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Wir beobachten die Welt

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So ein Hundeleben!

„Australien gibt mehr Geld für Haustiere aus als für die Entwicklungshilfe“, meldete die Zeitung The Sydney Morning Herald. „Zu dem Haustierzubehör, für das die Australier im Jahr umgerechnet bis zu 1,3 Milliarden Euro ausgeben, gehören Schwimmwesten, Diamantschmuck und Produkte für frischen Atem.“ Jason Gram, Besitzer einer Tierhandlung, erklärte, die Haltung gegenüber Haustieren habe sich in den letzten 10 Jahren verändert. „Früher waren die Hunde im Garten hinter dem Haus, hatten jede Menge Flöhe und knabberten an einem Knochen“, sagte er. „Heute leben sie im Haus, sitzen auf einem flauschigen Bett und tragen ein Halsband mit Strasssteinen.“ Die neue Welle sei jedoch gut für das Geschäft, weil die Hunde nun als Familienmitglieder behandelt und mit teuren Sachen überschüttet werden. Einige Haustiere würden so „behandelt, als hätten sie die gleichen Bedürfnisse, Wünsche und Schönheitsideale wie der Mensch“, hieß es in der Zeitung. Doch es gebe „keinen Anhaltspunkt dafür, dass ein Hund ein 50-Dollar-Spielzeug einem 5-Dollar-Spielzeug vorzieht. Der teure Spaß scheint lediglich dem Bedürfnis seines Herrchens entgegenzukommen, auf diese Art seine Liebe zu zeigen.“

Lärmbelästigung

Die Lebensqualität von Stadtbewohnern wird häufig durch überstarken Lärm beeinträchtigt. Laut der Weltgesundheitsorganisation kann sich der Lärm sogar schlecht auf die Gesundheit auswirken. Das meldete die spanische Zeitung ABC. Auch das Verfassungsgericht in Spanien erkannte die schädlichen Auswirkungen von Lärmbelastung an und verhängte über ein öffentliches Unterhaltungslokal eine Strafe, weil es gegen das städtische Lärmbelästigungsverbot verstoßen hatte. Das Gericht erklärte, überstarker „Lärm verletze das individuelle Grundrecht auf geistige und körperliche Unversehrtheit, auf Privat- und Familienleben und auf die Unverletzlichkeit der Wohnung“. Nach Meinung des Gerichts könne schwere Lärmbelästigung „Hörbehinderungen, Schlafstörungen, Neurosen, hohen Blutdruck und verstärkte Aggressivität“ hervorrufen.

Junge Kriegsopfer

Nach Schätzungen des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen waren unter den 800 000 Menschen, die im Zuge des Völkermords in Ruanda bei Massakern getötet wurden, 300 000 Kinder. Einen Bericht dazu findet man in der Leipziger Volkszeitung. Circa 100 000 Kinder in Ruanda leben allein, ohne Beistand durch Erwachsene. „Ihr Alltag ist dabei von extremer Armut geprägt.“

Geistig fit bleiben

„Zweisprachigkeit trägt dazu bei, dass man im Alter geistig fit bleibt“, meldete die Zeitung Toronto Star. Die Psychologin Ellen Bialystok von der Universität York testete die kognitiven Fähigkeiten von 104 Erwachsenen im Alter zwischen 30 und 59 Jahren und 50 Erwachsenen im Alter zwischen 60 und 88 Jahren. Alle hatten einen ähnlichen Bildungsgrad und etwa das gleiche Einkommen. In jeder Altersgruppe war die Hälfte der Teilnehmer zweisprachig. Alle Teilnehmer wurden gebeten, eine einfache Aufgabe zu lösen. Zur Lösung standen ihnen zwei Möglichkeiten offen. Währenddessen wurde ihre Reaktionszeit gemessen. „Zweisprachige waren bei dem Test schneller als einsprachige Probanden“, erklärte die Zeitung. Wie Frau Bialystok erklärte, haben zweisprachige Menschen stets mit zwei Sprachen zu jonglieren, und ihr Gehirn muss ständig entscheiden, welche Sprache es in der jeweiligen Situation zu verwenden hat. „Dieses geistige Jogging über einige Zeit hinweg schützt das Gehirn und wirkt dem natürlichen Abbau der kognitiven Fähigkeiten im Alter entgegen.“

„Politisch korrekte“ Bibel?

„In dem Versuch, Gläubige mehr dazu zu bringen, über Kernfragen wie die Schuldenlast der Dritten Welt und fairen Handel nachzudenken, wurden beliebte Gebete und Psalmen aus der Bibel in einem neuen anglikanischen Gebetbuch radikal überarbeitet“, meldete die Nachrichtenagentur Reuters. In dem Taschenbuch The Pocket Prayers for Peace and Justice wurden Jesu Worte aus dem Vaterunser „Unser tägliches Brot gib uns heute“ wiedergegeben mit „Du gibst uns unser tägliches Brot, wenn wir es schaffen, unser Land zurückzubekommen oder einen faireren Lohn zu erhalten“. Auch der Satz aus dem 23. Psalm „Und muss ich auch wandern im finsteren Tale“ wurde ersetzt durch „Selbst wenn es zu großen Gewaltkonflikten kommt, werde ich keine Angst haben, Herr“. Traditionalisten bezeichnen das neue 96-seitige Buch als einen „Hohn und damit [als] eine Gotteslästerung“ und als „haarsträubend und beleidigend“, schrieb die Londoner Zeitung The Daily Telegraph.

Abtreibungen aus finanziellen Gründen

Im Gegensatz zu dem, was viele denken, „sind das Gros der Abtreibungspatientinnen in Australien Verheiratete aus der mittelständischen Klasse und nicht promiskuitive Teenager“, erklärte die Zeitung The Sydney Morning Herald. Da die Männer voll arbeiten und die Frauen in Teilzeit, ist der Entschluss, keine Kinder zu haben, oft finanzieller Natur. „Eine Mutterschaft wirkt sich nachhaltig auf die Finanzen und die Karriere aus“, sagt Peter McDonald, Professor für Demographie an der Australian National University. „Das Einkommen [der Frauen] ohne Kind ist recht hoch, aber wenn sie ein Kind haben, müssen sie finanzielle Einbußen hinnehmen.“ Laut dem Herald wird in Australien jede dritte Schwangerschaft abgebrochen.

„Lernen Sie die Freunde Ihres Kindes kennen“

Jugendliche in den Vereinigten Staaten, „deren Freunde mehrheitlich sexuell aktiv sind, sind 31-mal mehr gefährdet, sich zu betrinken, neigen 5 12-mal mehr zum Rauchen und nehmen 22 12-mal öfter Marihuana“, las man in der New York Times. Die Umfrage des nationalen Zentrums für Abhängigkeit und Suchtmittelmissbrauch an der Columbia-Universität erging an 500 Eltern und 1 000 Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren. Joseph A. Califano jun., Vorsitzender und Präsident des Zentrums, sagte: „Die Botschaft an die Eltern der 12- bis 17-Jährigen ist klar: Gehen Sie sicher, mit wem, wo und wann Ihr Kind ein Date hat und lernen Sie die Freunde Ihres Kindes kennen.“ Weiter meinte er: „Eltern, die beim gemeinsamen Abendessen das Thema Dating und Suchtmittel ansprechen, können ihren Kindern wahrscheinlich eher helfen, von Drogen zu lassen.“

Selbstverletzung unter jungen Leuten

„Von ganz Europa hat Großbritannien die höchste Rate an Selbstverletzungen zu verzeichnen“, verriet die Londoner Times. In den britischen Notaufnahmen werden jedes Jahr 150 000 Menschen medizinisch versorgt, weil sie sich absichtlich selbst verletzt haben. Am größten ist das Problem unter Jugendlichen. „Im Verhältnis gesehen verletzen sich zwar mehr junge Frauen als Männer (7:1), aber seit den 1980er Jahren hat sich die Verletzungsrate auch unter den Männern verdoppelt“, hieß es in der Times. Offensichtlich verletzen sich diese Menschen, um „auf diese Weise ihren seelischen Schmerz zu verarbeiten oder weil sie sich emotionell wie betäubt fühlen“. Nach Ansicht von Andrew McCulloch von der Stiftung für Seelische Gesundheit sind die Zahlen „vielleicht ein Indiz dafür, dass junge Menschen immer mehr Probleme haben, oder dafür, dass sie immer weniger in der Lage sind, mit ihren Problemen umzugehen“.