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Wir beobachten die Welt

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Wirtschaftskriminalität nimmt in Europa zu

„Seit 1998 nimmt die Wirtschaftskriminalität auffallend stark zu“, heißt es in einem Gutachten von Parlamentariern des Europarats. Was ist Wirtschaftskriminalität? Der Bericht des Komitees für wirtschaftliche Angelegenheiten und Entwicklung nennt „Handel mit Menschen, mit Drogen und mit anderen Schmuggelwaren, Fälschungen, Umweltkriminalität, Computerkriminalität, Steuerhinterziehung, Geldwäsche, Korruption und Bestechung“. Unter Hinweis darauf, daß derartige Verbrechen immer enger mit Politik verknüpft sind, heißt es in dem Bericht: „Europas Entschlossenheit, dagegen zu kämpfen, könnte dahinschwinden und die Schlacht verlorengehen.“ Vera Squarcialupi aus Italien, Verfasserin des Berichts, sagte: „Zuerst leidet darunter das Recht, das Lebensblut der zivilisierten Gesellschaft.“

Flugzeugunglücke überleben

„Über 95 % der Flugreisenden überleben Flugzeugunglücke“, schreibt die kanadische Zeitung National Post. Gemäß der Post ergab eine Studie des nationalen Verkehrssicherheitsausschusses, daß die meisten Passagiere selbst „schwere Unglücke“ überleben, bei denen das Flugzeug stark beschädigt wird. Art LaFlamme, Generaldirektor des Bundesamtes für zivile Luftfahrt, erklärt: „Die meisten Unglücke ereignen sich in der Start- und Landephase. Diese Unglücke machen keine Schlagzeilen, und es besteht eine hohe Überlebenschance. Darum legen wir großen Wert auf Sicherheitsbelehrungen.“ Vielflieger achten meist nicht auf die Sicherheitshinweise. Wie die Sprecherin einer Fluggesellschaft jedoch sagte, „ist es sehr wichtig, achtzugeben. Im Notfall hängt das Leben davon ab.“

Techno-Streß“

„ ‚Techno-Streß‘ — Frustration über den Zwang zu neuer Technik — wird angeblich immer stärker“, berichtet die kanadische Zeitschrift Maclean’s. Studien weisen auf folgende Ursachen hin: „endloses Erlernen neuer Technik sowie verwischte Grenzen zwischen Berufs- und Familienleben zufolge von Neuerungen wie E-Mail, Rufumleitungen und Mobiltelefonen“. Wie kommt man damit zurecht? Fachleute empfehlen, Grenzen festzulegen. Es gilt herauszufinden, ob ein Gerät das Leben wirklich vereinfacht oder es verkompliziert. Bei der Bewertung ist auch der Zeitaufwand zu berücksichtigen, den es erfordert, um mit einer neuen Technik so gut vertraut zu werden, daß man sie voll nutzen kann. „Es ist ratsam, tägliche Zeiten festzulegen“, zu denen die Technik ausgeschaltet bleibt, damit man sich mit Wichtigerem befassen kann. „Man beginnt den Tag mit dem grundlegenden Fehler, die E-Mails durchzusehen, statt planmäßig vorzugehen“, bemerkt der Leistungsfachmann Dan Stamp aus Vancouver. „Die besten eineinhalb Stunden des Tages werden völlig sinnlos verbraucht.“

Kinder schreiben ihre Bücher selbst

Um das Lesen der sambischen Schulkinder zu fördern, werden sie dazu angehalten, selbst Bücher und Berichte zu schreiben und zu illustrieren. Das meldet die Zeitung Zambia Daily Mail. „Die meisten Schulbüchereien haben Lesestoff mit einem Inhalt, der den sambischen Kindern völlig fremd ist“, heißt es in einem Regierungsbericht. „Wenn Kinder ihre eigenen Bücher schreiben, dann hat es den Vorteil, daß sich die Bücher durch ihr Niveau und ihr Interessengebiet auszeichnen.“ Einige der Bücher werden vielleicht in die Schul- oder Klassenbibliothek gestellt, im Rundfunk vorgelesen oder gar veröffentlicht. In der Daily Mail heißt es ferner: „Das ist eine sehr billige Methode, den Lesestoff zu vergrößern, da nur Papier und Schreibzeug nötig sind. Es ist auch eine Möglichkeit, etwas anzuzapfen, was reichlich vorhanden ist (Schüler), um etwas zu schaffen, was teure Mangelware ist (Bücher).“

Malariamittel wirkt nicht mehr

Chloroquin, das in Sambia am meisten verordnete Malariamittel, soll als hauptsächliches Medikament gegen die Krankheit in staatlichen Apotheken auslaufen und, wie die Zambia Times schreibt, von wirksameren Medikamenten abgelöst werden. Der Abschaffung liegt eine Studie zugrunde, die ergab, daß „in Sambia jährlich 12 000 der 25 000 malariabedingten Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren auf die Chloroquinresistenz zurückzuführen sind“. Die Ablösung ist auch in den meisten anderen Ländern Ost- und Südafrikas vorgesehen. „Chloroquin hat in dem Land zwar über 30 Jahre lang gute Dienste geleistet, aber es hilft nicht mehr gegen Malaria — nach wie vor die weitaus häufigste Todesursache“, meldet die Times.

Alkohol und Radfahren vertragen sich nicht

Alkohol an der Lenkstange kann genauso gefährlich sein wie Alkohol am Steuer. Das berichtet die Zeitschrift New Scientist. „Radfahren erfordert größere psychomotorische Fähigkeiten und physische Koordination als das Autofahren, so daß sich der Alkohol noch nachteiliger auswirkt“, sagt Guohua Li von der Johns-Hopkins-Universität in Maryland (USA). Li und seine Mitarbeiter führten eine Untersuchung durch, in die 466 Radfahrer einbezogen waren, und stellten fest, daß Fahrer nach vier oder fünf Drinks 20mal öfter schwere oder tödliche Verletzungen erlitten. Selbst nach nur einem Glas war das Radfahren noch 6mal gefährlicher. „Was die Sache zusätzlich verschlimmert, ist“, so der New Scientist, „daß die Radfahrer um so seltener einen Helm aufsetzen, je mehr sie getrunken haben.“

Papier aus Bananenpflanzen

Nach der Bananenernte läßt man die Stauden oft einfach als Dünger auf dem Land liegen. Professor Hiroshi Morishima von der Nagoya City University ist es jetzt aber gelungen, aus den Stauden der Bananenpflanze Papier herzustellen. Das meldet die japanische Zeitung Asahi Shimbun. Die Fasern der Pflanze „sind lang und stark und etwa so gut wie die Fasern des Manilahanfs“. Maschinell hergestelltes Papier aus Stauden der Bananenpflanze ist vergleichbar mit herkömmlichem Fotokopierpapier, und es hat sich als reißfester erwiesen als Kopierpapier, das aus Altpapier hergestellt wird. „Bananen werden in 123 Ländern der Welt angebaut. Bei einer Jahresproduktion von 58 000 000 Tonnen stellt die Pflanze eine verheißungsvolle Rohstoffquelle dar“, schreibt die Zeitung.

Die Heilkraft des Honigs

Honig ist außer dem angenehmen Geschmack auch für seine Heilkraft bekannt. Gemäß der Zeitung The Australian hat ein Forscherteam der Universitäten von Queensland und Sydney nachgewiesen, warum Honig stark bakterizid ist. Wenn Honig mit Wasser vermischt und auf eine Wunde aufgetragen wird, reagiert ein im Honig enthaltenes Enzym mit dem Zucker, weil Wasserstoffsuperoxid entsteht, das allgemein als Bleichmittel bekannt ist. Diese chemische Substanz tötet nicht nur Bakterien wie Staphylococcus aureus, sondern sie unterstützt auch die Selbstheilung des Gewebes.

Nägel auf dem Rückzug

„Die Blütezeit des herkömmlichen Nagels ist eindeutig vorüber“, heißt es im Toronto Star. Wie die Zeitung berichtet, ist der Absatz von herkömmlichen Nägeln „in den letzten Jahren fast auf die Hälfte gesunken“. Das Aufkommen von Druckluftnaglern hat in Nordamerika die Nachfrage nach normalen Nägeln gedrosselt. Eisenwarenläden in den USA berichten, daß Bauunternehmen selten herkömmliche Nägel kaufen, weil sie die zunehmend leichter werdenden Druckluftnagler bevorzugen. Warum haben sich die Hersteller herkömmlicher Nägel nicht auf Nägel für Druckluftnagler verlegt? „Aus demselben Grund, aus dem sich Eisenbahngesellschaften nicht auf den Luftverkehr verlegt haben“, antwortet der Star. „Es handelt sich um ein vollkommen anderes Produkt.“

Umgangsformen

In den letzten acht Jahren hat das Massachusetts Institute of Technology allen seinen Studenten ein kostenloses Seminar zum Erlernen von Umgangsformen angeboten. Warum? Travis Merritt, ehemaliger Dekan für Angelegenheiten von Studenten vor der ersten Prüfung, beschreibt die Studenten als typisch „stillos, nicht modebewußt und ohne gute Umgangsformen“, berichtet der New Scientist. Der eintägige Kurs umfaßt Tischsitten, Kleidung, Etikette im Geschäftsleben und gutes Benehmen am Telefon und wie man sich vorstellt. Den Studenten wird gezeigt, wie man richtig geht, diskret niest, und sie werden auch daran erinnert, daß „Konversation kein Verhör, sondern ein Zwiegespräch ist“. Roseanne Thomas, eine Lehrerin, betont, daß es wichtig ist, sich für ein Kompliment zu bedanken. „Das sind grundlegende Umgangsformen, die man im Leben immer braucht“, sagt sie. „Ich meine, es überrascht die Schüler ein wenig, wenn ihnen bewußt wird, daß Fähigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich entscheidend für den Erfolg sind.“