Wir beobachten die Welt
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Ratten und Menschen konkurrieren um Nahrung
Weltweit kommen auf jedes neugeborene Kind zehn neugeborene Ratten. Dies berichtet die australische Commonwealth-Organisation für wissenschaftliche und industrielle Forschung (CSIRO). Jeden Tag müssen 360 000 neue Erdenbürger ernährt werden, während gleichzeitig 3,6 Millionen hungrige Ratten dazukommen. In Indonesien beispielsweise decken etwa 60 Prozent der 230 Millionen Einwohner ihren täglichen Kalorienbedarf vorwiegend durch Reis. Allerdings werden dort 15 Prozent der jährlichen Reisernte von Ratten gefressen. Wie der Wissenschaftler Dr. Grant Singleton von der CSIRO vorrechnete, könnte man „mit dem Reis, den die Ratten fressen, ein ganzes Jahr lang mehr als 20 Millionen Indonesier versorgen“.
Hühnersuppe — ein natürliches Erkältungsmittel
Hühnersuppe wird schon lange als traditionelles Heilmittel gegen Erkältungskrankheiten verwendet. Dr. Irwin Ziment, Lungenspezialist an der Universität von Kalifornien in Los Angeles, erklärt, warum: „Huhn enthält, wie die meisten Nahrungsmittel mit Protein, eine natürliche Aminosäure namens Cystein, die beim Suppenkochen freigesetzt wird. Cystein weist eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit einem Medikament namens Acetylcystein auf, das Ärzte ihren Patienten bei Bronchitis und Entzündungen der Atemwege verschreiben“ (Wundermedizin Nahrung). Dieser Wirkstoff, der ursprünglich aus den Federn und der Haut von Hühnern gewonnen wurde, ist ein so genanntes Mukolytikum, das den Schleim in der Nase, im Hals und in der Lunge verdünnt und so den Schleimabfluss fördert. Hühnersuppe wirkt ähnlich. Um die Wirksamkeit der Suppe bei Erkältungen noch zu verbessern, empfiehlt Dr. Ziment, sie mit Knoblauch, Zwiebeln und scharfen Gewürzen wie Chili anzureichern.
Die Franzosen und das Übersinnliche
Die Franzosen gelten zwar als Rationalisten, dennoch glauben viele von ihnen an das Übersinnliche. Laut Untersuchungen, von denen die französische Tageszeitung Le Monde berichtete, „glaubt ein Drittel der Bevölkerung, die Persönlichkeitsmerkmale eines Menschen würden von seinem Sternzeichen bestimmt; ein Viertel glaubt den Voraussagen von Horoskopen“. Ungefähr 50 Prozent glauben an Wunderheilungen und an Telepathie. Wie die Wissenschaftler überrascht feststellten, schließt wissenschaftliches Interesse den Glauben an das Paranormale nicht aus. Im Gegenteil, Menschen mit sehr geringer wissenschaftlicher Bildung neigten weniger zu Leichtgläubigkeit als diejenigen mit sehr guten wissenschaftlichen Kenntnissen.
Tödlicher Hitzschlag
Im vergangenen Sommer starb der US-Sportler Korey Stringer an Hitzschlag. Gemäß einem Kommentar der Zeitschrift Time werde der menschliche Körper bei großer Anstrengung nicht wirksam gekühlt, weil der Schweiß bei feuchtheißem Wetter nicht schnell genug verdunste. Steigt die Körpertemperatur dann auf ein potenziell lebensgefährliches Maß an, droht Hitzschlag. Zu den Warnzeichen für einen Hitzschlag können Schwindelgefühl, Kopfschmerzen und Übelkeit gehören sowie Schwäche, geistige Verwirrung, beschleunigter Puls und heiße, trockene, gerötete Haut. Als lebensrettende Maßnahme muss der Betreffende sofort mit Eiswasser, Eispackungen oder anderen Mitteln gekühlt werden. Vorbeugen ist jedoch besser als Heilen. Die Time empfahl: „Treiben Sie zur heißesten Tageszeit möglichst keinen Sport. Tragen Sie weite Kleidung, die Luft an den Körper lässt. Denken Sie auch daran, reichlich zu trinken“, vor allem Wasser. Wie es hieß, „können harntreibende Getränke wie Alkohol, Tee und Colagetränke den Flüssigkeitsverlust sogar noch vergrößern“.
Fragwürdige Praktiken der Tabakindustrie
Mehrere Tabakkonzerne „haben Rauchern vorgegaukelt, sie würden Zigaretten mit geringeren Teer- und Nikotinwerten rauchen, als tatsächlich der Fall ist“. Dies berichtet die britische Zeitschrift New Scientist, gestützt auf geheime Dokumente der Tabakindustrie. Ein Beispiel: 1990 war der Grenzwert für Teer durch EU-Beschluss auf 15 Milligramm pro Zigarette festgelegt worden, der Nikotingehalt wurde ebenfalls limitiert. Aus den Unterlagen eines Tabakkonzerns geht jedoch hervor, dass das Unternehmen an seinen Zigaretten dennoch nichts geändert hat; stattdessen hat es das Verfahren manipuliert, mit dem die Schadstoffwerte gemessen werden. Wie konnten die Konzerne damit durchkommen? Wie der New Scientist anmerkt, „war dies den Tabakkonzernen deshalb möglich, weil sie die Tabak-Kommission, die diese Tests vorschreibt, unter Kontrolle haben“. Stella Bialous von der Weltgesundheitsorganisation meinte dazu: „Das zeigt, wie nutzlos diese Vorschriften zum Schutz der Öffentlichkeit sind.“
Älteste Druckwerbung
Chinesische Archäologen haben die wahrscheinlich älteste auf Papier gedruckte Werbung der Welt entdeckt, so das chinesische Nachrichtenmagazin People’s Daily Online. In der chinesischen Provinz Hunan fand man in einem Grab zwei Stück Packpapier, mit denen Farbstoff für Ölfarben verpackt wurde. Dieses Papier ist ungefähr 700 Jahre alt. „Oben rechts auf den Papierbogen beschreiben 70 chinesische Schriftzeichen die Sorte, die Qualität und die Eigenschaften der Ware, die Geschäftsanschrift ist ebenfalls aufgedruckt“, heißt es in der Meldung. Sprachlich klingt diese Werbung teilweise überraschend modern, wenn dort etwa steht: „Im Vergleich mit anderen Ölfarben ist der Farbton unseres Produkts einzigartig.“ Der Bericht weist darauf hin, dass Papier erst im 12. Jahrhundert nach Europa kam und Gutenberg seine Drucktechnik im 15. Jahrhundert erfand. Weiter heißt es: „Papierherstellung ist in China bereits im Jahr 105 u. Z. nachzuweisen, als Ts’ai Lun den ersten Bogen Papier herstellte; schon im 9. Jahrhundert wurde in China mit Holzblöcken gedruckt.“
Kirche und Kommerz
Angesichts niedriger Besucherzahlen und rückläufiger Spenden eröffnen in den Vereinigten Staaten immer mehr Kirchen weltliche Geschäfte, um ihre Rechnungen bezahlen zu können. „Das ist die Zukunft aller offensiven Kirchen“, sagt Stephen Munsey, leitender Geistlicher des Family Christian Center in Munster (Indiana). Gemäß dem Wall Street Journal betreiben Kirchen die verschiedensten Geschäfte: angefangen vom Kaffeeausschank und Gebäckverkauf im Kirchenfoyer bis hin zum kompletten Restaurantbetrieb auf dem Kirchhof. In Jacksonville (Florida) eröffnete eine Kirchengemeinde direkt neben der Kirche ein Einkaufszentrum, einschließlich Reisebüro, Friseursalon und Restaurant. Der Gründer dieser Kirche, Bischof Vaughn McLaughlin, sagt: „Jesus wollte, dass wir die Gaben aus seiner Hand entgegennehmen und sie Zinsen bringen lassen.“ Nach Aussage des Bischofs haben die kircheneigenen Geschäfte im Jahr 2000 über 2 Millionen Dollar eingenommen.
Harmloses Haschisch?
„Ein neuer Bericht entkräftet die Behauptung, Haschisch sei ungefährlich. Er macht deutlich, dass dieses Rauschgift stärker geworden ist und zu schwerwiegenden und anhaltenden Gesundheitsschäden führen kann“, meldete der Londoner Independent. Heather Ashton, Professorin an der Universität Newcastle (Großbritannien), erklärt: „Haschisch wirkt auf fast jedes Körpersystem. Es vereint in sich viele der Eigenschaften von Alkohol, Beruhigungsmitteln, Opiaten und Halluzinogenen.“ Haschisch beeinträchtigt gravierend die Fahrtüchtigkeit und kann akute psychische Störungen auslösen, einschließlich Schizophrenie. Das Rauschgift schadet der Lunge 5-mal mehr als Zigaretten; es kann seltene Formen von Kehlkopfkrebs verursachen und bei manchen Jugendlichen zu tödlichem Herzversagen führen. So enthielt eine Marihuanazigarette in den 1960er Jahren durchschnittlich 10 mg des Wirkstoffs THC, der das Gehirn schädigt. „Aufgrund ausgeklügelter Anbau- und Pflanzenzuchtmethoden kann ein Joint heutzutage allerdings 150 mg THC enthalten, und falls er zusätzlich Haschischöl enthält, sogar bis zu 300 mg“, kommentierte die Zeitung.
Verstehen wir, was der Arzt sagt?
„Mit der Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten hapert es“, meldet die brasilianische Zeitung Folha de S. Paulo. Dies geht aus einer Untersuchung hervor, die in der Notaufnahme einer Kinderstation eines Krankenhauses in São Paulo gemacht wurde: 25 Prozent der Eltern verließen mit ihren Kindern das Sprechzimmer, ohne zu verstehen, was der Arzt diagnostiziert hatte; 24 Prozent konnten die unleserliche Handschrift auf dem Rezept nicht entziffern und 90 Prozent konnten sich nicht an den Namen des Arztes erinnern. Eine derartig gestörte Kommunikation hat verschiedene Ursachen. Dazu zählen „hastige und unpersönliche“ Konsultationen, die bewirken, dass die Patienten „mit der Diagnose des Arztes unzufrieden sind und ihr misstrauen“. Ferner würden die Ärzte übertrieben viele Fachwörter gebrauchen und aufgrund moderner medizinischer Tests nicht mehr so viele Fragen stellen wie früher. In dem Bericht wird auf einen weiteren Faktor hingewiesen, den eine Psychologin beschrieb: Viele Ärzte bauen einen „emotionalen Schutzschild“ auf, „um sich gegen Schmerzen, Leid, Furcht und Todesangst zu wappnen“.