Zurück zum Inhalt

Zum Inhaltsverzeichnis springen

Wir beobachten die Welt

Wir beobachten die Welt

Wir beobachten die Welt

Predigten zu verkaufen

„Die Gebete überarbeiteter Pfarrer, denen das Ausarbeiten von Predigten stets Kopfzerbrechen bereitet hat, sind erhört worden: Ein anglikanischer Lektor hat eine Website eingerichtet, auf der Predigten für alle Gelegenheiten zu finden sind“, schrieb der Londoner Daily Telegraph. Bob Austin, der Autor der Website, erklärte: „Heutzutage werden die Priester immer stärker eingespannt, was zusehends auf Kosten der Predigten geht.“ Wie er sagte, offeriert er „fertige Predigten, die Hand und Fuß haben, . . . zum Nachdenken anregen, den Zuhörern etwas geben und ihnen Bildung vermitteln“. Gemäß der Zeitung bietet die Website derzeit „mehr als 50 ,kanzelerprobte‘ Predigten über die verschiedensten Bibelstellen und biblischen Themen“ an, ohne extreme Ansichten oder kontroverse Lehren anzuschneiden. Mit einer „gemeindefreundlichen Länge von 10 bis 12 Minuten“ kosten sie jeweils rund 11 Euro.

König Auto

„Das Auto ist zum Alleinherrscher in der Stadt geworden“, berichtete die in Mexiko-Stadt erscheinende Zeitung Reforma. 1970 kam in jener Stadt lediglich ein Auto auf 12 423 Einwohner. Im Jahr 2003 dagegen hatte statistisch gesehen ungefähr jeder sechste Einwohner ein Auto. Die Zahl der Autos auf den Straßen von Mexiko-Stadt hat so sehr zugenommen, dass in der 18-Millionen-Stadt im Jahr 2002 mehr neue Autozulassungen als Geburten registriert wurden. Das hat auch Schattenseiten. Zum einen gehen mindestens 80 Prozent der Luftverschmutzung in Mexiko-Stadt auf das Konto der Fahrzeuge. Und zum anderen sind die Straßen dermaßen verstopft, dass manche Pendler für den Weg zur Arbeit bis zu drei Stunden benötigen. Gemäß Schätzungen sollen in Mexiko-Stadt bis zum Jahr 2010 noch eine Million Autos hinzukommen.

Britischer Schuldenberg wächst

„Der Schuldenberg der Briten droht die britische Wirtschaft zu untergraben und jeden vierten Briten in unüberwindliche finanzielle Schwierigkeiten zu bringen“, hieß es im Londoner Daily Telegraph. Die Zeitung schrieb weiter: „Das Land hat sich zu einer ,Zahle-später‘-Nation entwickelt, deren Konsumenten sich umgerechnet rund 1,2 Billionen Euro Schulden aufgebürdet haben.“ Hypothekenzahlungen einmal abgerechnet, belaufen sich die Kreditkartenschulden sowie die Verbindlichkeiten durch Darlehen und Überziehungskredite des Durchschnittsbriten auf rund 4 600 Euro. Entsprechend „ringen erschreckend viele Erwachsene mit Schulden, von denen sie befürchten, dass sie ihnen jederzeit über den Kopf wachsen können“, vor allem wenn Kreditzinsen und Arbeitslosigkeit weiter steigen. Frances Walker von einer Kreditberatung für Verbraucher stellt fest: „Wenn Sie mehr als 20 Prozent Ihres Monatseinkommens verwenden müssen, um Schulden abzuzahlen, ausgenommen Hypotheken, dann sind Sie zu hoch belastet.“ Ungeachtet solcher Warnungen dürften britische Urlauber ihren Schuldenberg im Jahr 2003 wohl um weitere 4 Milliarden Euro erhöht haben.

Kühe mehr wert als Menschen?

Die Kluft zwischen den Reichen und den Armen dieser Welt wird immer größer. In den letzten 20 Jahren ist der Weltmarktanteil der am wenigsten entwickelten Länder (rund 700 Millionen Menschen) von 1 Prozent auf 0,6 Prozent gesunken. „Die meisten Schwarzafrikaner sind heute ärmer als noch eine Generation vorher“, schrieb der französische Ökonom Philippe Jurgensen in der Zeitschrift Challenges. In Äthiopien beispielsweise leben 67 Millionen Menschen von einem Drittel dessen, was die 400 000 Einwohner Luxemburgs haben. Wie Jurgensen vermerkt, stehen europäischen Bauern für jede Kuh täglich 2,5 Euro an Subventionen zu, während 2,5 Milliarden Menschen jeden Tag mit weniger auskommen müssen. In vielen Teilen der Welt sei „ein Armer also weniger wert als eine Kuh“, so Jurgensen.

Musik und Aggression

Um etwas über die Wirkung von Liedtexten zu erfahren, in denen es um Gewalt geht, haben Forscher der Iowa State University und das Texas Department of Human Services (USA) 500 Studenten 5 verschiedenen Tests unterzogen. Nachdem die Studenten sowohl gewaltbetonte als auch gewaltfreie Lieder von demselben Sänger gehört hatten, wurden ihre aggressiven Gefühle mithilfe verschiedener Tests eingestuft. Die im Journal of Personality and Social Psychology veröffentlichte Studie kam zu dem Ergebnis, dass Lieder mit gewaltbetonten Texten zu vermehrten feindseligen Gefühlen und aggressiven Gedanken ohne Anlass führen können. Craig Anderson, der Leiter der Studie, sagte: „Ein wesentliches Resultat dieser und anderer Forschungen über gewaltbetonte Unterhaltung ist, dass der Inhalt sich wirklich auswirkt. Das ist eine wichtige Information für alle Verbraucher, vor allem aber für die Eltern von Kindern und Jugendlichen.“

Betrunkene Kinder

Wie eine in Unfallstationen und Notaufnahmen von 50 britischen Krankenhäusern durchgeführte Studie zeige, „werden schon 6-jährige Kinder wegen Trunkenheit ins Krankenhaus eingeliefert“, meldete der Londoner Daily Telegraph. In einem Krankenhaus wurden nach Angaben der Ärzte und des Pflegepersonals in den Sommerferien wöchentlich rund 100 betrunkene Kinder behandelt. „Mehr als 70 Prozent des Krankenhauspersonals haben den Eindruck, dass die Kinder, die wegen Trunkenheit ins Krankenhaus kommen, immer jünger werden“, hieß es in der Zeitung. Nach einem neueren Bericht der Regierung haben sich alkoholbedingte Todesfälle in den letzten 20 Jahren verdreifacht.

Drogenkonsum italienischer Jugendlicher

Gemäß einer Studie des Mailänder San-Raffaele-Instituts geben 42 Prozent aller befragten italienischen Schüler zwischen 14 und 19 zu, Drogen zu nehmen. Mariolina Moioli, eine Generaldirektorin des italienischen Bildungsministeriums, glaubt allerdings, dass die wirkliche Zahl noch höher liegt. Als beliebteste Drogen nannten die Befragten Marihuana und Haschisch. 34 Prozent derjenigen, die angaben, Drogen zu nehmen, tun dies in der Schule, 27 Prozent in Diskotheken und 17 Prozent zu Hause. Gemäß der Untersuchung trinken außerdem 82 Prozent der Schüler Alkohol.

Ein riesiges Seeungetüm

„Ein seltener und gefährlicher Kalmar mit Augen, so groß wie Suppenteller, und Fangarmen, die mit mehreren messerscharfen Haken bewehrt sind, ist Fischern vor der antarktischen Küste ins Netz gegangen“, meldete der australische Daily Telegraph. „Ich habe schon mehrere Riesenkalmare gesehen, aber das hier ist etwas Besonderes“, kommentierte der neuseeländische Meeresbiologe Steve O’Shea den Fang. Der so genannte Gallertkalmar (Mesonychoteuthis hamiltoni) brachte 150 Kilogramm auf die Waage, obwohl das Tier offenbar noch nicht ausgewachsen war. „Es handelt sich um eine äußerst aggressive Art“, erklärte der amerikanische Meeresbiologe Kat Bolstad. „Wenn Sie neben diesem Kalmar ins Wasser fallen würden, wäre es mit Ihnen vorbei.“ Laut der Nachrichtenagentur Reuters „jagt der Gallertkalmar in dunklen, tiefen Gewässern nach Nahrung, wobei er buchstäblich glüht, um die Beute mit seinen riesigen Augen — die größten aller bekannten Lebewesen — sichten zu können. . . . An seinen 8 Armen und 2 Tentakeln sitzen 25 klauenartige Haken, gut zwischen Muskeln verpackt und um 360 Grad drehbar, sowie die üblichen Saugnäpfe, damit kein Fisch entwischt.“