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Neue Trends bei Video- und Computerspielen

Neue Trends bei Video- und Computerspielen

Neue Trends bei Video- und Computerspielen

„Das meistverkaufte Videospiel des letzten Jahres war ‚Grand Theft Auto 3‘ “ („Newsweek“). Das Ziel dieses Spiels besteht darin, in einer kriminellen Vereinigung Karriere zu machen und zu diesem Zweck Verbrechen wie Zuhälterei oder Mord zu unterstützen. „Jede Handlung des Spielers hat Folgen“, schreibt „Newsweek“. Wer mit einem gestohlenen Wagen Fußgänger tötet, hat die Polizei auf den Fersen. Erschießt man einen Polizisten, schaltet sich das FBI ein. Bringt man einen FBI-Agenten um, versucht das Militär, einen auszuschalten. Das Spiel ist eigentlich für über 17-Jährige gedacht, aber offenbar wurde es auch schon an Jüngere verkauft. Wie es heißt, interessieren sich sogar 12-Jährige dafür.

DAS erste moderne Computerspiel hieß „Spacewar“ und wurde 1962 entwickelt. Das Spiel hatte das Ziel, Asteroiden und feindliche Raumschiffe abzuwehren. Diesem Spiel sollten mit der Zeit zahllose ähnliche Spiele folgen. Mit der Verbreitung immer leistungsfähigerer Heimcomputer in den 1970er und 1980er Jahren wurden Computerspiele ständig populärer. Es gibt Abenteuerspiele, Fragespiele, Strategiespiele und Actionspiele. Bei einer Art von Strategiespiel muss der Spieler das Wachstum von Städten oder ganzen Zivilisationen planen und kontrollieren. Viele Spiele simulieren auch Sportarten wie Eishockey oder Golf.

Manche Spiele werden als lehrreich und unterhaltend gepriesen. So kann man versuchen, einen Jumbo zu landen, man kann einen Rennwagen oder eine Dampflok fahren, snowboarden oder um die Welt reisen. Doch einige Actionspiele, die so genannten Ballerspiele, werden oft wegen ihres gewalttätigen Inhalts kritisiert. Diese Spiele haben gemeinsam, dass der Spieler eine Waffe wählt, damit auf verschiedene menschliche oder nichtmenschliche Gegner schießt und sie tötet.

Ein neuer Trend — Onlinespiele

Das Land Britannia hat etwa 230 000 Einwohner. Dort leben die verschiedensten Menschen — unter anderem Soldaten, Schneider, Schmiede und Musiker. Sie führen Krieg, bauen Städte, eröffnen Geschäfte, heiraten und sterben. Doch dieses Britannia existiert nicht in der Wirklichkeit. Es ist eine virtuelle mittelalterliche Welt, die die Spieler gleichzeitig zu Konkurrenten und gemeinsamen Akteuren werden lässt. Es ist Teil eines Onlinespiels. Diese Form des Computerspiels wird immer populärer und gilt als „der nächste große Knüller“ in der Branche. Bei seinem Start im Jahr 1997 war „Ultima Online“ — das Spiel, zu dem das Fantasiereich Britannia gehört — das erste Onlinespiel überhaupt. Seitdem sind viele andere dazugekommen und weitere werden noch entwickelt.

Was ist bei dieser Art von Spiel anders? Im Spielverlauf begegnen einem verschiedene Charaktere, die jedoch nicht vom Computer gesteuert werden, sondern von anderen Spielern, die gleichzeitig online sind. Ein und dasselbe Spiel kann mehrere Tausend Teilnehmer haben. Bei „Ultima Online“ haben angeblich schon Spieler aus 114 Ländern gleichzeitig mitgemacht. Vielleicht sind diese Spiele vor allem deshalb so beliebt, weil mit ihnen gewisse soziale Kontakte einhergehen. Die Spieler können miteinander chatten und haben das Gefühl, zu einer globalen Gemeinschaft zu gehören.

Das große Geschäft

Die Video- und Computerspielindustrie blickt optimistisch in die Zukunft. In Amerika erzielte sie 1997 Jahreseinnahmen in Höhe von 5,3 Milliarden Dollar, und weltweit wurden mindestens 10 Milliarden Dollar umgesetzt. Dieser Trend scheint nicht im Geringsten nachzulassen. Für die nächsten fünf Jahre wird mit einem Wachstum des Marktes von 50 bis 75 Prozent gerechnet.

Nach Angaben des Instituts Forrester Research loggen sich Tag für Tag mehr als eine Million Teilnehmer in verschiedene Internetspiele ein, und parallel zur Zunahme leistungsfähiger Breitbandanschlüsse für das Internet soll das Interesse an Onlinespielen weiter zunehmen. Wer als Kind mit Computerspielen groß geworden ist, hört nicht damit auf, nur weil er älter wird. Ein langjähriger Spieler sagt: „Dank der Computerspiele kann man sich mittlerweile mit Leuten aus aller Welt treffen.“

Sind all diese Spiele harmlos oder bergen sie gewisse Gefahren in sich? Wir werden sehen.