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„Handysucht“

„Handysucht“

„Handysucht“

VON EINEM ERWACHET!-MITARBEITER IN JAPAN

„DIE Liebe zu Handys wächst sich zur Suchtgefahr aus“, schlagzeilte die japanische Tageszeitung The Daily Yomiuri. Suchtgefahr? „Junge Leute betrachten Handys anscheinend fast als einen ihrer Körperteile und geraten mitunter sogar in Panik, wenn sie es mal nicht dabeihaben“, hieß es als Erklärung in der Zeitung. Aus Angst, von den anderen abgeschnitten zu sein, lassen viele ihr Handy überall und zu jeder Zeit an. Wenn sie „keine SMS erhalten, werden sie unruhig oder sind gereizt und haben das Gefühl, von niemand gebraucht zu werden“. Wegen dieses unguten Gefühls beantworten sie auch postwendend jede eingehende SMS, obwohl dies oft gar nicht nötig ist.

Natürlich können Handys auch von Vorteil sein. In Notfällen haben sie sich oftmals sogar als außerordentlich wichtig erwiesen. Auch in anderen Fällen ist die Verwendung von Mobiltelefonen nicht unbedingt verkehrt, solange man dabei eben vernünftig bleibt. Eine „Handysucht“ könne allerdings nach Aussage mancher Fachleute der normalen Kommunikationsfähigkeit schaden. Eine Sekundarschullehrerin in Osaka beklagte, wegen der Handys würden die Kinder „es verlernen, den Gesichtsausdruck, das Verhalten und den Tonfall anderer zu deuten. Deswegen sind die Kinder aggressiver und nehmen keine Rücksicht auf die Gefühle anderer“, so die Zeitung.

Abschließend hieß es in dem Artikel: „Es scheint unvermeidlich, dass immer mehr Kinder auf Mobiltelefone umsteigen werden. Nur wenn Erwachsene Kindern bei der Nutzung von Mobiltelefonen auch ein gutes Beispiel geben, werden sich die negativen Auswirkungen des Trends auf ein Mindestmaß beschränken lassen.“