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Wir beobachten die Welt

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Invasion fremder Tiere in Spanien

„Mehr als vierzig fremde Tier- und Pflanzenarten aus aller Welt sind auf dem Land-, See- und Luftweg nach Spanien gelangt und haben der einheimischen Fauna und Flora schweren Schaden zugefügt“, berichtet die spanische Zeitung El País. Zu den Eindringlingen zählen unter anderem große Welse aus Deutschland, Grünalgen aus der Karibik, Mönchssittiche aus Argentinien und nordamerikanische Nerze. Häufig wurden sie aus kommerziellen Gründen nach Spanien gebracht, beispielsweise um als exotische Heimtiere verkauft zu werden. Einige der Tiere sind entwischt, andere wurden freigelassen, weil sie ihren Besitzern lästig wurden oder nichts einbrachten. „Abgesehen von dem schwindenden Lebensraum ist das Eindringen fremder Arten mittlerweile der Hauptgrund für den Rückgang einheimischer Arten“, so der Biologe Daniel Sol.

Schlangenserum aus Hühnereiern

Die Times of India meldete: „Wie indische Wissenschaftler herausfanden, lassen sich aus Hühnereiern möglicherweise Moleküle zur Behandlung von Schlangenbissen gewinnen.“ Dabei wird etwa 12 Wochen alten Hühnern „intramuskulär eine nicht lebensgefährliche Dosis Gift injiziert“ und 2 bis 3 Wochen später eine weitere Dosis. Nach 21 Wochen legen diese Hühner Eier, die Antikörper gegen Schlangengift enthalten. Die Forscher hoffen, durch dieses Gegengift das bisher aus Pferden gewonnene Schlangenserum ersetzen zu können, „dessen Gewinnung für die Tiere mit schmerzhaften Tests verbunden ist“, so die Times. Wie australische Wissenschaftler melden, hatten sie bei Tierversuchen bereits Erfolg mit dem neuen Verfahren. Falls sich das aus Hühnereiern gewonnene Gegengift auch bei Menschen als wirksam erweist, könnte es in Indien von großem Nutzen sein, wo jährlich 300 000 Fälle von Schlangenbissen registriert werden, an denen 10 Prozent der Opfer sterben.

Schmetterlingsflug

„Seit Jahren versuchen Wissenschaftler dahinter zu kommen, warum Schmetterlinge im Langsamflug so meisterhaft manövrieren können. Scheinbar mühelos schweben sie auf der Stelle und fliegen rückwärts oder seitwärts“, schrieb der Londoner Independent. Jetzt glauben Forscher der Universität Oxford, das Geheimnis des Insekts endlich gelüftet zu haben. In einem speziell entworfenen Windkanal haben sie den Luftstrom durch feinste Rauchfäden sichtbar gemacht und Admirale im Flug beobachtet. Während die Schmetterlinge im Windkanal zwischen künstlichen Blumen hin- und herflogen, zeichneten hochauflösende Digitalkameras den Luftstrom an ihren Flügeln auf. Wie die Forscher herausfanden, ist das „Flattern der Schmetterlinge nicht zufällig oder ziellos, sondern resultiert aus der Beherrschung verschiedenster aerodynamischer Mechanismen“. Wissenschaftler hoffen, mithilfe dieser Erkenntnisse ferngesteuerte Fluggeräte bauen zu können, deren Flügel nur wenige Zentimeter lang sind. Mit einer Kamera ausgestattet, würden sich diese als geflügelte Beobachter in engen, schwer zugänglichen Bereichen einsetzen lassen.

Schlaflosigkeit in Italien

Im Jahr 2002 beteiligten sich mehr als 600 Ärzte und über 11 000 Patienten an der umfassendsten Studie über Schlaflosigkeit, die je in Italien durchgeführt wurde. Laut der Zeitung La Stampa ergab die Studie, dass mehr als 12 Millionen Italiener unter Schlaflosigkeit leiden. 65 Prozent der Teilnehmer litten unter Morgenmüdigkeit, 80 Prozent waren im Laufe des Tages schläfrig und 46 Prozent konnten sich bei der Arbeit nur schwer konzentrieren. „Schläfrige Verkehrsteilnehmer stellen ein besonderes Risiko dar, denn 22 Prozent der Verkehrsunfälle werden durch Schläfrigkeit verursacht“, so die Zeitung. Wie die Studie außerdem ans Licht brachte, hatten 67 Prozent der Betroffenen nie mit ihrem Arzt über das Problem gesprochen. Laut Mario Giovanni Terzano, dem Koordinator der Studie, „leiden gut 20 Prozent der Betroffenen unter so genannter primärer Schlaflosigkeit, die ohne klar erkennbaren Grund auftritt“. Bei einer ärztlichen Untersuchung könnte sich jedoch herausstellen, dass ein körperliches Problem dahinter steckt. Weitere Gründe für Schlaflosigkeit sind laut Terzano Angstgefühle (24 Prozent), belastende Erlebnisse (23 Prozent) und Depressionen (6 Prozent).

Saigaantilope vom Aussterben bedroht

Wie die Zeitschrift New Scientist meldete, „bevölkerten 1993 noch mehr als eine Million Saigaantilopen die Steppen von Russland und Kasachstan. Heute sind es keine 30 000 mehr.“ Laut dem Bericht ist die Saiga „groß angelegter Wilderei“ zum Opfer gefallen. Nach Angaben von Biologen handelt es sich „um den schnellsten und dramatischsten Schwund einer Population großer Säugetiere, der jemals beobachtet wurde“. Was steckt dahinter? Anfang der 1990er Jahre hatten Umweltschützer, die das Nashorn vor dem Aussterben bewahren wollten, empfohlen, das in der traditionellen chinesischen Medizin verwendete Horn des Nashorns durch Saigahorn zu ersetzen. Da die Saiga in China bereits verschwunden war, gerieten die zentralasiatischen Herden ins Visier. In fünf Jahren (1993 bis 1998) sank die Zahl der Tiere um gut die Hälfte und bis 2002 schrumpfte die Population um 97 Prozent. In Zentralkasachstan betrug der Verlust sogar 99 Prozent. Heute leben dort nur noch 4 000 dieser Tiere. Abigail Entwistle, eine Zoologin der Umweltschutzorganisation Flora and Fauna International, sagte: „Uns bleiben wahrscheinlich nur noch zwei Jahre, um die Art vor dem Aussterben zu bewahren.“

Gedanken, Gefühle und Gesundheit

Was in unserem Kopf vorgeht, wirkt sich möglicherweise stärker auf unseren Körper aus, als bisher angenommen. Dies geht aus einem Bericht der polnischen Zeitschrift Wprost hervor. Dort war zu lesen: „Gedanken und Gefühle beeinflussen alle wichtigen Organe und Systeme des menschlichen Körpers: Nerven- und Immunsystem, Hormonhaushalt, Kreislauf und Fortpflanzungsorgane.“ Deshalb „haben gestresste Menschen doppelt so oft Erkältungen und Grippe wie andere“, so Professor Marek Kowalczyk vom Militärinstitut für Hygiene und Epidemiologie in Warschau. Und depressive Frauen, ergänzte er, hätten nur halb so große Aussichten, schwanger zu werden. Wie Wprost weiter ausführte, werde Krebs zwar nicht unbedingt durch Stress verursacht, Stress könne allerdings „den Ausbruch einer latenten Krebserkrankung beschleunigen“. Ärger kann ebenfalls gesundheitsschädlich sein, da aggressive, feindselige Menschen, wie es heißt, öfter an Herzkrankheiten leiden und daher für einen Herzinfarkt anfälliger sind.

Legaler Elfenbeinverkauf

In nur 10 Jahren (1979 bis 1989) sank die Zahl der Elefanten in Afrika um mehr als die Hälfte. Das lag einerseits an der damals gestiegenen Nachfrage nach den Stoßzähnen, andererseits an der Zunahme automatischer Waffen unter den Wilderern. Daher verbot das Washingtoner Artenschutzabkommen 1989 den Elfenbeinhandel völlig. Doch vor kurzem wurde Südafrika, Botsuana und Namibia der einmalige Verkauf von insgesamt 60 Tonnen Elfenbein gestattet, so die Zeitschrift African Wildlife. Das Elfenbein wurde entweder Wilderern abgenommen oder stammt von natürlich verendeten Tieren. Zwei anderen Ländern blieb der Verkauf ihres Elfenbeins jedoch verboten, weil sie „nicht ausreichend garantieren konnten, dass sie in der Lage sind, den illegalen Elfenbeinhandel zu unterbinden“, hieß es in dem Artikel.