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Wir beobachten die Welt

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Paris graffitifrei?

„Höchst eindrucksvoll, diese Einsatztruppe“, urteilt die französische Zeitung Le Figaro. Die Rede ist von „17 Kleinlastern voller Ausrüstung, 7 Kleinbussen, die auf Graffitibekämpfung spezialisiert sind, einem Dutzend Motorrollern und rund 130 Arbeitern, unterstützt von 16 Kundschaftern, deren Aufgabe es ist, Graffiti aufzuspüren“. Diese neue Pariser Graffitibekämpfungstruppe soll innerhalb eines Jahres 90 Prozent aller Graffiti an Wänden und Rolläden entfernen — schätzungsweise „200 000 Quadratmeter Fläche städtischer und öffentlicher Gebäude sowie 240 000 Quadratmeter private Flächen“. Erreicht die Stadtverwaltung ihre Ziele, werden bis Februar 2001 — außer auf 24 000 Quadratmetern privater Flächen — alle Graffiti verschwunden sein, und „jedes neue Graffito soll innerhalb von 12 Tagen nach Entdeckung entfernt werden“. Für diese Reinigungsaktion rechnet man mit Kosten in Höhe von 480 Millionen Franc.

Schon gleich viel Übergewichtige wie Unterernährte

„Die Zahl der Übergewichtigen weltweit hat mittlerweile die Zahl der Hungernden und Unterernährten erreicht“, berichtete die New York Times unter Berufung auf eine Studie des Worldwatch-Instituts. Zirka 1,2 Milliarden Menschen sind unterernährt und hungern, und genauso viele oder sogar mehr leiden mittlerweile an Übergewicht. Mehr Menschen als je zuvor haben nicht genug zu essen, und die Zahl der Unterernährten und der Übergewichtigen nimmt in allen Kulturkreisen immer weiter zu. „Wir haben einen Lebensstil geschaffen, bei dem wir uns körperlich so wenig bewegen, daß die Kalorienzufuhr den Kalorienverbrauch bei weitem übersteigt, und dieser Überschuß wird in Fett umgesetzt“, erklärte Lester R. Brown, Präsident des Worldwatch-Instituts, die Zunahme an Übergewichtigen. Über die Vereinigten Staaten sagte er: „Im vergangenen Jahr wurden dort 400 000 Fettabsaugungen durchgeführt. Daran ist zu erkennen, wie sehr die Dinge aus den Fugen geraten sind.“

Amerikaner besitzen die meisten Haustiere

Von den weltweit rund 500 Millionen Haustieren leben etwa 40 Prozent in den Vereinigten Staaten. „In fast 60 Prozent aller Haushalte lebt mindestens ein Tier; das ergibt zusammen 70 Millionen Katzen, 56 Millionen Hunde, 40 Millionen Vögel, 100 Millionen Fische, 13 Millionen Hamster und andere Kleinsäuger sowie 8 Millionen Reptilien“, berichtet die amerikanische Ausgabe der Zeitschrift National Geographic. Großbritannien steht an zweiter Stelle, was die Haustierhaltung angeht — die Briten halten hauptsächlich Katzen und Hunde. „Frankreich hingegen ist das Reich von 21 Millionen Zierfischen: mehr als Katzen und Hunde zusammen“, so der Bericht.

Oberster Gerichtshof Japans entscheidet zugunsten einer Zeugin Jehovas

Der Oberste Gerichtshof Japans hat entschieden, daß „Chirurgen das Selbstbestimmungsrecht einer Patientin verletzten, als sie ihr während eines Eingriffs eine Bluttransfusion verabreichten und so ihr Versprechen brachen, dies nicht zu tun, selbst wenn sie deshalb sterben würde“, so stand in der Tageszeitung Daily Yomiuri zu lesen. „Damit hat der Oberste Gerichtshof zum ersten Mal das Recht eines Patienten, selbst über seine Behandlung zu entscheiden, zu einem Grundrecht erklärt.“ 1992 hatten Ärzte Misae Takeda, einer Zeugin Jehovas, nach einer Operation, bei der ein bösartiger Lebertumor entfernt worden war, noch unter Narkose eine Bluttransfusion verabreicht. Die vier Richter des Obersten Gerichtshofs bejahten einstimmig ein Verschulden der Ärzte, weil sie versäumt hatten, der Patientin zu erklären, daß sie ihr eine Transfusion geben würden, falls sie dies während der Operation für nötig hielten; damit hätten sie der Patientin das Recht vorenthalten, selbst zu entscheiden, ob sie in den Eingriff einwillige oder nicht. In dem Urteil vom 29. Februar 2000 führten die Richter aus: „Lehnt ein Patient eine Transfusion auf Grund seiner Glaubensansichten ab, muß diese Entscheidung respektiert werden.“ Nach Misaes Tod 1997 war die Klage von ihren Angehörigen weitergeführt worden. (Ausführlich geschildert wurde der Fall im Wachtturm vom 15. Dezember 1998, Seite 26 bis 29.)

Artenschutz

„Ein Großteil der Tier- und Pflanzenarten ließe sich mit vergleichsweise geringem Aufwand vor dem Aussterben bewahren“, berichtet die in New York erscheinende Tageszeitung Daily News. „Wissenschaftler sind bei der Bestandsaufnahme der abnehmenden Arten wildlebender Tiere und wildwachsender Pflanzen zu einem erstaunlichen Ergebnis gekommen: Mehr als ein Drittel dieser Arten kommen ausschließlich auf nur 1,4 Prozent der Landfläche unserer Erde vor.“ Die Forscher empfehlen, sich stärker auf den Schutz von 25 artenreichen Gebieten in Brasilien, auf Madagaskar, Borneo und Sumatra, in den tropischen Anden sowie in der Karibik zu konzentrieren. Meist handelt es sich um tropischen Regenwald. „Mit jährlich wenigen hundert Millionen Dollar, gezielt an diesen ‚Hot spots‘ eingesetzt, ließen sich weitreichende Maßnahmen ergreifen, um zu gewährleisten, daß die volle Artenvielfalt auf der Erde erhalten bleibt“, sagte Russell Mittermeier, Präsident der Naturschutzstiftung Conservation International. Zwar sind 38 Prozent dieser Gebiete bereits gesetzlich unter Schutz gestellt, doch gilt dieser Schutz meist nur auf dem Papier, weil dort nach wie vor Bergbau oder Viehwirtschaft betrieben wird oder die Wälder abgeholzt werden.

Verbreiteter Mangel an Geistlichen

Der „Mangel an Geistlichen“ habe nach den ländlichen Gegenden der Vereinigten Staaten mittlerweile auch die Großstädte erreicht, schrieb die New York Times. In einem Artikel wurde das Beispiel einer 110 Jahre alten Synagoge angeführt, für die man seit drei Jahren vergeblich versucht, einen Rabbi anzustellen, und dann gesagt: „Die Notlage dieses Gotteshauses ist keine Ausnahme. Geistliche einzustellen gestaltet sich nicht nur für Synagogen immer schwieriger, sondern auch für katholische und evangelische Kirchengemeinden.“ Die Zahl der Gemeindepriester ist von 1992 bis 1997 um 12 Prozent zurückgegangen. Ein Sprecher der Episkopalkirche beschreibt deren Lage als sehr ernst, da nicht einmal 300 von 15 000 Angehörigen des geistlichen Standes seiner Kirche nach 1964 geboren wurden. Mehr als 22 Prozent der Gemeinden des Reformjudentums haben keinen hauptamtlichen Rabbiner. Vor nur fünf Jahren gab es noch mehr Rabbiner als Synagogen. Manche Geistliche führen den Personalmangel auf eine „stark belebte Konjunktur“ zurück, der zufolge sich viele „von einträglicheren Tätigkeiten angezogen“ fühlen. Andere geben der schwindenden Popularität des Geistlichenstandes die Schuld. Der Rabbiner Sheldon Zimmerman, Präsident des Hebrew Union College, sagte warnend: „Gelingt es uns nicht, die Zahl derer zu steigern, die sich für einen geistlichen Beruf entscheiden, wird sich das auf das organisierte religiöse Leben verheerend auswirken.“

Vorsicht beim Zähneputzen!

„Man kann das Zähneputzen auch übertreiben“, berichtet das Wall Street Journal. „Das Problem wird allgemein als ‚Zahnbürstenabrieb‘ bezeichnet und kann zu empfindlichen Zähnen, Zahnfleischschwund und Zahnhalsabnutzung führen.“ Man schätzt, daß 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung in den USA „durch zuviel Zähneputzen ihre Zähne oder das Zahnfleisch geschädigt haben“. Das größte Risiko tragen die, die besonders fleißig putzen oder härtere Zahnbürsten verwenden. „In dem Bemühen um Gründlichkeit stiften sie letztlich mehr Schaden als Nutzen“, sagt der Zahnarzt Milan SeGall. Manche Menschen sind genetisch vorbelastet, da sie von Natur aus im Kiefer über weniger Knochengewebe verfügen. Auch Personen, deren Zähne mit Hilfe von Spangen verschoben oder begradigt wurden oder die die Zähne zusammenpressen beziehungsweise damit knirschen, sind für derlei Schäden anfällig. Um Schäden zu vermeiden, raten Fachleute, beim Putzen eine weiche Zahnbürste zu verwenden, mit den Backenzähnen zu beginnen, da anfangs sogar weiche Borsten noch relativ hart sind und die Zahnpasta den stärksten Abrieb verursacht, die Zahnbürste nicht in der geballten Faust, sondern ganz sanft in den Fingern zu halten, und zwar in einem Winkel von etwa 45 Grad zum Zahnfleischrand, sowie sanft in kreisenden Bewegungen zu putzen, statt kräftig hin und her zu schrubben.

Schiefer Turm von Pisa richtet sich wieder auf

Die Arbeiten mit dem Ziel, die Neigung des Schiefen Turms von Pisa zu korrigieren, haben laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Associated Press allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres eine Verbesserung von rund 5 Zentimetern bewirkt. Die Techniker glauben, das Gebäude sei bis Juni 2001 stabil genug, um wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden zu können. Der aus dem 12. Jahrhundert stammende Turm konnte zuletzt vor 10 Jahren von Touristen bestiegen werden; damals wurde der Neigungswinkel als gefährlich eingestuft, und seither hat man Anstrengungen unternommen, dies zu korrigieren. Die Arbeiten sind nun in der Endphase, und man geht davon aus, daß nach deren Abschluß die Neigung bis zu 50 Zentimeter geringer sein wird als zuvor. Bevor der Turm wieder zur Besichtigung freigegeben wird, sollen noch die Gegengewichte aus knapp 800 Tonnen Blei, mit denen während der Arbeiten der Sockel beschwert wurde, sowie die zehn zur Stabilisierung um den Turm gespannten Stahlseile entfernt werden.

Zusätzlicher Nutzen des Stillens

„Muttermilch rüstet ein Neugeborenes nicht nur mit Antikörpern gegen Durchfall, Ohrenentzündungen und Allergien aus, sie beugt womöglich sogar Krebs vor“ stand in der Zeitschrift Parents zu lesen. Eine Studie des Krebszentrums an der Universität Minnesota ergab, daß die Wahrscheinlichkeit, an Leukämie — der am häufigsten vorkommenden Krebsform bei Kindern — zu erkranken, bei gestillten Kindern geringer war als bei Kindern, die mit Milch aus der Flasche ernährt wurden. Bei Kindern, die mindestens einen Monat lang gestillt wurden, war das Risiko um 21 Prozent geringer, während es bei Kindern, die sechs Monate oder länger gestillt wurden, bis zu 30 Prozent geringer war.