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Wir beobachten die Welt

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Wellness für Kids

Mittlerweile gibt es auch in Deutschland Wellness-Angebote für Kinder, so die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Schon 4-Jährige können sich rundum verwöhnen lassen und warme Ölmassagen oder andere Therapien erhalten. Nach Ansicht mancher Experten geht es dabei allerdings mehr ums Geld als um die Gesundheit der Kinder. Peter Wippermann, Leiter des Hamburger Trendbüros, sagte: „Man drückt die Kinder in eine erwachsene Welt“, um daraus Profit zu schlagen. Besorgt zeigte sich auch Dr. Christoph Kampmann, Chefarzt der Kinderklinik der Universität Mainz, der erklärte: „So werden aus Kindern Extremindividualisten mit Upperclass-Mentalität geformt, die sich nur noch selbst betrachten.“ Anstatt normale gesundheitliche Schwierigkeiten von Kindern durch Wellness-Therapien behandeln zu lassen, „sollten Kinder aus Medizinersicht lieber auf Bäume klettern und im Freien herumtoben. Das verhindert nämlich zuverlässig Haltungsschäden, reguliert den Appetit und sorgt für einen guten Schlaf“, hieß es in dem Bericht.

Durstige Landwirtschaft

„Obwohl Australien der trockenste bewohnte Kontinent der Erde ist, haben wir pro Kopf den höchsten Wasserverbrauch der Welt“, stellte die australische Zeitung Australian fest. Der Pro-Kopf-Wasserverbrauch liegt in Australien bei rund 900 Litern täglich, in Nordamerika dagegen bei 600 Litern. „Drei Viertel des in Australien verbrauchten Wassers benötigt die Landwirtschaft, um Anbauflächen und Weiden zu bewässern“, so der Bericht. Die Produktion eines Kilogramms Weizen erfordert rund 1 000 Liter Wasser. Für einen Liter Milch, der die Molkerei verlässt, verschlingen die Viehweiden etwa 600 Liter Wasser. Um ein Pfund Butter zu produzieren, sind mindestens 9 000 Liter Wasser nötig und für ein Kilo Beefsteak aus Weidehaltung rund 50 000 Liter. Der Durst der Textilindustrie ist ebenfalls beträchtlich. Ein Kilogramm Baumwolle erfordert 5 300 Liter Wasser und für ein Kilogramm Schurwolle werden über 170 000 Liter Wasser benötigt. Schätzungsweise 685 000 Liter Wasser sind nötig, um einen einzigen Wollanzug herzustellen.

Klimaerwärmung und Tierwelt

In der Zeitung The Weekend Australian war zu lesen: „In Australien explodiert die Zahl der Spinnen, einschließlich der potenziell lebensgefährlichen Australischen Schwarzen Witwe. Wissenschaftler verdächtigen die globale Erwärmung, die erheblichen Störungen in den Tierpopulationen zu verursachen.“ Laut Dr. Robert Raven vom Queensland-Museum werden Spinnen, die normalerweise nur einmal im Jahr Eier legen, dieses Jahr wahrscheinlich drei oder vier Gelege produzieren. „Spinnen, die um diese Jahreszeit noch Jungtiere sein sollten, sind bereits ausgewachsen“, sagte er. „Wir haben Spinnen, die ihre Lebensdauer verdoppeln.“ Das wärmere Wetter soll sich auch auf die Vogelwelt auswirken. In der Zeitung hieß es: „Vögel wie der Spiegellist, die normalerweise einmal im Jahr brüten, ziehen jetzt zwei Gelege auf.“ Die Vögel würden „früher brüten und früher aus ihrem Winterquartier in Europa zurückkehren, was auf eine globale Veränderung hindeutet“.

Weitere Monde entdeckt

Dank verbesserter Technik habe sich allein in den letzten 6 Jahren die Zahl der in unserem Sonnensystem bekannten Monde verdoppelt, berichtete ¿Cómo ves?, das Wissenschaftsmagazin der Freien Nationaluniversität von Mexiko. Ende 2003 waren 136 Monde bekannt, die 7 der Planeten umkreisen — mit Ausnahme von Merkur und Venus, die offenbar keine Monde besitzen. Die Astronomen rechnen sogar damit, noch mehr Monde zu entdecken. Die meisten bekannten Monde besitzt Jupiter (61), gefolgt von Saturn (31), Uranus (27), Neptun (13) und Mars (2). Pluto und Erde haben jeweils einen Mond.

Müdigkeit mögliches Warnzeichen für Herzinfarkt

„Bei Frauen könnten außergewöhnliche Müdigkeit und Schlaflosigkeit erste Anzeichen für einen drohenden Herzinfarkt sein“, meldete die internationale Ausgabe des Miami Herald. Gemäß der zugrunde liegenden Studie gaben nur 30 Prozent der untersuchten Frauen an, vor einem Infarkt Schmerzen in der Brust gespürt zu haben, doch 71 Prozent haben sich über einen Monat vor dem Herzinfarkt außergewöhnlich müde gefühlt. „Die ungewöhnliche Müdigkeit tritt scheinbar grundlos auf“, erklärte Professorin Jean McSweeney von der Fakultät für Medizinische Wissenschaft der Universität von Arkansas. „Bei manchen ist sie so gravierend, dass sie nicht einmal das Bett machen können, ohne zu unterbrechen und sich auszuruhen. . . . Herzinfarkt ist bei Frauen die Todesursache Nummer 1.“ Um die Frauen behandeln und einen Herzinfarkt verhindern oder verzögern zu können, müsse man ihnen helfen, rechtzeitig die Warnzeichen zu erkennen, erklärte sie.

Hochwasserschutz für Venedig

Die Stadt Venedig, die auf ungefähr 120 Adriainseln erbaut wurde, wird regelmäßig von Hochwasser heimgesucht. Nach ausgedehnten Untersuchungen und Debatten gab die italienische Regierung schließlich grünes Licht für den Bau mehrerer beweglicher Barrieren an den 3 Zufahrten der Lagune. Diese Systeme bestehen aus 79 Stahlkästen, die jeweils rund 30 Meter hoch, 20 Meter breit und 5 Meter tief sind. Bei normalen Verhältnissen werden die Kästen geflutet und liegen flach am Meeresboden, ohne die Schifffahrt oder den Gezeitenstrom zu behindern. Kündigt sich jedoch Hochwasser an, wird Luft in die Kästen gepumpt. Durch den Auftrieb schwingen sie sich wie eine Zugbrücke vom Meeresboden in die Höhe, bis sie über die Wasseroberfläche hinausragen. Die nebeneinander angeordneten Kästen bilden dann eine lange Barriere, die das Hochwasser abhält. Das System soll 2011 in Betrieb genommen werden.

Neues vom Rauchen

• „In den 6 Monaten nach Einführung eines Rauchverbots in Bars, Restaurants und Geschäften in Helena (Montana) kamen laut einer Studie fast 60 Prozent weniger Herzinfarktpatienten in die Krankenhäuser“, berichtete das Wall Street Journal. Nachdem ein örtliches Gericht das Rauchverbot aufgehoben hatte, erreichte die Zahl der Herzinfarkte wieder das frühere Niveau. „Das ist ein schlagender Beweis dafür, wie wichtig es ist, dem Passivrauchen aus dem Weg zu gehen“, sagte der Kardiologe Sidney Smith.

• „Als ehemals schärfste Gegner der Tabakindustrie befinden sich die [amerikanischen] Bundesregierungen heute in einer ungewöhnlichen Lage: Sie wollen versuchen, den größten Zigarettenproduzenten des Landes zu retten“, hieß es im Wall Street Journal. Warum das? Vor einem Berufungsverfahren hatte ein Richter von dem Konzern umgerechnet fast 10 Milliarden Euro als Sicherheit verlangt. Das hätte das Unternehmen in den Konkurs getrieben und die bei einem früheren Verfahren verhängten Schadensersatzzahlungen in Milliardenhöhe hätten nicht weiter bezahlt werden können. Doch die Bundesregierungen „können auf dieses Geld, das viele Staaten vor einer Budgetkatastrophe bewahrt, nicht mehr verzichten“, hieß es in dem Artikel. Also „wechselten die Bundesstaaten flugs die Seite“. Zwei Wochen später hob der Richter sein Urteil auf und gewährte dem Unternehmen, eine geringere Kaution zu hinterlegen.