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Betrug — Ein weltweites Problem

Betrug — Ein weltweites Problem

Betrug — Ein weltweites Problem

MIT seiner angenehmen Ausstrahlung und seiner sanften Stimme schien Wayne genau der Mann zu sein, den Karen sich immer als Ehepartner gewünscht hatte. „Er war genau so, wie ich ihn mir immer erbeten und erhofft hatte“, sagte Karen. „Alle, die uns sahen, hielten uns für ein ideales Paar. Er gab mir das Gefühl, mich auf Händen zu tragen.“

Allerdings gab es da ein Problem. Wayne erklärte Karen, er sei der dritthöchste Mann im australischen Geheimdienst. Er wollte aussteigen, aber das sei ihm verwehrt worden. Er wisse einfach zu viel. Eher würde man ihn umbringen! Gemeinsam schmiedete das Paar einen Plan. Sie wollten heiraten, ihren Besitz zusammenlegen, dann Australien verlassen und nach Kanada fliehen. Karen verkaufte ihre Wohnung und ihren gesamten Besitz und vertraute Wayne das Geld an.

Die Hochzeit fand statt wie geplant. Dann floh Wayne außer Landes und ließ Karen mit nicht mal 6 Dollar auf dem Konto allein zurück. Bald wurde Karen klar, dass sie einem geschickt gewobenen Lügengespinst zum Opfer gefallen war, das einzig und allein zu dem Zweck geschaffen worden war, sie zu hintergehen. Wayne hatte seine Rolle gespielt wie ein Schauspieler — ein auf ihre Bedürfnisse maßgeschneiderter Auftritt. Seine Herkunft, seine Interessen, seine Persönlichkeit und seine angebliche Liebe zu ihr waren nichts weiter als Erfindungen, um ihr Vertrauen zu gewinnen — ein Vertrauen, das sie umgerechnet mindestens 160 000 Euro kostete. Ein Polizist erklärte: „Sie ist emotional vergewaltigt worden. Vom Geld einmal ganz abgesehen — es ist einfach unglaublich, wie sehr man einen Menschen verletzen kann.“

„Ich war völlig verwirrt“, sagte Karen. „Der Mann, für den er sich ausgab, existierte überhaupt nicht.“

Karen ist nur einer von zahllosen Menschen, die überall in der Welt Betrügern zum Opfer fallen. Niemand weiß genau, wie viel Geld ihnen durch Betrug verloren geht, doch die Summe wird auf Hunderte Milliarden Euro geschätzt und sie nimmt Jahr für Jahr zu. Neben dem finanziellen Schaden erleiden Opfer wie Karen auch große emotionale Schmerzen, wenn sie erfahren, dass sie — oft von jemandem, dem sie vertraut haben — ausgenutzt worden sind.

Vorbeugung ist der beste Schutz

Betrug wird als vorsätzliche Täuschung und Irreführung eines anderen definiert. Häufig geht es darum, jemandem durch Verstellung oder falsche Versprechungen sein Geld abzunehmen. Leider kommen viele Betrüger ungeschoren davon, weil es oft schwer ist, ihnen vorsätzliche Täuschung nachzuweisen. Zudem kennen und nutzen viele Schwindler Gesetzeslücken. Sie wissen, wie sie andere so übervorteilen können, dass man sie dafür nur schwer oder gar nicht zur Rechenschaft ziehen kann. Außerdem kostet es einiges an Zeit und Geld, einen Betrüger vor Gericht zu bringen. In der Regel haben diejenigen, die verurteilt werden, entweder wirklich viel Geld gestohlen oder etwas verbrochen, das schockierend genug ist, um Aufmerksamkeit zu erregen. Selbst wenn ein Betrüger gefasst und verurteilt wird, hat er das erschwindelte Geld womöglich schon ausgegeben oder versteckt. Daher werden die Opfer für ihren Verlust nur selten entschädigt.

Kurz gesagt: Wenn man erst einmal betrogen worden ist, kann man meist nicht mehr viel machen. Statt hinterher zuzusehen, dass man sein Geld wiederbekommt, ist es viel besser, sich gar nicht erst übervorteilen zu lassen. Schon vor langer Zeit schrieb ein weiser Mann: „Klug ist der, der das Unglück gesehen hat und sich dann verbirgt, die Unerfahrenen aber sind weitergegangen und müssen die Strafe erleiden“ (Sprüche 22:3). Der folgende Artikel zeigt, wie man sich davor schützen kann, betrogen oder übervorteilt zu werden.