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Muss man sich vor Harmagedon fürchten?

Muss man sich vor Harmagedon fürchten?

Was sagt die Bibel?

Muss man sich vor Harmagedon fürchten?

WAS ist „Harmagedon“? Einfach ausgedrückt bezieht sich das Wort auf eine Weltsituation. Sie entsteht dadurch, dass die Herrscher der Welt zum Widerstand versammelt werden gegen Gott und sein Königreich, an dessen Spitze Jesus Christus steht. Der Begriff stammt aus dem Bibelbuch Offenbarung, und zwar aus einer Vision des Apostels Johannes, nach der sich alle Herrscher an einem sinnbildlichen Ort namens Harmagedon gegen Gott stellen werden.

Das Wort „Harmagedon“ kommt nur einmal in der Bibel vor, doch als moderne Metapher ist es anscheinend weit verbreitet. Angefangen vom nuklearen Holocaust bis hin zum Computervirus steht das Wort für große und kleine Katastrophen. Etliche Bestseller drehen sich um die so genannte Endzeit oder die Phase kurz vor Harmagedon. Eine Romanserie zu diesem Thema hat sich in den letzten zehn Jahren über 60 Millionen Mal verkauft.

Manche haben Angst vor Harmagedon. Sie befürchten, dass Terroristen, kriegstreibende Nationen oder unkontrollierbare Katastrophen ein weltweites Inferno auslösen, nach dem auf der Erde kein Leben mehr möglich sein wird. Andere glauben, Gott selbst werde zu einem bestimmten Zeitpunkt unseren Planeten im Zorn vernichten. Solche Aussichten sind wirklich beängstigend! Doch was ist unter Harmagedon, dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, tatsächlich zu verstehen? (Offenbarung 16:14, 16).

Wird die Erde vernichtet werden?

In Harmagedon wird nicht die gesamte Menschheit vernichtet werden. Woher weiß man das? Die Bibel sichert uns zu: „Jehova weiß Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung zu befreien, Ungerechte aber für den Tag des Gerichts zu ihrer Abschneidung aufzubehalten“ (2. Petrus 2:9). Wir können uns daher darauf verlassen, dass der allmächtige Gott seine Kraft vollkommen kontrolliert einsetzen wird. Nur wer sich der Oberhoheit Gottes widersetzt, wird seinen Zorn in Harmagedon zu spüren bekommen. Versehentlich wird dabei niemand umkommen (Psalm 2:2, 9; 1. Mose 18:23, 25).

Wie die Bibel sagt, wird Gott ‘die verderben, die die Erde verderben’ (Offenbarung 11:18). Damit steht fest, dass Jehova Gott nicht vorhat, unseren Planeten zu vernichten. Er wird vielmehr die böse menschliche Gesellschaft vernichten, die sich seiner Herrschaft widersetzt. Er wird dabei nach demselben Prinzip vorgehen wie bei der Sintflut zur Zeit Noahs (1. Mose 6:11-14; 7:1; Matthäus 24:37-39).

Ein ‘furchteinflößender Tag’

Eine Reihe biblischer Prophezeiungen über die bevorstehende Vernichtung hört sich allerdings schon erschreckend an. Der Prophet Joel sprach zum Beispiel von dem ‘großen und furchteinflößenden Tag Jehovas’ (Joel 2:31). Zu Gottes Arsenal gehören Schnee, Hagel, Erdbeben, ansteckende Krankheiten, sintflutartige Regengüsse, Regen aus Feuer und Schwefel, todbringendes Chaos, Blitze sowie eine Plage, die Verwesung verursacht * (Hiob 38:22, 23; Hesekiel 38:14-23; Habakuk 3:10, 11; Sacharja 14:12, 13). Außerdem beschreibt die Bibel sehr drastisch eine Zeit, in der die Erdoberfläche von Leichen bedeckt sein wird, die dann entweder zu Dünger werden oder von Vögeln und anderen Tieren gefressen werden (Jeremia 25:33, 34; Hesekiel 39:17-20). Gottes Feinde wird in diesem Krieg Furcht erfassen (Offenbarung 6:16, 17).

Müssen sich auch Menschen, die den wahren Gott anbeten und ihm gehorchen, vor den erschreckenden Ereignissen in Harmagedon fürchten? Auf keinen Fall, denn Gottes Diener auf der Erde werden sich an diesem Konflikt nicht beteiligen. Und sie werden zudem von Jehova beschützt werden. Allerdings wird sie wegen der furchteinflößenden Demonstration der Macht Gottes tiefe Ehrfurcht ergreifen (Psalm 37:34; Sprüche 3:25, 26).

Interessanterweise enthalten die inspirierten Worte des Apostels Johannes die beruhigende Zusicherung: „Glücklich ist jeder, der die Worte der Prophezeiung dieser Buchrolle hält“, wozu auch die Warnung vor Harmagedon gehört (Offenbarung 1:3; 22:7). Kann es denn glücklich machen, über Harmagedon nachzudenken? Wie soll das möglich sein?

Gottes Aufruf zur Tat

Zieht ein Wirbelsturm herauf, warnen die Behörden die Bevölkerung, damit sie sich in Sicherheit bringen kann. Oft wird dazu die Polizei losgeschickt, die mitunter sogar von Haus zu Haus geht, um sicherzustellen, dass jeder die Warnung bekommen hat. Sinn und Zweck des Ganzen ist nicht, die Menschen zu verängstigen, sondern ihnen zu helfen, alles zu tun, um ihr Leben zu retten. Wer klug ist, hört dankbar auf die Warnung. Und alle, die auf die Warnung reagieren, werden schließlich heilfroh sein, dass sie darauf gehört haben.

Ähnlich ist es mit Gottes Warnung vor dem unmittelbar bevorstehenden „Sturmwind“ von Harmagedon (Sprüche 10:25). Jehova hat in seinem Wort Einzelheiten über seinen Krieg mitteilen lassen. Dadurch will er die Menschen nicht verängstigen, sondern ihnen eine faire Warnung zukommen lassen, damit sie bereuen und sich anstrengen, ihm zu dienen (Zephanja 2:2, 3; 2. Petrus 3:9). Wer das tut, wird überleben dürfen. Wir brauchen Gottes bevorstehenden Krieg also nicht zu fürchten. Stattdessen können wir mit Zuversicht in die Zukunft schauen, weil wir wissen, dass „jeder, der den Namen Jehovas anruft, sicher davonkommen wird“ (Joel 2:32).

[Fußnote]

^ Abs. 10 Hierbei ist anzumerken, dass die Bibel teilweise in symbolischer Sprache abgefasst ist oder in „Zeichen“ spricht (Offenbarung 1:1). Darum kann man nicht mit Bestimmtheit sagen, inwieweit die in diesen Prophezeiungen erwähnten Naturelemente tatsächlich buchstäblich eingesetzt werden.

[Bild auf Seite 12]

Zieht ein Wirbelsturm herauf, warnen die Behörden die Bevölkerung, damit sie sich in Sicherheit bringen kann

[Bild auf Seite 13]

Gottes Warnung vor Harmagedon ist ein Aufruf an alle, sich in Sicherheit zu bringen