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Wie krank ist die Erde?

Wie krank ist die Erde?

Wie krank ist die Erde?

VON EINEM ERWACHET!-MITARBEITER AUF DEN PHILIPPINEN

Dem Patienten geht es sehr schlecht. Die Symptome sind vielfältig. Sein Atem riecht übel. Er hat hohes Fieber, höher als je zuvor. Nichts schlägt an, um es zu senken. In allen Körperflüssigkeiten sind Giftstoffe nachzuweisen. Werden die Symptome an einer Stelle des Körpers behandelt, treten woanders plötzlich neue auf. Bei jedem anderen Patienten hätten die Ärzte die vielen Krankheiten schon als chronisch und unheilbar eingestuft. Da sie nicht mehr wissen, was sie noch für den Patienten tun sollen, können sie es ihm bis zu seinem Ende nur noch so erträglich wie möglich machen.

DER Patient ist allerdings kein Mensch, sondern unser Heimatplanet — die Erde. Die obige Beschreibung zeigt anschaulich, wie es um die Erde bestellt ist. Luftverschmutzung, globale Erwärmung, verseuchtes Wasser und Giftmüll sind nur einige der Übel, die der schwer kranken Erde hart zusetzen. Die Ärzte, sprich die Experten, sind ratlos.

Der bedauerliche Gesundheitszustand der Erde ist immer wieder Gegenstand von Schlagzeilen und Bildunterschriften wie den folgenden: „Dynamitfischerei verwandelt Meeresboden in Massengrab“, „In 24 Jahren könnte eine Milliarde Asiaten vor dem Verdursten stehen“, „Jedes Jahr werden 40 Millionen Tonnen Giftmüll exportiert“, „Fast zwei Drittel der 1 800 Brunnen in Japan sind giftverseucht“, „Das Ozonloch über der Antarktis meldet sich in Rekordgröße zurück“.

Manche scheinen sich an die ständigen Meldungen über Umweltgefahren gewöhnt zu haben und meinen vielleicht, es gehe sie alles nichts an, solange sie nicht direkt davon betroffen seien. Doch ob wir es wahrhaben wollen oder nicht: Die allermeisten Menschen bekommen die globale Umweltzerstörung zu spüren. Da die Umweltverschmutzung bereits so weit fortgeschritten ist, berührt sie wahrscheinlich schon mehr als nur einen Bereich unseres Lebens. Daher hat jeder Grund, sich über die Bewahrung unseres Lebensraumes und dessen Gesundheit Gedanken zu machen. Wo sollen wir denn schließlich sonst leben?

Wie groß ist das Problem mittlerweile? Wie krank ist die Erde? Wie sehr wird das Leben von uns Menschen beeinträchtigt? Werfen wir einen Blick auf nur einige wenige Faktoren, damit wir besser verstehen, dass die Erde nicht nur unpässlich ist, sondern schwer krank.

DIE MEERE: Große Meeresgebiete sind überfischt. In einem Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen heißt es, dass „70 Prozent der Fischgründe in den Meeren so stark ausgebeutet worden sind, dass die natürliche Vermehrung dies kaum oder gar nicht mehr ausgleichen kann“. So ist zum Beispiel der Bestand an Kabeljau, Seehecht, Schellfisch und Scholle im Nordatlantik zwischen 1989 und 1994 um 95 Prozent zurückgegangen. Was bedeutet das für die Millionen Menschen, die auf das Meer als Hauptnahrungsquelle angewiesen sind, wenn das so weitergeht?

Außerdem werden jährlich zwischen 20 und 40 Millionen Tonnen gefangener Meerestiere verschwendet, weil man sie tot oder verletzt ins Meer zurückwirft. Warum macht man das? Sie gelten als unerwünschter Beifang.

WÄLDER: Die Abholzung hat viele nachteilige Folgen. Der Waldverlust vermindert die Fähigkeit der Erde, Kohlendioxid aufzunehmen, einer der Gründe, die man für die globale Erwärmung anführt. Bestimmte Pflanzenarten, die mögliche Quelle lebensrettender Medikamente, werden verschwinden. Dennoch hält die Zerstörung der Wälder unvermindert an. Sie hat in den letzten Jahren sogar noch zugenommen. Einige Fachleute meinen, dass es keine 20 Jahre mehr dauern wird, bis der tropische Regenwald verschwunden sein wird, wenn sich nichts ändert.

GIFTMÜLL: Das Entsorgen von Schadstoffen auf dem Land und auf See ist ein ernstes Problem, das sich für Millionen Menschen sehr schädlich auswirken könnte. Radioaktiver Abfall, Schwermetalle und Abfallprodukte der Kunststoffherstellung zählen zu den Substanzen, die bei Menschen und Tieren Missbildungen, Krankheiten und den Tod verursachen.

CHEMIKALIEN: Im Laufe des vergangenen Jahrhunderts sind fast 100 000 neue Chemikalien in Gebrauch gekommen. Diese gelangen in die Luft, den Boden, das Wasser und in die Nahrung. Nur wenige davon sind auf ihre gesundheitlichen Auswirkungen bei Menschen untersucht worden. Immerhin hat sich eine nennenswerte Zahl der Substanzen, die bisher untersucht worden sind, als krebserregend oder als auf andere Weise krankheitserregend herausgestellt.

Es gibt noch viele weitere Bedrohungen für die Umwelt wie Luftverschmutzung, ungeklärte Abwässer, saurer Regen und Mangel an Trinkwasser. Die wenigen, die angeführt worden sind, reichen aus, um zu zeigen, dass die Erde wirklich krank ist. Kann der Patient geheilt werden oder kommt bereits jede Hilfe zu spät?