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Wir beobachten die Welt

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„Internetmobbing“?

Handys und das Internet sind für viele Kinder und Jugendliche ein Schlüssel zu sozialen Kontakten. „Sie können aber auch der Schlüssel zu sozialem Ruin sein“, schreibt die kanadische Zeitschrift Maclean’s, weil „Internetmobber“ E-Mails, Instant-Messaging und SMS einsetzen, um ihre Opfer zu quälen. „In Kanada hat jeder vierte junge Internetbenutzer bereits Material erhalten, durch das andere schlecht gemacht werden“, so Maclean’s. Angesichts von elektronischem Mobbing musste die Polizei sogar darauf hinweisen, dass schriftliche Morddrohungen strafbar sind. Maclean’s empfiehlt Eltern, mit ihren Kindern darüber zu sprechen, mit wem sie wo im Internet Kontakt haben, und den Computer in einem offenen Bereich der Wohnung zu platzieren, sodass man gut sehen kann, was Kinder lesen und absenden. Damit ihre privaten Informationen nicht verbreitet werden, rät die Zeitschrift Kindern und Jugendlichen ausdrücklich, Mobbingnachrichten grundsätzlich nicht zu beantworten und niemandem „ihren persönlichen Code oder ihr Passwort zu verraten, nicht einmal ihren besten Freunden“.

Mehr Autos — mehr Probleme

„China wandelt sich von einem Reich der Fahrräder zu einer automobilen Gesellschaft“, stellt die Zeitung China Daily fest. Derzeit kommen in China 20 Fahrzeuge auf 1 000 Personen, weltweit dagegen 120 auf 1 000. Allerdings wird für China eine dramatische Zunahme an Fahrzeugen erwartet. Chen Qingtai, stellvertretender Direktor des staatlichen Zentrums für Entwicklungsforschung, ist der Ansicht, die wachsende Zahl von Fahrzeugen werde vielen Menschen Vorteile bringen. Doch er sieht auch Probleme kommen: „Falls es uns nicht gelingt, den Schadstoffausstoß wirksam zu kontrollieren, wird die Luft in den Städten bald stärker durch Autoabgase als durch Kohle verschmutzt sein.“ In manchen chinesischen Städten sind Autos schon heute die Kohlenmonoxid- und Stickoxidproduzenten Nummer eins. Die Behörden bemühen sich, bis zu den Olympischen Spielen 2008 in Peking die Luftverschmutzung zu reduzieren.

Heiratsschwindel

Wie die Johannesburger Zeitung Sowetan berichtet, wurden 3 000 Südafrikanerinnen durch Betrug „verheiratet“. Beispielsweise ließ man Frauen einen angeblichen Arbeitsvertrag unterschreiben, bei dem es sich in Wirklichkeit um eine Heiratsurkunde handelte. Mit dieser Urkunde kann sich der ausländische „Ehemann“ eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung beschaffen. Die „Ehefrau“ bemerkt den Betrug unter Umständen erst, wenn sie verlorene Papiere erneuern lassen will und dann erfährt, dass sie einen anderen Nachnamen erhalten hat, oder aber, wenn sie an ihrem wirklichen Hochzeitstag auf dem Standesamt feststellen muss, dass sie schon als verheiratet registriert ist. Obwohl es kompliziert sein kann, die „Heirat“ annullieren zu lassen, gelang es rund 2 000 Frauen, ihre ungewollte Ehe rückgängig zu machen. Ein neues Gesetz, nach dem ausländische Ehepartner mindestens fünf Jahre warten müssen, bevor sie eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung beantragen können, soll derartigem Betrug vorbeugen.

Seltener archäologischer Fund

Archäologen haben in Höhlen am Toten Meer Schmuck und andere Gegenstände gefunden, die rund 2 500 Jahre alt sein sollen. Somit könnten die Funde aus der Zeit datieren, als die Juden aus dem Exil in Babylon in ihre Heimat zurückkehrten. Die Archäologen der Hebräischen Universität Jerusalem und der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan entdeckten die Gegenstände mithilfe eines Metalldetektors. Wie Associated Press mitteilte, befanden sich unter den wertvollen Stücken ein kleiner Bronzespiegel, ein Anhänger aus Silber, eine goldene Halskette mit Halbedelsteinen, ein babylonisches Medaillon aus Achat und ein Siegel, auf dem ein babylonischer Priester zu sehen ist, der sich vor dem Mond niederbeugt. „Ein solcher Fund ist sehr selten. Sowohl was die Anzahl der Fundstücke als auch die Zeitperiode angeht, gibt es kaum etwas Vergleichbares“, erklärte Tsvika Tsuk, Chefarchäologe der für den Schutz israelischer Natur- und Nationalparks zuständigen Behörde.

Schlaganfall bei Kindern

„In Kanada erleidet täglich mindestens ein Kind einen Schlaganfall“, meldet die Vancouver Sun. Nach Auskunft der Neurologin Gabrielle deVeber, Direktorin der pädiatrischen Schlaganfall-Datenbank für Kanada, müssen Kinder nach einem Schlaganfall umgehend behandelt werden, will man „größere Schlaganfälle und neurologische Schäden“ vermeiden. Wie die Zeitung schreibt, „muss man innerhalb von drei Stunden nach dem Schlaganfall gerinnungslösende Medikamente verabreichen“. Allerdings würden Schlaganfälle bei Kindern „oft als Migräneanfälle fehldiagnostiziert“. Hinweise auf einen Schlaganfall sind gemäß der Zeitung „ein meist einseitiges Taubheits- oder Schwächegefühl, Desorientierung, Sprech- und Sehschwierigkeiten, Schwindel und plötzliche, starke Kopfschmerzen“. Schlaganfälle bei Kindern können durch bestimmte Behandlungen von Herzkrankheiten und Krebs ausgelöst werden. Nach Ansicht mancher Fachleute gelten auch „Übergewicht und fettreiche Ernährung“ als Risikofaktoren.

Belastete Lebensmittel

Wie die indische Zeitung The Hindu berichtet, nehmen die Bewohner Südasiens mit ihrer Nahrung gefährliche Giftstoffe zu sich. Gemäß einer Studie der Umweltorganisation Toxics Link fanden sich in Grundnahrungsmitteln wie Fleisch, Gewürzen und Öl verbotene und andere gefährliche Substanzen. Schwer abbaubare organische Schadstoffe wie polychlorierte Biphenyle (PCB) sind „möglicherweise durch die achtlose Entsorgung alter Transformatoren und Kondensatoren, die vor dem PCB-Verbot importiert wurden“, in die Umwelt gelangt. Wie es heißt, könnten die Schadstoffe aber auch beim Abwracken ausgedienter Schiffe freigesetzt worden sein. Bei anderen Studien fand man DDT in Gemüse und in Trockenfisch. Trotz internationaler Abkommen zur Kontrolle derartiger Gefahren habe man in Muttermilch, Fettproben und menschlichen Blutproben stark erhöhte Mengen von DDT, HCB, Aldrin, Dieldrin, Dioxinen, Furanen und PCB festgestellt.

Durch Feuerwaffen veränderte Gesellschaften

„Waffen aller Art, insbesondere Kleinwaffen, sind so weit verbreitet, dass jede Minute jemand durch Waffengewalt das Leben verliert — jährlich 500 000 Menschen“, schreibt der Londoner Independent. „Im Jahr 2001 wurden 16 Milliarden Einheiten Militärmunition hergestellt, genug um jeden Menschen zweimal zu erschießen.“ Pro Jahr werden ungefähr 8 Millionen Feuerwaffen produziert, die meisten davon für den zivilen Gebrauch. Wie es in einer gemeinsamen Studie von Amnesty International, Oxfam und dem Internationalen Netzwerk gegen Handfeuerwaffen heißt, „haben Feuerwaffen ehemals weitgehend friedliche Gesellschaften verändert, in denen Streitigkeiten bisher höchstens mit den Fäusten oder mit dem Messer geregelt wurden“. In einem Land benutzt man Sturmgewehre als Währung. Anderswo erhielt ein Englischlehrer, der eine ältere Dame unterrichtete, Handgranaten als Bezahlung. Und in einem dritten Land „gibt es kleine Kinder“, so der Independent, „die nach dem Lieblingsgewehr ihres Vaters ‚Uzi‘ oder ‚AK‘ heißen“.