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Das Geheimnis eines Miniaturohrs gelüftet

Das Geheimnis eines Miniaturohrs gelüftet

Das Geheimnis eines Miniaturohrs gelüftet

„Im vergangenen Jahrzehnt haben Biologen eine neue Technik entdeckt, die es Tieren ermöglicht, Geräusche zu orten“, schreibt die Zeitschrift Science News. „Die Entdeckung wurde gemacht, als man herausfand, dass eine bestimmte parasitäre Fliegenart mithilfe ihres Gehörs Grillen aufspüren kann, obwohl ihr Kopf für die bis dato bekannten Schallortungssysteme zu klein ist.“ Derartige Mechanismen setzen normalerweise einen gewissen Abstand zwischen zwei Trommelfellen voraus.

Laut einer neueren Studie der Cornell University (USA) „können weibliche Fliegen der Art Ormia ochracea Schallquellen ebenso exakt orten wie eine Eule, nämlich auf 2 Grad genau“, obwohl der Abstand zwischen ihren miteinander verbundenen Trommelfellen kaum einen Millimeter beträgt. Die eulenartige Präzision ihres Gehörs verdankt die Fliege einem raffinierten Hörapparat.

Die Trommelfelle dieses Insekts sind durch eine Art Brücke miteinander verbunden, die es den beiden Membranen ermöglicht, als Einheit hin- und herzuschwingen — etwa wie eine Wippe auf einem Kinderspielplatz. Wenn das Zirpen einer Grille die Fliege erreicht, werden die Vibrationen des näher gelegenen Trommelfells fast zeitgleich in das andere Trommelfell übertragen, wodurch dieses Trommelfell auf denselben Ton gedämpft reagiert. Daher schwingt die Membran, die der Grille näher liegt, stärker. Das ermöglicht es der Fliege, ihr potenzielles Ziel zu orten und anzusteuern.

Welchen praktischen Nutzen hat diese Entdeckung? Die Forscher hoffen, dass sie dazu beitragen wird, etwa die Technik von Mikrofonen und Hörgeräten zu verbessern. Letztere könnte man dann beispielsweise so konstruieren, dass sie „den Ton vor allem aus der Blickrichtung des Hörers aufnehmen“, heißt es in dem Bericht. Zweifellos, die erstaunlichen Schöpfungswerke Jehovas sind Zeugnisse überragender Weisheit! (Hiob 42:2).

[Bildnachweis auf Seite 31]

R. Hoy/Cornell University

Obere Bilder: R. Wyttenbach/Cornell University