Wir beobachten die Welt
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Auto mit Abfällen betrieben
Ein Landwirt in Finnland besitzt jetzt einen Pkw, der mit Gas betrieben wird, das bei der Zersetzung von Abfällen entsteht. „Das Auto wird mit Biogas angetrieben, das aus aufbereiteten Abfällen im hofeigenen Biogasreaktor des Autobesitzers unter Druck erzeugt wird“, berichtet die finnische Zeitschrift Suomen luonto. Biogas ist momentan der sauberste Kfz-Treibstoff, und da es bei der Abfallverwertung hergestellt werden kann, ist es außerdem sehr umweltfreundlich. Bei der Biogaserzeugung fällt unter anderem sogar wertvoller Pflanzendünger ab. Autos mit Erdgasantrieb, von denen es weltweit etwa zwei Millionen gibt, können auch mit Biogas betrieben werden. In Schweden fahren viele Stadtbusse mit Biogas und an manchen Tankstellen ist neben den herkömmlichen Kraftstoffen auch schon Biogas erhältlich. In dem Artikel wird noch ein letzter Vorteil genannt: „Biogas ist viel billiger als Benzin oder Diesel.“
Wie Ameisen Hochwasser überleben
Was machen Ameisen, wenn es regnet? Nicht alle Ameisenarten leben unter der Erde, aber manche, bei denen das der Fall ist, wenden laut der New York Times bei Hochwasser ganz erstaunliche Überlebensstrategien an. Bestimmte Ameisen in den Tropenwäldern „reagieren schon auf einen einzigen Tropfen, der an den Nesteingang fällt, rennen dann durch das Nest — oft bis zu anderen Eingängen — und schlagen Alarm“, erklären die Experten Dr. Edward O. Wilson und Bert Holldobler. „Mithilfe von Duftspuren leiten sie die Nestbewohner zu den freien Eingängen und manchmal auch ganz aus dem Nest.“ In nur 30 Sekunden können sie so einen Großteil ihrer Kolonie mobilisieren. Über bestimmte Feuerameisen im Südwesten der USA und im Norden Südamerikas berichtet die Times: „Diese Feuerameisen kommen aus den Nestern an die Erdoberfläche, wo sich die ausgewachsenen Tiere mit der Königin und ihrer Brut zu großen Klumpen zusammenballen und auf den steigenden Fluten dahintreiben. Viele überleben . . . Schließlich macht das ‚Floß‘ irgendwo am Gras oder an einem Busch fest, und wenn das Wasser abfließt, können die überlebenden Tiere wieder ins Nest zurück.“
Übermäßiges Trinken fordert seinen Tribut
„Exzessiver Alkoholkonsum bei Frauen und Jugendlichen hat zu einer starken Zunahme alkoholbedingter Todesfälle in Großbritannien geführt“, meldet die Londoner Zeitung The Independent. „Die Zahl der durch übermäßigen Alkohol verursachten Todesfälle hat sich in 20 Jahren verdoppelt; meist führten chronische Lebererkrankungen und Leberzirrhose zum Tod.“ Die Opfer werden immer jünger. „Vor 10 Jahren starben die meisten Trinker — sowohl Männer als auch Frauen — in den frühen Siebzigern. Wie neuste Statistiken für die Jahre 1998 bis 2000 zeigen, ist das Alter jetzt auf Ende fünfzig gefallen“, so der Bericht. Und dabei sind Krankheiten nicht die einzigen Folgen des Alkoholmissbrauchs. „10 bis 20 Prozent der Arbeitsunfälle [in Frankreich] sind offensichtlich unmittelbar auf Alkohol zurückzuführen“, schreibt die Tageszeitung Le Monde. Außerdem sterben in Frankreich jedes Jahr 2 700 Menschen bei alkoholbedingten Verkehrsunfällen und 24 000 werden verletzt; bei über 30 Prozent der Gewalttaten ist ebenfalls Alkohol im Spiel. Der Alkoholmissbrauch fordert auch einen enormen finanziellen Tribut. Gemäß Le Monde verursachte er in Frankreich im Jahr 1996 einen finanziellen Schaden von umgerechnet 17,6 Milliarden Euro.
Stress und Krankheiten
„Stress am Arbeitsplatz und Müdigkeit erhöhen die Anfälligkeit für akute Infektionen wie Erkältungen, grippeähnliche Erkrankungen und Magen-Darm-Katarrh.“ Über dieses Ergebnis einer Studie an mehr als 8 000 niederländischen Beschäftigten berichtete die Niederländische Organisation für wissenschaftliche Forschung. „Wie die Studie zeigte, waren Beschäftigte in sehr anspruchsvollen Berufen 20 Prozent häufiger erkältet als Personen in weniger anspruchsvollen Positionen.“ Andere Faktoren, die offensichtlich das Infektionsrisiko erhöhen, sind Nachtarbeit und Unsicherheit durch Unternehmensneuorganisation. „Schichtarbeiter ziehen sich eher Infektionen zu als Beschäftigte, die nur tagsüber arbeiten“, heißt es in dem Bericht.
Kinder und Gesang
Singen ist „ein wichtiges emotionales Ausdrucksmittel, das die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern unterstützt“, schreibt Dr. Michael Fuchs, Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Leipzig, in der deutschen Apothekenzeitschrift Gesundheit. Fuchs hat jedoch festgestellt, dass „bei Kindern . . . der Stimmumfang innerhalb der letzten 20 Jahre deutlich abgenommen hat. Auch der Klang ihrer Singstimmen hat sich geändert.“ Dafür nennt er zwei Gründe. „Zum einen singen Kinder heute zu Hause viel weniger. Während früher viele Familien ihre Freizeit singend und musizierend verbrachten, sitzt man heute zusammen vor dem Fernseher, und Musik wird vor allem konsumiert.“ Zum anderen orientieren sich Kinder, falls sie singen, gern an den rauen und heiseren Stimmen von Rock- und Popstars. Fuchs erklärt: „Beim Nachahmen überfordern sie aber ihren Stimmapparat.“ Dadurch können Verspannungen der Kehlkopf- und Halsmuskulatur auftreten. Ferner kann die Überbelastung dazu führen, dass sich auf den Stimmbändern Knötchen bilden, wodurch die Stimme weiter beeinträchtigt wird.
Sicherheit bei offenem Feuer
„Heizgeräte sind die Hauptursache für häusliche Feuer in den Monaten Dezember, Januar und Februar“, wird in der Informationsschrift Universität Berkeley Wellness-Report „Intern“ berichtet. „Holzöfen, Gasheizgeräte und Kamine bergen das größte Risiko.“ Um Brandgefahren zu vermeiden sowie Gesundheitsprobleme, die oft mit Schadstoffen aus Öfen und Kaminen in Verbindung gebracht werden, wird unter anderem Folgendes empfohlen:
● „Achten Sie darauf, dass das Heizgerät einen Sicherheitsabstand von mindestens einem Meter von Vorhängen, aufgehängter Kleidung, Bettzeug, Handtüchern oder irgendetwas anderem Brennbarem hat.“
● „Sorgen Sie für regelmäßige jährliche Inspektionen bei Holz- und Kohleöfen sowie Kaminen. Achten Sie auch darauf, dass der Schornstein stets gut gereinigt ist.“
● „Kamine sollten Schutzvorrichtungen haben, die sprühende Funken abhalten. Legen Sie niemals einen Teppich auf die Kaminplatte oder den Kaminschild.“
● „Wenn Sie einen Ofen mit offenem Feuer haben, achten Sie darauf, dass dieser regelmäßig gereinigt und inspiziert wird.“
● „Achten Sie darauf, dass es auf jeder Etage Ihrer Wohnung einen Rauchmelder gibt, insbesondere in oder in der Nähe jedes Schlafzimmers.“
Winter und Vitamin D
„Vitamin D ist für die Aufnahme von Kalzium nötig, denn es ermöglicht die Kalziumeinlagerung in den Knochen und schützt so gegen Brüche“, heißt es im Tufts University Health & Nutrition Letter. „Im Allgemeinen wird Vitamin D unter Einwirkung von Sonnenlicht zu 90 Prozent in der Haut gebildet. In nördlichen Gefilden sind in den Wintermonaten die Sonnenstrahlen jedoch nicht stark genug, um die Synthese von Vitamin D in Gang zu setzen. Was noch schlimmer ist: Kaum jemand im mittleren oder fortgeschrittenen Alter nimmt die 10 Prozent Vitamin D zu sich, die der Körper über die Nahrung erhalten sollte.“ Nach Empfehlung der Nationalen Gesundheitsinstitute der Vereinigten Staaten sollten vor allem Personen, die über 50 Jahre alt sind und in nördlichen Breiten leben, im Winter ihre Vitamin-D-Zufuhr erhöhen, indem sie zum Beispiel fettreichen Fisch essen und Lebertran oder Vitamin-D-Präparate einnehmen. Dabei sollte allerdings eine Tagesdosis von 2 000 I. E. (50 Mikrogramm) nicht überschritten werden.
Alkoholsüchtige Jugendliche in Südafrika
„Südafrika könnte eine Nation von Trinkern hervorbringen, da der Alkoholmissbrauch bei Kindern schon sehr früh beginnt“, warnt die in Johannesburg erscheinende Zeitung The Star. Wie von manchen Schulen berichtet wird, kommen sogar schon Neunjährige mit einem fürchterlichen Kater zum Unterricht, und der Alkoholmissbrauch nimmt ständig zu. Wie kommt es zu solchen Problemen? Nach Meinung der Polizei wird in „Werbekampagnen ein Lebensstil präsentiert, der auf Jugendliche anziehend wirkt“. Weitere Gründe sind laut dem Artikel der leichte Zugang zu Alkohol, seine gesellschaftliche Akzeptanz, übertriebene Toleranz vonseiten der Eltern und die Tatsache, dass Kinder heute mehr Freiheit und mehr Geld haben. Eine Fachärztin für Psychologie meint dazu: „Die Eltern kontrollieren auch nicht mehr so streng und die Achtung vor Autorität fehlt — im Grunde ein totaler Zusammenbruch der Sozialstruktur.“