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Wir beobachten die Welt

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Fettsucht — Grund zu wachsender Besorgnis weltweit

Fettleibigkeit bei Erwachsenen und Kindern „nimmt weltweit bestürzende Ausmaße an“ und macht sich jetzt auch in einigen der ärmsten Länder der Welt breit, so berichtete die Zeitschrift The Lancet. Nach Aussage des Wirtschaftswissenschaftlers und Lebensmittelepidemiologen Barry Popkin von der Universität von Nordkarolina ist dies teilweise auf technische Fortschritte zurückzuführen, die die Gewinnung von Speiseölen wie Maiskeim-, Soja- und Baumwollsaatöl ermöglicht haben. „In asiatischen und afrikanischen Ländern sind diese Öle die hauptsächlichen Lieferanten zusätzlicher Kalorien in der täglichen Nahrung“, hieß es in The Lancet. Aufgrund der Agrar- und Handelspolitik der Regierungen ist außerdem die Einfuhr von Zucker zu Niedrigpreisen möglich, sodass Lebensmittelhersteller über ein Billigprodukt verfügen, mit dem sie die Nahrungsmittel geschmacklich verbessern können. Und da die Technik in vielen Lebensbereichen Einzug hält, brauchen sich die Menschen immer weniger zu bewegen und benötigen deshalb auch weniger Energie. All das hat zur Folge, dass sie nach und nach zunehmen. Sorgen bereitet Ernährungs- und Gesundheitsexperten, dass Fettleibigkeit zu chronischen Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann.

Seltsamer neuer Organismus entdeckt

Laut dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel haben Wissenschaftler an der Regensburger Universität auf dem vulkanischen Meeresgrund nördlich von Island eine interessante Mikrobe entdeckt. Sie gedeiht nur in brühheißem, sauerstofffreiem und schwefelhaltigem Wasser. Die Bakterien verdanken ihren Namen, Nanoarchaeum equitans (zu Deutsch: reitender Urzwerg), dem Umstand, dass sie auf einem weit größeren Bakterium namens Ignicoccus (Feuerkugel) leben, auf das sie anscheinend für ihr Wachstum angewiesen sind. Mit einem Durchmesser von nur 400 millionstel Millimetern sind die Mikroben so klein, dass es in dem Bericht hieß: „Mehr als sechs Millionen Exemplare finden Platz auf einer Nadelspitze“. Sie sind auch insofern außergewöhnlich, als ihr Erbgut nicht einmal 500 000 Basenpaare umfasst. „Damit ist der Urzwerg das Lebewesen mit dem kleinsten bisher bekannten Genom“, schrieb Der Spiegel.

Prominentenkult

„Neue psychologische Forschungen weisen darauf hin, dass der allgemeine Prominentenkult im Leben vieler Leute den Platz der Religion eingenommen hat“, meinte der Psychiater Dr. Raj Persaud. In einem Artikel für die Londoner Sunday Times schrieb er, je schwächer jemandes religiöse Überzeugung sei, desto eher würden Prominente für ihn zu Kultfiguren. Das zeigt sich daran, dass manche Leute bereit sind, viel Geld für Gegenstände zu bezahlen, die eine Berühmtheit besaß oder auch nur berührte. Außerdem, so erklärte Dr. Persaud, orientieren sich Menschen, die einen solchen Prominentenkult betreiben, in Bezug auf Wertvorstellungen und Lebensstil an ihrem Lieblingsidol, das sie oftmals als unfehlbar betrachten und für das ihrer Meinung nach „andere Regeln gelten, die von gewöhnlichen Sterblichen nicht verstanden werden können und bei denen man Zugeständnisse machen muss“. Der große Einfluss von Berühmtheiten auf andere Menschen zeigt sich laut Aussage von Dr. Persaud zudem an den Verkaufszahlen von Produkten, für die Prominente werben, sowie an Entscheidungen in wichtigen Gesundheitsfragen — auch hier orientiert man sich an Prominenten. Dr. Persaud meinte weiter: „Das deutet darauf hin, dass Berühmtheiten durch den Prominentenkult tatsächlich zu den mächtigsten Menschen auf dem Erdball gemacht werden — zu einem Abbild von Göttern in unserer Mitte.“

Fünfundzwanzig Prozent aller Blinden weltweit leben in Indien

„In Indien leben traurigerweise 12 Millionen Blinde — 25 Prozent aller Blinden weltweit“, schrieb die indische Zeitung Deccan Herald. Nach einem Bericht von Youth Vision India (2002), der sich auf Daten von Hochschulen und Schulen in mehr als 40 Städten in ganz Indien stützt, sind „sich über 50 Prozent der Jugendlichen, die Sehstörungen haben, dessen nicht einmal bewusst“. Wie sich herausgestellt habe, handle es sich bei den meisten Sehstörungen um Brechungsfehler und grauen Star — beides korrigierbar. Der Zeitungsartikel führte ein „fehlendes Bewusstsein“ und „zu wenige Augenärzte“ als Hauptgründe für die Problematik in Indien an. Weiter konnte man lesen: „In Indien gibt es nur 5 000 Optiker, die WHO empfiehlt 40 000.“

Übersetzung der Bibel für die Inuit fertig

Die Kanadische Bibelgesellschaft hat das 23-jährige Übersetzungsprojekt der gesamten Bibel ins Inuktitut, die Sprache der Inuit in Kanada, abgeschlossen. Die Übersetzung war ein schwieriges Unterfangen. Wie Hart Wiens, der Leiter der Abteilung Bibelübersetzung der Kanadischen Bibelgesellschaft, erklärte, „war es schwierig, einer Kultur, in der es nur Robben, Walrosse und sehr wenige Pflanzen gibt, etwas von einer Kultur mit Schafen, Kamelen, Eseln und Palmen zu vermitteln“. Beispielsweise habe „die Bibel viele Wörter für Palmen. Aber in Nunavut [ein Territorium im nördlichsten Zipfel Kanadas] gibt es überhaupt keine Bäume, sodass es schwer ist, einen Begriff für Palmen zu finden.“ Inuktitut ist die Muttersprache von annähernd 28 000 Kanadiern. Wie die National Post schrieb, „ist die Bibel nun in mindestens 2 285 Sprachen erhältlich“.

Internetgefahren

Laut der Londoner Times führt Großbritanniens größte Eheberatungsstelle (Relate) den Missbrauch des Internets als häufigen Grund für Eheprobleme an. „Männer und Frauen beklagen sich darüber, regelrechte Internetwitwen oder -witwer zu werden, weil ihr Partner sie stundenlang allein lässt und derweil die Zeit am Computer verbringt, wo er mit Fremden in Chatrooms kommuniziert, Musik oder Spiele herunterlädt oder sich pornographisches Material anschaut.“ Die Eheharmonie wird mitunter auch durch Websites bedroht, über die man per E-Mail alte Romanzen wieder aufwärmen oder Cybersex haben kann. Relate steht 90 000 Paaren im Jahr mit Rat zur Seite; 10 Prozent davon machen das Internet für ihre Eheprobleme verantwortlich. Und die Problematik greift immer weiter um sich. Die leitende Geschäftsführerin von Relate, Angela Sibson, meinte: „Unsere Berater sagen, dass das Internet immer mehr zu einem Beziehungskiller wird.“

Herausforderungen einer älter werdenden Bevölkerung

„Die Überalterung der Bevölkerung ist ein weltweites Phänomen, das jeder Mann, jede Frau und jedes Kind überall auf der Erde früher oder später zu spüren bekommen wird. . . . Bis zum Jahr 2050 wird es zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte mehr ältere als junge Menschen geben“, sagte Ivan Šimonovic, Präsident des UN-Wirtschafts- und Sozialrats, auf der Zweiten Weltkonferenz zu Fragen des Alterns, die im April 2002 in Madrid stattfand. UN-Generalsekretär Kofi Annan teilte der Konferenz mit, in weniger als 50 Jahren werde die Zahl der über 60-Jährigen von 600 Millionen auf nahezu 2 Milliarden ansteigen und die Zahl aller Kinder unter 15 Jahren übertreffen. 80 Prozent der älteren Menschen werden in den Entwicklungsländern leben. Beigetragen zu der veränderten Bevölkerungssituation haben eine längere Lebenserwartung und zurückgehende Geburtenraten. Die Konferenz forderte mehr medizinisches Personal und ärztliche Dienste, damit man den besonderen Bedürfnissen älterer Menschen gerecht wird und sie „in Sicherheit und Würde“ altern können.

Anstößige Briefmarken

„Religiöse Persönlichkeiten und Themen auf Briefmarken können manchmal echte Probleme bereiten“, hieß es in der israelischen Zeitung The Jerusalem Post. Einem Einwanderer aus Südafrika namens Alan Silver fiel eine der Briefmarken auf, die die Post herausgegeben hatte, um die hebräischen Monate darzustellen. „Mit einer Lupe sah Silver, dass auf der Briefmarke mit dem Elul-Motiv an verschiedenen Stellen der Name Gottes stand, der laut jüdischem Gesetz nur für heilige Zwecke verwendet werden darf“, so die Zeitung. Er zeigte die Briefmarke seinem Rabbi, „der verfügte, es sei unter dem jüdischen Gesetz verboten, die Elul-Briefmarke zu verwenden. Man dürfe sie nicht kaufen, sagte er, und wer eine besitze, müsse sie zu der Sammlung heiliger Texte legen, die später in der Erde vergraben werden, statt sie einfach in den Mülleimer zu werfen.“ Das war nicht das erste Mal, dass man derlei Probleme wegen einer Briefmarke hatte. Schon früher hatten sich einige Anhänger des Lubawitscher Rebbe Menachem Mendel Schneerson gegen eine Briefmarke verwahrt, die eigentlich zum Gedenken an ihn konzipiert war. Sie behaupteten, er sei „nicht gestorben“. Andere meinten, es sei „unpassend, dass die Rückseite einer Briefmarke, auf der ihr Rebbe zu sehen ist, abgeleckt oder die Vorderseite abgestempelt“ werde. Die Briefmarke wurde nicht ausgegeben.