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Wir beobachten die Welt

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Wie wichtig ist eine zweite Meinung?

„Viele von uns sind einfach viel zu höflich, um zu einer Diagnose eine zweite Meinung einzuholen. Doch dieser Mangel an Durchsetzungsvermögen kann Patienten das Leben kosten“, heißt es in der in Mexiko-Stadt erscheinenden Zeitung The News. Häufig fürchten Patienten, ihr Arzt könnte beleidigt sein, wenn sie eine zweite Meinung einholen wollten. Doch „die meisten Ärzte machen sich nichts daraus, wenn ihre Patienten darum bitten“, schreibt die Zeitung. „Hat Ihr Arzt ein Problem damit, ist das ein schlechtes Zeichen.“ Heutzutage gilt eine zweite Meinung sowohl bei Ärzten als auch bei Versicherungen als geeignetes Mittel, Patienten die beste Behandlung zu garantieren. Dr. Michael Andrews, Präsident der Georgia Society of Clinical Oncology, ermutigt nach eigener Aussage seine Patienten dazu, eine zweite Meinung einzuholen, denn oft kämen sie zu ihm zurück und begegneten seinen Empfehlungen mit mehr Vertrauen. Der Leiter eines Vereins zur Förderung der Volksgesundheit sagte: „Patienten müssen daran denken, daß es schließlich um ihren Körper geht.“

Gefährliche Freunde

Das Risiko eines tödlichen Unfalls ist bei Autofahrern unter 20 Jahren wesentlich höher, wenn sie Mitfahrer haben. Das ergab eine Untersuchung, über die im Journal of the American Medical Association berichtet wird. Forscher an der Johns-Hopkins-Universität in Maryland (USA) fanden heraus, daß das Risiko, bei einem Autounfall ums Leben zu kommen, für einen 16jährigen Fahrer um 39 Prozent höher lag, wenn er einen Mitfahrer hatte. Hatte er zwei Mitfahrer, waren es 86 Prozent, und bei drei oder mehr Mitfahrern waren es 282 Prozent. Als Hauptgründe wurden in der Studie „gefährliches Fahrverhalten ..., eng verbunden mit dem Beisein Gleichaltriger“, genannt. Zu dem gefährlichen Fahrverhalten gehören Raserei, zu dichtes Auffahren oder das Überfahren von roten Ampeln, das Fahren unter Drogen- oder Alkoholeinfluß und Ablenkung durch herumalbernde Beifahrer.

„Älter und klüger“

Laut einem Bericht der Londoner Times haben Forscher entdeckt, daß sich, auch wenn man älter wird, in Teilen des Gehirns neue Zellen bilden können. Bislang glaubte man, Gehirnzellen könnten sich bei Erwachsenen nicht vermehren. „Geistig rege zu bleiben ist der entscheidende Faktor, der das Wachstum fördert“, schreibt die Times. Bei einer unlängst durchgeführten Studie an Personen über 65 Jahre stellte sich heraus, daß sich durch Lernen und Gedankenaustausch offenbar die Gehirnzellen und deren Verknüpfungen vermehren. Wie die Forscher herausfanden, wirkt es sich positiv auf „Gesundheit, Lebensalter und Lebensqualität“ aus, wenn man sich viel mit anderen Menschen abgibt. Die Neurologin Susan Greenfield bemerkt: „Je reicher ein Mensch an Erfahrung ist, desto zahlreicher sind die Verknüpfungen im Gehirn. So wird man älter und klüger.“

Polarmeerroute

Der Gewürzhändler Robert Thorne träumte schon im 16. Jahrhundert davon, einen Seeweg von Europa in den Fernen Osten zu finden, der durch das Polarmeer führt. Wie die Londoner Times berichtet, ist der Traum Thornes zufolge der globalen Erwärmung jetzt Wirklichkeit geworden. In den Sommermonaten ist das Meer entlang der russischen und ostsibirischen Küste mittlerweile nahezu komplett eisfrei, so daß Frachtschiffe von der Nordsee parallel zum Polarkreis fahren und durch die Beringstraße in den Pazifik gelangen können. Ist dieser Weg zugefroren, bleibt Schiffen aus Europa nur der Weg durch den Sueskanal, um die Südspitze Afrikas oder durch den Panamakanal, um nach Ostasien zu gelangen. Der nördliche Seeweg hat deutliche wirtschaftliche Vorteile. Die Entfernung zwischen Hamburg und Yokohama (Japan) halbiert sich damit praktisch auf knapp 7 000 Seemeilen.

Mangelhafte Bluttests

„In über der Hälfte aller Länder der Welt wird Spenderblut nicht umfassend getestet, so daß sich das Risiko erhöht, Aids und andere Krankheiten zu verbreiten“, meldete die Nachrichtenagentur Associated Press. Aus dem Bericht, der sich auf Informationen der Weltgesundheitsorganisation stützt, geht auch hervor, daß sich „5 bis 10 Prozent aller Aidsinfizierten das Virus durch Bluttransfusionen zugezogen haben“. Aids ist aber nur eine von vielen Krankheiten, die auf diesem Weg übertragen werden. Jedes Jahr kommt es durch Transfusionen und unsachgemäßen Gebrauch von Injektionsbesteck zu 8 bis 16 Millionen Hepatitis-B-Infektionen und zu 2 bis 4 Millionen Hepatitis-C-Infektionen. Als Grund für die unzureichende Überprüfung des Blutes werden unter anderem die hohen Kosten genannt. Blut auf die entsprechenden Erreger zu untersuchen kostet pro Blutkonserve zwischen 40 und 50 Dollar. Darüber hinaus sind solche Tests „nicht in jedem Fall zuverlässig, vor allem dann nicht, wenn sie von unzureichend ausgebildetem Personal oder mit unzureichender Ausrüstung durchgeführt werden“, so der Bericht.

Kindesmißbrauch in Indien

Alle zehn Minuten wird in Indien ein Kind in die Prostitution eingeführt. Das berichtet die Zeitung The New Indian Express. Somit gelangen jedes Jahr 50 000 Kinder zwangsweise in das Sexgewerbe. Im indischen Bundesstaat Kerala wurde bei einem Seminar über sexuellen Mißbrauch von Kindern auf einen weiteren erschreckenden Umstand aufmerksam gemacht. Die dortigen Ärzte „zögern, sich mit Fällen von Vergewaltigung zu befassen, da ihnen das nötige Fachwissen fehlt und sie nicht in die Sache hineingezogen werden möchten“, hieß es in der Zeitung. In manchen Fällen verschlimmern sogar die Eltern das Problem noch. Die zuständige Dezernentin, Frau Sreelekha, erklärte: „Eltern scheuen wegen der möglichen gesellschaftlichen Schande und Ächtung vor einer Anzeige zurück.“

Mahlzeiten im Familienkreis sind gesünder

Wie die Zeitung The Globe and Mail schrieb, tragen Eltern maßgeblich zu einer guten Gesundheit ihrer Kinder bei, wenn sie Mahlzeiten mit ihnen gemeinsam einnehmen. Nach Ansicht von Dr. Matthew Gillman von der medizinischen Fakultät der Harvarduniversität „sind die Speisen, die bei einem Essen im Familienkreis auf den Tisch kommen, gesünder als das, was Kinder und Jugendliche sonst essen würden“. Kinder, die im Kreis der Familie essen, nehmen eher die empfohlene Menge an Obst und Gemüse sowie die nötige Menge an Vitaminen und Mineralien zu sich und konsumieren weniger Zucker und Fett. Forscher entdeckten auch, daß Mahlzeiten im Familienkreis Gespräche über gesunde Ernährungsweisen anregten und bei den Kindern bessere Eßgewohnheiten förderten — Gewohnheiten, die sie auch dann noch pflegen, wenn sie nicht zu Hause essen. Bei der neuen Studie, die im Rahmen eines noch andauernden Forschungsprojekts durchgeführt wird, wurden ungefähr 16 000 Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahren willkürlich ausgewählt. Dabei stellte sich heraus, daß „lediglich zwei von fünf Kindern im schulpflichtigen Alter in der Regel mit ihren Eltern zu Abend essen; jedes fünfte Kind ißt nie mit seinen Eltern zusammen“, so schrieb The Globe.

Meisterspinner

„Spinnenseide gehört zu den stabilsten Stoffen, die es auf der Erde gibt“, heißt es in der Zeitschrift New Scientist. Jede Faser kann auf das Zwei- bis Vierfache ihrer Länge gedehnt werden, bevor sie reißt, und ist so fest, daß ein Seidenstrang von der Dicke eines Bleistifts einen fliegenden Jumbo-Jet zum Anhalten bringen könnte. Forscher bemühen sich, hinter die Spinngeheimnisse der Spinne zu kommen, denn der Werkstoff ließe sich in den verschiedensten Industriezweigen einsetzen. Beispielsweise werden kugelsichere Westen gegenwärtig vorzugsweise aus Kevlar gefertigt, einem Kunststoffgewebe aus einer Faser, bei deren Herstellung man „konzentrierte Schwefelsäure, die fast bis zum Siedepunkt erhitzt wird“, verwendet, so die Zeitschrift. Während bei der Herstellung von Kevlar giftige Abfallprodukte entstehen, die sich schwer entsorgen lassen, erzeugen Spinnen ihre Seide aus „Eiweiß und ganz normalem Wasser, und das bei pH-Werten und Temperaturen, wie man sie auch im Mund eines Menschen vorfindet“. Darüber hinaus wird diese Mischung aus Wasser und Eiweiß zu einer Faser versponnen, die sich im Regen nicht auflöst. Kein Wunder, daß es im New Scientist heißt: „Trotz jahrelanger Forschung gibt die Spinnenseide nach wie vor Rätsel auf.“

Luftverschmutzung im Haus

„Das Innere Ihres Hauses ist wahrscheinlich zehnmal stärker mit Schadstoffen belastet als Ihr Vorgarten“, stellt die Londoner Times fest. Eine Untersuchung von 174 britischen Wohnungen durch das Building Research Establishment ergab, daß der Formaldehydgehalt der Innenraumluft, hervorgerufen durch Ausdünstungen aus Möbeln, die Preßspan und andere synthetische Substanzen enthielten, zehnmal höher war als im Freien. Zwölf der inspizierten Wohnungen entsprachen nicht den Bestimmungen der Weltgesundheitsorganisation für Raumluftqualität. Kunststoffmöbel, PVC-Fußböden, Bau- und Dekorationsstoffe, chemische Reinigungsmittel oder Heiz- und Kochgeräte können Kohlenmonoxid, Stickstoffdioxid, Benzoldämpfe oder leichtflüchtige organische Verbindungen an die Raumluft abgeben. Benzol, bekanntermaßen krebserregend, ist in Reinigungssprays ebenso enthalten wie in Tabakrauch, einem Hauptschadstoff in der Raumluft. Charlotte Gann, Herausgeberin der Zeitschrift Health Which?, sagt, viele Leute verbrächten 80 bis 90 Prozent ihrer Zeit in Innenräumen. Zur Verbesserung der Raumluftqualität rät sie, man solle „etwas weniger chemische Produkte verwenden, ein paar Fenster öffnen und gasbetriebene Geräte überprüfen“.