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Wir beobachten die Welt

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Kinder an das Lesen heranführen

„Wie sich gezeigt hat, übertragen sich gute Lesegewohnheiten von den Eltern auf die Kinder.“ Mit dieser Aussage zitiert die mexikanische Zeitung Reforma die Neurolinguistin Beatriz Gonzáles Ortuño. Da Kinder so ausgesprochen lernfähig seien, empfehle es sich, ihnen das Lesen schmackhaft zu machen, noch bevor sie die Buchstaben auseinander halten können. Ihnen Geschichten vorzulesen trage beispielsweise dazu bei, ihre Fantasie zu fördern. Der Zeitungsartikel enthielt folgende Tipps, wie man Kindern das Lesen näher bringen kann: „Setzen Sie sich mit Ihrem Kind hin. . . . Erlauben Sie ihm umzublättern, zu unterbrechen, wann es will, und Fragen zu stellen. . . . Fragen Sie Ihr Kind nach den Gegenständen und Personen, von denen die Geschichte handelt. Beantworten Sie alle seine Fragen. . . . Bringen Sie das Buch mit dem Leben des Kindes in Verbindung.“

Elefanten und Chili

Tierschützer stehen in Afrika schon seit langem mit Bauern über Kreuz. Der Grund: die in den Nationalparks lebenden Elefanten, die immer wieder aus den Reservaten ausbrechen, Ernten zerstören und sogar schon Menschen totgetrampelt haben. Um die Dickhäuter am Ausbrechen zu hindern hat man Zäune errichtet, Feuer entfacht und die Buschtrommeln geschlagen — alles vergeblich. Jetzt ist endlich ein wirksames Mittel gegen die Streuner gefunden worden: der Chili. Wo diese Pfefferpflanze entlang der Nationalparkgrenzen angepflanzt wird, treten die Tiere laut einem Bericht in der südafrikanischen Zeitung The Witness angewidert den Rückzug an, weil sie sich „vor dem Geruch der Pflanze ekeln“. Die Parkaufseher sind erleichtert, müssen sie doch die Elefanten „nicht mehr in den Park zurücktreiben“. Die einheimischen Bauern haben jetzt viel weniger Ernteschäden zu beklagen und der Chili lässt sich womöglich noch für gutes Geld verkaufen.

Textnachrichten stören Schlaf

„Textnachrichten stören den Schlaf von Jugendlichen“, hieß es in der deutschen Gesundheitszeitschrift Apotheken Umschau. Für eine Studie fragten Wissenschaftler der Universität Leuven (Belgien) 2 500 Teenager zwischen 13 und 16 Jahren, wie oft sie von einer eingehenden SMS durch ihr Handy im Schlaf gestört würden und wie müde sie sich zu verschiedenen Zeiten fühlten. Jeder zehnte Jugendliche berichtete, er werde mindestens einmal in der Woche durch Textnachrichten aufgeweckt, drei Prozent werden sogar jede Nacht dadurch wach. Laut einem Autor der Studie lassen die Ergebnisse darauf schließen, dass „sich Mobiltelefone womöglich nachhaltig auf die Schlafqualität von immer mehr Heranwachsenden auswirken“. Die Apotheken Umschau empfiehlt: „Eltern sollten darauf achten, dass das Handy ihres Kindes nachts ausgeschaltet ist.“

Wie Fische flussaufwärts schwimmen

Forellen und andere Fische nutzen Wasserwirbel, die an Hindernissen im Flussbett entstehen, um energiesparend, ja mit minimalem Kraftaufwand gegen den Strom zu schwimmen. Das ergab eine Studie, die unlängst in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurde. Wie die Zeitschrift New Scientist berichtet, passen die Forellen Körperhaltung und Bewegungen jeweils dem Strudel an, auf den sie treffen, und sparen dadurch viel Energie, weil sie ihre Hauptschwimmmuskeln gar nicht einsetzen müssen. George Lauder, Biologe an der Harvarduniversität und Mitautor der Studie, erklärt: „Dank dieser Methode können sie sich mit minimalem Energieaufwand durch eine turbulente Umgebung bewegen.“ Im New Scientist hieß es sogar, die Fische würden „ihren Körper praktisch zu Tragflügeln formen, um die Strudel auszunutzen wie ein Segelboot, das gegen den Wind kreuzt.“

Ältere Menschen sind keine Last

„Statt sich darauf zu konzentrieren, welche Kosten die Bevölkerungsgruppe der Älteren verursacht, wäre es wichtig, darauf zu achten, was die unbezahlte Arbeit älterer Menschen an Vorteilen und Einsparungen mit sich bringt.“ Das stand in einem Bericht des australischen Instituts für Familienforschung zu lesen. „Ältere Menschen leisten ohne Bezahlung vieles, was sich durch Dienstleistungen auf dem freien Markt kaum ermöglichen ließe.“ Gemäß dieser Studie leisten über 65-jährige Australier ehrenamtliche Tätigkeiten im Wert von umgerechnet fast 22 Milliarden Euro, die dem Gemeinwesen zugute kommen. Dazu gehört die Betreuung von Kindern und kranken Erwachsenen sowie Hausarbeit. Derlei unbezahlte Arbeiten können nach Ansicht der Autoren „als sozialer ‚Kitt‘ wirken, der die Gesellschaft zusammenhält“. Ihr Wert lasse sich nicht lediglich in Dollar und Cent ausdrücken.

Das älteste gedruckte Buch

In die British Library ist nach einem Bericht der BBC unlängst ein Buch aufgenommen worden, das als ältestes erhalten gebliebenes Stück seiner Art gilt: das so genannte Diamantsutra, ein buddhistischer Text aus dem Jahr 868 u. Z., der 1907 in einer Höhle in Dunhuang (China) gefunden wurde. Laut dem Bericht handelt es sich um „eine Rolle grauen, mit chinesischen Schriftzeichen bedruckten Papiers, das um einen Holzstab gebunden ist“. Das Buch und andere dort gefundene Artefakte gehörten, wie man annimmt, „zu einer Bibliothek, die um das Jahr 1000 A. D. in eine Höhle eingemauert wurde“. Entstanden ist das Buch, Hunderte von Jahren bevor in Europa das Drucken mit beweglichen Lettern aufkam. In China hatten sich „Papierherstellung und Buchdruck damals schon lange eingebürgert“, berichtet die BBC.

Lärm verlängert die Reaktionszeit

„Je größer der Lärm, desto langsamer die Reaktion.“ Mit diesen Worten fasste der Toronto Star die Ergebnisse einer Studie zusammen, bei der Duane Button von der Memorial University in Neufundland (Kanada) Versuchspersonen unterschiedlichen Lärmpegeln ausgesetzt hatte, während sie körperliche und geistige Übungen absolvierten. Der Forscher stellte fest, dass die Reaktionszeit um fünf Prozent anstieg, wenn jemand in einem Büro einem Geräuschpegel von 53 Dezibel ausgesetzt wurde, aber um 10 Prozent bei einem Lärm von 95 Dezibel in einer Fabrikumgebung. Zwar sind das nur Bruchteile von Sekunden, doch gemäß dem Bericht können „diese Bruchteile im Straßenverkehr einen großen Unterschied ausmachen“. Selbst wenn sich die Reaktionszeit nur um 0,035 Sekunden verlängert, kann das laut Button den Ausschlag dafür geben, dass es zu einem Unfall kommt.

Kirchen müssen schließen

Die Erzdiözese Boston (USA) hat bekannt gegeben, dass sie 65 ihrer 357 Pfarreien schließen wird — fast ein Fünftel. Rund 60 Kirchen und 120 Pfarrgebäude werden verkauft. Erforderlich sei diese Neugliederung laut der New York Times zum Teil deshalb, weil „wegen der Krise aufgrund des sexuellen Missbrauchs durch Geistliche der Kirchenbesuch noch stärker zurückging und die finanziellen Schwierigkeiten der Kirche deutlich zugenommen“ hätten. Die Zeitung zitiert R. Scott Appleby, Leiter des Cushwa Center for the Study of American Catholicism an der Universität Notre-Dame, mit der Aussage, der Skandal habe bei der Kirche „einen solchen Aderlass an Finanzmitteln“ verursacht, dass einfach nicht mehr alle Pfarreien „über Wasser gehalten“ werden könnten.