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Wir beobachten die Welt

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„Snow-Conditioning“

Wie die japanische Zeitung Asahi Evening News berichtet, läßt sich im Sommer eine neue „Energiequelle“ nutzen: Schnee. In der Stadt Bibai auf Hokkaido im Norden von Japan ist der Sommer kurz und heiß, der Winter dagegen sehr schneereich. Anstatt den Schnee einfach wegzuräumen, wird er in Lagerhäuser gebracht. Später, im Sommer, „läßt man in einem großen Kühlhaus voller Schnee Luft zirkulieren, die dann wie in Kühlsystemen als Kaltluft abgeführt wird“, schreibt die Zeitung. Mit dieser Kaltluft werden Gebäude gekühlt, die mit „Snow-Condition“ ausgestattet sind, speziell entwickelten Klimaanlagen. Ein zusätzlicher Vorteil ist die hohe Luftfeuchtigkeit in den mit Schnee gefüllten Lagerhäusern, wodurch Staubpartikel und Gerüche absorbiert werden und so die Luft gereinigt wird.

Tödliche Multiresistenztuberkulose

„Eine tödliche Multiresistenztuberkulose (MDRTB), die ganze Familien auslöschen kann, befindet sich auf dem Vormarsch“, schreibt die Johannesburger Zeitung The Star. In Südafrika „wird die Zahl der MDRTB-Infektionen in den kommenden Jahren die Zahl der Infektionen mit normaler Tuberkulose (Tb) übertreffen“. Nach Auskunft der Südafrikanischen Tuberkulosevereinigung können Tuberkulosepatienten die medikamentenresistente Form entwickeln, wenn sie ihre Medikamente zu früh absetzen oder sie unregelmäßig einnehmen. Darauf kann die gefährlichere Multiresistenztuberkulose auch Menschen befallen, die zuvor nicht an Tb erkrankt waren. Die Behandlung einer Multiresistenztuberkulose kostet das Zwanzigfache der Behandlung einer normalen Tuberkulose, ist aber weniger erfolgreich, da die Hälfte der MDRTB-Patienten stirbt. In dem Bericht heißt es, die „südafrikanische Tuberkulosekrise gerate trotz kostenfreier Tuberkulosebehandlungen außer Kontrolle“. Zwei Drittel der Bevölkerung sind mit Tuberkulose infiziert, die durch den HI-Virus leicht ausbrechen kann.

Ist 49 ein gefährliches Alter?

„Vorsicht, 49jährige Männer!“ warnt die Zeitung Asahi Shimbun. In Japan werden mehr 49jährige wegen Mord oder Mordversuch festgenommen als Männer aller anderen Altersgruppen. Auf das Konto der 49jährigen gehen auch besonders viele Körperverletzungen. Als nächstes kommen die 47jährigen, gefolgt von den 48jährigen und schließlich den 45jährigen. Warum so viele in diesem Alter? Ein Psychiater aus Tokio sagt, das hänge damit zusammen, daß Männer, die auf die 50 zugehen, an einem Scheideweg ihres Lebens angekommen sind. „Ihre Kinder machen sich selbständig, sie müssen sich um ihre betagten Eltern kümmern, und das Verhältnis zum Ehepartner wird schwieriger“, sagt er. „Sie befinden sich in einer Phase, in der die Kontrolle über ihre Impulse nachläßt und manche impulsiv handeln, obwohl sie sich der Gefahren bewußt sind.“ Wie die Zeitung schreibt, tragen auch Hypotheken, Ausbildungskosten, Druck am Arbeitsplatz, Kündigungen und unsichere Arbeitsplätze zu größerem Streß bei Männern Ende 40 bei.

Nachlassendes Gedächtnis durch Technologie?

Wie die Londoner Sunday Times berichtet, machen einige Ärzte in Japan, den Vereinigten Staaten und Großbritannien die Computertechnologie, beispielsweise elektronische Organizer und Navigationssysteme im Auto, für die stark nachlassenden Gedächtnisleistungen junger Erwachsener verantwortlich. Diese Ärzte behaupten, solche modernen Geräte würden dazu führen, daß der Verstand bei der Erarbeitung von Lösungen immer weniger benutzt werde. Daher könnten sich Arbeitnehmer, die zum Teil noch keine 30 oder 40 Jahre alt seien, kaum noch Namen, Notizen oder Termine merken. Dr. David Cantor vom Psychological Services Institute in Atlanta (Georgia, USA) sagte: „Viele Experten meinen, das Überangebot an Informationen erschwere es einigen Leuten, neue Informationen aufzunehmen . . . Diese Menschen vergessen Dinge, weil sie zu sehr abgelenkt sind, um sie sich gleich richtig zu merken.“ Dr. Takashi Tsukiyama aus Tokio beobachtete, daß diese Schwierigkeiten „nichts mit dem Alter zu tun haben, sondern mit der Lebensweise, beispielsweise wenn man das Gehirn zu wenig benutzt“.

„Eine ernsthafte Bedrohung der öffentlichen Gesundheit“

In den USA steht Suizid in der amtlichen Statistik der Todesursachen an achter Stelle. Jedes Jahr begehen mehr als 30 000 Amerikaner Selbstmord, und mehr als 650 000 machen einen Selbstmordversuch. Laut der Nachrichtenagentur Reuters kommen auf 2 Morde über 3 Suizide. Sowohl öffentliche als auch private Gruppen bezeichnen Suizid als „eine ernsthafte Bedrohung der öffentlichen Gesundheit“. David Satcher, der oberste Amtsarzt der USA, sagte: „Es gibt kaum jemand, der nicht irgendwann in seinem Leben von der Tragödie des Selbstmords berührt wird.“ Wie Reuters berichtet, sind einige der Faktoren, die mit Selbstmord in Zusammenhang gebracht werden, „Depressionen, Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, Mißbrauch von Alkohol und anderen Drogen“.

Mangelnde Bibelkenntnis

In den Vereinigten Staaten steht die Bibel zwar traditionell in sehr hohem Ansehen, doch bei einer kürzlich durchgeführten Studie gaben nur 16 Prozent der nominellen amerikanischen Christen an, täglich in der Bibel zu lesen. Laut der Zeitung The Sun Herald (Biloxi, Mississippi, USA) konnten bei einer anderen Umfrage nur 2 von 10 Befragten sagen, wer die Bergpredigt gehalten hat. Außerdem konnten die Befragten nur 3 oder 4 der Zehn Gebote nennen.

Grapefruitsaft und Medikamente

Die Kombination von verschreibungspflichtigen Medikamenten und Grapefruitsaft kann „das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen und in einigen Fällen ernsthafte Reaktionen“ auslösen, berichtet der UC Berkeley Wellness Letter. Das betrifft vor allem Medikamente zur Senkung des Cholesterinspiegels, Medikamente gegen Bluthochdruck (sogenannte Kalziumantagonisten) und bestimmte Beruhigungsmittel. Interessanterweise wirkt sich die Mischung nicht auf jeden negativ aus, und nicht alle Grapefruitsäfte verursachen Probleme. „Wer Medikamente nimmt und Grapefruitsaft trinkt“, heißt es im Wellness Letter, „sollte seinen Apotheker auf mögliche Wechselwirkungen ansprechen.“

Elefantengedächtnis?

Forscher im Amboseli-Nationalpark (Kenia) haben entdeckt, daß das Überleben einer Elefantenherde entscheidend vom Gedächtnis der ältesten Elefantenkuh abhängt. „Die mit mindestens 55 Jahren ältesten Kühe im Elefantenmatriarchat können zwischen Freunden und Fremden weit besser unterscheiden als . . . 35jährige Elefantenkühe“, berichtete Science News. Dadurch, daß sich die ältesten Elefantenkühe an die tiefen, rollenden Töne sogenannter Kontaktrufe erinnern können, sind sie in der Lage, die Rufe fremder Tiere zu erkennen und die Herde zu ihrem Schutz zusammenzutreiben. In dem Bericht hieß es, daß „eine Elefantenkuh normalerweise die Rufe von 100 Artgenossen unterscheiden kann“. Wenn daher Wilderer eine ältere Elefantenkuh töten, geht der ganzen Herde enormes Wissen verloren.

Der größte Mörder

„Alkohol tötet jährlich 55 000 Jugendliche“, meldet die französische Tageszeitung Le Figaro. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Alkohol unter europäischen Männern zwischen 15 und 29 Jahren die Todesursache Nummer eins. Daneben ist bei 25 Prozent aller Todesfälle Alkohol im Spiel. Dazu zählen Todesfälle durch „Vergiftung, Verkehrsunfall, Suizid und Totschlag“, so die Zeitung. Besonders schlimm ist die Situation in einigen osteuropäischen Ländern, wo „ein Drittel der jungen Männer wohl auf Grund exzessiven Alkoholkonsums vorzeitig sterben wird“. Auf einer Konferenz, die in Stockholm stattfand, verurteilte die WHO-Generaldirektorin Dr. Gro Harlem Brundtland die aggressive Werbung der Alkoholproduzenten, die es Jugendlichen zunehmend erschwere, „eine ausgeglichene und gesunde Einstellung zu Alkohol“ zu entwickeln.

Glücklich sein — Wie?

„Ein dickes Bankkonto ist nicht der Schlüssel zu einem erfüllten Leben. Wohlhabend, populär und einflußreich zu sein ist tatsächlich der unsicherste Weg zur Zufriedenheit.“ Das ist das Ergebnis aktueller psychologischer Untersuchungen. Kennon Sheldon von der University of Missouri-Columbia (USA) sagte: „In westlichen Kulturen will die Werbung uns oft einreden, wir müßten schön, populär und reich sein. Das mag ja die Wirtschaft ankurbeln, aber diejenigen, die sich davon beeinflussen lassen, zählen nicht zu den glücklichsten Menschen.“ Wie der Londoner Independent berichtet, wurden bei einer Umfrage unter mehr als 700 Studenten „Selbstachtung“ und „ein gutes Verhältnis zu anderen“ als wesentliche Glücksfaktoren bezeichnet. Als Grund für das Glücklichsein wurde Geld oft zuletzt genannt. Die Behauptung, daß „ ‚diejenigen, die meinen, Glück könne man nicht kaufen, in Wirklichkeit nur nicht wissen, wo‘, ist damit widerlegt“, schreibt die Zeitung.