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Wir beobachten die Welt

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Müll in Gold verwandelt

Eine japanische Bergwerksgesellschaft hat ein einfaches und profitables Verfahren zur Edelmetallgewinnung entwickelt. Anstatt mit viel Zeit- und Geldaufwand Erz zu suchen, gewinnt ein Hüttenwerk in der Präfektur Akita Edelmetalle jetzt durch Einschmelzen ausrangierter Handys und Computer, schreibt die Tokioer Zeitung IHT Asahi Shimbun. Der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens erklärt: „Aus einer Tonne gebrauchter Handys — ohne Batterien — erhält man einige hundert Gramm Gold.“ Verglichen mit herkömmlichen Abbauverfahren ist die Ausbeute in dieser „Großstadtmine“ pro Tonne Material unter Umständen rund zehnmal höher als bei Erz. Dabei waren nicht einmal zusätzliche Investitionen für die Umrüstung der Maschinen nötig, denn Gold wird aus Handys nicht viel anders gewonnen als Metalle aus Erz.

Wachsame Lamas

Nordamerikanische Rancher setzen immer häufiger Lamas zum Schafehüten ein. Wie die kanadische Zeitung The Globe and Mail berichtet, „sprechen Lamas gut auf andere Tiere an, die sie um sich haben“. Kampfbereit bewachen sie ihre Herde, stoßen Alarmrufe aus, halten die Schafe zusammen, verjagen Eindringlinge und gehen mit Vorder- und Hinterhufen auf Raubtiere los. Manche Bauern halten statt Wachhunden lieber Lamas, weil sie relativ billig sind. Die Zeitung nennt noch einen anderen Grund: „Lamas weiden und schlafen mit den Schafen, wodurch keine zusätzlichen Ausgaben für die Haltung entstehen — und sie können einige Jahre älter werden als die üblichen Wachhunderassen.“ Ein kanadischer Schafzüchter und Lamahalter beschreibt die Vorteile der Lamas folgendermaßen: „Sie kosten nichts“ und „bellen nicht“.

Erfrischende Substanz aus der Natur

Ein Forscherteam in Deutschland hat eine chemische Verbindung isoliert, deren kühlende Wirkung 35-mal stärker ist als die von Menthol, allerdings ohne Minzgeschmack. Die Substanz, die in Bier und Whisky von Natur aus vorkommt, wurde an der Deutschen Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie in Garching bei München entdeckt. In der Zeitschrift New Scientist wird der Leiter des Forscherteams, Thomas Hofmann, zitiert, der sagte: „Sie könnte vielen Produkten, zum Beispiel Bier, Tafelwasser, Limonaden, Schokolade und anderen Süßigkeiten, einen herrlich frischen Geschmack geben.“ Da die Substanz im Vergleich zu Minze schon in 250fach geringerer Konzentration einen Kühleffekt auf der Haut bewirkt, könnte sie Kosmetika und Lotionen eine frische Note verleihen.

Dung und Supermikroben

„In ganz Europa sind Felder mit gefährlichen Mengen Antibiotika aus der Nutztierhaltung verseucht“, so zu lesen in der Zeitschrift New Scientist. In der Europäischen Union und in den Vereinigten Staaten werden Nutztieren zur Wachstumsförderung und zur Vorbeugung gegen Krankheiten jährlich über 10 000 Tonnen Antibiotika verabreicht. „Bei neueren Forschungen ist man nun auf einen direkten Zusammenhang zwischen dem vermehrten Einsatz dieser Tierarzneimittel und dem Auftreten antibiotikaresistenter Mikroben gestoßen, die bei Menschen Krankheiten hervorrufen“, so die Zeitschrift. „Die Arzneimittel, die beim Düngen mit dem Dung auf die Felder ausgebracht werden, könnten in unsere Nahrung und unser Wasser gelangen.“ Weiter heißt es im New Scientist: „[Sie] verseuchen die Pflanzen, die uns zur Nahrung dienen.“

Großeltern „adoptieren“

Der spanischen Zeitung El País zufolge wollen einige Familien in Spanien 66 ältere Menschen „adoptieren“. „Durch dieses Programm“, so die Zeitung, „soll Personen, die nicht mehr allein leben können, eine Alternative zum Altenheim geboten werden.“ Unter den Interessenten, die Betagte aufnehmen wollen, sind Ehepaare in den Fünfzigern, die mit einem älteren Menschen zusammenleben möchten. Daneben gibt es Familien mit kleinen Kindern, die gern einen Großvater oder eine Großmutter zu Hause hätten. Die Adoptivfamilien erhalten zwar Beihilfe, „aber es ist nicht das Geld, das sie in Wirklichkeit motiviert“, erklärt die Leiterin des Programms, Marisa Muñoz-Caballero. „Wäre dies der Fall, würde ihnen die Lust bald vergehen, denn für ältere Personen zu sorgen ist anstrengend.“

Häusliche Gewalt in Europa

Gemäß einem Bericht der EU-Kommissarin für Arbeit und Soziales, Anna Diamantopoulou, wird „in Europa eine von fünf Frauen irgendwann in ihrem Leben Opfer von Gewalt durch ihren männlichen Partner“. Auf der Ministerkonferenz zum Thema „Gewalt gegen Frauen“, die Anfang des Jahres in Spanien stattfand, stellte Frau Diamantopoulou fest: „Die Gewalt von Männern gegenüber Frauen zwischen 15 und 44 hat auf der ganzen Welt mehr Todesfälle und Behinderungen zur Folge, als durch Krebs, Malaria, Verkehrsunfälle und Krieg insgesamt verursacht werden.“ Im Vereinigten Königreich „stirbt jeden dritten Tag eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt“, und „in Irland werden mehr als die Hälfte aller ermordeten Frauen von ihrem Partner oder Ehemann getötet“. „50 Prozent der Scheidungsfälle [in Österreich] beruhen auf Klagen von Frauen über die Misshandlung durch den Ehemann“, berichtet die französische Tageszeitung Le Monde.

Kinder vor dem Ertrinken schützen

Nach Angaben des BMJ (bisher British Medical Journal) ist Ertrinken in 26 der reichsten Länder der Welt die zweithäufigste Todesursache bei Kindern bis zu 14 Jahren. „Babys ertrinken am ehesten zu Hause (meistens in der Badewanne), Kleinkinder vorwiegend in Schwimmbecken oder Teichen in unmittelbarer Nähe und größere Kinder in Gewässern wie Seen und Flüssen“, heißt es in der Zeitschrift. Zur Verhütung solcher Unfälle geben Fachleute folgende Empfehlungen: Babys in der Badewanne oder am Wasser niemals aus den Augen lassen; Teiche oder Schwimmbecken im eigenen Garten so einzäunen, dass sie vom Haus her unzugänglich sind; Kinder nie allein oder an abgelegenen Stellen schwimmen lassen; Wiederbelebungsmaßnahmen erlernen.

Frühe Pubertät

„Der Pubertätsbeginn verschiebt sich“, berichtet die Berliner Zeitung. Zumindest aus biologischer Sicht endet die Kindheit heute nicht selten schon im Alter von zehn bis zwölf Jahren oder eher. Überall auf der Welt ist diese Tendenz beobachtet worden, doch über die Gründe ist man sich noch im Unklaren. Als mögliche Ursachen werden bessere Ernährung und ein Rückgang der Infektionskrankheiten genannt. Andere machen Umweltgifte dafür verantwortlich, besonders die Stoffe, deren Wirkung dem weiblichen Hormon Östrogen ähnelt. Wo auch immer die Ursachen liegen, wer früher geschlechtsreif ist, kann früher sexuell aktiv werden. „Zwischen Sandkastenspielen und ersten sexuellen Erfahrungen liegen oft nur wenige Jahre“, heißt es in dem Blatt.

Verdrießlichkeit kann tödlich sein

„Missmutige Menschen neigen eher zu Schlaganfällen“, konstatiert die spanische Zeitschrift Diario Médico. Ärzte haben schon längst erkannt, dass aggressives Verhalten mit einem erhöhten Risiko an Koronarerkrankungen einhergeht. Gemäß neueren Forschungen erhöht ein solches Verhalten auch das Schlaganfallrisiko. Wie bei einer Untersuchung von 14 000 Erwachsenen festgestellt wurde, besteht für Menschen unter 60, die sich leicht verärgern lassen, ein dreifach höheres Schlaganfallrisiko. Gemäß dem Bericht scheint dies daran zu liegen, dass Ärger den Blutdruck deutlich erhöhen, die Gefäße stark verengen und die Bildung von Blutgerinnungsstoffen erheblich fördern kann. Im Lauf der Zeit könne dadurch die Blutversorgung im Gehirn beeinträchtigt werden.