramm. Kinderärzte warnen davor, daß Grundschulkinder schwerwiegende Rückenprobleme — unter anderem eine Rückgratverkrümmung — bekommen könnten, wenn sie tagaus, tagein eine so schwere Last zur Schule tragen. Manche Spezialisten empfehlen Schulleitern und Lehrern, darauf zu achten, daß der Rucksack der Schüler nicht mehr als 20 Prozent des Körpergewichts des Kindes wiegt oder „mit Rollen, Hüftgurten oder Rückenpolstern versehen ist“, so die Ausführungen der in Mexiko-Stadt erscheinenden Zeitung Excelsior.
Dreihundert Jahre alter Wein
In den Trümmern eines Londoner Gebäudes, das 1682 zerstört wurde, entdeckte man laut einem Bericht der Londoner Times zwei Flaschen Wein. Der Korken der einen Flasche war bereits brüchig, und der Wein hatte sich in Essig verwandelt. Aber der mit einem Draht und Wachs fixierte Korken der anderen Flasche hatte die Flasche perfekt abgedichtet. Bei einer speziellen Weinprobe im Auftrag des Londoner Museums verkosteten Weinspezialisten einige Proben des jahrhundertealten Tropfens, die sie der Flasche mit Hilfe einer Spritze entnommen hatten. Sie kamen zu dem Schluß, daß es sich höchstwahrscheinlich um einen trockenen Madeira handelt, und erklärten, er habe einen „unverfälschten, reinen, spritzigen, abgerundeten“ Geschmack.
Die Flüsse der Welt ernsthaft in Gefahr
„Über die Hälfte der größeren Flüsse der Welt trocknen aus oder verschmutzen“, meldete die Zeitung USA Today. Nach Aussage der Weltwasserkommission für das 21. Jahrhundert sind viele Wasserstraßen durch Überstrapazierung und Mißwirtschaft von Boden und Gewässern „stark ausgebeutet und verschmutzt“ worden. Wie die Kommission erklärt, hat die Verseuchung dieser natürlichen Ressourcen „die Gesundheit und den Lebensunterhalt der Menschen bedroht, die wegen der Industrie, der Bewässerung ihrer Felder und der Trinkwasserversorgung auf die Flüsse angewiesen sind“. Interessanterweise sind von den 500 großen Flüssen der Welt der Amazonas in Südamerika und der Kongo in Afrika die beiden „gesündesten“ Flüsse. Der Grund? „An den Ufern beider Flüsse gibt es nur wenig Industriezentren“, hieß es in dem Bericht.