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Der Glamourstar der Vogelschau

Der Glamourstar der Vogelschau

Der Glamourstar der Vogelschau

VON EINEM ERWACHET!-MITARBEITER IN SPANIEN

DER Blaue Pfau präsentiert sich vor einer farbenprächtigen Kulisse, als sei er der Star einer neuen Theateraufführung. Prächtige Federn, fünfmal so lang wie der Körper, richten sich vom Rücken auf und schimmern im Sonnenlicht.

Diesen majestätischen Anblick bietet ein Pfau bei der Balz. Auf dem Höhepunkt des Schauspiels erzittern seine Schwanzfedern und ein Rascheln wird hörbar, das offensichtlich zum Erfolg der Schau beiträgt. Wie sollte seine voraussichtliche Gefährtin auch dem widerstehen können, was einmal als das herrlichste Werben der Welt bezeichnet wurde?

Allerdings gibt der Pfau diese Vorstellung nicht nur für seine Auserwählte. „Wie man beobachtet hat, präsentieren sich Pfauen öfter und länger vor Zuschauergruppen als vor Hennen“, heißt es in dem Buch Wonders of Peacocks. Seinen sprichwörtlichen Ruf als stolzer Pfau hat er sich wohl erworben, weil er so bereitwillig seine ganze Pracht vorführt.

Aber warum auch nicht! Was er vorzuführen hat, ist zweifellos sehenswert. Die langen mit Augenflecken besetzten Schwanzdeckfedern sind unterschiedlich lang und bilden ein formvollendetes Rad. Je nachdem, wie die Sonnenstrahlen auftreffen, schillern diese Federn unterschiedlich bunt — von Kupferrot über Bronze und Goldgelb bis hin zu kräftigem Blaugrün und Violett.

In der westlichen Welt, wo der Pfau anscheinend nur gehalten wird, damit er herumstolziert und seine Federn zeigt, denkt man vielleicht, er sei sonst nicht besonders nützlich. In seiner indischen Heimat schätzen ihn jedoch Dorfbewohner als wirkungsvollen Feind junger Kobras und anderer Giftschlangen. Im Orient ist er ein Symbol für Göttlichkeit und Unsterblichkeit, weil er gegen das Kobragift offenbar immun ist.

Vor etwa 3 000 Jahren war der Pfau im Nahen Osten hoch geschätzt. König Salomo führte neben anderen wertvollen Handelsgütern, wie ‘Gold, Silber und Elfenbein’, auch Pfauen ein (1. Könige 10:22). In dem Buch The Natural History of the Bible heißt es: „Pfauen kamen anscheinend erstmals durch Salomo in den Mittelmeerraum.“ Einige Jahrhunderte später verbot Alexander der Große, ganz beeindruckt von den Pfauen, jedem seiner Soldaten sie zu töten.

Auch heute noch gibt es kaum jemanden, den der Pfau mit seiner einzigartigen Darbietung nicht beeindruckt. Nicht zu vergessen ist der Regisseur dieser Aufführung. Wenn die Werke eines Künstlers auf seine Fähigkeiten schließen lassen, dann bezeugt dieses Juwel unter den Geschöpfen eindrucksvoll, wie kreativ unser Schöpfer ist.

[Ganzseitiges Bild auf Seite 17]

[Bildnachweis auf Seite 16]

Cortesía del Zoo de la Casa de Campo, Madrid