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Wir beobachten die Welt

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Unfälle durch Handys

Nicht nur im Straßenverkehr kann der Gebrauch von Handys zu Unfällen führen. Mitarbeiter der japanischen Eisenbahn berichten von wartenden Fahrgästen, die auf dem Bahnsteig so sehr in ein Telefongespräch vertieft waren, daß sie vergaßen, wo sie sich befanden. Neben anderen Unfällen aus jüngerer Zeit berichtet die Zeitung Asahi Evening News auch von einem jungen Mann, der sich beim Telefonieren über die Bahnsteigkante hinüberbeugte. Als er sich unbewußt vor seinem Gesprächspartner verneigte, wurde er von einem einfahrenden Zug am Kopf gestreift. Glücklicherweise kam er mit „einer Schnittwunde über dem rechten Auge“ davon. In einem anderen Fall jedoch „wurde ein Schüler, der sich während des Telefonierens über die Bahnsteigkante hinausgebeugt hatte, von einem Güterzug erfaßt und getötet“. Das Bahnhofspersonal berichtet, daß manchen Leuten das Telefon auf die Gleise fällt. Ein 26jähriger, der auf die Gleise hinabgesprungen war, um sein Handy aufzuheben, wurde von einem Zug „zermalmt“. Die Bahnverwaltung fordert die Passagiere auf, „nicht zu vergessen, daß Bahnsteige sehr gefährliche Bereiche sind“.

Höhere Lebenserwartung

Gemäß einem neueren UN-Bericht über die menschliche Entwicklung hat die durchschnittliche Lebenserwartung in Peru in den letzten 25 Jahren um 12,8 Prozent zugenommen. Zwischen 1970 und 1975 betrug die Lebenserwartung 55,5 Jahre; mittlerweile ist sie jedoch auf 68,3 Jahre angestiegen, bezogen auf die Zeit von 1995 bis 2000. Die Zeitung El Peruano schrieb, die höhere Lebenserwartung sei besserer medizinischer Versorgung zu verdanken, die einen Rückgang der Säuglingssterblichkeit von 115 auf 43 von 1 000 Säuglingen und im gleichen Zeitraum einen Rückgang der Sterblichkeit bei Kindern bis 5 Jahre von 178 auf 54 von 1 000 ermöglicht habe. Man habe berechnet, daß in den kommenden 5 Jahren „23 Prozent der Bevölkerung das Alter von 60 Jahren erreichen werden“, berichtet El Peruano.

Nützliches Vitamin

Wenn wir an einem Computer arbeiten, reagieren unsere Augen ständig auf die hellen und dunklen Punkte, die auf dem Bildschirm erscheinen, schreibt das polnische Gesundheitsmagazin Zdrowie. Je intensiver diese visuellen Reize sind, desto mehr Rhodopsin — ein lichtempfindlicher Sehfarbstoff — verbrauchen unsere Augen. Beim Aufbau von Rhodopsin spielt Vitamin A eine wichtige Rolle. Gemäß der Zeitschrift Zdrowie sind Leber und Lebertran reich an Vitamin A. Personen, die darauf achten müssen, nicht zuviel Fett und Cholesterin zu sich zu nehmen, können zu Lebensmitteln greifen, die Betakarotin enthalten, das im Körper mit Hilfe des Sonnenlichts in Vitamin A umgewandelt wird. Betakarotin ist in gelbem, orangefarbenem, rotem und grünem Gemüse vorhanden sowie in Früchten wie Aprikosen, Pfirsichen, Trockenpflaumen, Melonen und Mangos.

Landminen neu definiert

Das Abkommen von Ottawa, in dem ein Verbot von Personenabwehrminen beschlossen wurde, ist bereits von über 135 Nationen unterzeichnet worden. Die Vereinigten Staaten sollen es im Jahr 2006 unterzeichnen. „Es ist jedoch beunruhigend, daß vermehrt Technologien entwickelt werden, die die Definition von dem, was eine verbotene Mine genau ist, umstoßen sollen“, heißt es in dem Wissenschaftsmagazin New Scientist. „Japan . . . ist der Ansicht, daß Sprengkörper, die an Stränden ausgelegt werden, dann nicht zu Personenabwehrminen zählen, wenn sie ferngezündet werden. . . . Es handele sich nicht um Landminen, sondern um eine ‚Vorrichtung zum Streuen von Geschossen‘.“ Die Vereinigten Staaten setzen gegenwärtig Personenabwehrminen ein, um Panzerabwehrminen zu sichern. Daher arbeiten sie an Panzerabwehrminen, die Minenräumversuche vereiteln sollen, indem sie durch Umherspringen ihre Position verändern. Werden manche Minen geräumt oder gezündet, um einen Weg durch das Minenfeld zu schaffen, „bemerken“ diese Roboterminen „die entstandenen Lücken und springen umher, bis sie sich wieder gleichmäßig verteilt haben“, berichtet die Zeitschrift. Die selbstausrichtenden Minen „sollen an der Unterseite einen kräftigen kolbengetriebenen Springmechanismus erhalten, der sie bis zu 10 Meter in die Höhe schnellen läßt“.

Flugzeugunglücke und die Situation im Cockpit

In einem Artikel der Singapurer Zeitung The Straits Times heißt es, die Art der Kommunikation und Interaktion im Cockpit von Verkehrsflugzeugen sei eine von mehreren potentiellen Ursachen für Flugzeugunglücke. Die Zeitung schreibt, daß „in Asien die Interaktion zwischen dem Flugkapitän und dem Kopiloten sehr hierarchisch abläuft. Der Kapitän ist der unangefochtene Boß im Cockpit, so daß ein Kopilot, der etwas Ungewöhnliches bemerkt, möglicherweise zögert, darauf aufmerksam zu machen, weil er fürchtet, dadurch die Autorität des Kapitäns in Frage zu stellen.“ Gemäß dem Bericht mag jemand ein potentielles Problem bemerken, aber beschließen, nicht darauf hinzuweisen, „weil er sich vielleicht in ein ungünstiges Licht rücken“ würde oder fürchtet, auf Grund „seines Platzes in der Hierarchie“ nicht ernst genommen zu werden. Wenn der Kopilot eines Verkehrsflugzeuges nicht bereit ist, sich frei zu äußern, könnte dadurch das Unfallrisiko steigen.

Die Aids-Explosion

Im Jahr 2000 haben sich über 5 Millionen Menschen mit dem Aidsvirus infiziert, heißt es in einem Bericht des Gemeinsamen HIV/AIDS-Programms (UNAIDS) der Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsorganisation. Damit sind weltweit über 36 Millionen Menschen HIV-infiziert, über 50 Prozent mehr, als noch 1991 vorausgesagt wurde. In Osteuropa hat sich die Seuche explosionsartig ausgebreitet: Innerhalb eines Jahres hat sich dort die Zahl der Infizierten — hauptsächlich Personen, die sich intravenös Drogen spritzen — beinahe verdoppelt. In dem Bericht wird außerdem darauf hingewiesen, daß die Vorbeugungsmaßnahmen in den wohlhabenderen Ländern ins Leere liefen, da Aids sich vor allem unter Personen, die sich die Drogen spritzen, und unter homosexuellen Männern ausbreite. Andererseits scheint die Zahl der Neuinfektionen im subsaharischen Afrika, wo 25,3 Millionen infizierte Menschen leben, zum ersten Mal stabil zu bleiben. Seit dem Auftreten der Seuche sind 21 Millionen Menschen an dieser Krankheit gestorben.

Scheidungen und Ruhestand

Wie die Zeitung Le Figaro berichtet, hat in Frankreich „die Zahl der Scheidungen von über 55jährigen in 4 Jahren um 52 Prozent zugenommen“. Im gleichen Zeitraum hat sich die Scheidungsrate der über 70jährigen mehr als verdoppelt, wobei immer häufiger die Frauen die Scheidung einreichen. Dabei spielen unter anderem Probleme mit der Anpassung an das Rentnerdasein eine Rolle. Schwierigkeiten, mit denen man irgendwie zurechtkam, solange ein Ehepartner arbeiten ging, werden oft unerträglich, wenn beide zu Hause sind. Außerdem steigt die Zahl der finanziell unabhängigen Frauen über 50. Diese Frauen sind eher bereit, sich scheiden zu lassen, wenn der Mann untreu wird, als das in früheren Generationen der Fall war. Männer im Ruhestand finden noch häufig eine jüngere Partnerin, doch eine wachsende Zahl von nichtverwitweten Frauen zwischen 60 und 80 Jahren sind auf sich gestellt.

Französische Großzügigkeit

Frauen sind freigebiger als Männer, und ältere Menschen sind großzügiger als jüngere Leute. Das sind zwei Ergebnisse einer einjährigen Umfrage, die die Wohltätigkeitsorganisation Fondation de France durchführen ließ. Die Umfrage ergab, daß etwa die Hälfte der Franzosen Geld- oder Sachspenden geben, Zeit opfern oder anderweitig Hilfe leisten; 28 Prozent der Befragten machen dies mehrmals jährlich. Außerdem zeigte sich, daß „Religionsausübung und das Mitwirken in einer Gemeinschaft“ die Freigebigkeit fördern. Basierend auf dieser Untersuchung, beschrieb die Pariser Zeitung Le Monde einen typischen französischen Geizhals als einen alleinstehenden jungen Mann, der kein Kirchgänger ist und der wahrscheinlich an der Mittelmeerküste oder auf dem Land wohnt.

Schlechte Aussichten für Korallen

Von Südafrika bis Indien sind die Aussichten für die Korallen im Indischen Ozean schlecht, berichtet die Zeitung The Economist. Vor kurzem haben Meeresbiologen die alarmierende Mitteilung gemacht, daß „50 bis 95 Prozent der Korallenriffe des Ozeans in den letzten beiden Jahren abgestorben sind“. Der Grund ist, daß Korallen es nicht vertragen, wenn die Wassertemperatur für länger als einige Wochen um mehr als 1 bis 2 Grad Celsius ansteigt. In dem Bericht heißt es weiter: „1998 lag die Wassertemperatur im Bereich der Seychellen mehrere Wochen lang mehr als 3 Grad Celsius über dem für die Jahreszeit üblichen Wert.“ Die Forscher sehen hierin einen „schlagenden Beweis für globale Erwärmung“. Das Korallensterben hat die Malediven in den Jahren 1998/99 etwa 63 Millionen Dollar gekostet. Wie der Economist schreibt, würden die Touristen, die darauf eingestellt sind, schöne Korallenbänke zu sehen, „den unansehnlichen, grünlichen Schutthaufen fassungslos den Rücken kehren“. Olof Linden, Mitverfasser des Berichts, stellte fest, daß „das einzigartigste Ökosystem der Erde zum großen Teil einfach umgekippt ist“. Da Korallenbänke auch Kinderstube und Heimat vieler anderer Meeresbewohner sind, hat diese Katastrophe außerdem schlimme Folgen für die vom Fischfang abhängigen Küstenbewohner.