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Wir beobachten die Welt

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Langusten finden den Heimweg

„Langusten besitzen die unerklärliche Fähigkeit, sogar dann den Heimweg zu finden, wenn man ihnen die Augen abdeckt, mit ihnen im Kreis fährt und sie in unbekannte Gewässer wirft“, schreibt die kanadische Zeitung National Post. Forscher fingen bei den Florida Keys Dutzende von Langusten ein, setzten sie in dunkle Behälter und ließen sie bis zu 37 Kilometer weit entfernt wieder frei. Obwohl sie nichts sahen, wanderten die Tiere zielstrebig wieder zu ihrem Ausgangsort. Wie die Forscher sagten, sei bisher bei keinem wirbellosen Tier ein derart ausgeprägtes Navigationsvermögen nachgewiesen worden. „Was wir auch anstellten, die Langusten wussten stets, in welche Richtung es nach Hause ging“, berichtete der Forschungskoordinator Dr. Kenneth Lohmann. „Wenn man es recht bedenkt, ist das wirklich ein ziemlich bemerkenswertes Ergebnis: Diese kleinen Krebstiere schaffen es irgendwie, ihre Position zu orten, und das unter Bedingungen, unter denen der Mensch überhaupt nicht mehr weiterwüsste.“

Kein Verbrechen

„In Mexiko ist die Flucht aus dem Gefängnis kein Verbrechen“, heißt es in der Zeitung The Korea Herald. „Die mexikanische Rechtsordnung erkennt das grundlegende Bedürfnis der Menschen nach Freiheit an und stellt seine Befriedigung nicht unter Strafe.“ Gefängnisinsassen machen sich nur dann strafbar, wenn sie während der Flucht Gesetze übertreten, Menschen verletzen, Eigentum beschädigen, Personen bestechen oder mit anderen Gefangenen gemeinsame Sache machen. Ein Risiko besteht dennoch: Gefängnisaufseher dürfen von Schusswaffen Gebrauch machen, wenn jemand einen Fluchtversuch unternimmt. Das hat zu den raffiniertesten Fluchtmethoden geführt. Im Jahr 1998 hungerte zum Beispiel ein verurteilter Mörder so lange, bis er nur noch 50 Kilo wog und seine Frau ihn in einem Koffer, in dem sie normalerweise Schmutzwäsche wegbrachte, aus dem Gefängnis schmuggeln konnte. Der Mann wurde neun Monate später wieder gefasst, brach dann erneut aus und wurde seitdem nicht mehr gesehen.

Erweiterung der Europäischen Union

„Ein halbes Jahrhundert nachdem Europa durch den Kalten Krieg entzweigerissen wurde, sind Verhandlungspartner übereingekommen . . . West- und Mitteleuropa wiederzuvereinigen“, meldet die Pariser Tageszeitung International Herald Tribune. Wenn die zehn Länder — Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern — die Einladung zum EU-Beitritt im Jahr 2004 annehmen, wächst die Bevölkerung der Gemeinschaft um 75 Millionen an. „Ein einziger Markt mit 450 Millionen Menschen“ wird dann insgesamt eine Wirtschaftsleistung von rund 10 Billionen Euro erbringen und damit ungefähr an die Wirtschaftsleistung der Vereinigten Staaten mit annähernd 11,5 Billionen Euro herankommen. „Europa wird zum ersten Mal in der Geschichte eins werden“, erklärte Romano Prodi, Präsident der EU-Kommission. Eine der zahlreichen Schwierigkeiten für die erweiterte Gemeinschaft wird darin bestehen, dass die Geschäfte in 21 Amtssprachen abgewickelt werden müssen.

Japanische Hochzeiten nach westlichem Stil

Obwohl sich nur 0,8 Prozent der Japaner als christlich bezeichnet, werden Hochzeitsfeiern nach westlichem Stil — komplett mit Hochzeitskleid, Blumensträußen und Gang vor den Traualtar — immer beliebter, berichtet die Japan Times. Von 4 132 Paaren, die sich im Jahr 2001 trauen ließen, heirateten 61,2 Prozent nach westlichem Muster, 20,1 Prozent folgten dem schintoistischen Zeremoniell und 0,9 Prozent dem buddhistischen, so die Untersuchung einer Zeitschrift. Hochzeitsagenturen engagieren für Trauungen nach westlichem Stil gewöhnlich „ausländische Laien mit westlichen Gesichtszügen“, da diese bei der Kundschaft oft mehr gefragt sind. „Viele junge Paare finden, dass die Atmosphäre stilvoller, ja sogar feierlicher ist, wenn ein Ausländer die Eheschließung vollzieht“, sagte die Sprecherin einer Hochzeitsagentur. Diese „Wochenendpfarrer“ nehmen dem Brautpaar einfach das Eheversprechen ab und rezitieren vor ihren Zuhörern einige Bibelpassagen.

Gefährliche Heilkräuter

„Die landläufige Meinung, Pflanzen schadeten dem Körper auf keinen Fall, weil sie natürlich seien, ist falsch“, warnt die in Mexiko-Stadt erscheinende Zeitung El Financiero. Wie Abigail Aguilar Contreras vom mexikanischen Institut für soziale Sicherheit sagt, könne die Selbstmedikation mit Heilkräutern gefährlich sein. „Falsch eingesetzt können Heilpflanzen durch die enthaltenen Wirkstoffe oder Drogen dem Körper schaden und sogar den Tod herbeiführen“, stellt die Zeitung fest. Das gilt zum Beispiel für den Gelben Oleander, der beim Abnehmen helfen soll. Die Pflanze kann das Herz schädigen und Durchfall sowie Erbrechen auslösen. Bevor man also Pflanzen zu Heilzwecken verwendet, zieht man besser einen fachkundigen Herbalisten zurate.

„Spekulationssüchtige“

Wie die Hamburger Tageszeitung Die Welt meldet, beschäftigt sich ein deutscher Therapeut neuerdings mit „Spekulationssüchtigen“. Nach Angaben des Suchtberaters Joachim Otto hat der „euphorische Reiz auf schnellen Gewinn“ die Süchtigen verlockt. Sie sind ins Aktiengeschäft eingestiegen, „weil sie das Gefühl gehabt hätten, sie verpassten sonst die Chance ihres Lebens“, doch dann haben sie die Kontrolle verloren und sind süchtig geworden, versessen auf „die wahnsinnig schnelle Umschlaggeschwindigkeit, das Risiko, den ständigen Erregungszustand“. Viele von ihnen sind jetzt hoch verschuldet. Hinter dem Rücken ihrer Frau haben manche ihre ganzen Ersparnisse verspekuliert und ihr Haus mit Hypotheken belastet. Die meisten machen erst eine Therapie, wenn es die Familie gar nicht mehr aushält.

Zwillinge ungleichen Jahrgangs

„Die Zwillinge Caleigh und Emily Johnson haben eine Menge gemeinsam, nicht jedoch ihren Geburtstag — sie wurden nicht im selben Jahr geboren“, informiert die New-Yorker Zeitung Daily News. „Caleigh erblickte am 31. Dezember um 23.24 Uhr das Licht der Welt, Emily hingegen am 1. Januar um 0.19 Uhr. Dawn Johnson aus Barnegat (New Jersey), die Mama der beiden, war entzückt. „Obwohl es Zwillinge sind, wünschte ich mir, dass beide ihre eigene Persönlichkeit haben“, sagte sie. „Das haben sie gleich zu Beginn bewiesen.“ Die Zwillinge, deren Geburt man erst für den 2. Februar erwartet hatte, kamen einen Monat zu früh.

Sprache des Internets dringt ins Klassenzimmer

„Die nachlässige, abgehackte Sprache der Internet-Chatrooms und der SMS-Nachrichten findet Eingang in die Englisch-Klassenzimmer der amerikanischen Highschools“, konstatiert die Zeitung Toronto Star. Manche Pädagogen glauben, dass „neue Technologien nicht nur die schriftliche Ausdrucksweise, sondern auch das Denken der Schüler beeinflussen“. Die neue Sprache der Schüler ist voller englischer Abkürzungen, die normalerweise verwendet werden, um beim Chatten oder beim Verschicken von SMS-Nachrichten schneller kommunizieren zu können. Neuerdings taucht der Mix aus vollen Wörtern und Abkürzungen auch in schriftlichen Hausaufgaben auf.

Neue Erkenntnisse über den Kaffee

„Koffeinfreier Kaffee ist nicht gesünder als konventioneller Kaffee und er kann einen unter Umständen ebenfalls die ganze Nacht wach halten“, so zu lesen in der Londoner Times. Wissenschaftliche Forschungen an der Universitätsklinik in Zürich deuten darauf hin, dass Koffein möglicherweise gar nicht das Problem ist, weil nämlich beide Arten Kaffee fast gleich auf das Herz-Kreislauf- und das Nervensystem wirken. Der Leiter der Forschung, Dr. Roberto Conti, räumt ein: „Bislang wurden die Auswirkungen von Kaffee auf das Herz-Kreislauf-System dem Koffein zugeschoben, doch es hat sich gezeigt, dass sie auch dann auftreten, wenn man Kaffee-Abstinenzlern koffeinfreien Kaffee zu trinken gibt. Das macht deutlich, wie wenig wir über die Wirkung eines der beliebtesten Getränke und des weltweit am meisten konsumierten Aufputschmittels wissen.“