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Wir beobachten die Welt

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Uraltes ägyptisches Zahnpastarezept

„Im Keller eines Wiener Museums wurde auf einem staubigen Papyrusfragment das älteste erhalten gebliebene Zahnpastarezept der Welt gefunden, verwendet über 1 500 Jahre vor der Markteinführung von Colgate, der ersten Markenzahnpasta, im Jahr 1873.“ Das berichtet der Electronic Telegraph. „In — mittlerweile verblichener — schwarzer Tinte, einer Mischung aus in Wasser gelöstem Ruß und Gummiarabikum, machte ein ägyptischer Schreiber des Altertums genaue Angaben über die Herstellung eines ‚Pulvers für weiße und makellose Zähne‘. Im Mund mit Speichel gemischt, entstehe daraus eine ‚reine Zahnpasta‘.“ Als Zutaten nennt das aus dem vierten Jahrhundert u. Z. stammende Schriftstück Steinsalz, Minze, getrocknete Irisblüten und Pfefferkörner, jeweils zerstoßen und miteinander vermischt. Die Entdeckung sorgte bei einem zahnmedizinischen Kongress in Wien für eine Sensation. „Unter Zahnmedizinern hatte niemand eine Ahnung, dass ein so altes und gleichzeitig so fortschrittliches Zahnpastarezept existierte“, erklärte Dr. Heinz Neuman, der das Rezept ausprobierte und daraufhin „ein frisches, sauberes Gefühl im Mund“ verspürte. In dem Artikel heißt es weiter: „Zahnmediziner haben erst kürzlich wiederentdeckt, wie hochwirksam Inhaltsstoffe der Iris zur Behandlung von Zahnfleischerkrankungen sind. Nun werden sie kommerziell vermarktet.“

Längere Haltbarkeit von Früchten

„Der Inhalt Ihrer Obstschale könnte schon bald viel länger frisch bleiben — dank eines der gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe von Rotwein“, so die Zeitschrift New Scientist. „Äpfel, die in eine trans-Resveratrol-Lösung getaucht wurden — ein in Trauben enthaltenes Antioxidationsmittel —, blieben statt zwei Wochen bis zu drei Monaten frisch. Weintrauben ließen sich damit immerhin zwei Wochen frisch halten statt nur eine Woche.“ Wie man herausfand, genügten schon geringe Dosen des Antioxidationsmittels, um Gewebeschädigungen zu verhindern und die für den Schrumpfprozess von Früchten verantwortlichen Hefen und Schimmelpilze zu bekämpfen. Weiter heißt es in der Zeitschrift: „Das Forscherteam hat die Methode mittlerweile auch erfolgreich bei Gemüse wie Tomaten, Avocados und grünen Paprika angewandt. Nun sucht man nach preiswerten Herstellungsmethoden für trans-Resveratrol.“

Gesundheitsrisiken von Videospielen

Eltern ist womöglich nicht bewusst, wie gefährlich Videospiele für die Gesundheit ihrer Kinder sein können. Die in Mexiko-Stadt erscheinende Zeitung El Universal zitiert Antonio González Hermosillo, Präsident der Mexikanischen Gesellschaft für Kardiologie, mit der Aussage, bei bis zu 40 Prozent aller Kinder, die ständig Videospiele spielten, werde sich früher oder später Bluthochdruck einstellen. Weshalb? Diese Kinder leiden nicht nur an Bewegungsmangel, sondern sie stehen auch unter Stress, weil sie Angriffe, virtuelle Kämpfe und ähnliche als gefährlich empfundene Situationen und Konflikte so intensiv durchleben. Wie die Zeitung weiter ausführt, befürchten Fachleute, dass dadurch die Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen — ohnehin Haupttodesursache in Mexiko — weiter in die Höhe schnellen wird.

„Grundlegender Makel“

„Der Art und Weise, wie unsere Welt regiert wird, haftet ein grundlegender Makel an.“ Diese Aussage machte Dr. Jacques Diouf, Generaldirektor der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen. In einer Rede an der Kennedy School of Government der Harvarduniversität in den USA sagte er: „Einer der größten Erfolge des 20. Jahrhunderts besteht darin, dass die Steigerung der Nahrungsmittelproduktion das beispiellose Bevölkerungswachstum in beachtlichem Umfang übertroffen hat. . . . Wir können genügend Nahrung produzieren, um jeden Menschen auf unserem Planeten ausreichend zu ernähren.“ Trotzdem haben allein in den Entwicklungsländern 800 Millionen Menschen nicht genug zu essen, und alljährlich sterben rund 6 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Unterernährung und Hunger. „Unmittelbar verursacht wird ihr Tod häufig durch Krankheiten wie Durchfall, Malaria oder Masern, aber das geschähe nicht, wenn sie besser ernährt wären,“ erklärte Diouf. „Das Welthungerproblem hat eindeutig keine technischen Ursachen, sondern politische.“ Weiter sagte er: „Wenn auf politischer Ebene nichts unternommen wird, kann niemand gewährleisten, dass sich an dieser Situation künftig etwas ändert.“

Uneheliche Geburten

In der Europäischen Union werden gemäß einem Bericht der spanischen Zeitung La Vanguardia 25 Prozent aller Kinder außerehelich geboren. Traditionelle Werte schwinden, sodass „außereheliche Geburten überall in Europa zunehmen“. Nach Angaben des Statistischen Amtes der Europäischen Gemeinschaften rangieren Schweden, Dänemark und Frankreich mit 54, 46 beziehungsweise 39 Prozent außerehelichen Geburten ganz oben. Darauf folgen Finnland und Großbritannien mit jeweils 37 Prozent. Der gleiche Trend ist aber auch in Mittelmeerländern zu beobachten, wo die Familie fest in der Tradition verwurzelt war. Jüngste Zahlen lassen erkennen, dass beispielsweise in Spanien 19 Prozent aller Kinder von unverheirateten Müttern zur Welt gebracht werden, und in manchen Regionen, etwa in Katalonien, hat sich die Zahl in nur 10 Jahren auf 22 Prozent verdoppelt.

Hälfte der Erde „Wildnis“

„Obwohl die Umwelt seit nunmehr 100 Jahren immer stärker bedroht ist, bestehen nach wie vor 46 Prozent der Landfläche der Erde aus weitgehend intakter ‚Wildnis‘ “, heißt es in der Veröffentlichung World Watch. Laut einer Studie, an der weltweit 200 Wissenschaftler beteiligt waren, erfüllen „68 Millionen Quadratkilometer Landfläche die Kriterien, um als ‚Wildnis‘ zu gelten: Dort sind mindestens 70 Prozent der ursprünglichen Vegetation erhalten, außerhalb von Stadtgebieten leben weniger als fünf Personen pro Quadratkilometer und diese Gebiete sind mindestens 10 000 Quadratkilometer groß.“ In den 37 „Wildnis“regionen leben gerade einmal 2,4 Prozent der Weltbevölkerung (144 Millionen Menschen, Stadtgebiete nicht mitgerechnet), aber die Landfläche ist genauso groß wie die der sechs größten Länder zusammengerechnet (Australien, Brasilien, China, Kanada, Russland, Vereinigte Staaten). Allerdings besteht mehr als ein Drittel der „Wildnis“ aus antarktischem Eis oder arktischer Tundra, und „nur 5 der 37 Gebiete weisen eine sehr hohe Vielfalt von mindestens 1 500 Arten auf, die ausschließlich dort heimisch sind, und gelten deshalb als besonders schutzwürdig“, wie es in World Watch weiter heißt.

Gefängnishochburg Westeuropas

Wie im Guardian Weekly zu lesen stand, ist „Großbritannien mit durchschnittlich 139 Häftlingen auf je 100 000 Einwohner in England und Wales mittlerweile die Gefängnishochburg Westeuropas. Zählte man 1991 noch 42 000 Häftlinge, sind es nun 72 000.“ Britische Gerichte verhängen nicht nur mehr, sondern auch längere Haftstrafen. 1992 erhielten 45 Prozent aller Verurteilten eine Haftstrafe, 2001 waren es 64 Prozent. Außerhalb Europas sind diese Zahlen allerdings mancherorts noch wesentlich höher. Rund die Hälfte der schätzungsweise 8,75 Millionen Häftlinge weltweit entfällt sogar auf nur drei Länder: die Vereinigten Staaten (1,96 Millionen), China (1,4 Millionen) und Russland (900 000).

Die Risiken von Übergewicht

„Wer mit 40 Übergewicht hat, stirbt wahrscheinlich mindestens drei Jahre früher als Normalgewichtige, was bedeutet, dass Übergewicht in mittlerem Alter die Lebenserwartung ebenso beeinträchtigt wie das Rauchen.“ Das berichtet die New York Times. „Nach dieser Studie hat jemand, der zwischen Mitte 30 und Mitte 40 übergewichtig ist, selbst dann noch ein höheres Sterblichkeitsrisiko, wenn er später abnimmt“, so Dr. Serge Jabbour, Leiter einer Klinik für Gewichtsreduktion. „Das Fazit: Man muss früh damit anfangen, Übergewicht abzubauen. Wartet man zu lange damit, ist der Schaden womöglich schon eingetreten.“ Abzunehmen kann auch das Risiko vermindern, an Krebs zu sterben. Aufgrund einer 16-jährigen Studie an 900 000 Beteiligten kam die Amerikanische Krebsgesellschaft zu der Schlussfolgerung, dass „bei Männern 14 Prozent und bei Frauen 20 Prozent aller Krebstodesfälle möglicherweise auf Übergewicht zurückzuführen sind“, so die Times. Studien lassen auf einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und zahlreichen Krebsarten schließen.